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"Behinderung" noch zeitgemäß?

*******_man Mann
5.394 Beiträge
Zitat von *********a_76:
Trotzdem stehe ich dazu, dass ich das was wir sorgenden und pflegenden Angehörigen tun aus Liebe und Respekt geschieht.

Das ist die beste Motivation dahinter, keine Frage. Und ich habe einen Höllenrespekt für pflegende Familienangehörige und bin gleichzeitig sehr froh darüber, dass ich mangels Fall persönlich nicht vom Thema betroffen bin. Aber so etwas kann sich auch sofort ändern.
Zitat von *******_man:
Zitat von *********a_76:
Trotzdem stehe ich dazu, dass ich das was wir sorgenden und pflegenden Angehörigen tun aus Liebe und Respekt geschieht.

Das ist die beste Motivation dahinter, keine Frage. Und ich habe einen Höllenrespekt für pflegende Familienangehörige und bin gleichzeitig sehr froh darüber, dass ich mangels Fall persönlich nicht vom Thema betroffen bin. Aber so etwas kann sich auch sofort ändern.

Bewusst hatte ich SORGENDE und PFLEGENDE Angehörige geschrieben und die Bezeichnung Familie weggelassen. Denn schon ein aufmerksamer Nachbar einer Person mit Einschränkungen (das kann schon z. B. der Zustand nach einem Skiunfall und vorübergehend sein) gilt als sorgend. - Aber heutzutage ist es leider chique wegzuschauen.
*******_man Mann
5.394 Beiträge
Zitat von *********a_76:
Zitat von *******_man:
Zitat von *********a_76:
Trotzdem stehe ich dazu, dass ich das was wir sorgenden und pflegenden Angehörigen tun aus Liebe und Respekt geschieht.

Das ist die beste Motivation dahinter, keine Frage. Und ich habe einen Höllenrespekt für pflegende Familienangehörige und bin gleichzeitig sehr froh darüber, dass ich mangels Fall persönlich nicht vom Thema betroffen bin. Aber so etwas kann sich auch sofort ändern.

Bewusst hatte ich SORGENDE und PFLEGENDE Angehörige geschrieben und die Bezeichnung Familie weggelassen. Denn schon ein aufmerksamer Nachbar einer Person mit Einschränkungen (das kann schon z. B. der Zustand nach einem Skiunfall und vorübergehend sein) gilt als sorgend. - Aber heutzutage ist es leider chique wegzuschauen.

Da magst du ein Stück Recht haben. Aber oftmals kann man schnell eine helfende Hand motivieren, wenn man jemand gezielt anspricht und ohne Vorwurf bittet. Viele wollen sich nämlich nicht aufdrängen, weil sie angeblich auch schon mit "Das kann ich selbst!" angezischt wurden.




Ein anderes Problem ist, dass unser Sozialstaat in der Blütezeit des sozialen Aufbaus der Bevölkerung weis machen wollte, dass der Staat die ganzen sozialen Aufgaben künftig übernimmt, weshalb jedes erwachsene Familienmitglied arbeiten gehen kann. Über die zusätzlichen Steuern und Sozialabgaben sollte das finanziert werden.

Heute, 50 Jahre später, wo voll erwerbstätige Frauen auch längst in den kleinen Dörfern selbstverständlich geworden sind, muss man feststellen, dass der Staat an mehreren Ecken es eben doch nicht mehr so leisten kann, wie er es versprochen hat.

Anders als früher, wo ein Paar mit der Rente des einzigen früheren Verdieners gut auskam, fehlt das heute schmerzlich, wenn einer wegen Pflegeaktivitäten seine Arbeit gekündigt hat.
*******_man Mann
5.394 Beiträge
Zitat von *********_Cody:
Zitat von *******_man:
Zitat von *********_Cody:
"Behinderung" noch zeitgemäß?
Die skandalöse Wahrheit: JA, absolut zeitgemäß - wenn auch nicht in der Beschreibung des Zustands von Personen, sondern in der Beschreibung des Vorgangs von Behindert-Werden.

