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Singlegefühle in einer Fernbeziehung

*****lie Frau
1.116 Beiträge
Themenersteller 
Singlegefühle in einer Fernbeziehung
Heute Abend auf dem Rückweg von einem Stammtisch ist es mir mal wieder sehr aufgefallen.

Ich führe seit 4 Jahren mit meinem Partner eine Fernbeziehung. Wir wohnen etwa 200 km von einander entfernt. Durch familiäre und berufliche Verpflichtungen ist an ein
zusammenziehen auch in den nächsten Jahren nicht zu denken. Die Zeiten, bis wir uns jeweils wieder sehen sind meißt alle 2 Wochen für ein Wochenende. Durch die unterschiedlichen Lebensschwerpunkte und die verschiedenen Freundes/Bekanntenkreise ist ein zusammenwachsen auch nicht gerade einfach.

Ich fühle mich durch diese Situation oftmals wie ein Single...ohne mich wie ein solcher zu benehmen.

Kennt ihr diese Gefühle, diese Situation?
Wie geht Ihr damit um?

Am frustrierendsten ist es, wenn man den anderen mal braucht....aus welchem Grund auch immer....und es noch gefühlt eine Ewigkeit dauert, bis man sich wieder sieht.
**83 Frau
909 Beiträge
Ja, kenne ich, wird sich auch nicht vermeiden lassen. Unter der Woche bin ich aber auch gern Single, habe ich festgestellt.

Eine "Fernbeziehung", bei der auch nur alle 2 Wochenenden möglich waren, stellte sich als Affäre heraus. *roll*

Einen echten Single konnte ich nahezu jedes Wochenende Freitag Nachmittag bis Sonntag Abend /Montag früh sehen. Das fühlt sich wesentlich mehr nach Beziehung an.

Im wesentlichen musst du entscheiden, ob dir die Beziehung überhaupt genug Benefit bringt oder ob dein Single-Gefühl nicht daher kommt, dass du eigentlich Single bist. Mit regelmäßiger F+ vielleicht.

200 km sind mit dem Auto auch nicht sooo viel, finde ich.
Ja kenne ich und genau deswegen kam diese Form nicht mehr in Frage.
Maximal 1 Std Fahrzeit machen auch treffen unter der Woche möglich.

Einen Partner haben und nicht im Wir leben ist ein gruseligen Gefühl für mich.
******986 Frau
3.163 Beiträge
Ja kenne ich...das ist für mich der Gründe keine Fernbeziehung mehr einzugehen..es ist nichts halbes und nichts ganzes 🤷
ich hab über den Beitrag nachgedacht ...

Wer eine Fernbeziehung führt ist faktisch Teilzeitsingle. Meinst Du, liebe TE, daß es etwas bringt, wenn Du Deinen Zustand als Teilzeitsingle schön definierst ?

Die Frage ist doch, welche Umstände in der Person des andern liegen, damit der emotionale finanzelle und zeitliche Aufwand der Fernbeziehung gerechtfertigt ist, zumal auch andere Mütter schöne Söhne haben.
*******iron Mann
9.136 Beiträge
JOY-Angels 
Also Ich hatte auch schon Fernbeziehungen.
Nie wieder
Wenn man Sonntagmittag melancholisch ist
und beim abschied wie ein Schoßhund heult.
Genau aus dem Grund.
Man kann sich Ja hier nett mit Leuten
aus was weis ich wo schreiben und mal
Hinfahren wenn man das Geld führ hat.
Aber einen echte Beziehung? Nie wieder
****nah Frau
1.744 Beiträge
Meine letzte Beziehung: 10 Jahre FERN-, never ever, nie wieder.

Wenn, dann in der gleichen Stadt, am liebsten Tür an Tür - jeder sein eigenes Reich und doch nah erreichbar und Gemeinschaft. Mal sehen...ob das noch was wird *zwinker*
*********eamer Mann
328 Beiträge
@*****lie Ja, dieses Gefühl kenne ich. Beide meiner bisherigen Beziehungen liefen eine Zeit lang so. Schön war diese Zeit nicht. Heute weiß ich, dass eine Fernbeziehung nichts für mich ist. Das fühlt sich nicht, wie eine Beziehung an.

So eine Beziehung wie du, wäre ich auch früher nie eingegangen. Bei mir war es zumindest klar, dass man mal zusammen ziehen möchte. Wäre das von Anfang an ausgeschlossen gewesen, hätte ich mich gar nicht erst darauf eingelassen.
200 Kilometer

Nein das wäre nichts für mich, da wär ich auch die meiste Zeit allein und auch Single.

