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Monogamie vs Polygamie

****ody Mann
13.094 Beiträge
Ich habe viel über Liebe nachgedacht, weil ich ewig an dieses Gefühl nicht herangekommen bin. Der Wunsch, mit Frauen eine Beziehung zu führen, war immer an Bedingungen und auch an Projektion geknüpft. Ich wurde durchaus bedingungslos geliebt, liebte aber diese Frauen aus fassbaren Gründen (guter Sex, spannendes Setting, ansprechendes Mindset etc.) zurück.

Bis ich mich in eine Frau verliebte, die in vielerlei Hinsicht "unperfekt" war und daraus Liebe wurde, die ihrer Liebe bedingungslos begegnete. Wir hatten uns beide nackt gemacht. Ein starker Rausch und gleichzeitig ein ruhiger Fluss. Aus dem Sex wurde Sinnlichkeit, ohne dass wir an irgendwelchen Stellrädern drehen mussten. Es gab keine Erwartungen und keinen Leistungsdruck. Die Erwiderung der Liebe war keine Bedingung, sie hatte sich einfach eingestellt.

Es zerbrach an der Intensität der Gefühle und an Ängsten. Meine Liebe war damit aber nicht weg, sie hielt noch lange an.

Die andere Liebe, die ich zur Genüge kenne, könnte polygam sein, wenn sie eine Vielzahl an Bedingungen erfüllen würde und wenn ein Konstrukt sich bilanzieren ließe, das auf der Habenseite ein deutliches Plus an Komfort und sexueller Erlebensintensität erbringen würde. In meinem Fall (!) erfüllen sich so nur nicht mehr die Kriterien für echte Liebe.
Also ich war bisher auch streng monogam und hätte nie gedacht, dass sich das mal ändern würde, weil ich ja schon die Liebe meines Lebens geheiratet habe. Und doch kam eine zweite Liebe des Lebens (für alle 3 von uns) dazu, und es fühlt sich an als wäre es das normalste der Welt jetzt zu Dritt zu sein.

Klar Kommunikation ist extrem wichtig.
Eigene Gedanken und Reaktionen auf Situationen analysieren und mitteilen, keiner sollte etwas in sich hineinfressen, sonst kommt Frust auf. Allerdings ist das etwas was man auch in einer monogamen Beziehung bereits tun sollte.

Wir sind damit unheimlich glücklich, und ich könnte es mir nicht mehr anders vorstellen.
*regenbogen*
Zitat von ****ody:
Ich habe viel über Liebe nachgedacht, weil ich ewig an dieses Gefühl nicht herangekommen bin. Der Wunsch, mit Frauen eine Beziehung zu führen, war immer an Bedingungen und auch an Projektion geknüpft. Ich wurde durchaus bedingungslos geliebt, liebte aber diese Frauen aus fassbaren Gründen (guter Sex, spannendes Setting, ansprechendes Mindset etc.) zurück.

Bis ich mich in eine Frau verliebte, die in vielerlei Hinsicht "unperfekt" war und daraus Liebe wurde, die ihrer Liebe bedingungslos begegnete. Wir hatten uns beide nackt gemacht. Ein starker Rausch und gleichzeitig ein ruhiger Fluss. Aus dem Sex wurde Sinnlichkeit, ohne dass wir an irgendwelchen Stellrädern drehen mussten. Es gab keine Erwartungen und keinen Leistungsdruck. Die Erwiderung der Liebe war keine Bedingung, sie hatte sich einfach eingestellt.

Es zerbrach an der Intensität der Gefühle und an Ängsten. Meine Liebe war damit aber nicht weg, sie hielt noch lange an.

Die andere Liebe, die ich zur Genüge kenne, könnte polygam sein, wenn sie eine Vielzahl an Bedingungen erfüllen würde und wenn ein Konstrukt sich bilanzieren ließe, das auf der Habenseite ein deutliches Plus an Komfort und sexueller Erlebensintensität erbringen würde. In meinem Fall (!) erfüllen sich so nur nicht mehr die Kriterien für echte Liebe.

