@*******e84
Das Wort behindert findest du nicht schlimm, benutzt es aber als Schimpfwort?
Der Widerspruch an sich muss wohl nicht extra herausgestellt werden.
Zudem finde ich das Worte, die eigentlich beschreibend gemeint sind, durch diesen missbrauch, zu Schimpfworten werden.
Das zeigt die Geschichte zum Beispiel in Bezug auf Farbige auch. Viel früher ganz normale Bezeichnungen darf man heute nicht mehr verwenden, wenn man nicht als Rassist durchgehen will. Weil sie sich, durch missbrauch, in der Bedeutung verändert haben.
Oder, wer es nicht weiß, goggle doch mal die ursprüngliche Bedeutung von „geil“ 😉
Zudem finde ich die Diskussion müßig: sollte ein Mensch mit Beeinträchtigungen diese so oft wie möglich kommunizieren.
Ich weiß durch meine Pflegekinder, zwei mit leichten geistigen Einschränkungen, das es für sie schon im jungen Alter mehr als seelisch lästig war immer anders zu sein, sich überall erklären zu müssen. Besonders bei den regelmäßigen Besuchen des Jugendamtes. Dort hat das Personal so oft gewechselt und jeder wollte ihre Geschichte wieder aus erster Hand hören um sich ein Bild zu machen 🙄.
Jedes meiner Kinder hat auf die Frage: Was ist das coolste am 18 werden gesagt: Das ich endlich das Jugendamt los bin.
Ziemlich klar das sie das anders sein satt hatten und froh waren jetzt selbst zu überlegen wem sie wann ihr Geschichte erzählen.
Diese Selbstbestimmung und auch damit verbundene Selbstverantwortung sollte jeder haben. Das sollte indiskutabel sein. Für jede Art von „anders“ sein.
Ich überlege mir ja z.b. auch, wem ich von meinem Lebensstil, bezogen auf meine Sexualität, erzähle. Niemand würde sagen: Hey, das solltest du aber möglichst immer jedem erzählen dem du über den Weg läufst.
Auch das ist nichts schlimmes was ich tue und trotzdem möchte ich selbst bestimmen ob ich es für relevant halte oder nicht. Ob ich eine Reaktion von jemanden möchte oder es demjenigen vielleicht auch einfach nicht zumuten möchte mich aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten, weil ich weiß oder denke das es ihn lenken würde in seinen Gedanken nicht mehr frei zu sein mir gegenüber, es für unseren „Status“ aber gar nicht wichtig wäre das zu wissen.