Kann mir als Mann nicht vorstellen dass es auf die Dauer funktioniert.

Und ich würde mit ziemlicher Sicherheit Freundschaft Plus in der Nähe haben um das überhaupt durchhalten zu können.

Masturbieren macht doch auf die Dauer auch kein Spaß
*****ter Frau
3.579 Beiträge
Zitat von **83:
Unter der Woche bin ich aber auch gern Single, habe ich festgestellt.

Amen.... Nach 3 Jahren Beziehung in der wir uns sehr unterschiedlich gesehen haben ( von 1x im Monat übernachten, bis 4x im Monat zusammen Kaffee trinken ) Bin ich inzwischen von dem Trip weg, wieder mit einem Mann zusammen zu leben. Ich bin gerne unter der Woche allein und an stressigen Wochenenden brauch ich auch keinen, der mir versucht ein schlechtes Gewissen zu machen, weil ich angeblich NIE Zeit habe....

Wir haben uns aktuell auf einen 14 Tage Rhythmus eingepegelt, was absolut ok ist.
*******sima Frau
2.540 Beiträge
Cordelie:
Ich fühle mich durch diese Situation oftmals wie ein Single...ohne mich wie ein solcher zu benehmen.

Bevor ich dazu poste - ich habe meinen Lebensmenschen vor mittlerweile fast 12 Jahren hier im JC kennengelernt und wir leben bis heute eine sehr innige, sehr glückliche Fernbeziehung: Mit diesem zitierten Satz von Dir kann ich nichts rechtes anfangen, magst Du vielleicht erläutern, was genau Du damit meinst, Cordelie?

Z.B. Wie fühlt sich ein Single, wie benimmt sich ein Single? Was daran behagt Dir nicht? Wie würdest Du leben wollen, wenn es möglich wäre? Was wäre dann anders? Wie bzw. woran würdest Du das merken? Was läßt Dich in der Beziehung verharren, wenn es Dir nicht gut geht damit?
********chaf Mann
7.953 Beiträge
JOY-Angels 
Ich hatte mal eine Fernbeziehung. Sie war schön, wir telefonierten jeden (!) Tag, eine Stunde war da mal gar nichts, wir waren uns also täglich dennoch irgendwie nah.

Dennoch wurde klar, irgendwie uns beiden, dass wir für eine Fernbeziehung nicht gemacht sind.
Weil die Spontaneität dadurch verloren geht. Und, nun ja, ich bin ein sehr spontaner Mensch. Gerade die spontanen Dinge sind die schönsten, die in meinem Leben geschehen sind.

In einer Fernbeziehung ist nichts mehr spontan.

Es sei denn (!), diese 200 km, die du da nennst (bei uns waren es viel, viel mehr ...), werden hier und da auch mal "spontan" überbrückt.

Ich habe letztens genau so ein Erlebnis gehabt: In einer SM-Bar, als auf einmal ER einer (in diesem Falle D/s) Fernbeziehung durch die Tür trat. Unangekündigt.
Ihr Gesicht in diesem Moment: Unbezahlbar. *love*

Wenn so etwas ab und zu möglich ist und auch geschieht, dann kann ich mir vorstellen, dass auch 200 Kilometer auf einmal nicht mehr so relevant sind. Weil dann die Liebe auch mal überraschend durch die Tür kommen kann.
Und Momente kreiert, die einfach nur großartig sind.
Ich bin jetzt noch dankbar dafür, diesen Moment erlebt zu haben. Diese spontane, ja, nennen wir es gerne: Liebe, die entflammt, von Null auf Hundert, das ist einfach nur wunderbar. *liebguck*
****769 Frau
2.571 Beiträge
Ich hatte das mal vor einigen Jahren, er lebte an der Ostsee, ich hatte da eine kleine Urlaubswohnung. Wenn ich oben war, war's immer schön, aber die Abstände dazwischen(er war leider nicht so flexibel) waren mir zu groß und in wichtigen Momenten, in denen ich ihn gern dabei gehabt hätte, war ich halt trotzdem allein. Heute sind wir gut befreundet.
Ich habe jetzt auch hier Kontakte von weiter weg, wenn man mal dort in der Gegend ist, ist es doch schön, schon jemanden vor Ort zu kennen. Also sowas wie F+ in der Ferne gern *g*
In dem Spanischkurs, den ich grad angefangen habe, sind so zwei..drei Männer, die eine feste Partnerin in Spanien u. sogar Südamerika haben und dafür bald auswandern wollen. Also, wie die das in der Zwischenzeit hinkriegen *nachdenk* ..Respekt!!
*****lie Frau
1.116 Beiträge
Themenersteller 
@*******sima
Diese Fernbeziehung ist meine erste Fernbeziehung. Alle anderen Partnerschaften waren in der Nähe und sofern man nicht irgendwann zusammen wohnte, so war die Fahrzeit zueinander unter einer Stunde. So waren gemeinsame Aktiviäten auch unter der Woche leicht möglich.
Zu Beginn haben mein Partner und ich Monogamie (sexuelle Exclusivität für bestimmte Bereiche) vereinbart.

