Das ist eine sehr heikle Frage.
Therapieersatz kann es dauerhaft nicht sein.
Und natürlich bewegt sich die Frage auf dünnem Eis, weil allein dadurch die Idee in den Raum gestellt werden könnte, dass eine solche Sexualpräferenz möglicherweise auf eine Therapiebedürftigkeit hindeutet.
Ich bin mir aber sicher, dass du, liebe TE, das nicht andeuten wolltest und dass das auch nicht Thema hier ist.
Ich selbst bin nicht devot, habe aber eine masichistische Ader in mir, die ich eine Zeit lang sehr intensiv ausgelebt habe, was ich derzeit nicht mache und auch nicht brauche.
Tatsächlich kann ich bei mir eine direkte Korrelation sehen.
Für mich war eine intensive BDSM Session früher zwingend mit einer ordentlichen Portion Schmerz verbunden. Hartes und intensives Spanking mit dem Rohrstock war mein bevorzugter weg, mich selbst spüren zu können.
Dass es genau darum ging, dass ich mich selbst lange Zeit zu wenig gespürt habe, dass ich mich emotional abgestumpft hatte und im Schmerz wieder den Kontakt zu mir selbst gesucht habe, habe ich tatsächlich erst im Nachhinein begriffen.
Ich habe diese Thematik im Rahmen einer Therapie aufgearbeitet und tatsächlich ging mein Bedürfnis nach Schmerz zeitglich mit dem Abschluss meiner Therapie deutlich zurück.
Also ja, nur für mich ganz persönlich kann ich bestätigen, dass ich SM eine Zeit lang als Therapieersatz genutzt habe.