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Den anderen nicht verletzen: Wie mit der Reaktion umgehen?

Im Thread ist die Verbindung zur Ehrlichkeit, Offenheit gezogen worden und wenn jemand hintergangen wird, ist das eindeutig eine Verletzung, da bleibt kein Entscheidungsspielraum. Selbst entscheiden kann man nur noch, wie man dann damit umgeht und wie man mit dem anderen umgeht, sofern sich dieser nicht einfach entzieht und das kann ich gut nachvollziehen, dass dann die Verletzung eine weitere verletzende Qualität erfährt.

An welchem Punkt es angefangen hat, die Täuschung, die Enttäuschung, inwieweit die Täuschung, Enttäuschung in einem selbst liegt oder vom anderen bewusst oder unbewusst aus welchen Motiven auch immer inszeniert wurde, sind einfach nur Möglichkeiten, wie sich Täuschung und Enttäuschung erklären lassen.

Was mir noch einfällt ist das ich selbst schon unterschätzt oder auch übersehen habe, wie eine Veränderung innerhalb der Beziehung (allg. möglich ist auch außerhalb der Beziehung), dann zu einer großen Enttäuschung und zu einer tiefen Verletzung geführt hat und da die Intensität der Verletzung deutlich war und eine sehr lange Freundschaft beendet hat, war es für mich sehr schwer damit umzugehen und die Wunde heilen zu lassen. Eine Narbe hinterlässt es vermutlich dauerhaft.
****ody Mann
13.162 Beiträge
@********lack Seit drei Jahrzehnten bewege ich mich in einer überwiegend männlichen Kommunikationswelt unter Männern, die als nur rudimentär kommunizierend verschrien sind. Sporadische Versuche mit Kursen prallen traditionell ab.

Die diversen Sprachebenen in Beziehungen mit Frauen, die schnelle Emotionalität, das Verpflichten zu gewaltloser Kommunikation, das Hervorheben von Achtsamkeit im Umgang miteinander hat vielfach reinen Showcharakter gehabt. So mein Eindruck. Oftmals nur Blabla.

Verletzungen in der "Männerwelt" wurden/werden trotzdem sehr schnell angesprochen und nachhaltig bereinigt, die (Arbeits-)Beziehungen sind meist auf Dauer angelegt. Ich finde es gibt dort mehr Akzeptanz und es wird wenig nachgetragen.

Vor vielen Jahren hat mich einer meiner ältesten und besten Freunde und Kollegen richtig in die "Scheiße geritten". Natürlich wegen einer Frau. Er ist ein großer Junge, ein Schweiger, ein Hühne, heute wissen wir beide, mit einem Entwicklungstrauma aus der Kindheit. Die Freundschaft war fast pulverisiert. Es herrschte Funkstille.

Nach zwei Monaten stand er nachts angesoffen vor meiner Tür und heulte. Es täte ihm total leid, er hätte damals Mist gebaut. Er steckte jedes harte Wort von mir ein. Als das "Verzeih mir" über seine Lippen kam, heulte ich auch, weil ich wusste, wie schwer ihm das gefallen war. Den Jungen hat erst viele Jahre nach dem Vorfall auch einmal ein Therapeut an die Hand genommen. Das damals, das hat er alleine geschafft.

Die schlimmsten Verletzungen, die ich durch eine Frau erfahren habe, sind niemals so ausgegangen. Egal, wie vertraut sie mit Kommunikation und Achtsamkeitsregeln waren. Ist eine Sache des Charakters und der Persönlichkeit, würde ich sagen.
********lack Frau
19.328 Beiträge
@****ody