Du hast wunderbar beschrieben was Liebe ist. Ein tiefes Gefühl, ohne technisch, optionales, ratinales Beiwerk.
********raum Paar
11.404 Beiträge
Ich (m) habe in jungen Jahren in mehreren WGs gelebt.

Die erste war mit einem guten Freund, mit dem mich sowie viel Verband, die WG hat uns noch ein ganzes Stück weit mehr zusammen geschweißt. Das habe ich als sehr angenehm erlebt und trage dieses Gefühl bis heute als ein Geschenk mit mir.

In so einem Zusammenhang könnte ich mir heute eine größere Lebensgemeinschaft vorstellen, wenn ich die entsprechenden Mitmenschen finden würde.

Wie es @****ody treffend bemerkt hat
Ich habe viel über Liebe nachgedacht, weil ich ewig an dieses Gefühl nicht herangekommen bin. Der Wunsch, mit Frauen eine Beziehung zu führen, war immer an Bedingungen und auch an Projektion geknüpft.

Ich hatte nie ein Problem Mädchen und Frauen anzusprechen, das konnte ich eigentlich ganz gut, doch danach ...

Vielleicht weil ich selbst zu viel wollte und zu wenig achtsam für das war, was sie wollten oder brauchten.

Wahrscheinlich haben da auch noch ganz andere Dinge mitgeschwungen.

Aktuell lebe ich in einer monogamen Beziehung, die nicht unbedingt immer harmonisch verläuft, doch inzwischen bin ich mir klar darüber geworden, das ich es bin, der da im Weg steht.

Vielleicht würde das in einem polyamoren Beziehungsmodell anders ablaufen oder noch eher eskalieren.

Ich könnte mir inzwischen gut vorstellen, die Liebe von meiner Prinzessin mit jemand anderem zu teilen, solange es ein wirkliches teilen ist. Also keine Verschiebung, kein schlechtes Gewissen usw..

Da hat sich vielleicht in den letzten Jahren etwas geändert. Doch so richtig eindeutig nicht.

Ich bin mit vielen jungen Menschen in Kontakt. Für viele ist es noch gültig:

Heirate eine Frau, pflanze einen Baum, baue ein Haus, bekomme ein Kind.

Nicht unbedingt in der Reihenfolge und auch nicht unbedingt eine Frau, aber tendenziell schon.

Andere Modelle werden nicht wirklich angestrebt, sie ergeben sich eher und dann wird sich damit auseinander gesetzt.

Eine ganze Reihe Jungs empfinden LQBT immer noch als einen Angriff, denken in ganz engen Bahnen.

Da ich mit den Jahren immer mehr anderslebende Menschen kennen gelernt habe, könnte ich es mir sehr gut für mich vorstellen.

Doch ob ich es dann wirklich leben könnte, weisich nicht wirklich.
****ody Mann
13.094 Beiträge
@********raum In allen Beziehungen an denen ich beteiligt war und in denen die Liebe geteilt wurde, blieb irgendwann jemand mit seiner Liebe auf der Strecke. Zwei Mal war ich das und ein Mal ein anderer. Niemals ging das achtsam ab, niemals wurde nur annähernd ausreichend kommuniziert und niemals übernahm irgendjemand die Verantwortung für sein Handeln. Es roch zum Schluss immer nach verbrannter Erde.
********ider Mann
1.310 Beiträge
Es ist, meiner Meinung nach, nicht möglich, dass ein einzelner Partner alle Bedürfnisse eines Menschen abdecken kann

Muss er das denn?
Für die Befriedigung meiner Bedürfnisse bin ich ganz alleine zuständig.

Darum bürde ich auch niemanden diese Last auf. Dann ist doch klar dass es in die Hose geht.
Daher kann ich dieses "ich brauche x Partner damit ich meine Bedürfnisse befriedigen kann" nichts abgewinnen.
Eine Partnerin ist nicht mein Erfüllungsgehilfe.

Für mich kommt nur eine monogame Partnerschaft in Frage. Sowohl körperlich als auch emotional.
Worte sind Schall und Rauch.