Wieso? - Darum:

Laut dem sog. "Teilhabebericht" des Paritätischen Gesamtverbandes
https://www.der-paritaetisch … und-mittleren-erwachsenenal/
sind 20 % aller in D als Behindert registrierten Menschen (d. h. mit Behindertenausweis mit einem Grad der Behinderung von über 60, ca. 7,9 Mio Menschen) von Einkommensarmut betroffen, Tendenz weiter steigend - von wegen Inklusion!!!! Wohl gemerkt, nur diejenigen, die tatsächlich Arbeit haben und in dieser Gesellschaft aktiv teilnehmen können (das Heer derjenigen in Einrichtungen und privat gepflegten sowie die Minderjährigen ausgenommen, lt statistischem Bundesamt ca. Zweidrittel).
Diese Menschen haben also im Monat Gesamteinkünfte (Lohn plus Nachteilsausgleiche) trotz Fulltime-Job (also keine Minijober oder gering Quailifzierte) von weniger als 780 € und bilden damit die größte Gruppe innerhalb der von Armut Betroffenen.

@*********_Cody
Auf welcher der 96 Seiten des Berichts (https://www.der-paritaetisch … Teilhabebericht-2020_web.pdf) kann ich die von dir geschilderten Angaben nachlesen? Im Kapitel Armut des Abschnitts 2.2 Materielle Situation und Erwerbstätigkeit konnte ich das nicht auf die Schnelle nachvollziehen.

Hier eine zusammenfassende Kurzfassung des Berichts:
https://www.aerzteblatt.de/n … mmer-groesseres-Armutsrisiko

Quasi als Behindertenzugang))))))(nicht nur Frankfurter haben eine spezielle Form des Humors, hohoho)

Den Rest der Zahlen findest du wie angeführt beim statistischen Bundesamt, bzw. fragst Tante Google (z. B. Zahl der Behinderten in D? usw.)

@*********_Cody

Wenn du Quellen zitierst, dann bitte so, dass man nachvollziehen kann, welche Aussage von welcher Quelle stammt. Du gibst als Quelle den Bericht des Gesamtverbands "Der Paritätische" an, wenn ich nachfrage, stammen deine Angaben aber dann doch von der "Ärztezeitung". Außerdem hilft nicht, wenn ich selbst auf die Suche nach deinen Quellen geschickt werde, weshalb ich darauf verzichtet habe.


Ich weiß nicht, wo das "Ärzteblatt" die Zahl von 19,6 % her hat. In dem Originalbericht (Link siehe oben) finde ich diese Prozentangabe überhaupt nicht. Es verwundert mich, weil ich das Ärzteblatt in der Regel für eine relativ seriöse Quelle halte. Wenn aber die Originalquelle verfügbar ist (du hattest selbst den Link gepostet!), ist es wesentlich besser, die dortigen Aussagen zu nehmen.


Weiter finde ich weder in der "Ärztezeitung" noch in dem Originalbericht einen Beleg dafür, dass von Beschäftigten, also Personen im Erwerbsprozess, gesprochen wird. Schon gar nicht von welchen mit "Full-Time-Job".


Gleichfalls kann ich deine Summe von 780 Euro nicht nachvollziehen. Im Bericht wird auf Seite 22 zur Grenze der "Armutsschwelle" folgendes ausgeführt:

"Armut wird relativ definiert. Wer weniger als 60 Prozent des bedarfsgewichteten Netto-Haushaltsmediankommens zur Verfügung hat, gilt als arm."