In Küchen herrscht ein rauher Ton, das ist aber auch dem Streß und dem Zeitdruck geschuldet. Aber danach redet man, man trinkt was zusammen und dann ist es aber auch gut. Und wenns drauf ankommt und der Verbund des Teams ist in Ordnung, dann schafft man auch gemeinsam ne ganze Menge, selbst wenn es mal richtig hart kommt.
Mir diesem " durch die Blume" kann ich eher nicht umgehen, ich weiß dann nie was gemeint ist und wenn dann selbst auf Nachfrage keine Klarheit ist, dann komme ich einfach nicht mit. Deswegen habe ich immer lieber mit Männern gearbeitet.
Sicher gibt es da auch unterschiedliche Charakter und auch Persönlichkeiten.
Aber das ist schon ok...
Ich verstehe nicht, wieso man in Beziehung nicht Klartext reden kann, muß ja nicht sofort sein, wenn der andere erst mal Zeit zum Klären braucht, aber nur so lassen sich doch Lösungen finden.
WiB
****ody Mann
13.162 Beiträge
Verletzungen passieren durch fehlende Offenheit. Und fehlende Offenheit hat Gründe, die meist in der Vergangenheit liegen. Ich kenne so viele Menschen, denen es leichter fällt, verbrannte Erde zu hinterlassen, als wirklich mal das Maul aufzumachen. Die wundern sich vielleicht sogar noch, dass ehemalige Lieblingsmenschen danach einen Bogen um sie machen, auch wenn das in Serie passiert.
Profilbild
*********hmidt
1.671 Beiträge
Ich arbeite als Coach und Therapeut, und das nicht zuletzt
in Liebesdingen...

Wettet drauf: Ich habe dieses Argument schon so oft gehört...

"Ich will/wollte ihm/ihr nicht unnötig weh tun...!"


*


Lassen wir doch mal alle Verklärung und Romantik bei Seite
und wenden uns den Fakten zu...

Der "Altruimus", also die Annahme, wir täten etwas, damit es
jemandem anderes gut geht, wurde bereits vor Jahren von der
psychologischen Forschung zu Staub zerrieben...

Was letzten Endes nur sachlogisch ist... Schließlich besteht die
Hauptfunktion unseres Gehirns (und Geistes) darin, dafür zu
sorgen, dass wir selbst überleben und dabei möglichst viele
freudige und möglichst wenige anstrengende Erfahrungen
machen...

Wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind, dann müssen wir wohl
oder übel einsehen, dass es nicht das Wohl des oder der Anderen
ist, das unser Verhalten lenkt, sondern unser eigenes...

Meist geht es in diesen Fällen um Informationen, die dem oder
der orenthalten werden. Dinge also, von denen wir selbst wissen,
dass sie wahr sind, worüber wir unser Gegenüber allerdings mit
allen erdenklichen Mitteln zu täuschen versuchen...

Das "Ich will ihm/ihr doch nicht weh tun...!" ist also bei Lichte
betrachtet nicht mehr als eine fadenscheinige Ausrede, die wir
uns selbst erzählen, um zu verheimlichen und/oder zu recht-
fertigen, dass wir gerade einen Menschen, von dem wir sagen,
dass wir ihn lieben, bewusst und vorsätzlich manipulieren,
indem wir ihm oder ihr Informationen vorenthalten mit der
unfassbar überheblichen Argumentation, er oder sie könne
damit halt nicht umgehen... Er oder sie wäre also nicht reif
oder erwachsen genug dafür, mit der echten, reinen Wahrheit
konfrontiert zu werden...

Ich sage:

Was für ein Glück für ihn oder sie, dass wir selbst so weit
entwickelt und reflektiert sind, dass wir wissen, was er oder
sie emotional oder psychisch verkraften und verarbeiten kann...

Was für ein unfassbares Glück, dass er/sie uns hat...! Oder...?!

Oder...

Ist es möglicherweise vielleicht ganz genau anders herum...?!

Dass wir es sind, die in unserem Leben bislang noch nicht gelernt
haben, uns einem anderen Menschen so zuzumuten, wie wir wirklich
sind...?! Sind wir es vielleicht, die in kindlichen Reaktionsmustern
gefangen sind und glauben, jede uns emotional nahe gehende
Beziehung durch Täuschung und/oder Lüge manipulieren zu müssen,
weil wir insgeheim fürchten, die Erfahrungen der Ablehnung, Miss-
achtung oder Marginalisierung, die wir in unserer Kindheit gemacht
haben, würden sich unser Leben lang ständig wiederholen...?!

Die Frage ist in meinen Augen daher nicht:

"Will ich ein Mensch sein, der seinen Liebsten weh tut...?!"


Vertrau mir: Das wird so oder so passieren, auf die eine oder andere
Art... Weil wir (nahezu) alle emotional versehrt und traumatisiert aus
unserer eigenen Prägung hervogegangen sind... Und in den meisten
Fällen nie wirklich damit begonnen haben, diese alten Wunden zu
heilen... Das heißt: Sobald wir uns einem anderen Menschen öffnen,
wird dieser über kurz oder lang die eine und auch die andere dieser
alten, unverarbeiteten Wunden in uns berühren. Und das wird weh
tun...