Man schaut sich um - und sieht, was viele Modelle in der Praxis bedeuten:

Polygamie... ganz schön - zumal ich selbst nicht eifersüchtig bin und meine Freundinnen stets losziehen konnten, wohin sie wollten.

In der Praxis bedeutet das: "Gehen wir am Samstag zu XYZ?" - "Oh, da kann ich nicht - bin schon mit ABC verplant"

Na, dann... lieber gleich Single!
*******laf Mann
50 Beiträge
Zitat von ****210:
Monogamie vs Polygamie
Ganz ernsthaft entschlossen, oder entspannt locker?
Gesellschaftlich anerkannt oder verpönt?
[...]
Moin,
ich melde mich aus der Quarantäne, auch um meinen Kopf wieder zu gebrauchen, weil mir Corona gehörig auf den Nischel geht - also schon mal sorry, falls meine Gedankengänge ein wenig ungeordnet sein sollten.
Ich bin in einer offenen Ehe.

Wir haben uns ganz ernsthaft entschlossen. Darüber nachgedacht, geredet und sind zu dem Entschluss gekommen, die Ehe zu öffnen, bevor wir uns scheiden lassen, auch weil wir beide es uns und unserer Beziehung zugetraut haben.

Gesellschaftlich ist es zum Löwenanteil verpönt. Klar, das Normativ ist eben die monogame Ehe, im Idealfall mit Paaren, die sich lieben bis in alle Ewigkeit, die füreinander bestimmt sind, die sich gegenseitig in möglichst allen Belangen ergänzen und befriedigen; dass die Welt nicht so ist, brauche ich wohl nicht extra zu erwähnen, denn es wird fremdgegangen, dass das Wasser die Wand 'runterläuft. Und das, so habe ich manchmal das Gefühl, ist sogar noch eher akzeptiert als eine offene Beziehung. Wenigstens weiß man, dass fremdgehen moralisch verwerflich ist, da ist die Schublade schnell offen und wieder zu - wenn jetzt einer "fremdgehen" darf, und es sogar akzeptiert, dass seine Frau ihm "Hörner aufsetzt", ja, damit haben viele Leute anscheinend ein Problem. Denn für viele ist es vielleicht durchaus schwierig, diese recht unkonventionelle Beziehungsform einzuordnen - deshalb nutzen sie gerne die vorhandenen Denkmuster: man geht sich gegenseitig fremd, das ist doch nur ne Ausrede, um die kaputte Beziehung schönzureden, man ist doch nur noch eine Zweckgemeinschaft (wegen der Kinder)...
Es kursieren ebenfalls eine ganze Menge Vorurteile, oft von Leuten verursacht, die die OB als Ausrede fürs fremdgehen nutzen.
Es kommt mir auch oft so vor, dass viele Leute Klischees aus Bequemlichkeit glauben, getreu dem Motto: "wer was will, sucht Lösungen, wer was nicht will, Gründe".
Oft wird zum Beispiel angeführt, dass Vergebene nicht besuchbar sind - kann schon sein, aber ist nicht immer so; und vor allen Dingen stelle ich mir da auch gleich mal die bange Frage: warum um Himmels Willen wird im Gegenzug davon ausgegangen, dass es bei Singles anders ist? Soweit ich weiß, covern sich Singles recht selten, sind sie also besuchbar, setzen sie sich einer ungleich höheren Gefahr aus, verletzt, beraubt, oder sogar getötet zu werden. Warum also ist überhaupt jemand besuchbar, speziell bei Sexdates?

Zitat von ****210:

[...]
Im Gegensatz zur monogamen Beziehung ist hier aus meiner Sicht ein noch höheres Maß an Vertrauen und Offenheit nötig, welches für mich bislang noch sehr im Kontrast zum Neid/der Eifersucht steht.
Bei manchen ist vielleicht auch noch der Faktor des, ich nenne es Mal "Besitzrecht", also die Exklusivität eine wichtige Rolle, die für die Monogamie spricht.
Sicherheit und Gesundheit müssen ja auch beachtet werden.
Damit hast du Recht - wenn man es richtig machen will, braucht es viel Vertrauen und Offenheit; immerhin setzt man sich der "Gefahr" aus, dass der Gegenpart die Beziehung beendet, weil er jemand "besseren" gefunden hat, und man steht im schlimmsten Fall alleine da. Sowas wäre auch ein tiefer Einschnitt ins eigene Leben, derjenige Part, der aus der gemeinsamen Wohnung ausziehen müsste, hätte mal ein paar Wochen richtige Qualen. Man muss seinen Lieblingsmenschen schon sehr genau kennen.

