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"Behinderung" noch zeitgemäß?

Ich denke dass die Einstufungen nicht viel mit Gerechtigkeit zu tun haben, soweit ich das in meinem bescheidenen Umfeld erkennen kann.
Auf DetailS hier im Forum möchte ich verzichten.

Bei Hörgeschädigten kommt es aber doch nicht nur auf das Verständigen an. Wie ist es wenn, ich die Haustürklingel oder Durchsagen im öffentlichen Raum nicht wahrnehme?
Zitat von ******dra:
Ich denke dass die Einstufungen nicht viel mit Gerechtigkeit zu tun haben, soweit ich das in meinem bescheidenen Umfeld erkennen kann.
Auf DetailS hier im Forum möchte ich verzichten.

Bei Hörgeschädigten kommt es aber doch nicht nur auf das Verständigen an. Wie ist es wenn, ich die Haustürklingel oder Durchsagen im öffentlichen Raum nicht wahrnehme?

Haustürklingel: Lichtsignale in der gesamten Wohnung.
Durchsagen..null Chance. Da kann man nur auf die komplette Digitalisierung warten oder so handeln wie ich..gucken wie die Umstehenden reagieren. Wo sie hinströmen oderso Ähnlich.
Das Hauptproblem bei hörgeschadigten Menschen ,ist meiner Meinung nach, die Vereinsamung.
Ich kann natürlich mit Freunden,Familie ect mitgehen um etwas zu unternehmen. Es bringt aber nur massiven Stress. Endweder passen sich Alle mir an,sind betroffen,haben Mitleid oder ich versuche den ganzen Tag Lippenlesen und kann dann erstmal Urlaub beantragen.

Dieses dauernde Aufreiben zwischen Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen empfinde ich als sehr belastend. Warum funktioniert es nicht sich gegenseitig zu unterstützen und sich Tips,Anlaufstellen,Beratung ect zu bieten?
Wenn man schon so krass vom Thrma abweicht und der Threaderstelle eh schon,aus klar verständlichen Gründen,das Weite suchte,könnte man wenigstens sinnvoll diskutieren und z.b wenn man bemerkt: ich weiss da Abhilfe..auch Unterstützung anbieten.

Ansonsten..es ist nicht richtig,dass verschiedene Behinderungen nicht addiert werden. Es kommt aber drauf an um welche Behinderungen es sich handelt.
Solange eine Behinderung dem Gesetz nach als heilbar gilt ( dehnbarer Begriff) wird man kaum eine Chance haben.

Ich persönlich konnte in meinen bisherigen Leben keinerlei zielführende Vorteile durch den Schwerbehindertenausweis erkennen. Ganz im Gegenteil..das Teil ist wirklich sehr hinderlich in diversen Bereichen.
Was soll es mir bringen wenn ich den Nahverkehr kostenlos nutzen kann aber keinen Anreiz dafür habe? Für mich wâre es viel zielführender wenn man die Hörgeräteforschung vorantreibt. Ich hab nämlich keine Lust auf Implantate.

*wink*
Lusti
******ler Mann
453 Beiträge
Von @****p35
Nicht alle Gehörbeeinträchtigten bekommen 50+ GdB anerkannt - neben den Messungen im Zuge von Hörtests ist dabei m. W. ebenso ein Kriterium, ob sich Betroffene auch ohne Gebärden gut verständigen können.““

Absolut nicht zutreffend
Massgeblich sind allein die Messungen der Hörkurve und des Einsilbertestes.

Die Gebärdensprache ist für den GdB nicht von Belang.
Es gibt auch Gehörlose welche die Gebärdensprache ablehnen und perfekt von den Lippenlesen können.

Man muss auch auch unterscheiden zwischen Gehörlosen, seit Geburt oder bis zum 4.Lj ca. ertaubt sind, diese benutzen meist die DGS und bekommen 100 % GdB
Und Ertaubten nach dem vollständigen Spracherwerb oder erst im Erwachsenalter. Diese bekommen Max 80% GdB
Letztere bevorzugen die Lautsprache und können selten Gebärden.
Allenfalls etwas LBG, Lautsprache begleitende Gebärden. Diese entsprechen dem normalen Wortlaut wie wir es gewohnt sind.
Die DGS hat einen anderen Satzbau.