Die relevante Frage lautet in meinen Augen:

"Will ich ein Mensch sein, der sich seinen Liebsten so zeigt, wie er
wirklich ist...?! Oder will ich ein Mensch sein, der beständig damit
beschäftigt ist, diejenigen Menschen, die er seine 'Liebsten' nennt,
zu täuschen, zu manipuieren und zu kontrollieren...?!"



*


Die Antwort auf diese Frage allerdings muss wohl jede und jeder
selbst für sich alleine finden...

*zwinker*
*******uld Mann
2.165 Beiträge
Zitat von *********hmidt:
...
Der "Altruimus", also die Annahme, wir täten etwas, damit es
jemandem anderes gut geht, wurde bereits vor Jahren von der
psychologischen Forschung zu Staub zerrieben...

Was letzten Endes nur sachlogisch ist... Schließlich besteht die
Hauptfunktion unseres Gehirns (und Geistes) darin, dafür zu
sorgen, dass wir selbst überleben und dabei möglichst viele
freudige und möglichst wenige anstrengende Erfahrungen
machen...

Wenn wir ganz ehrlich zu uns selbst sind, dann müssen wir wohl
oder übel einsehen, dass es nicht das Wohl des oder der Anderen
ist, das unser Verhalten lenkt, sondern unser eigenes...
...
Dann streue ich mal etwas Sand ins Getriebe:
Natürlich ist selbst "Altruimus" nicht völlig selbstlos und unser Wohl bedenken wir dabei sicherlich auch oft genug.
(Selbst wenn es nur das "gut dastehen" / "gut wirken" ist).
Aber es gibt immer noch den Fall, dass mir etwas in keiner Weise schadet, aber dem Anderen gut tut.
Soviel Selbstlosigkeit sehe ich schon als möglich an.
(Die Selbstlosigkeit wird hier nur durch das gute Gefühl, was man - weniger selbstlos - dabei hat, eingeschränkt.)

Das Wissen, dass es einem selbst auch gut tut, wenn es dem Anderen gut geht, ist ein Antrieb, der zwar nicht selbstlos ist, aber durchaus ohne weitere große Gegenleistung handeln lässt.
Zitat von *********hmidt:
...
Meist geht es in diesen Fällen um Informationen, die dem oder
der orenthalten werden. Dinge also, von denen wir selbst wissen,
dass sie wahr sind, worüber wir unser Gegenüber allerdings mit
allen erdenklichen Mitteln zu täuschen versuchen...
...
Hier sind wir an einem wichtigen Punkt.
Wenn es bei dem Nicht-verletzen-wollen nicht darum geht, wie bringe ich etwas möglichst verständlich und schonend rüber, sondern wie verberge und manipuliere ich dabei (ohne dies wegen einem klaren und massiven, drohenden Schaden zu tun), dann hat das mit Hilfe, Rücksicht und Wohlwollen nicht mehr viel zu tun.
Zitat von *********hmidt:
...
Die Frage ist in meinen Augen daher nicht:

"Will ich ein Mensch sein, der seinen Liebsten weh tut...?!"


Vertrau mir: Das wird so oder so passieren, auf die eine oder andere
Art... Weil wir (nahezu) alle emotional versehrt und traumatisiert aus
unserer eigenen Prägung hervogegangen sind... Und in den meisten
Fällen nie wirklich damit begonnen haben, diese alten Wunden zu
heilen... Das heißt: Sobald wir uns einem anderen Menschen öffnen,
wird dieser über kurz oder lang die eine und auch die andere dieser
alten, unverarbeiteten Wunden in uns berühren. Und das wird weh
tun...

Die relevante Frage lautet in meinen Augen:

"Will ich ein Mensch sein, der sich seinen Liebsten so zeigt, wie er
wirklich ist...?! Oder will ich ein Mensch sein, der beständig damit
beschäftigt ist, diejenigen Menschen, die er seine 'Liebsten' nennt,
zu täuschen, zu manipuieren und zu kontrollieren...?!"