In der korrespondierenden Fußnote wird zusätzlich folgender Hinweis angegeben:

"Das bedarfsgewichtete Netto-Haushaltsmediankommen liegt mit den SOEP-Daten im Jahr 2018 bei 1.908 €, womit die Armutsschwelle, also die Höhe von 60 Prozent dieses Einkommens, 1.145 € beträgt. Als armutsbetroffen zählen alle Personen, deren bedarfsgewichtetes Netto-Haushaltseinkommen geringer ist als 1.145 €, während alle Personen mit einem Einkommen von größer gleich 1.145 € als nicht armutsbetroffen gelten. Die Armutsschwelle ist für Menschen mit und ohne Beeinträchtigung bzw. Schwerbehinderung dieselbe. Die Armutsquote von allen Menschen in Deutschland liegt im Jahr 2018 bei 16,1 Prozent." [eigene Anm.: Infos zu SOEP gibt es hier: https://www.diw.de/de/soep]

Damit reden wir von 1.145 Euro, die als Haushaltnetto unterschritten sein müssen, um als arm zu gelten. Für die Zahl von 780 Euro, und dann vielleicht noch trotz Full-Time-Job, fehlt mir aktuell die Grundlage.


Die negative Kernaussage zum Einkommen sehe ich eher in dieser Passage von Seite 22 des Berichts: "Damit sind 2018 ca. doppelt so viele Frauen und Männer mit Beeinträchtigungen bzw. Schwerbehinderung von Einkommensarmut betroffen wie Frauen und Männer ohne Beeinträchtigungen."
****el Frau
217 Beiträge
@*****sin

danke dir :), jjetzt wo du es erwähnst, da sind Parralelen.

ich meine, es ist teilweise so schwierig zu erklären wie ich bin A statt auf B auf...Gamma komme. Sprachen definieren Denkprinzipien und andersherum, da reicht ja schon der Unterschied zwischen Deutsch und English.

Deutsch nutze ich gerne wenn ich Dinge ausführlich und präzise erklären will aber für schnelle weniger bedäächtige Sprache ist English toll. Wobei manchmal auch für wissenschaftliche Themen weil deutsch als Sprache notorisch hinterher hängt.

Und ja ich denke das ist alles irgendwo vergleichbar.Jegliches Übersetzen, ob von gebärden auf schrift, enlglish deutsch oder neurodivers auf neuronormativ braucht Zeit und Rechenleistung. Und dieser Übergänge, besonders wenn sie einseitig sind, sind auch irgendwo beeinträchtigungen. *grübel*.

Ohne die Erfahrungen gleich setzen zu wollen aber zumindest als verständnishilfe dürften sie taugen.
*****sin Mann
8.899 Beiträge
Genau darauf wollt ich hinaus. Das ist ja auch ein Grund, warum sich viele Autisten eigene Sprachen ausdenken.
*******irst Mann
56 Beiträge
Ich finde es schon spannend wie schnell man vom Begriff Behinderung auf eine rein geldtechnische Diskussion kommt.

Klar, entsprechende finanzielle Möglichkeiten können auch hier das Leben ggf deutlich angenehmer machen aber eine Behinderung wird dadurch nicht ungeschehen.

Jede/r Behinderte empfindet seinen Nachteil anders.
Insbesondere wenn er oder sie, was nicht ungewöhnlich ist, eine Behinderung von Geburt an hat und nicht im laufe des Lebens erwirbt.

Von Geburt an heißt ein Leben ohne Behinderung nicht zu kennen.
Das kann, so makaber es auch sein mag, durchaus helfen seine Situation leichter zu nehmen, weil für die betreffende Person normal.
*******iron Mann
9.138 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *******irst:
Ich finde es schon spannend wie schnell man vom Begriff Behinderung auf eine rein geldtechnische Diskussion kommt.

Klar, entsprechende finanzielle Möglichkeiten können auch hier das Leben ggf deutlich angenehmer machen aber eine Behinderung wird dadurch nicht ungeschehen.

Jede/r Behinderte empfindet seinen Nachteil anders.
Insbesondere wenn er oder sie, was nicht ungewöhnlich ist, eine Behinderung von Geburt an hat und nicht im laufe des Lebens erwirbt.

Von Geburt an heißt ein Leben ohne Behinderung nicht zu kennen.
Das kann, so makaber es auch sein mag, durchaus helfen seine Situation leichter zu nehmen, weil für die betreffende Person normal.