Schwerhörigkeit gliedert sich in
leichtgradig, mittelgradig
hochgradig und an Taubheit grenzend.
Dementsprechend fallen die GdB aus
Von 20% bis 80%

Das zum besseren Verständnis 😉
****p35 Mann
8.060 Beiträge
@******ler "Behinderung" noch zeitgemäß? Das find ich sehr spannend, Danke für die Zusammenfassung *g*
...der Einsilbertest ist eben ein Test, wie hoch die Sprachverständlichkeit auch ohne DGS ist - das meinte ich ja nur.
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Zum Begriff: "Behinderung" Ist ja schon oft gesagt, dass er eigentlich nicht beleidigend gemeint ist, aber nur weil manche den dazu gemacht haben, muss man doch nicht gleich die ganze Sprache umkrempeln.

Ist das gleiche, wie z.B. "nett" oder "Querdenker" Werden nun völlig aus dem Kontext negativ ausgelegt...
Nett hieß früher nur "nett". Und Querdenker waren früher Leute, die auf eine andere Weise denken. (In Umwegen und anderen Bahnen denken und intelligent sind und nicht diese Coronaleugner...)


Zur Leichten Sprache: @*********a_76 Da bin ich dafür! Ich mag leichte Sprache, sie lässt wenigstens keinen Interpretationsspielraum zu. Man bleibt sachlich und kann zur Not nachfragen. Man sollte Leichte Sprache als Grundkonzept im Forum einführen. Dann hört das Gezanke endlich auf!
*******r91 Mann
2.326 Beiträge
Man sollte Leichte Sprache als Grundkonzept im Forum einführen. Dann hört das Gezanke endlich auf!
Hört der Streit dann wirklich auf? Ich habe vor ein paar Jahren das Jugendbuch "tschick", gelesen. Es wurde von Wolfgang Herrndorf geschrieben der leider schon gestorben ist. Wir sollten uns dabei ebenfalls mit dem Buch in "leichter Sprache", beschäftigen. Dabei musste ich leider feststellen, dass die Sprache leider so vereinfacht wurde, dass dabei wichtige Aspekte verloren gegangen sind. Eben so musste ich das beim Grundgesetz feststellen. Die leichte Sprache vereinfacht einerseits zwar die Sprache aber bringt nicht immer alles zum Ausdruck was wichtig ist. Wäre damit, also wirklich Streit aus der Welt geschafft? Wenn man mich fragt, sage ich "Nein", der Streit würde verlagert werden aber er wäre nicht beseitigt.
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Ich glaube ich weiß was du meinst.

Was ich feststelle: Leichte Sprache zwingt eher dazu, nachzufragen.

Der Fehler, den die meisten Menschen machen ist, (möglichst eloquente) gesprochene oder geschriebene Sprache mit Intelligenz gleichzusetzen.

Nicht jeder hat das Talent, alles so auszudrücken, wie es gemeint ist.

Und manche schreiben ellenlange Texte und sagen am Ende nichts.
*******r91 Mann
2.326 Beiträge
Was ich feststelle: Leichte Sprache zwingt eher dazu, nachzufragen.
Wer wird dabei gezwungen nachzufragen? Der Verfasser von leichter Sprache oder ein Mensch der leichte Sprache lesen und verstehen soll?
*****sin Mann
8.895 Beiträge
Beide.
*******r91 Mann
2.326 Beiträge
Wenn der Verfasser aber gar nicht nachfragen kann, weil er das Einfühlungsvermögen nicht hat dann wird das schwer. Anders herum weiß vielleicht jemand gar nicht, dass er es falsch verstanden hat, weil die Person nicht reflektieren kann und den Ausgangstext ja auch gar nicht kennt von dem der Text in leichter Sprache, aber ausgeht.

