Eigentlich ist es schon merkwürdig ...
Hier auf der sexpositiven Plattform, wo viele von uns unterschiedliche Neigungen usw. haben.
Wenn selbst unsere Gesellschaft eine Mehrheit gefunden hat, die anders lebenden die "Versorgungssicherheit" zubilligt, einfach weil man allein von Liebe nicht leben kann und versorgt ist, warum wird dann darauf eingeschlagen?
Es gibt nun einmal unterschiedliche Ebenen, die wichtig sind.
Neben der persönlichen Einstellung, wie man leben will, sei es monogam, aber auf jeden Fall hetero, sei es polyamor, vielleicht da bi oder was auch immer man leben will, ist die Grundversorgung ein wesentlicher Bestandteil, das wir uns sicher fühlen (können).
Leben und Leben lassen.
Dem Anderen seine Eigenheiten gönnen und zugestehen.
Wie viele Nachbarstreitigkeiten landen bei uns vor Gericht, für alles muss es eine schriftliche Regelung geben - möglichst ohne Unklarheiten, sonst gibt es gleich wieder einen Gerichtsstreit.
Mediationen, gemeinsam Lösungen finden wird oft nicht gerne angenommen.
Mich wundert es von daher auch nicht, das wir uns in unserer Gesellschaft mit anders sein so schwer tun.
Jeder will anders, einzigartig sein, aber wehe - das Gegenüber ist nicht so anders, wie ich mir das vorstelle ...
Kompromisse eingehen ... das gilt ja fast schon als Versagen, als Schimpfwort ...
Und da wundert sich noch jemand, das sich immer mehr Menschen schwer tun, längerfristige - wie auch immer geartete Beziehungen - zu leben?
Ich finde:
Wer es schafft, ohne riesige Auseinandersetzungen, ohne Respektverlust voreinander zusammen zu sein, der hat meinen Respekt verdient.
Ich hatte zwei Großelternpaare, die zusammen geblieben sind, bis zum Schluss und ein Elternpaar das sich von Anfang an gestritten hat bis zur Trennung.
Für mich ist die Ebene:
Wie das Leben glücklich zu leben, was man leben will und auch in der Beziehung glücklich zu sein, eigentlich die wichtigere.
Hier hört man sehr oft, wenn es nicht (mehr) passt, dann trenn Dich möglichst sofort.
Erst seit den Online-Workshops kommt ein Wind auf, wie man es trotzdem gemeinsam schaffen kann.
Beziehungen zu leben, die man aufgrund der eigenen Vorstellungen definiert, ohne gemeinsame Kompromisse (oder wie auch immer Ihr das nennen wollt), sind aus meiner Sicht, eigentlich keine Beziehung.
Denn dazu bedarf es eben der gemeinsamen Sicht- und Lebensweise.
aber das musste jetzt raus.