Vor allem ging es ja eigentlich darum das der TE nichts hört und er sich dadurch aber nicht behindert fühlt. Wenn sich die Dame ein Paar versaute ^^ Gesten merken kann sollte es für den Anfang ja reichen. Bei näherem Interesse kann ja das Vokabular aus gebaut werden ;-).
******ler Mann
453 Beiträge
Das ist jetzt aber nicht ernst gemeint? 🥺
******ler Mann
453 Beiträge
Ich finde als direkter Patrtner einer Betroffenen mit Taubheit, und kenne durch ihr Umfeld auch Gehörlose, den Vergleich nicht sehr geglückt. Gebärdensprachdolmetscher z.B. übersetzen Gebärdensprache nicht in Schrift sondern in Lautsprache, so wie wir es gewohnt sind.

Für lautsprachlich Taube/ an Taubheit grenzende Schwerhörige gibt es Schriftdolmetscher welche gesprochene Worte in Schrift übersetzen auf dem Laptop z. B.
******979 Frau
174 Beiträge
Ich verstecke meine Krankheit nicht warum sollte ich auch. Aber es ist schon schwierig einen Partner zu finden.
*******_80 Mann
163 Beiträge
Für mich ist es behindert! Das unser Sozialstaat so sozial ist, das es schon asozial ist. Und wenn man heutzutage nicht der norm entspricht immer noch nicht gleichwertig behandelt wird. Und das uns ein so modernes Zeitalter vor gemacht wird, und es geht nur um die Ausbeutung von gewissen vorkommen wie vor 100 bis 500 Jahren. Das ist behindert
*******_man Mann
5.394 Beiträge
Zitat von *******_80:
Für mich ist es behindert! Das unser Sozialstaat so sozial ist, das es schon asozial ist. Und wenn man heutzutage nicht der norm entspricht immer noch nicht gleichwertig behandelt wird. Und das uns ein so modernes Zeitalter vor gemacht wird, und es geht nur um die Ausbeutung von gewissen vorkommen wie vor 100 bis 500 Jahren. Das ist behindert

@*******_80
Was ist denn das für eine Polemik?

Vor 100 bis 500 Jahren hatte es gar nichts Soziales gegeben. Wer keine bezahlte Arbeit hatte, lag der Familie oder Freunden auf der Tasche. Egal, ob behindert oder nicht. Gerade Frauen mussten oft sehen, wer sie durchfüttern wird. Und zwar nur, weil sie eben Frauen waren. Sehr unschöner Gedanke.

Es ging uns nie so gut wie in den letzten 50 Jahren. Und noch nie wurde so viel für Leute, die "nicht der Norm" entsprechen, gemacht.
@*******_man in weiten Strecken gebe ich Dir da völlig recht. Allerdings leben wir nicht nur in einem Sozialstaat, sondern auch in einem Staat in dem der heilige Sankt Bürokratissimus vor nichts, aber auch gar nichts halt macht.

Aktuelles Beispiel:
Wir versuchen seit 16. März vorgestrecktes Geld der Verhinderungspflege mit unserer Pflegekasse abzurechnen. Nicht das erste Mal, sondern seit fast zehn Jahren geübt darin. Was passiert: Eine Woche nach Einreichen der Unterlagen erhalten wir einen Brief von wegen man bräuchte jetzt da eine Quittung. Ruf ich an, ob ich da irgendeinen Knall nicht gehört hätte, bisher (letzte Abrechnung im Januar) hätten alle Unterlagen gereicht. Ja sie gibt es weiter. Nächsten Morgen Rückruf, also ich hätte schon zu wissen, dass die Quittung da dazu gehören würde und möchte die bitte nachreichen. Habe ich mich sofort dran gemacht, da die Geldempfängerin schon mit einem Bein im Truck nach Polen an die Grenze war. So und wer jetzt meint, ich hätte das Geld bereits am Konto (Unterlagen werden gescanned und gemailt - wie immer), der irrt.
Unsere Entlastungskraft erzählt mir, sie hätte unsere Abrechnung eingereicht und am nächsten Tag das Geld am Konto gehabt.
Was wir bekommen haben sind Briefe. Unzählige Briefe von wegen Schweigepflichtsentbindung und Werbevereinbarungen.
Kostet alles Zeit und Nerven.
Ach ja, ich habe übrigens nach Rücksprache mit anderen Eltern um eine schriftliche Auskunft gebeten, warum die Quittung jetzt seit Neuestem ohne vorherigen Hinweis dabei sein müsse..... Auf dem Formular steht nämlich absolut nichts davon..... Was ein Spass.

