@ralleflink
Hallo,
zunächst einmal: Wir sind seit bald 20 Jahren zusammen und hatten nie öfter als einmal pro Woche Sex. Dazwischen lagen auch Phasen mit weit weniger sexuellen Begegnungen bis zu Ausfallzeiten von fast einem Jahr.
Doch das war damals kein Problem für uns, da wir die ersten sieben Jahre eine Fernbeziehung führten, uns nur am Wochenende trafen, so daß gar nichts anderes möglich war. So war das völlig okay für uns und die eingespielten Gewohnheiten behielten wir bei als wir schließlich zusammen wohnten und weitere vier Jahre später heirateten und Kinder bekamen.
aha, es scheint auf die Lebensumstände und Qualität anzukommen
Genau!
Nach der Geburt unseres zweiten Kindes ließ das sexuelle Interesse bei meiner Frau jedoch stark nach und als unsere Sex-Rate auf alle vier bis sechs Wochen absank, spürte ich dann doch ein Defizit.
Auf meine Versuche, daran etwas zu änderen reagierte sie nicht, worauf ich Rat im Internet suchte, der mich später hierher führte.
Auf diese Weise erstmals direkt mit der Sexualität anderer Menschen konfrontiert, wurde mir erst das ganze Ausmaß meiner sexuellen Unzufriedenheit bewußt.
Nicht nur, daß mir unser Sex zu wenig erschien, nein auch zu einseitig und viel zu unflexibel. Z.B. nie oral, nie anal, etc. und immer wieder dasselbe Programm von Stellungen und stets wiederkehrenden Ritualen und Situationen und - immer nur wir zwei!
Spannender wäre also die Frage, wie geht ihr damit um?
Ganz einfach, ich trat die Flucht nach vorn an und versuchte alles, was mir bislang verwehrt blieb, für andere offenbar selbstverständlicher Sex-Alltag zu sein schien, in unsere Beziehung einzubauen.
Schwierig wirds nur, wenn beide Partner einen unterschiedlichen Bedarf an Sex haben
Für meine Frau war es nicht leicht, mit dieser veränderten Situation umzugehen, trotzdem konnte ich mich über mangelnde Toleranz nicht einmal beklagen.
Dennoch mußte ich die Erfahrung machen, daß du das, was du deiner Partnerin zu Beginn der Beziehung ind der experimentellen Phase nicht beibringen konntest, ihr auch 20 Jahre später nicht mehr schmackhaft machen kannst. Das gilt für alle Sexgewohnheiten, Praktiken und Häufigkeit.
Zwar haben wir in den letzten anderthalb Jahren so viel Neues an Sex-Spielchen ausprobiert und kennengelernt wie niemals zuvor, doch der Lustgewinn blieb auf der Strecke!
Heute bin ich mühsam dabei, einen Scherbenhaufen zusammenzukleben und zu früherer sexueller Zufriedenheit zurückzufinden.
Manchmal ist es eben doch besser, mt dem zufrieden zu sein, was du hast!
w.