Neid und Eifersucht (bzw. Sorge!) wird es geben, bei beiden, da braucht man sich nichts vorzumachen. Ist bei mir tagesformabhängig, oft gar nicht, manchmal ein wenig und ganz selten sticht die Vorstellung. Aber das ist mein Problem, mit diesen Gefühlen muss ich mich auseinandersetzen, im Gegenzug auch meine Frau bei mir. Als ich das erste Mal zum (platonischen!) Date gefahren bin, hatten wir zwei schon ein seltsames Gefühl.

Zitat von ****210:

Sind Regeln/Grenzen notwendig, oder muss das Vertrauen ausreichen?
Funktioniert es auch wenn nur einer von beiden monogam sein will?
Ist es überhaupt eine bewusste Entscheidung, oder trifft das Bauchgefühl/Herz diese Entscheidung?
Sollte man es dem Partner gönnen oder verbieten?
Kann man es dem Partner überhaupt verbieten? Endet es dann nicht am Ende doch im gegenseitigen Betrug? [...]
Aus meiner Sicht: Ja, Regeln und Grenzen sind wichtig und unumgänglich. Schon allein der Definition halber; und wenn es ist, dass überhaupt keine Regeln existieren. Denn nur so kann man auch darüber reden, wenn etwas belastet. Wir haben uns, bevor wir die Beziehung geöffnet haben, gemeinsam(!) ein Regelwerk ausgearbeitet, das für beide gilt. Es gibt wenige unumstößliche Regeln und etliche Regeln, die jetzt erst einmal als Leitplanke dienen sollen und justiert/verändert/verworfen werden können. Die unumstößlichen Regeln umfassen zum Beispiel Sachen bezüglich des safer Sex, des (gegenseitigen) coverns, justierbar sind Regeln, die es jetzt verbieten, Dreier zu haben, Clubbesuche usw. Wir wollen das ruhig angehen. Wenn uns langweilig wird, können wir über diese Regeln reden. Eine Zwischenregel haben wir auch: nicht zu häufige Partnerwechsel. Faustregel: bei einer Fußballmannschaft pro Monat können wir gegenseitig unser Veto einlegen; *ggg* Aber zum Glück sind wir beide nicht die Typen dafür; man wird sich ausprobieren, aber dann bevorzugen wir doch beide etwas Festes.
Dazu haben wir noch ein-zwei salvatorische Klauseln, wo nötig.
Denn ja, auch Leute in offenen Beziehungen können sich fremdgehen - nur fängt das bei uns nicht bei einem Kuss oder bei Sex an, sondern beim verletzen des Vertrauens des Gegenübers! Und das ist meines Erachten auch das, was fremdgehen in einer konventionellen Beziehung moralisch verwerflich macht - der Bruch festgelegter Regeln und damit das Vertrauens des Gegenparts. Das bedeutet auch: wenn das in einer offenen Beziehung geschieht, schmerzt er mindestens genauso wie bei konventionellen Beziehungen, vielleicht sogar mehr, weil das Vertrauen sehr tief ist. Wobei ich hier nicht die Tiefe des Vertrauens einer OB gegen die Tiefe des Vertrauens einer konventionellen Beziehung gegeneinander aufwiegen möchte! Tiefes Vertrauen ist tiefes Vertrauen. Es ist aber vielleicht möglich, das Vertrauen in einer konventionellen Beziehung eher zu beschädigen oder zu zerstören, einfach weil mehr Möglichkeiten gegeben sind, z.B. durch heimliches Sexting oder heimliches Treffen...