Nein, mal ganz ehrlich.... zu oft werden da föderalistische (also auf Landesebene heruntergebrochene) Entscheidungen getroffen, die nicht mehr nachvollziehbar sind. Es sollten gerade in der häuslichen Pflege viel mehr Sachen bundeseinheitlich geregelt werden und das ohne X Töpfe.

Da fällt mir ein.... unser Landkreis soll ja jetzt am Freitag endlich den schon seit x Jahren vorgeschriebenen Pflegestützpunkt bekommen. Frau darf gespannt sein!
*******_man Mann
5.394 Beiträge
Daaaa gebe ich dir absolut Recht. Da scheint es auch genügend Raum für Willkür der handelnden Personen auf dem Amt, der Kasse zu geben.

Der Sohn einer Bekannten, Von Dem ich hier schon berichtete, hat auch mal überlegt, umzuziehen. Der Rhein ist aber unüberwindbare Grenze, weil er dann das Bundesland wechseln würde und alle mühsamen Errungenschaften wieder in Frage gestellt sein könnten, da andere Personen zuständig sind. Das will sich niemand antun.
@*******_man absolut nachvollziehbar....

Zum ursprünglichen Thema "Hören mit Einschränkungen " wird es hier demnächst noch zu berichten geben. Unsere Regelschule hat heute Kontakt zu mir aufgenommen. Man bräuchte bitte Hilfe im Bezug auf ukrainische Kinder. Wenn ich die Schulsekretärin richtig verstanden habe, dann setzen sie wohl in die Klassen 5-7 schullpflichtige Kinder rein, die wohl traumatisiert und daher unkonzentriert sind und ein Kind muss wohl mit häufigen Mittelohrentzündungen zu tun gehabt haben und sich schwer tun. Eine Abklärung läuft. Warum sie zu mir kommen? Nun wir haben seit Geburt an, jedoch wissentlich erst seit dem 4. Lebensjahr mit einer auditiven Wahrnehmungs- und Verarbeitungsstörung (AWVS) zu tun. Das wird spannend ob und wie ich da helfen kann, denn in Präsenz mit ungeimpften Kindern geht aktuell nicht, da ich ja noch anderweitig schützen muss. Aber jeder Ratschlag ist gefragt. Ich hoffe, dass wir mit Plastikschildern und viel im Freien arbeiten können, da diese Kinder viel Mimik brauchen.....
*********tosa Frau
251 Beiträge
@*******_man: Zuerst mal Hut ab für Dein Engagement und Deine bodenständige Einstellung.