Als Single wäre dort niemand auf den ich irgendwelche Rücksichten in Bezug auf mein Verhalten oder meine Terminplanung nehmen müsste. Als Teil eines Paares aber tue ich das selbstverständlich, da ich kein Interesse daran habe meinen Partner, den ich liebe und schätze, zu verletzen. Partnerschaft heißt für mich auch Kompromisse zu schließen.
Am Anfang war es einfacher, weil sich da alles erst noch entwickelte. Wärend Corona war es in so fern einfacher, weil die meißten Sozialkontakte eh nur auf Sparflamme liefen. ...und auch als meine beste Freundin noch in der Nähe wohnte war es einfacher...

....nicht die Beziehung an sich ist Mist, sondern die Kilometer und die Distanz dazwischen. Oftmals fremdel ich ein bisschen wenn wir uns treffen. Sicher auch den längeren Zeiträumen ohne einander geschuldet. Zum Glück ist das nach wenigen Minuten wieder weg.
********ougt Frau
167 Beiträge
dieses gefühl kann man auch haben wenn der Herzmensch nur 10 km weiter wohnt....man trotzdem aufs Hand beschränkt ist .....
Letztendlich musste ich mich auch fragen ob es das jetzt für mich ist...ich habe mich dagegen entschieden, da es irgendwann nur noch weh getan hat und ich in der Partnerschaft wahnsinnig einsam war
********lack Frau
19.351 Beiträge
@*****lie

Ist es nicht so das es egal ist was andere davon halten, wenn Du Dich selbst eher als Single siehst?
Es gibt Menschen die leben zusammen und fühlen sich so..
Du kommst mit der Situation nicht klar, weil es schon länger so geht und sich auch nicht so schnell ändern läßt. Ist das wirklich so, wenn man merkt das es eher auf ein Ende hinaus läuft? Hat man sich schon so von einander entfernt das sich daran nichts ändern läßt?
Auf jeden Fall sähe ich erst mal Gesprächsbedarf.
Wie sieht und erlebt Dein Partner das.
Wir werden Dir da nicht weiter helfen können, denn gefragt seid Ihr Beide...
und sicher ist das nicht leicht, besonders wenn da Kinder noch eine Rolle spielen.
Aber wenn es beide eher unglücklich macht, dann sollte man überlegen was sich da ändern läßt.
WiB
*****ite Frau
9.566 Beiträge
Ich glaub das ist eine Typsache. Jenanden immer um mich rum kann ich nur bei meinen Kindern gut haben.
Ich bin eher der Fernbeziehungstyp, immer schon gewesen. Einsam hab ich mich damit nie gefühlt, auch nicht in schweren Stunden.
*********flake Frau
444 Beiträge
Ja, ich kenn' diese Gefühle auch. Wir haben zwar keine Fernbeziehung, sehen uns aber net oft. (Ich bin mono in einem Polykonstrukt.) ❄
*******ker Mann
176 Beiträge
Hatte ich auch mal ca.4 Jahre ca.300km
Zusammenziehen wegen beidseitig lukrativer und langjähriger Arbeitsstelle stand nicht zur Debatte.

Jeden Freitag nach Dienstschluss bin ich zu ihr gefahren und Sonntagsnachmittag wieder zurück.
Für die 300km meist 4-5 Std wegen Baustellen und Stau gebraucht .
Unter der Woche Abends fast jeden Tag mindestens 1Std Skype nach Feierabend.

Woran ist es nach fast 4 Jahren gescheitert... an Vertrauen.
Ich hab halt Bescheid gesagt wenn ich mich (seltenerweise 1-2/Monat) mal Abends mit Kollegen zum Afterwork Umtrunk oder BBQ getroffen hab. Sie hat mir "andere Frauen" unterstellt und in der letzten Phase sogar verschiedene Kollegen und Kolleginnen angerufen um mich zu überprüfen.