Ob es funktioniert, wenn eine Beziehung nur einseitig geöffnet ist, kann ich nicht sagen - ich für meinen Teil würde sagen ja, aber uns stellt sich die Frage nicht; unsere Beziehung ist darauf ausgelegt, dass beide die gleichen Rechte und Pflichten haben. Wir mischen uns auch nicht beim Gegenüber ein. Meine Frau geht jetzt lieber etwas für ihre Fitness machen anstatt auf Dates. Soll sie. Ich halte ihr den Rücken frei, egal wohin sie jetzt geht - sie tut für mich dasselbe.
**ja Frau
3.030 Beiträge
in der Praxis bedeutet das: "Gehen wir am Samstag zu XYZ?" - "Oh, da kann ich nicht - bin schon mit ABC verplant"

Es kann auch bedeuten Gehen wir alle am Samstag zu XYZ oder hat jemand schon was anderes geplant?

Auf 2 Hochzeiten zu tanzen ist anstrengend und Zeit intensiv.

Für die Befriedigung meiner Bedürfnisse bin ich ganz alleine zuständig.

Dann bräuchte ja niemand die Nähe, Zärtlichkeit, Sexualität und Liebe eines anderen Menschen.

Ich wurde durchaus bedingungslos geliebt, liebte aber diese Frauen aus fassbaren Gründen (guter Sex, spannendes Setting, ansprechendes Mindset etc.) zurück.

Du hattest das Gefühl, es sei so, aber realistisch betrachtet verliebt man sich ja erst, weil Mensch XY was auch immer hat, was man selber begehrt oder positiv bewertet.
Daran ist doch nichts auszusetzen.

Liebe ist etwas, was erst mit der Zeit entsteht und damit sind sehr viele Jahre eines gemeinsamen Lebens gemeint.



Liebe ist eine Entscheidung, die man im besten Fall nie bereut, sondern jederzeit wieder so treffen würde.
Geben und nehmen gehört einfach dazu.
********ider Mann
1.310 Beiträge
Dann bräuchte ja niemand die Nähe, Zärtlichkeit, Sexualität und Liebe eines anderen Menschen.

Die "braucht" auch niemand zum (über)leben!

Es geht darum, dass ich nicht den/die Partner/in für meine Bedürfnisbefriedigung "nutzen" darf.
Darum geht es doch im Kern der ganzen Diskussion!
Ich brauche a. für Spielchen x, ich brauche b. für Spielchen y usw.
Dann wird damit argumentiert dass man ja so unglaublich vielschichtig ist.
Im Kern ist es aber immer dieselbe Aussage. Und damit kann ich (!) nichts anfangen, da es für mich (!) die völlig falsche Herangehensweise für eine Partnerschaft ist.
Lustig genau deshalb kann ich ja offen leben, weil ich die Treue meines Partners nicht brauche und meine Bedürfnisse nach Sex selbst befriedige! 😉Und auch akzeptiere, dass er da anders tickt.
Allerdings gibt es das nicht, dass man komplett Bedürfnislos ist, sonst wäre man Single weil man ja niemanden braucht und würde nicht arbeiten.
******_SP Mann
1.286 Beiträge
Zitat von *******r91:
Ich will mich hier nur auf den letzten Punkt beziehen: Wir bekommen die Liebe von unseren Eltern geschenkt. Das ist der Keim auf dem Liebe wächst und gedeiht. Wir lieben uns selbst und können dadurch auch andere Menschen lieben. Erst aus der Selbstliebe heraus finden wir den Schritt auf einen anderen Menschen zuzugehen und ihm die Liebe zu gestehen.
Ich kann dir nur zustimmen. Allerdings ist das ein Idealbild und leider oft nicht Realität. Bei der sogenannten Triangulierung wird das Verhältnis zwischen den Elternpaar, dem zwischen Kind und Elternteil und die jeweilige Sicht des Dritten auf die Beziehung beleuchtet. Streitet Die Eltern, fühlt sich das Kind verantwortlich. Das gute Vater-Tochter-Verhältnis kann zur Eifersucht der Mutter führen usw.

Das Kind kann die Elternliebe nicht von der sexuellen Liebe unterscheiden. Der Vater des Sohnes wird als Nebenbuhler abgelehnt (Ödipuskomplex).