Ich sehe leichte Sprache als ein Versuch alle mitzunehmen aber alle werden damit leider trotzdem nicht erreicht.
*****sin Mann
8.895 Beiträge
... nicht reflektieren kann, oder nicht will. (möcht ich hinzusetzen)

Dein Einwand ist berechtigt, danke.
****p35 Mann
8.060 Beiträge
Ich versuche mal, leichte Sprache anzuwenden:
Ganz oft könnte ich dann wohl nicht mehr reden, wie mir selbst der Schnabel gewachsen ist *ironie*

Nicht alle verstehen leichte Sprache, auch dies muss geübt werden.
Wäre es anders, dürfte sie sich im Laufe der Zeit von selbst durchgesetzt haben, denke ich,
denn die meisten Menschen wollen in der Kommunikation vermutlich schon auch verstanden werden.

Diese Frage zielt m. E. stark auf das Sender - Empfänger - Prinzip hin (Watzlawik), auch 4Seiten-Modell (von Thun),
nach welchem zu versuchen ist, in der Kommunikation eine gemeinsame Sprache auf Augenhöhe zu finden.
Die kann m. B. n. in leichter oder schwerer Sprache funktionieren, es hängt von Sender und Empfänger ab.

Behinderungen können ja auch die Sprache betreffen, nicht nur dann ist es dran, sich darauf einzustellen (Entgegenkommen).

Was m. E. im Forum oft unnötig (also mal beabsichtigte Zänkereien außen vor gelassen) zu Zank führt, ist neben der teils mangelnden Konkretheit auch eine fehlende Bereitschaft zum Entgegenkommen.

Dies wäre vlt auch so ein Aspekt, den wir evtl von behinderten Menschen sehr gut lernen können?
Zitat von ****p35:
Ich versuche mal, leichte Sprache anzuwenden:
Ganz oft könnte ich dann wohl nicht mehr reden, wie mir selbst der Schnabel gewachsen ist *ironie*
.........

.....
Was m. E. im Forum oft unnötig (also mal die beabsichtigten Zänkereien außen vor gelassen) zu Zank führt, ist neben der teils mangelnden Konkretheit auch eine fehlende Bereitschaft zum Entgegenkommen.

Dies wäre vlt auch so ein Aspekt, den wir evtl von behinderten Menschen sehr gut lernen können?

Gut dargestellt.

Zur fehlenden Bereitschaft des Entgegenkommen kann ich dir vollsten zustimmen. In meiner täglichen Arbeit beobachte ich tagtäglich wie äußerst sozial meine Klientel, miteinander umgeht. Es ist eine Empathie vorhanden und tatsächlichen Interesse, den anderen zu verstehen . Und das unabhängig der Art der Behinderten. Selbstverständlich gilt das mal nicht für alle, denn manchen fehlt auf Grund der Schwere der eigenen Beeinträchtigung die Fähigjeit zur Wahrnehmung Anderer., das ist aber nicht das Thema. Die meisten der von mir Betreuten haben ein sehr soziales Miteinander im Gegensatz zu den Kollegen, da gibt es ein Gauen und
******ler Mann
453 Beiträge
Sprache ist so viel mehr als nur Wörter. Gedichte, Prosa , wissenschaftliche Texte, Fachsprache usw….

Leichte Sprache ist auf weniger und einfache Wörter begrenzt . Ähnlich wie in der Grundschule.
Sie ist sinnvoll, keine Frage. Und hilft nicht nur Menschen mit entsprechenden Einschränkungen in der Kommunikation.
Aber grundsätzlich halte ich sie nicht auf alles anwendbar, allenfalls zur Ergänzung. Jeder sollte die Wahl haben was er lesen möchte.
Oh zu schnell die Taste senden gedrückt.
...soll heißen Hauen und Stechen.
****p35 Mann
8.060 Beiträge
Zitat von *******ler:
[...] Leichte Sprache [...] grundsätzlich halte ich sie nicht auf alles anwendbar, allenfalls zur Ergänzung. Jeder sollte die Wahl haben was er lesen möchte.
Da stimme ich Dir zu. - In der Kommunikation trete ich halt allerdings anders als beim Lesen in einen Dialog mit meinem Gegenüber, was m. E. n. dann mehr Entgegenkommen von mir erfordert, als ein Buch.

