warum so hart mit deinem urteil, weiche h.
Der edelgesinnte Mensch ist selbstbewußt, doch nicht hochmütig. Der gewöhnliche ist hochmütig, doch nicht selbstbewußt.
Konfuzius, (551 - 479 v. Chr.)
schon ca. 500 jahren vor chr plagte sich der mensch, mit dem bewussten selbstseyn... äh zweifeln...
so mancher mensch kaschierte, so mancher mensch kreierte...
Wenn der Mensch nur erst so weit wär,
seinem eigenen Genie zu trauen.
Bettina von Arnim, (1785 - 1859)
wenn menschen in den von der TE beschriebenen konflikt geraten, ist es meist unerheblich, wer dabei die weibliche, oder die männliche rolle spielt...
erheblicher ersehe ich den erwartenden und den erwartungserfüllenden...
derjenige, der eine erwartung stellt, stellt diese auch aus einer angst heraus...
derjenige. der eine erwartung erfüllt, erfüllt diese auch aus einer angst heraus...
im falle der TE war eine erwartung vorgegeben. diese wurde als konsequenz einer lebensführung gestellt.
jene wurde aber nicht erfüllt, in den augen der TE.
derjenige, der die erwartung in den augen der TE nicht erfüllt hat, hat natürlich auch angst, seiner erwartungshaltung nicht gerecht zu werden. wie schafft er es, das diese erwartungshaltung dennoch erfüllt bleibt.
nur, man bedenke...
dies sind keine starren muster, sie bewegen sich, diffudieren sogar manchmal in den ein oder anderen hinein...
besteht der wille, das die erwartung erfüllt wird, beiderseitig, wäre es ratsam, dieser keine starrheit aufzudrücken...
denn allein in der aufstellung von erwartungen, folgt zugleich ein fehler. die annahme, das wir algorithmisch funktionieren. wir sind aber menschen, und daran scheitert dies. wenn man nur bedenkt, wie unterschiedlich wir immer als mensch gesehen werden wollen, erstaunt es umsomehr, das in diesen punkten dann eine gleichschaltung der art mensch zwingend gefordert wird.
geht man zur der annahme zurück, das wir individuen sind, sollte es doch möglich sein (den willen dazu vorrausgesetzt) das genau aus diesen fehlern, die passieren (passieren müssen!!!) erst die möglichkeit besteht, zu wachsen. erst als einzelener mensch und später im leben als paar. eine partnerschaft, die sich regeln aufstellt (was nicht verwerfliches ist, sogar in beidseitigabegeklärten rahmen sehr sinnvoll sein kann) sollte immer den spielraum für regelbrüche zulassen…
denn nur dieser freiraum, für fehler, ergibt den bereich, den das erlangen von bewusstsein ermöglicht. alles andere wäre erlernt und abgeschaut, ergo, nicht eigen erlebt und erfahren.
dieser freiraum…
den dem anderen mensch, und ganz besonders sich selbst, zu erlauben, ist der schlüssel zum erfahren, wie bewusst man selbst ist.