Mir ist es 10mal lieber, jemand benennt meine krankheitsbedingten Eigenheiten als „Macken“ und behandelt mich wie einen „normalen“ Menschen, als dass jemand von „besonderen Bedürfnissen“ oder anderen Euphemismen redet und mich auf meine Erkrankung reduziert - das hab ich einmal in einer Beziehung erlebt, der hat sich sogar extra Bücher angeschafft, und plötzlich war jede meiner kritischen Äußerungen nur noch „krankheitsbedingt verständlich“, statt ernst zu nehmen. „Special effects“ von einer anderen Mitschreibenden hat mir auch gefallen.
Es gehört überhaupt viel mehr Humor und Leichtigkeit in den ganzen Umgang. Viele Leute erstarren leider vor lauter Schreck, im Angesicht einer Behinderung, dabei steht da auch nur ein Mensch, den man mögen kann, oder eben auch nicht.
****p35 Mann
8.067 Beiträge
Zitat von ********_man:
[...] Ich finde es aber angebracht, dass Probleme, Einschränkungen, Be- oder gar Verhinderungen auch beim Namen genannt werden.
Wundert mich halt echt, wie Du andererseits dann doch folgendes sagen kannst:
Zitat von *******_man:
[Beispiel von @*********a_76 für Bürokratismus "Behinderung" noch zeitgemäß? ]
Da scheint es auch genügend Raum für Willkür der handelnden Personen auf dem Amt, der Kasse zu geben.
Merkst Du den Zusammenhang noch? -> Behinderte Menschen sollen also vor dem Bürokratieapparat ihr Recht auf Arztgeheimnis aufgeben, weil Du die Dinge gern beim Namen nennen willst, oder wie?! Achso, ja, ich verstehe...
Zitat von *******_man:
[...] Auch, wenn du damit keinen Frieden machen kannst.
...nur um meinen Frieden geht's hier nicht, ich komm' bestens klar mit der polical correctness.
*******_man Mann
5.394 Beiträge
Zitat von ****p35:
Zitat von ********_man:
[...] Ich finde es aber angebracht, dass Probleme, Einschränkungen, Be- oder gar Verhinderungen auch beim Namen genannt werden.
Wundert mich halt echt, wie Du andererseits dann doch folgendes sagen kannst:
Zitat von *******_man:
[Beispiel von @*********a_76 für Bürokratismus "Behinderung" noch zeitgemäß? ]
Da scheint es auch genügend Raum für Willkür der handelnden Personen auf dem Amt, der Kasse zu geben.
Merkst Du den Zusammenhang noch? -> Behinderte Menschen sollen also vor dem Bürokratieapparat ihr Recht auf Arztgeheimnis aufgeben, weil Du die Dinge gern beim Namen nennen willst, oder wie?! Achso, ja, ich verstehe...
Zitat von *******_man:
[...] Auch, wenn du damit keinen Frieden machen kannst.
...nur um meinen Frieden geht's hier nicht, ich komm' bestens klar mit der polical correctness.

Spannend, wie du Sätze aus dem Kontext herausrupfst, um sie mit deinem bisher hier nicht erwähnten neuen Gedankengang unpassend zu verbinden. Du solltest Stand-Up-Comedian werden. *haumichwech*

Aber ich will nicht kneifen und beantworte dir gerne diese Spitzfindigkeit:

Ich bin privat krankenversichert. Keine einzige Rechnung oder Rezept bekomme ich erstattet, wenn die Diagnose nicht erwähnt wäre. Darüber hinaus musste ich einen umfangreichen Fragebogen ausfüllen, alle Arztbesuche der letzten 5 Jahre auflisten, alle Vorerkrankungen, OPs, etc. Da schreit niemand von wegen Aufgabe des Arztgeheimnisses. Das musste ich sowieso ausdrücklich unterschreiben und alle Ärzte auflisten. Und am Ende muss ich einen Beitragszuschlag deshalb zahlen.

Und doch finde ich es richtig, dass jemand, der eine Rechnung oder eine Leistung bezahlen soll, wissen darf, wofür und für wen das ist.

So konnte ich auch nie verstehen, dass der Bund nicht weiß, nicht wissen soll oder gar darf, für die Impfung von wem er bezahlen soll, was auch wieder dem Abrechnungsbetrug Tür und Tor öffnet.

Mit der Willkür meine ich, dass es keine harten unparteiischen Regeln gibt, sondern es immer persönliche Entscheidungsspielräume gibt, innerhalb dieser Leistungen bewilligt oder abgelehnt werden. Hat der Sachbearbeiter einen schlechten Tag, kann es entsprechend ungünstige Bescheide hageln.

Und sowohl akut Kranke wie auch dauerhaft Beeinträchtigte haben oft weder die Kraft noch die Ausdauer und Sachverstand, um wirksam gegen unberechtigte Ablehnungen vorzugehen.

