Zunächst einmal finde ich den Artikel viel zu kurz, um irgendwie nennenswerte Informationen zum Thema zu liefern. Natürlich - es soll ja ein Buch verkauft werden. Es handelt sich also um Werbung, nicht um einen Informativen Beitrag. Und eine solche taugt, in meinen Augen, wenig als Diskussionsgrundlage.
Inhaltlich aber so viel Inhalt eben da ist: Der Artikel hat in einem Punkt Recht: Dominant zu wirken, also, auf Andere, ist definitiv erlernbar.
Nicht Recht hat er aber, finde ich, an einem anderen Punkt: Dominanz ist NUR Außenwahrnehmung. Das mag für eine sehr eng gefasste Begriffsdefinition formell so stimmen. Aber nicht, wenn es um ein gelebtes Machtgefälle geht. Denn: es gehören eben zwei dazu. Genausowenig, wie es reicht, Macht geil zu finden, wenn man auf niemanden dominant wirkt, ist es auch andersrum. Es hilft mir nichts, auf jeden dominant zu wirken, wenn ich den Effekt nicht nutzen möchte oder kann.
Und genau daher kommt im BDSM das "biste, oder biste nicht". Nehmen wir mal an, quasi jeder andere Mensch würde sich mir intuitiv aufgrund meiner Ausstrahlung unterordnen. In der Endgültigkeit unrealistisch, aber als einfaches Beispiel geeignet. Ich hätte eine Macht über jeden von ihnen, und sie erwarten, dass ich sie führe.
Jetzt gehen wir aber ferner davon aus, ich habe keine Persönlichkeit in der das "führen wollen" auch verankert ist. Was tu ich jetzt? Ich habe keinerlei natürlichen Impuls, die mir übertragene Führung auch auszuüben. Ich weiß schlichtweg nicht, wohn mit meiner Macht. Jetzt kann ich Bücher dazu lesen, Ideen kopieren und künsltich Impulse setzen, die aber nicht aus mir selbst kommen. Und das fällt auf. Dadurch verliere ich vermutlich die intuitiv herrschende Autorität wieder - aber selbst wenn nicht, wird das weder für mich noch für die von mir "geführten" Personen ein angenehmes Erlebnis.