Die Zusammenhänge beschreibt Alexander Lowen sehr eindrucksvoll in seinem Buch "Freude".

Damit kommen wir zur Quelle vieler Ansichten über das Ideal der eigenen Beziehung und den Ursachen für Beziehungskrisen.

Das Bewusstmachen der Zusammenhänge ist ein elementarer Bestandteil der (Traumasensiblen) Paar-und Sexualtherapie.
*******laf Mann
50 Beiträge
Zitat von ********ider:
Dann bräuchte ja niemand die Nähe, Zärtlichkeit, Sexualität und Liebe eines anderen Menschen.

Die "braucht" auch niemand zum (über)leben!

Es geht darum, dass ich nicht den/die Partner/in für meine Bedürfnisbefriedigung "nutzen" darf.
Darum geht es doch im Kern der ganzen Diskussion!
Ich brauche a. für Spielchen x, ich brauche b. für Spielchen y usw.
Dann wird damit argumentiert dass man ja so unglaublich vielschichtig ist.
Im Kern ist es aber immer dieselbe Aussage. Und damit kann ich (!) nichts anfangen, da es für mich (!) die völlig falsche Herangehensweise für eine Partnerschaft ist.

Aber... Ich als Partner will doch "benutzt" werden... Meine Bedürfnisse decken sich doch mit denen meines Partners. Aber ich sehe das nicht als benutzen, sondern als gemeinsames stillen der Bedürfnisse. Und eine Liebesbeziehung beinhaltet das eben auch, es sei denn natürlich, es ist anders vereinbart.
*******erli Paar
4.483 Beiträge
Es geht darum, dass ich nicht den/die Partner/in für meine Bedürfnisbefriedigung "nutzen" darf.

Was gibt es Schöneres, vor allem wenn 2 Menschen den passenden Gegenpart bilden zu den Bedürfnissen des/ der Partner/in.

Darum dreht sich alles ..... Geben und nehmen im Gleichklang der Zufriedenheit des betreffenden Paares.
********rauh Frau
1.027 Beiträge
Zitat von ********ider:
Dann bräuchte ja niemand die Nähe, Zärtlichkeit, Sexualität und Liebe eines anderen Menschen.

Die "braucht" auch niemand zum (über)leben!

Es geht darum, dass ich nicht den/die Partner/in für meine Bedürfnisbefriedigung "nutzen" darf.
Darum geht es doch im Kern der ganzen Diskussion!
Ich brauche a. für Spielchen x, ich brauche b. für Spielchen y usw.
Dann wird damit argumentiert dass man ja so unglaublich vielschichtig ist.
Im Kern ist es aber immer dieselbe Aussage. Und damit kann ich (!) nichts anfangen, da es für mich (!) die völlig falsche Herangehensweise für eine Partnerschaft ist.
Leben ist nun mal mehr als "überleben".
Soziale Kontakte, Freundschaften, Beziehungen, ein soziales Gefüge braucht jeder Mensch, weil wir soziale Wesen sind.
Es kann Phasen geben, wo ein Mensch völlig isoliert von anderen lebt, aber jedenfalls unsere Kindheit würden wir ohne nicht überleben.
Ein Bedürfnis nach einer Beziehung zu haben und dieses Bedürfnis an dem Partner zu befriedigt ist zuetieft menschlich und normal und solange das auf Einvernehmlichkeit basiert auch ethisch völlig korrekt.
Ob nun jeder Wunsch oder Neigung unbedingt erfüllt werden muss stelle ich aber auch in Frage.
Man kann sehr gut damit leben, wenn nicht jede sexuelle Fantasie umgesetzt wir. Das ist wirklich First-World-Problem.
Aber grundlegende Bedürfnisse wie das nach Bindung und Zugehörigkeit sind in Ordnung und es ist normal, wenn man sich gegenseitig diese Bedürfnisse befriedigt.
********ider Mann
1.310 Beiträge
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt:
Natürlich deckt meine Partnerin (im Idealfall) die wichtigsten, elementaren Bedürfnisse zwischenmenschlicher Art ab!
Ansonsten ist wohl jede Verbindung direkt zum Scheitern verurteilt.
Was ich sagen wollte:
Menschen die für jede Bedürfnisbefriedigung einen anderen Partner brauchen, halben mMn (!) vllt. eine falsche (ich spreche nur für mich) Vorstellung was Partnerschaft ausmacht.
Natürlich kann und soll jeder das handhaben wie er/sie mag, keine Frage.
Ich finde es nur absurd und weltfremd zu glauben, dass der Partner/in in erster Linie dazu da ist um all meine Sehnsüchte/Wünsche zu erfüllen!
**********3r_LE Mann
98 Beiträge
Zitat von ****210:
Monogamie vs Polygamie
Ganz ernsthaft entschlossen, oder entspannt locker?
Gesellschaftlich anerkannt oder verpönt?
Jeder wie er mag, hier könnte man Mal seine Meinungen, Ansichten und Erfahrungen teilen. (wenn man mag)