Danach hatte ich erstmal ca.2 Jahre "die Schnauze voll von Beziehung". Das anschließende Singleleben war schon allein wegen Wegfall der Fahrerei entspannend.
Außerdem kann ich mich gut und komplett selbst versorgen.
Ich kenne es so nicht, weil für mich eine Partnerschaft ohne zusammen wohnen aktuell nicht im Kopf vorkommt - mir fehlt da einfach die alltäglichen Glücksmomente zu teilen.

Dennoch war ich vor einiger Zeit in der Situation, über eine gewisse Distanz herauszufinden, ob man zusammen passt oder nicht. Es fühlte sich dennoch fantastisch an.

Soweit zur Vorgeschichte.
Ich denke, wenn es die richtige Person ist, reicht es auch sich nur einmal im Jahr sehen zu können, wenn es die falsche ist, kann man sich auch in der gleichen Wohnung entfremden.

Sprecht darüber, wie es euch geht, ob du es für dich tragen kannst, noch ein paar Jahre durchzuhalten oder ob hier weitere Optionen habt.
*******er66 Mann
372 Beiträge
Während meiner Fernbeziehung (450 km) hatte ich in der Woche meine Freiheit in der Entscheidung, was ich mache. Es gab keinen Stress wegen meiner langen Arbeitszeiten. Das alleine sein war nicht störend, denn ich kann auch selbstgenügsam sein. Aber die Entfernung hat Kraft gekostet. Zum Ausspannen gab es am Wochenende kaum Möglichkeit. Wir sind schließlich nach drei Jahren Fernbeziehung zusammengezogen und haben geheiratet. Hätten wir das nicht gemacht, wäre die Beziehung vielleicht auch gekippt, wer weiß.

Wie @*****ite zu recht schrieb, es ist eine Typfrage. Das kann nur jeder für sich herausfinden. So wie zuviel Nähe erdrückend sein kann, weil Freiraum fehlt, so kann zu große Entfernung ein Entfremden beschleunigen. Per se würde ich eine Fernbeziehung nicht ausschließen. Das alleine Entscheiden, machen, unternehmen gibt Freiheiten entsprechend eines Singles, die Zugehörigkeit zum Anderen aber auch die Geborgenheit dabei. Vielleicht auch die Frage an sich selbst, wie sehr man in sich ruht, seine eigene Autonomie schätzt, um auch der Fernbeziehung positive Seiten abgewinnen zu können.
*****lie Frau
1.116 Beiträge
Themenersteller 
Danke @ all für Eure Beiträge über Eure Erfahrungen.
*****lie Frau
1.116 Beiträge
Themenersteller 
Bin inzwischen 1....2 Ideen und Gedanken auf der Spur, die auch im familiären Umfeld (Kinder) liegen und die eine gewisse Distanz in mir bei uns erzeugen.
Durch das Schreiben hier, durch Gespräche und dadurch, das ich mich damit die letzten Stunden intensiver und bewusster auseinander gesetzt habe sind ein paar Gefühle greifbarer und leichter für mich in Worte übersetzbar geworden.

Auch wenn wir eine sehr gute, ehrliche und offene Kommunikation miteinander haben, haben mir meine Gefühle gezeigt, das noch etwas belastendes nicht ausreichend ausgesprochenes und vermiedenes, weil unbequemes in den Tiefen verborgen ist.

Zeit für mich das anzusprechen, da ich jetzt Worte dafür habe und wir so hoffentlich Lösungen dafür finden können.
****i19 Frau
1.725 Beiträge
@*****lie

*knuddel*

Wir sehen uns ja heute Abend beim Italiener …
Ich hatte mehr Fernbeziehungen als mir lieb ist, für eine bin ich sogar beinah jedes Wochenende geflogen, weil mir Bus und Bahn einfach zu lange gedauert hat.

Ich habe mich in den Beziehungen meist auch mehr als Single gefühlt und es auch öfter mal angesprochen um das irgendwie zu ändern, telefonieren, Videochats und sowas. Es hat auch eine gewisse Zeit lang funktioniert, allerdings hatten wir uns irgendwann gefühlt nichts mehr zu sagen und es schlief wieder ein.
Drüber reden ist sehr wichtig und zu gucken das man das gemeinsam irgendwie ändern kann, vielleicht mit Briefen schreiben, so altmodisch es auch klingt, aber das kann die Freude auf eine Nachricht und die Verbundenheit steigern.
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