Musik für den Frieden und gegen Krieg und Gewalt

Ursprünglich a jiddisch Liedl - in etwa auf Deutsch:
Manchmal scheint mir, die Gefallenen sind gar nicht in der Erde verscharrt, sondern ziehen als Kraniche über den Himmel. Warum sonst sollte ich den Kopf heben und den Kranichen im Flug nachschauen, wenn es nicht die Seelen der Toten sind, die ich so sehr vermisse und die mich rufen!? Mit ihrem Flug weisen sie mir die Richtung, die auch mein Leben gehen wird und da hilft kein Lamentieren. Ich sehe den freien Platz zwischen ihnen reserviert für mich, nur damit ich bald mit ihnen klagen werde über das, was ich unter mir sehe und würde euch, die ich verließ, zur Vernunft rufen ...

Wenn man das liest, dann würde man auch gerne "fallen".

Nachtrag

Falls jemand die Kritzelei bei 3:21 interessiert (soweit ich es entziffern kann): "я ... (им?) даю проца и но не сдаюсь ..." - Ich scheiße auf alles (wörtlich: Ich gebe allen einen Fick), aber ich gebe nicht auf"

Die Ukraine war mal grün (zielona) ... Doch von "holodomor", die Nazi-Okkation über die Ermordung Bruno Schulz' bis zu dem Gemetzel jetzt brachte/bringt ganz andere Farben;(

Ich denke, "Teschetschenien" kann man leicht gegen "Ukraine" austauschen (wer denkt überhaupt noch an Tschetschenien?) - hier ein Lied, das schon immer in Russland verboten war und nur über westliche Inetkanäle gespielt werden konnte, aber jetzt ist auch das Inet abgeschaltet ...
"Hallo, mein Schwesterherz, wie geht es dir? Bei euch zuhause muss doch schon Schnee gefallen sein - hier bei uns krachen bei Nacht die Sterne auf Grosny - aber erzähl' bloß Mama nichts davon, dass sie mich nach Tschetschenien geschickt haben! Letzte Nacht ist unser Panzer von einem tschetschenischen Hurensohn getroffenen worden und unser Fahrer ist tot, er sieht die Heimat wohl noch im Blechsarg wieder. Ich kann dir sagen, ich hab' die Schnauze so gestrichen voll von allem und möchte den ganzen Scheißkrieg nichts als verfluchen! Aber sag' bloß Mama nichts davon, dass ich in Teschetschenien bin! Endlich ist es Samstag geworden udn wir können uns und unsere Klamotten mal wieder waschen und sogar den Krieg ein bisschen vergessen. Doch der Gestank der Angst bleibt an uns kleben, das Töten ist so furchtbar. Auch wir werden getötet. Schon wieder hat es drei von uns erwischt und ich möchte bloß noch heulen und abhauen - Aber erzähl' bloß Mama nichts davon, dass ich in Tschetschenien bin, hörst du! Sag' bloß Mama nichts, dass ich in Tschetschenien bin. Von euch krieg' ich leider keinen einzigen Brief. Ich kann einfach nicht glauben, dass ihr mir nicht schreibt. Aber erzähl' bloß Mama nichts davon, dass sie mich nach Teschetschenien geschickt haben. Samya und ich haben uns geschwoen, dass wir nach Hause kommen. Obwohl wir wissen, dass wir nie wieder nach Hause kommen werden - aber sag' bloß Mama nichts davon, dass ich in Teschetschenien bin, hörst du! Sag' bloß Mama nichts, dass ich in Tschetschenien bin ... und sag' niemand, aber überhaupt niemand, was ich dir hier schreibe!"

"Finster ist die Nacht, so finster / Nur der Geschützdonner über der Steppe ist zu hören / Der Wind pfeift und die Sterne schimmern weit weg / In dieser so dunklen Nacht, mein Liebling, weiß ich, dass auch du nicht schläfst und dir verstohlen Tränen aus den Augen wischst / Während du am Bett von unserem Baby wachst / Ach, wie ich den zärtlichen Blick deiner Augen liebe / Ach, wenn ich dich doch jetzt küssen könnte, so sanft / Aber diese finstre Nacht, mein Liebling, hat sich zwischen uns gedrängt / Genauso wie die schwarze Steppe, wo die Schlacht tobt / Glaub' mir, auch wenn es blödsinnig klingt, aber letzte Nacht hast du mich vor den Kugeln bewahrt, weil du an mich glaubst / Und so bin ich ganz ruhig in diesem grausamen Krieg, weil du mich liebst und darum wird mir nichts passieren / Was soll am Tod schlimm sein / Hundertfach hab' ich ihn in der Steppe wüten sehn, auch jetzt ist er ganz nah, ich hör' ihn schon / Aber mir wird nichts passieren / Du schläfst nicht, mein Liebling / Wachst am Bett von unserem Baby / Du liebst mich / Wartest auf mich / Darum wird mir nichts passieren ... nichts passieren in dieser finstren Nacht."

"Sedoi parnuschka" heißt das Lied, wörtlich übersetzt: Grauhaariges Bürschchen.
Das schon ergraute Bürschchen meldet sich beim Kreiswehrersatzamt, um wieder Soldat zu sein. Versteht kein Mensch. Er hat Afghanistan überlebt, verwundet zwar, aber am Leben, war schon zuhause und will zurück zu den Preußen!? - Wie blöd ist der denn? Was gibt ihm keine Ruhe?
Tschetschenien ist nur ein zweites Afghanistan - heißt der Refrain - (ich möchte hinzufügen aus aktuellem Anlass: Die Ukraine ist nur ein zweites Tschetschenien).
Seine Begründung ist: Ich sah den Tod und ich wurde verwundet, doch will ich wieder zurück zur Armee, zuhause hab ich doch niemand. Niemand wartet auf mich. Ich bin allein auf der Welt - Meine Freundin? - Meine Freundin hat doch längst einen anderen. Ich will zu den Kameraden, die Bunker und feindliche Linien stürmen. Das sind Freunde. Die wahren Freunde, wenn Kanonen bellen.
Die Leute vom Kreiswehrersatzamt denken nur: Armer Hund! Hat niemanden. Ist ganz allein auf der Welt. Und seine Freundin ist mit einem anderen ab ... armes, grauhaariges Bürschchen.

Tscherwona Kalyna / Roter Schneeball(strauch) / Viburnum opulus

"Wieso haben sie überall den roten Schneeball zertrampelt? Seine Blüten dem Erdboden gleichgemacht? Warum haben sie seine Pracht zerstört? - Er war so herrlich, warum dieser Sturm? - Wie soll man ihn wieder aufheitern? Zum Lachen bringen? - Wir werden ihn aufrichten! Er wird wieder blühen! Hey, hey, er wird wieder auferstehen in unserer Ukraine!"

Der Vietnam-Krieg hatte eigentlich den besten Soundtrack, ohne einen Einfluss auf den Krieg zu haben. Empfehle daher Death Metal, ist unangenehm für den normalen Hörer, genau wie Krieg für direkt Betroffene.

Für Frieden werden nur Gesänge (möglichst unserer) kleinen Kinder sorgen.

Romantisch, wenne gerne Musik hörst, du Nuschelei selbst auf Englisch verstehst und dir keine Bomben um die Ohren fliegen .

Aktueller denn je!