Ein schönes Thema, das nie alt wird und ewig aktuell bleibt.
Ich nehme mir meine mütterlichen Großeltern als Beispiel: Als Kriegskinder in einer Generation aufgewachsen, die nur Arbeit, Arbeit, Arbeit kannte, bis hin zur Selbstaufgabe. Später, sagten sie, später, wenn wir Rentner sind, dann! Und dann starben sie beide mit Mitte 50 an schwerer Krankheit.
Daraus und aus anderen familiären Erfahrungen habe ich für mich gelernt, dass "später" vielleicht nie kommt. Ich lebe im Jetzt und Hier, und bin durch glückliche Geburt zur rechten Zeit, am rechten Ort, und durch eigenen Schweiß, im Gegensatz zu großen Teilen der Weltbevölkerung in der luxuriösen Lage, Freizeit zu haben und trotzdem ein abgesichertes Leben jenseits der Existenzangst zu führen.
Da auch in mir eine ererbte Zeitbombe tickt, gönne ich mir seit vergangenem Jahr die Dekadenz der Teilzeitarbeit. Das niedliche Plus an Geld, das mir Vollzeit beschert, wiegt im Leben nicht die Zeit auf, die ich nun für mich zur Verfügung habe. Ich kann nicht ohne Arbeit, da kommen die Gene meiner Familie in mir durch, ich kann aber auch nicht nur meine freien Tage dazu verwenden, um wieder fit bzw arbeitsfähig zu werden für den nächsten Block aus 12 Tagen Rückwärtsrotation. Vielleicht werde ich in der Hinsicht auch langsam alt, man weiß ja nie. Mit der derzeitigen Lösung geht es mir jedenfalls richtig gut.