„Leute, was is das hier? Ein Zankkarussell?
Das karussellartige hier entsteht m. E. n. dadurch, dass teilweise wohl nicht sorgfältig gelesen oder diskutiert wird:
„Sprache ist beliebig und äußerst flexibel. [...]
Längst wurde der angeblichen Beliebigkeit von Sprache widersprochen, aber es wird kaum darauf eingegangen, nur weiterhin dagegen gethest ohne Argumentation.
„[...]Wohin soll diese Diskussion eigentlich führen? Zu ner weiter sinkenden Akzeptanz von inklusiver Sprache? [...]
Welche Akzeptanz denn bitte? Ich für meinen Teil erlebte hier nur wenig Akzeptanz für inklusive Sprache und die, welche ich erlebte, sank n. m. Eindruck aus Rückmeldungen nicht durch den Diskurs, sondern wurde bestärkt.
„[...] Man könnte jetzt aber auch sagen, dass [v. a. im Journalismus] Details manchmal durchaus interessant sind und eine Rolle spielen. [...]
...das Thema der Relevanz, oder?
„[...]
@******_hh - ich fände es [...] am sinnvollsten, wenn du einfach direkt schreibst, dass du taub bist und wie du im Leben/Alltag damit zurecht kommst. „Behinderung“ ist ja schließlich ein nichtssagender Sammelbegriff.
...dann also doch um Verständnis und Respekt auch im Alltag erst werben müssen? Die Diskussion hatten wir vorab: Wie ist es denn nun mit der ärztlichen Schweigepflicht oder mit dem Datenschutz allgemein? Gelten diese Rechte auch für behinderte Menschen? Und wenn nein: warum nicht?, weil solche Details die Attraktion der Nachricht schärfen und einer Zeitung mehr Werbeeinnahmen bieten (wie
@*******_man beschrieben hat)? - Ich spreche aus meiner persönlichen Erfahrung wie folgt: "Behinderung" ist KEIN nichtssagender Begriff, sondern drückt für den Alltag genau das hinreichend aus, was ich im Alltag darüber erzählen will. Alles weitere (Details meiner Behinderung) gehen meine Ärzte was an, aber nicht unbedingt Mitmenschen aus dem privaten Umfeld (Thema der Relevanz).
@******dra Bei Relevanz geht es m. E. auch unter nicht-behinderten Menschen kaum um 3-Wortsätze, sondern um einen Focus auf die wichtigen Attribute durch Weglassen der unwichtigen.
Zitat von *********na_76:
„[...] Und nochmals der Hinweis darauf: Wem ist es anheim zu behaupten, was als "normal" zu betrachten ist? [...]
Auch diese Frage wurde bereits erörtert:
Im Beispiel Behinderung sind die Begrifflichkeiten unter Beteiligung des demokratisch aufgestellten Verbandes von Menschen mit Behinderung diskutiert worden - klar sind nicht alle behinderten Menschen einzeln gefragt worden, aber so ist das halt in der Demokratie: Hat dann trotzdem Gültigkeit, Ende.
In Deinem Beispiel Gendern habe ich die Entwicklung nicht so verfolgt, bin aber auch einigen LGBTQI+lern begegnet, die Gendern gut finden. In Deinem Beispiel vom sog. "Zigeunerschnitzel" und "Mohrenkopf" lässt es sich sicherlich im Internet recht gut zurückverfolgen, wie der Werdegang der Sprachentwicklung war und ich kenne einige Cintis, Roma und Muslime, die jeweilige Begriffe ablehnen.
„[...] Und nach einem Wochenende [...] Austausch auf dieser Plattform und in sozialen Medien bin ich geneigt zu sagen, dass viele der Menschen, die Zugang zu den sozialen Medien haben, sich vor der Nutzung erst einmal bewusst werden sollten, wie verletztend Worte sein können. [...]
-> Ein Grund mehr in meinen Augen, exkludierende Sprache nicht zu tolerieren.
---------------------------------------------------------------------------------------------- unterm Strich:
Sprache ist Ausdruck auch einer Haltung, ist m. E. somit schon ihrem Wesen nach nicht beliebig.