Für mich gab es bisher gar keine Wahl.
Eine feste Freundin/Beziehung war für mich bisher die einzig mögliche Option, da es generell der Standard ist.
Erst letztes Jahr habe ich von einem Bekannten Paar erfahren, dass sie eine offene Beziehung führen. Damit habe ich gar nicht gerechnet, und obwohl ich es mir noch gar nicht vorstellen kann, wie so etwas funktionieren soll, interessiert es mich.

Im Gegensatz zur monogamen Beziehung ist hier aus meiner Sicht ein noch höheres Maß an Vertrauen und Offenheit nötig, welches für mich bislang noch sehr im Kontrast zum Neid/der Eifersucht steht.
Bei manchen ist vielleicht auch noch der Faktor des, ich nenne es Mal "Besitzrecht", also die Exklusivität eine wichtige Rolle, die für die Monogamie spricht.
Sicherheit und Gesundheit müssen ja auch beachtet werden.

Sind Regeln/Grenzen notwendig, oder muss das Vertrauen ausreichen?
Funktioniert es auch wenn nur einer von beiden monogam sein will?
Ist es überhaupt eine bewusste Entscheidung, oder trifft das Bauchgefühl/Herz diese Entscheidung?
Sollte man es dem Partner gönnen oder verbieten?
Kann man es dem Partner überhaupt verbieten? Endet es dann nicht am Ende doch im gegenseitigen Betrug?

Und das sind bestimmt noch nicht alle Varianten/Faktoren.

Was denkst du über dieses Thema?

Teile deine Ansicht doch gerne hier mit uns. (im respektvollen Rahmen natürlich) 😁😉

Ich bin gespannt, auf viele interessante Ansichten!

😀

Wenn dann Monogamie, denn Polygamie ist in Deutschland gesetzlich verboten.

Kannst du gerne Nachlesen § 1306 BGB und § 172 StGB

Aber ich denke um das OT zu beenden. Ein Richtig und ein Falsch gibt es nicht

Edith: habe mir jetzt keine 12 Seiten Mobil durchgelesen
Zitat von **********3r_LE:
Zitat von ****210:
Monogamie vs Polygamie
Ganz ernsthaft entschlossen, oder entspannt locker?
Gesellschaftlich anerkannt oder verpönt?
Jeder wie er mag, hier könnte man Mal seine Meinungen, Ansichten und Erfahrungen teilen. (wenn man mag)

Für mich gab es bisher gar keine Wahl.
Eine feste Freundin/Beziehung war für mich bisher die einzig mögliche Option, da es generell der Standard ist.
Erst letztes Jahr habe ich von einem Bekannten Paar erfahren, dass sie eine offene Beziehung führen. Damit habe ich gar nicht gerechnet, und obwohl ich es mir noch gar nicht vorstellen kann, wie so etwas funktionieren soll, interessiert es mich.

Im Gegensatz zur monogamen Beziehung ist hier aus meiner Sicht ein noch höheres Maß an Vertrauen und Offenheit nötig, welches für mich bislang noch sehr im Kontrast zum Neid/der Eifersucht steht.
Bei manchen ist vielleicht auch noch der Faktor des, ich nenne es Mal "Besitzrecht", also die Exklusivität eine wichtige Rolle, die für die Monogamie spricht.
Sicherheit und Gesundheit müssen ja auch beachtet werden.