*
Die Antwort auf diese Frage allerdings muss wohl jede und jeder
selbst für sich alleine finden...
;)
Der für mich wesentliche Punkt ist hier eher, dass jedes Verbergen auch Folgewirkungen hat.
Frei nach dem Motto "Lügen haben kurze Beine" ist mit Folgen von verschwiegenen Dingen irgendwann zu rechnen.
*******Punk Frau
5.658 Beiträge
@*********hmidt

Wer noch nicht weiß, dass Du als Coach und Therapeut in Liebesdingen arbeitest, der lebt wohl hinterm Mond. *g*

Ich empfinde Deine Aquise im Forum als sehr befremdlich. Auf Deiner Seite stehen nicht mal Preise oder was über Deine beruflichen Ausbildungen, die mit Sexualität und Liebe zu tun haben.

Aber Du gehst gerne mit Deinen Klienten um Deinen Lieblingssee spazieren.
****ody Mann
13.162 Beiträge
@*********hmidt Du berichtest aus Deiner Praxis und ich blicke auf meine drei Jahrzehnte Beziehungserfahrungen.

Die Entscheidung, ob es offen zugeht oder getäuscht wird, trifft jeder irgendwann für sich. Zwischen Altruismus und Egoismus ist viel Luft. Auch ich habe bewusst entschieden und bin nicht annähernd Altruist. Ich habe getäuscht und Verletzungen in Kauf genommen, mich dann aber mit dem Thema Offenheit in der Beziehung auseinandergesetzt. Bewusst.

Ab einer gewissen Entwicklungsstufe gehe ich davon aus, dass jemand weiß, was er bei anderen anrichtet. Altlasten, Traumata etc. hin oder her. Es ist doch auch niemand vollkommen unreflektiert. Bildet sich da nicht eine Last, die abgebaut werden will? Wie trägt man Schuld?

Man schließt niemals Verletzungen anderer aus. Man kann aber vorbeugen, wie ich finde. Es gibt doch eine soziale Verbindung, die im stärksten Fall aus einem Partner jemanden macht, zu dem man steht wie zu eigenem Fleisch und Blut.

Aus Angst täuschen klingt natürlich logisch. Ich schätze nur, dass es viele auch schon für weit weniger machen und auch ohne echte Not.
****Wo Paar
2.786 Beiträge
Nach meiner Erfahrung lässt sich alles auf die Grundbedürfnisse zurückführen, ausnahmslos alles.
Ich empfinde es als fast absurd, wie schwer "wir" uns unser Leben machen, einfach nur, weil wir irgendwelchen Mustern hinterher laufen und unbewusst uns durch unseren Autopilot kutschieren lassen.

Das Leben in der Vergangenheit und im Schmerz sorgt für so unheimlich viele Fehlschlüsse....
Profilbild
*********hmidt
1.671 Beiträge
@****ody

Es gibt hier in der Sex-Ed-Mediathek einen tollen Talk
von Daniel und Aleksandra (@*********eude) über
"Kink und Treue"...

Darin packen die beiden irgendwann ihre eigene, ganz
persönliche "Biographie der Untreue" auf den Tisch...

Das ist ebenso sehenswert wie beeindruckend.

Vielleicht ist das auch für andere interessant...

Hier ist der Link:

Mediathek: Kink und Treue 2.0 - (Wie) geht das?
*******l_bw Mann
186 Beiträge
Zitat von *******ott:
Ich finde es eher verletzend, wenn mir Lügen oder ein bestimmtes Gefühl aufgetischt bzw vermittelt wird und ich bemerke es....

Da kann ich voll und ganz zustimmen. Die Wahrheit ist meist besser zu ertragen.
****Wo Paar
2.786 Beiträge
Zitat von *******l_bw:
Zitat von *******ott:
Ich finde es eher verletzend, wenn mir Lügen oder ein bestimmtes Gefühl aufgetischt bzw vermittelt wird und ich bemerke es....

Da kann ich voll und ganz zustimmen. Die Wahrheit ist meist besser zu ertragen.

Und deswegen verdrängen so viele und sind so überhaupt nicht bei sich.... *zwinker*
****ody Mann
13.162 Beiträge
Spannenderweise empfinden Menschen, die nicht zum ersten Mal andere verletzen, sich selbst oft als besonders tief verletzt. Es erfolgt eine hochinteressante Umkehrung, eine vollkommen eigene Logik der Verletztheit. Ich verstehe zu wenig von Psychologie, aber es gibt dazu eine komplette Ablehnung von Schuld. Das habe ich schon beobachten dürfen.
****Wo Paar
2.786 Beiträge
Wer entsprechend viel Energie zu einer Thematik verspürt, der hat eine emotionale Verbindung damit....
Zitat von ****Wo:
Wer entsprechend viel Energie zu einer Thematik verspürt, der hat eine emotionale Verbindung damit....
Zur Thematik habe ich eine aktuelle Verbindung, die Beziehung ist, wie erwähnt eine andere.


