Empfindet ihr "Male Gaze" in den Medien als störend?
Eine spontane Threadidee! Ist zwar nur indirekt relevant aber ich glaube hier im Unterforum finden sich die beste Resonanz. Also:Für Jene die den Begriff nicht kennen: Die "Male Gaze" (Frei übersetzte: Männlicher Blickwinkel/Betrachtungsperspektive) ist ein Phänomen in Medien aller Art (vor allem aber Visuellen Medien) welche die Betrachtungsweise einer Szene (speziell die Kameraperspektive) so ausrichtet,dass sie die angenommen mehrheiliche Männlche, Heterosexuelle Zuschauerschaft primär bedient.
Nehmen wir als Beispiel eine Frau im Bikini am Strand. Wenn die Kamera auffällig viel Zeit auf ihrem dekoltee, ihrem Gesäß, dem Intimbereich verbringt oder langsam über den Körper hinweg fährt anstatt sich auf ihre Mimik zu konzentrieren wäre das ein klassisches Beispiel für "Male Gaze".
Ein anderes Beispiel wäre eine Szene aus Top Gun, dieses mal was diese Betrachtungswiese _über_sieht. Es gibt eine Szene in der die Soldaten Oberkörperfrei Volleyball spielen. Muskeln, Schweiß, durchtrainierte Typen. Die ganze Szene tropft regelrecht vor homoerotischer Energie. Trotzdem fokussiert sich weder die Kamera, noch der Film im Gesamten auf die Erotik. Im Gegenteil, die ganze Szene wird völlig ohne sexuellen Kontext präsentiert.
In Kurz: Male Gaze als Fokus bzw Betrachtungsweise ignoriert die Perspektiven queerer Menschen jeglicher Art und oft selbst Jene von Heterofrauen um heterosexuellen Männern das zu geben, was Regisseure annehmen, dass diese wollen.
Nun die Frage für den eigentlichen Thread:
WIe oft seid ihr bewusst darüber gestolpert/ hat es euch schonmal völlig aus dem Medien geworfen weil ihr dachtet "woah das hätte man aber anders darstellen können" beziehungsweise stört es euch im Alltag.
Meine persönlichen Erfahrungen mag ich später anfügen, erstmal wäre ich neugierig welche Erfahrungen ihr mit dem Thema gesammelt habt.