Sind Regeln/Grenzen notwendig, oder muss das Vertrauen ausreichen?
Funktioniert es auch wenn nur einer von beiden monogam sein will?
Ist es überhaupt eine bewusste Entscheidung, oder trifft das Bauchgefühl/Herz diese Entscheidung?
Sollte man es dem Partner gönnen oder verbieten?
Kann man es dem Partner überhaupt verbieten? Endet es dann nicht am Ende doch im gegenseitigen Betrug?

Und das sind bestimmt noch nicht alle Varianten/Faktoren.

Was denkst du über dieses Thema?

Teile deine Ansicht doch gerne hier mit uns. (im respektvollen Rahmen natürlich) 😁😉

Ich bin gespannt, auf viele interessante Ansichten!

😀

Wenn dann Monogamie, denn Polygamie ist in Deutschland gesetzlich verboten.

Kannst du gerne Nachlesen § 1306 BGB und § 172 StGB

Aber ich denke um das OT zu beenden. Ein Richtig und ein Falsch gibt es nicht

Edith: habe mir jetzt keine 12 Seiten Mobil durchgelesen

Der Paragraph gilt für VielEHE, Bigamie. Das hat mit polygamen oder pilyamoren Lebensweise rechtlich gesehen, nichts zu tun.
****ody Mann
13.094 Beiträge
Ich bin für Polygynie.
**********3r_LE Mann
98 Beiträge
Zitat von ****210:



Der Paragraph gilt für VielEHE, Bigamie. Das hat mit polygamen oder pilyamoren Lebensweise rechtlich gesehen, nichts zu tun.

Richtig und was ist die fachlich richtige Übersetzung von Polygamie? Vielehe.
Aber das soll kein Besserwisser Blabla Post werden, Sondern einfach nur der Hinweis, mit welchen Begrifflichkeiten man um sich wirft.
Nicht umsonst kann man bei Joy nur Polyamor und offene Beziehen auswählen.
Fachlich? Es ist kein Referat. Polygamie ist der Oberbegriff.
****87 Frau
4.684 Beiträge
@**********3r_LE hat Recht. Polygamie kommt aus dem griechischen und heißt übersetzt Vielehe.
*******erli Paar
4.483 Beiträge
Ich finde es nur absurd und weltfremd zu glauben, dass der Partner/in in erster Linie dazu da ist um all meine Sehnsüchte/Wünsche zu erfüllen!

Aber je größer die Schnittmenge ist, desto länger wird die Verbindung wohl bestand haben.
Egal wie absurd und weltfremd das klingen mag.

Ich darf das wohl behaupten nach über 28 Jahren.
Da ist nichts weltfremd, sondern gelebte Realität.

denn Polygamie ist in Deutschland gesetzlich verboten.
Kannst du gerne Nachlesen § 1306 BGB und § 172 StGB

Auch dieses Verbot wird sich mit grosser Sicherheit verändern.
Denn es ist lebensfremd und wird schon oftmals gelebt.
Verbot hin oder her.
****87 Frau
4.684 Beiträge
So lange man sie nicht heiraten will, kann man ja heute schon so viele Partner haben wie man will.
Aber die Vielehe werden wir so schnell, glaube ich nicht legalisieren. Ist in unserer Kultur einfach nicht üblich.
Die Legalisierung der Homoehe war ja schon ein riesen Akt.
*******erli Paar
4.483 Beiträge
Im Koalitionsvertrag der Ampel Seite 101

Wir werden das Institut der Verantwortungsgemeinschaft einführen und damit jenseits von Liebesbeziehungen oder der Ehe zwei oder mehr volljährigen Personen ermöglichen, rechtlich füreinander Verantwortung zu übernehmen.

Aber die Vielehe werden wir so schnell, glaube ich nicht legalisieren.

Schnell geht nichts bei solch gravierenden Veränderungen.
Und wir sind ja nicht die einzige Kultur und Glaubensgemeinschaft, die hier lebt.
Es wird kommen, fragt sich nur wann.

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