Inwieweit man an allen Stellen mit Offenheit und Ehrlichkeit weiterkommt, sprich damit Verletzung zu vermeiden, daran gibt es Zweifel, die ich teile, ungeachtet dessen, dass Ehrlichkeit innerhalb einer Beziehung und zu sich selbst eine wichtige Grundlage ist. Ist viel einfacher geschrieben, als gelebt und es bleibt die Frage, lässt man die eindeutigen Beispiele außen vor, was ist Ehrlichkeit?

Ich bin meinen Freunden gegenüber ehrlich, so gut ich es in dieser Situation kann.
Das einfache Beispiel, die Geschmacksfrage, war früher immer ganz klar, die Wahrheit antworten und gut, wie häufig waren da früher Menschen angefressen, kommt auch heute noch vor, deutlich seltener und das erklärt sich nicht nur durch eine Anpassung der Art und Weise, wie die Antwort gesagt wird.
Wie häufig geht es gar nicht um die Geschmacksfrage, ich vermute häufiger.
****ody Mann
13.162 Beiträge
Ich gebe zu, es klingt altbacken, ist also etwas von früher. Ich schätze, dass dem offen und ehrlich einem anderen gegenüber Sein extrem hart die Unehrlichkeit zu sich selbst im Wege steht.
*******uld Mann
2.165 Beiträge
Wenn man mit sich selbst nicht im Reinen ist, dann fällt es einem sicherlich auch schwerer, sich anderen gegenüber gut zu verhalten. Weil man dann eben ein Stück weit mit sich selbst beschäftigt ist. Dann löst man auch schneller Verletzungen bei anderen Menschen aus.
********lack Frau
19.328 Beiträge
@*******uld

Ich finde es macht schon einen Unterschied, ob jemand mich sich selbst beschäftigt ist oder ob es Dinge gibt, die demjenigen das Leben so wie er/sie es leben möchte unmöglich oder sehr schwer macht.
Wer nicht für sich selbst die Umstände ändert, der wird es erst Recht nicht für andere tun. Deswegen sind m.E. auch Paartheraphien sinnlos, wenn nur eine/r da hin will.
WiB
Veränderungen haben immer Spannungsfelder zur Folge und je nachdem, wie gravierend sich die Veränderung auf die Beteiligten und auf die Beziehung selbst auswirken, ist man schneller mit sich selbst beschäftigt, unaufmerksam und gar nicht mehr so sicher, wie man noch vor der Veränderung war und mir wird in der aktuellen Situation häufiger bewusst, dass "offen und ehrlich, sowohl miteinander, als auch zu sich selbst" vorherige "Selbstverständlichkeit" ganz schön durchgerüttelt werden.
*******uld Mann
2.165 Beiträge
Zitat von ********lack:
@*******uld
Ich finde es macht schon einen Unterschied, ob jemand mich sich selbst beschäftigt ist oder ob es Dinge gibt, die demjenigen das Leben so wie er/sie es leben möchte unmöglich oder sehr schwer macht.
...
Natürlich, da gebe ich Dir Recht.
Ich habe beide Teile allerdings auch in Verbindung gesehen:
Wenn man eh schon belastet / unter Druck ist, dann kommt man entsprechend schwerer damit klar, wenn man dann auch noch in einem größeren Maße mit sich selbst beschäftigt ist und somit nicht allgemein (von dem konkreten Druck abgesehen) den Kopf frei hat. Dann wird es doppelt schwer. Dann kann es auch für Andere, Außenstehende oder Partner, entsprechend schwieriger werden, möglicherweise weiter belastende und möglicherweise auch verletztende "Dinge" mitzuteilen. Weil die Gefahr einfach größer ist, dass dies zu inneren Instabilitäten, Frust, Aggressionen usw. führt. Sodass der Empfänger der Mitteilung(en) dann noch mehr - oder vollständig ins "Schwimmen" kommt.
Deshalb bin ich auch nicht in jedem Fall dafür, möglicherweise belastende sowie verletzende "Dinge" sofort und direkt mitzuteilen. Auf die Dauer das Ganze verbergen geht allerdings auch selten gut.
Wie man - unter welchen Gegebenheiten - etwas mitteilt, macht eben ab und zu einen Unterschied.
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