@******dra "Behinderung" noch zeitgemäß?
*ja* Sogar Mitarbeiter in der Behindertenhilfe können sich in der Empathiefähigkeit nicht selten eine Scheibe abschneiden von behinderten Menschen... das kann echt nützlich sein auch im Privatleben, soziale Fähigkeiten und Kommunikationsfertigkeiten werden dadurch verbessert.
Genau das meinte ich die ganze Zeit schon: Inklusion ist ein win-win-Ding, nützt auch der Mehrheit.
*meld* also das mit der Rhetorik in gewissen Gruppen,Chats usw,ich nenne das mal sich gegenseitig in Grund und Boden schreiben,tue ich mir ab und an gerne mal zu Gemüte führen.

Es ist immer interessant herauszufinden ,oder sogar zu wetten, wer als Erstes launisch wird.
Lange halte ich das jedoch nie aus. Früher oder später braucht es einen Duden bei all den Wortkreationen und der versuchten Schönheitsumschreibung einen eigentlich ganz simplen Sache.
Vielleicht hören sich diese Menschen auch einfach selber gerne reden?
*******_61 Mann
576 Beiträge
Dass das Wort "Behindert" abschätzig sei, ist....gemacht...man hat das reingetan um ein Brecheisen zu haben und um Ängste zu schüren.
@*******_61

Wer ist "man", wer soll "gebrochen" werden und wer soll "Angst" bekommen?

Ich stehe gerade total auf dem Schlauch.
Es klingt fast nach Verschwörungstheorien, so wie du das schreibst.

Kannst das bitte erklären?
*******iron Mann
9.133 Beiträge
JOY-Angels 
Ich Glaube nicht das neu Wörter oder alte Wörter etwas an- oder ausrichten.
Denn immerhin ist es ja so das der Ton die Musik macht.
Ist Behinderung noch zeitgemäß?
Hach währe das schön wenn Behinderung mal Out währe.
Aber es gibt nun mal Behinderte Menschen die in unserer Mitte sind,
die sich das so nicht ausgesucht haben. Jetzt ist nicht jeder Behinderung gleich.
Es brauch der Wille von beiden Seiten aufeinander zu zu gehen.
****p35 Mann
8.060 Beiträge
Zitat von *******h_61:
[...] Die Sprachnormierung ist ein Brecheisen. Basta. [...]
Im Grunde genommen ist doch das "Basta" vielmehr ein Brecheisen, als ein demokratisch geführter Disput mit dem abschließenden Ergebnis, "Behinderte" nicht mehr führen zu wollen, weil es in diesem Gebrauch auf Defizite reduziert.
Sprache ist in meinen Augen nicht "gemacht", sondern entwickelt sich selbst - wenn auch zuweilen nicht ganz ohne gezielte Einflussnahme, soweit würde ich zustimmen. Aber wer tatsächlich noch immer nicht den Nutzen und die Zweckdienlichkeit gewisser Einflussnahmen erkennen will, obwohl es parallele Beispiele für andere exkludierende Begriffe zuhauf zu betrachten gibt, scheint mir allmählich einfach unwillig bis unfähig, die nunmal auch nötige Weiterentwicklung von Sprache mitzugehen. -
Entwicklung ist nicht dadurch verkehrt, dass sie nicht nur wahllos, sondern auch gezielt beeinflusst geschieht. Sprache zeigt eine Haltung. Haltung ist auch eine Angelegenheit der Erziehung - somit gezielten Einflussnahme.
Soweit ist das eigentlich GANZ NORMAL in meinen Augen.
Der von Dir erwähnte Roman spielt bewusst mit dem Phänomen, dass Einflussnahme auch durch Manipulation zur schlechten Moral hin funktioniert. Das ist doch auch klar, aber was ist denn nun bitte schlecht daran, jemanden primär als Mensch, anstatt als defizitären sog. "Behinderten" bezeichnen zu wollen?!
*******uld Mann
2.174 Beiträge
Zitat von ****p35:
...mit dem abschließenden Ergebnis...
...
und
Zitat von ****p35:
...
Aber wer tatsächlich noch immer nicht den Nutzen und die Zweckdienlichkeit gewisser Einflussnahmen erkennen will, ... scheint mir allmählich einfach unwillig bis unfähig, die nunmal auch nötige Weiterentwicklung von Sprache mitzugehen.
...
Beide Zitate beschreiben gut, was (nicht nur) mir hier aufstößt: Diskussion mit (vorher einseitig) schon festgelegtem Ergebnis.
(Weiterentwicklung sieht für mich anders aus.)
****p35 Mann
8.060 Beiträge
@*******uld "Behinderung" noch zeitgemäß?
Kann ich in meiner Gesamtargumentation keine Einseitigkeit erkennen (hab m. E. im Gegenteil die Themenfrage sogar mehrseitig beleuchtet) und Du hast es auch jetzt wieder nur behauptet, ohne es zu erklären, obwohl die Möglichkeit in diesem Thread bereits mehrmals bestand. Mir ist eine solche Diskussionsweise zu einseitig, sorry, da zieh ich ganz bewusst nicht mit. Wenn Du Argumente gegen meine Aussagen hast, bring sie doch einfach in der Weise, dass darüber diskutiert werden kann: Was ist denn nun schlecht daran, in der Sprache und in den Begrifflichkeiten primär den Menschen anstatt nur seine defizitär verstandene Behinderung anzusprechen?!
*******_man Mann
5.374 Beiträge
Zitat von *******_61:
Zitat von ********n_84:


Ob es jetzt um Gender, Behinderung, Hautfarben, Migrationshintergrund oder Religion geht; um mal einige Beispiele zu nennen. Interessant finde ich hierbei was betreffende Gruppen selbst von sprachlichen Ausdrücken und konkreten Bezeichnungen halten - aber darüber diskutieren und „politically incorrect“ schreien da nicht-betroffene Gruppen irgendwie immer am lautesten 🤔🤔🤔 Warum? Was ist Sinn und Zweck? Sprache komplett zu neutralisieren? Dann gehen aber zT auch wichtige Informationen verloren oder es kommt zu Missverständnissen.

Der Sinn und Zweck der Sprachveränderung? Macht. Ganz Simpel. Man lese "1984 Big Brother is watching you " H.G. Wells hat unter dem Eindruck der faschistischen Regime seiner Zeit, dies Buch geschrieben.
Das Datum trifft immerhin für die Schweiz genau zu. So rund um das Jahr 1984 hat die Sozialdemokratische Partei Schweiz einen Paradigmawechsel beschlossen: Man hat gemerkt dass man mit dem Slogan "Proletarier aller Länder vereinigt euch " niemanden mehr hinter dem Ofen hervorlockt.
Man brauchte was rigoros neues, hat auf die Karte " Gegen Rassismus" gesetzt und das quasi Kultiviert, immer neues "Zum Thema gemacht". Eben....es wurde "gemacht". Eben....nicht von betroffenen sondern von einer "geistigen Elite". Und wer hats erfunden? Die Grundlage dazu...kommt aus Deutschland. Kritische Theorie der Frankfurter Schule. Fairerweise soll nicht unerwähnt bleiben dass wenigstens einer der 4 Herren die an diesem Konstrukt mitgewirkt haben, Max Horkheimer, aussagte dass wohl auch diese Bewegung, gemeint die Stundenbewegung der 68er, selber auch faschistoide Züge annehmen werde.
Das Ganze ist Klassenkampf mit neuen Wörtern. Ein Kampf ist immer dazu da um Macht über andere zu haben. Wer glaubt es gehe um die Betroffenen kann genausogut an den Osterhasen glauben. Die Sprachnormierung ist ein Brecheisen. Basta.
Was H.G. Wells nicht ahnen konnte ist, dass die faschistoiden Züge tatsächlich von links kommen.
Spannend dass so wenige die Parallelen zu einer anderen Story sehen. Ihr hattet doch mal so n Typen mit charaktistischem Scheitel und nem quadratischen Schnurrbart...der war auch für Sprachveränderung, damals waren auch gewisse Wörter verboten.

