Okay, um also einfach mal wieder auf die Ebene des wertungsfreien Austausches ohne Angriffe auf andere Ansichten und ohne dadurch immer entstehenden Rechtfertigungsdruck zurückzukommen: EIN TOLLES THEMA, finde ich.
Und: Es kann meinem Verständnis nach nur im wertfreien Austausch und Zusammentragen persönlicher Auffassungen behandelt werden, ein widersprechen anderer Sichtweisen macht hier meinem Verständnis nach kaum Sinn, denn...
...zumindest als Gegenteil von dominant verstandene Adjektiv/Adverb, nämlich devot, ist ein klar umgangssprachlicher Begriff, für den es somit keine allgemeingültige Definition oder Sichtweise geben kann - ihm auf die Spur zu kommen kann also nur im wertfreien Austausch klappen.
Meine Sichtweise:
Ich verstehe - anders als vermutlich viele Menschen und auch ein im Internet gefundener Erklärungsversuch - weder dominant noch devot als allein eigenständige Charaktereigenschaft (welche auch in völliger Einsamkeit ohne Kontakt zu Mitmenschen zutragen käme), sondern vielmehr auch als soziologisches Attribut, welches sich erst in der Interaktion mit Mitmenschen zeigt.
Dies bedeutet für mich, dass ich niemanden dominieren kann, wenn sich niemand dominieren lässt.
Dominanz (das bestimmend Seiende) bräuchte damit auch Devotion (das sich Untergebende).
Natürlich kann es sein, dass etwa zwei dominante (oder devote) Menschen aufeinander treffen und miteinander interagieren (auch erotisch), jedoch sehe ich darin keine Möglichkeit, auch ihre Lust spz am dominieren (oder devotieren) auszuleben. Dennoch können zwei grundsätzlich an Dominanz oder Devotion Gefallen findende Menschen freilich miteinander Sex haben, aber einer (switching) oder beide (Augenhöhe ohne Machtgefälle) werden dabei ihre Lust am Bestimmen (oder am sich Unterordnen) hinten anstellen müssen, um sich aufeinander einlassen zu können.
Insofern: Ja, Dominanz und Devotion brauchen - wie ich diese Begriffe verstehe - ihren jeweiligen Gegenpol in Interaktion, um zur Geltung kommen und ausgelebt werden zu können, ist dies nicht der Fall, bleiben sie Phantasien, Wünsche, schöne Erinnerungen oder meinethalben (wer es so sehen möchte) auch unbefriedigte Bedürfnisse.