Ich bin sicher, dass viele kein Problem damit haben, ihre komplette Krankenakte offenzulegen, wenn sie im Gegenzug fair behandelt werden und nicht gegen Windmühlen kämpfen müssen.
*******irst Mann
56 Beiträge
Eine Behinderung kann eben nicht auf bloßen Zuruf und -ich glaub das dann mal-
nachgewiesen werden.

Da die bearbeitenden Menschen im Gesundheitswesen ebenfalls nichts weiter plaudern (dürfen) sollte es m.e. kein Problem sein sein Leiden offen und klar darzulegen.

Das mag Einzelnen wirklich sehr unangenehm sein aber widerspricht dem Sinn der Überprüfung
und Einordnung nicht.

Manche Menschen haben ja schon Probleme ihre Beeinträchtigungen den Freunden mitzuteilen,
so sie nicht offensichtlich sind, aber das sind eigentlich selbst aufgebürdete Hindernisse.

Eigentlich Schade weil man sich mit verheimlichen oder verstecken letztendlich selber schadet.
Vielleicht braucht es da auch ein verlässliches Umfeld - aber trotzdem lieber offensiv damit umgehen
als durch zögerliches handeln Schaden nehmen.
*******iebe Frau
7 Beiträge
….Eigentlich Schade weil man sich mit verheimlichen oder verstecken letztendlich selber schadet….

Würde ich so nicht unterschreiben. Meiner Erfahrung nach verstehen Menschen Dinge/ Behinderungen nicht, die sie nicht sehen, von denen sie kein Verständnis haben.
Schlimm aucho gönnerhaft zu reagieren. Ich habe mich von vielen Menschen distanziert, die einfach nicht verstehen, dass ich erschöpft bin und nicht faul. Mir ist es auch müßig darauf beständig hinzuweisen.
*********tosa Frau
251 Beiträge
Das ist die Crux der nicht offensichtlichen Behinderungen und ganz besonders der psychischen Erkrankungen. Wie oft ich mir schon gewünscht hätte, mir würde einfach ein Bein fehlen - das wäre zwar auch lästig, aber ich müsste nichts erklären und jeder würde mir glauben, dass das Leben damit nicht ganz einfach ist.
Wie oft ich schon ungläubige Blicke geerntet hab, wenn ich auf die Frage „was machst Du beruflich?“ geantwortet habe, dass ich krankheitsbedingt in Pension bin… Und an die psychischen Grausamkeiten, die ich von Versicherungsgutachtern erfahren hab, kann ich noch immer nicht zurückdenken, ohne dass mir die Tränen kommen. Dabei habe ich noch viel Glück gehabt, weil ich mir wenigstens private Therapie leisten kann und zumindest ein paar Menschen habe, die voll hinter mir stehen.
@******_hh gutes Thema.

Ich sehe es wie @****ine

Es sind die Menschen behindert, welche sich respektlos behinderten Menschen gegenüber verhalten oder äußern!

Übrigens habe ich wundervollen Sex mit einem behinderten erlebt. Es geht um Ausstrahlung. Charakter. Nicht darum ob die Person im Rollstuhl sitzt, blind oder taub ist oder einen Schlaganfall mit Lähmung hat

Berührungen erotisch als auch seelisch sind großartig.

Brauchen wir ALLE *knuddel2*

Der Begriff „behindert“ ist nichts negatives.

Tanqueray *blume*
*********le69 Frau
1.420 Beiträge
Moin, erstmal finde ich es klasse das du das Thema, und auch noch so gekonnt und sachlich, aufgreifst.

Ich persönlich hänge mich nicht gerne an Begriffe. Das Wort Behinderung hat für mich keinerlei negative Bedeutung. Aber ich weiß das die Gesellschaft immer für alles neue Wörter finden möchte. Ist im Berufsleben ja nicht anders.

Zu meinen Erfahrungen: Ich habe lange Jahre eine Zweitbeziehung neben meiner damaligen Ehe (alles offiziell) mit einen Mann geführt der Späterblindet ist. Zudem hatte er auch noch große Einschränkungen mit dem Laufen.