Was für eine politische Stammtischparole soll das denn sein?

Zitat von *******_61:
Das Datum trifft immerhin für die Schweiz genau zu.
Gemeint ist 1984.

Zitat von *******_61:
So rund um das Jahr 1984
Ja, was jetzt? Genau oder rund um? Ich kenne die Schweizer Geschichte nicht gut genug.

Und was soll die SP jetzt zur Norm "gemacht" haben (ohne dass im demokratischsten Land der Erde dazu ein Mehrheitsbeschluss vorhanden war), was hier zum Thema passt? Sorry, habe ich nicht verstanden.

Kritik an der Cancel Culture der Worte habe ich auch geübt, weil ich es falsch finde, dass "normale" im Sinne von anständigen Leuten ihre Vokabeln neu auswählen müssen, weil einige oder auch viele diese Worte missbräuchlich verunglimpfen, weil sie sie als Schimpfworte benutzen. So wird nicht nur die Zielperson (schlimm genug) sondern die ganze Gesellschaft Opfer der Aggressoren. Und sie beugt sich. Das halte ich für ein falsches Zeichen. Man sollte zu dem Wort halten, wie es vor der Benutzung als Schimpfwort war: als neutrales Wort. Nur so nimmt man den anderen den Wind aus den Segeln. Sonst ist die Gesellschaft auf ewig auf der verbalen Flucht.
****p35 Mann
8.060 Beiträge
Zitat von ********_man:
[...] Man sollte zu dem Wort halten, wie es vor der Benutzung als Schimpfwort war: als neutrales Wort. Nur so nimmt man den anderen den Wind aus den Segeln. Sonst ist die Gesellschaft auf ewig auf der verbalen Flucht.
Also ehrlich: Da bin ich sogar bissl bei Dir! - Hättest Du vermutlich selbst nicht gedacht, aber is so.
ALLERDINGS (oh nein, nicht schon wieder): Der Begriff "Behinderte" war noch nie ein neutraler Begriff,
deshalb bin ich ja für die Erweiterung "...Mensch".

Es gibt dabei tatsächlich Analogien zum N-Wort (ich weiß, Du magst diese Bezeichnung nicht, aber ich mag das Wort nicht ausschreiben und denke, mich so besser verständlich machen zu können):
Die Sklavenhalter benutzten es als Pars pro toto von Anfang an abfällig, es kam dann in den Sprachgebrauch und später (nach den Befreiungskämpfen) wurde es sogar von vielen Menschen mit neutralem Hintergedanken verwendet - dennoch blieb es im Ursprung nunmal abwertend rassistisch.
Der Begriff "Behinderte" ist halt auch so ein Pars pro toto, der in den Anfängen ausgrenzend verwendet wurde, auch wenn es heute viele Menschen geben mag, die es neutral verwenden wollen, bleibt es dem Ursprung nach exkludierend.

Ein anderes Ding ist der Begriff der "Idioten": Ursprünglich mal ein neutraler Begriff für Menschen mit geistiger Behinderung, heute scheint sich die beleidigende Bedeutung einfach durchgesetzt zu haben, oder? -> in diesem Zusammenhang würde ich dann nicht mehr mitgehen, was Du meintest.

-------------

Deshalb denke ich unterm Strich, dass an Einflussnahme einer Sprach(weiter)entwicklung per se noch nix schlechtes ist, es geht da um Inhalte und zur Verhinderung autoritärer Strukturen auch um demokratische Abläufe.
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