also ich glaube, es gibt themen, die kann man dem partner zumuten und themen, die macht man lieber mit sich selber aus.
die neugier des partners zu befriedigen kann nicht oberste priorität sein. viel eher das wohlbefinden, das jeder für sich, und beide zusammen in sich tragen. um dieses zu fördern, lohnt sich natürlich auch einmal eine konstruktive diskussion.
was ich aber glaube, das der ehrlichkeit untereinander im wege steht, ist die tatsache, dass die partner oft unterschiedliche vorstellungen haben und diese aber voreinander verschweigen weil sie in einer art abhängigkeit zueinander stehen.
derjenige der eher unabhängig ist, fängt doch die sache mit der ehrlichkeit überhaupt erst an. derjenige, der den den überblick schon lange verloren hat, weicht jeder diskussion aus aus angst die situation noch zu verschlimmern.
was kann man da tun? zur ehrlichkeit zwingen kann man niemanden, die wahrheitsliebe entsteht aus einer tiefen sehnsucht nach korrektheit und gradlinigkeit heraus, die selten beide partner gleichermaßen teilen. gleichberechtigung innerhalb einer partnerschaft ist für mich daher auch ein gefährliches ideal, dass verschleiert, dass sich zwei zusammengefunden haben, die sich ergänzen, und nicht zwei die sich gleichen wie ein ei dem anderen, der vermeintlich bewunderswerten symmetrie und ästhetik nach aussen hin.
einer ist immer eher emotional und der andere eher rational. der eine eher für die romantik der andere für die vernunft...die anteile an den verschiedenen charaktereigenschaften sind selten bis nie gleich. wenn klar steht, dass die
"frau die hosen anhat, und haus, hof und alle sinne beisammen hat und hält",
dürfte einleuchten, wenn der eher zart besaitetere gegenpart, der mann, in anderen kategorien denkt.
sie braucht vielleicht gerade dieses grenzenlose, emotionale, leidenschaftliche und er ist vielleicht gerade froh um jemand, oder eine sie, die schaut, dass sich alles im rechten rahmen befindet.
es wird aber nie der eine genau das machen oder verkörpern was dem anderen gefällt, sondern immer einen gegenpol darstellen, damit muss man sich abfinden. schön ist daran allerdings, dass man lernt, diesen gegenpol nicht nur im aussen, im partner, wahrzunehmen, sondern seine eigene einstellung aufgrund der liebe zum partner zu diesem oder jenem thema ausreift und an größe gewinnt, man gewissermaßen wichtige entwicklungsschritte in einem liebevollen und spannenden rahmen machen darf.
die liebe erleichtert auch das verständnis für die jeweils fremde, andersartige einstellung und macht die ablösung von verhärteten verhaltens- oder denkmustern sanfter als in anderen konstellationen.
wer keine lust hat sich weiterzuentwickeln, der sollte eine partnerschaft vielleicht im vornhinein meiden, denn sie hat immer mit transformation zu tun. zuckerschlecken ist das eher selten, vermute ich.
soviel von mir.