Das hat uns aber nicht abgehalten eine schöne und erfüllende Beziehung auf Augenhöhe zu führen. Klar wurde am Anfang mehr darüber gesprochen, aber nur um abzuklären wie er behandelt werden möchte und was geht und was nicht oder eben anders.

Eine gute Freundin von mir ist im Kindesalter taub geworden. Auch hier: ein Mensch wie jeder andere. Es bereichert dich nur, wenn du vielleicht die ein oder andere Gebährdengeste lernst um besser kommunizieren zu können.

Zwei meiner Pflegekinder die ich hatte hatten eine leichte geistige Behinderung. Einziger Unterschied: passende Schule, passende Förderung. Sonst alles wie bei jedem. Warum auch nicht.

Ständig eine Sonderstellung zu haben ist glaube ich das dööfste als Mensch der irgendwie anders ist. Und dazu muss man nicht behindert sein, einfach aus dem „Rahmen“ zu fallen oder springen reicht doch schon.

Der gern geschriebene Satz: „Leben und leben lassen“ sollte endlich mit Leben gefüllt werden. Liebe, Gefühle, Spaß und Lebenslust sind doch nicht an fehlende körperliche Möglichkeiten geknüpft.

Und jeden mit Berührungssorgen möchte ich auffordern: Offen sagen das man unsicher ist und dann einfach sehen das jeder Mensch auf seine Art toll ist (oder auch ein Arsch sein kann😉)
****p35 Mann
8.067 Beiträge
"Behinderung" noch zeitgemäß?
Zitat von ********_man:
[...] Spannend, wie du Sätze aus dem Kontext herausrupfst, um sie mit deinem bisher hier nicht erwähnten neuen Gedankengang unpassend zu verbinden. Du solltest Stand-Up-Comedian werden. [...]

• Was meine Beruflichkeit angeht: Das steht hier nicht zur Debatte.
• Was meinen verknüpften Gedankengang angeht: Daran ist - auch wenn Du das scheinbar noch nicht verstehst - nix spitzfindig aus dem Zusammenhang gerissen, sondern nur Deine Aussage (s. u.) bis zu Ende gedacht mit den daraus resultierenden Konsequenzen und ich habe diesen Aspekt hier im Thread sehr wohl schon öfter angesprochen.
• Was die private KK angeht: Hast Du keine Wahl?
Wenn nein, tut mir das echt leid für Dich, wenn ja, ist es mit Behinderung ebenfalls nicht zu vergleichen...

...aber: darum...
Zitat von *******_man:
[...] dass jemand, der eine Rechnung oder eine Leistung bezahlen soll, wissen darf, wofür und für wen das ist[...]
...geht es n. m. V. thematisch eigentlich gar nicht! -

...denn: Auch die gesetzliche Krankenversicherung will und muss und darf ja bereits heute schon wissen, welche Diagnosen bei ihren PatientInnen vorliegen und welche Behandlungen zu bezahlen sind - das funktioniert auch zur Zufriedenheit der KKs mit dem für andere allgemeineren Begriff "Behinderung" scheinbar recht zufreidenstellend. -
Das n. m. V. (sollte ich Dich missverstanden haben, dann sorry) von Dir durch die Aussage...
Zitat von *******_man:
[...]angebracht, dass Probleme, Einschränkungen, Be- oder gar Verhinderungen auch beim Namen genannt werden[...]
...in Frage gestellte Arztgeheimnis besteht ohnehin nur gegenüber nicht behandelnden Institutionen und (juristischen) Personen - also außerhalb des Gesundheitswesens, z. B. ArbeitgeberInnen, bedingt Sozialämter, FreundInnen u. s. w.

Aber in diesem Punkt stimme ich Dir total zu: Es ist auch m. E. kontraproduktiv, wie manche KKs mit ihren Kunden umgehen! - Nur leider sehe ich nicht, wie eine hier diskutierte Begrifflichkeit darauf Einfluss nehmen könnte.
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