Vertrag hin, Vertrag her, es gibt eine Übereinkunft, die die Liebe diktiert, ... Loyalität. Ich schade meiner Liebe nicht, ich stehe zu ihm, zu ihr, ich handle immer auch in ihrem Interesse.
In polygamen oder sogar polyamoren Konstrukten ist manchmal (!) viel Bewegung. Meine Erfahrung war bislang immer, dass eine weitere Liebe Energie aus der Verbindung zwischen einer Frau und mir abgezogen hat und dass diese Verbindung dann mehr zu Form wird, wo sie vorher mit Seele gefüllt war. Im Idealfall noch achtsam und transparent, in meiner Erfahrung leider nicht. Im schlimmsten Fall wird man unabgesprochen in Bereitschaft, bzw. in Anwartschaft gehalten, wieder die eine Liebe zu sein, wenn der andere Mensch sich nicht als würdig entpuppt. Es wird bilanziert, der Tod von Liebe.
Es verlangt meiner festen Ansicht nach eine gewisse persönliche Entwicklung (Reife!) und die Absicht, zugewandt zu kommunizieren, damit es nicht zum Saisontheater gerät. Grundsätzlich halte ich es für möglich, nur sollte dem Wunsch nach Offenheit auch die Bereitschaft folgen, ggf. temporär zu verzichten, wenn eben noch nicht alles geklärt und stimmig ist. Das muss man bereden und auch selbst fühlen.
Wenn Poly als Füllhorn angesehen wird, gerät es zur schlicht ausgelebten Promiskuität. Dabei können Polygamie und Polyamorie auch zu einem zauberhaften Orchester werden, sofern jemand dirigiert und nicht ständig von Jazz zu klassischer Musik oder anders wohin wechselt.