BDSM schließt für mich persönlich vor allem die Sexualität, oder zumindest Erotik mit ein. Also BDSM ist für mich etwas Erotisches, ein sinnliches Erleben.
Von daher würde ich jetzt antworten: Ja, Dominanz und Submission sind ein Zustand, oder eine Beziehung zueinander und man kann nicht in einer dominanten Beziehung zu einer Person stehen, wenn diese nicht submissiv zu einem steht, also als Beziehung/Dynamik/Zustand bedingt es einander. Als Neigung steht es auch für sich allein, seine Neigung kann man auch allein für sich haben und vor sich hertragen, die verschwindet ja nicht, nur weil man keinen Partner hat.
Für die Wechselwirkung, das Ausleben/Entfalten dieser Neigung, braucht es dann aber einen Gegenpart, sodass ein Bezug zueinander und damit ein Machtgefälle entsteht.
Aber dieses Machtgefälle ist für mich nicht zwingend auf BDSM beschränkt, solche Dynamiken gibt es ja in allen Bereichen und gerade auch bei Paaren innerhalb ihrer Liebesbeziehung auch oftmals außerhalb ihrer gemeinsamen Sexualität.
Für mich ist meine Submission/Devotion etwas, das ich in partnerschaftlichen (oder ähnlichen) Beziehungen als Basis meines Verhältnisses zu dieser Person möchte, was bedeutet, ich möchte eine Person, die eine dominante Neigung in ihren Beziehungen hat - nicht nur im Bett. Wo das einfach die natürliche Dynamik miteinander innerhalb verbindlicher Verhältnisse ist.
In anderen Beziehungen brauche ich das nicht unbedingt, in vielen WILL ich das nichtmal, aber auf partnerschaftlicher Ebene ist mir das schon wichtig, weil ich mich sonst in der Beziehung nicht wohl fühle, bzw. eigentlich sonst kein sexuelles/romantisches Interesse an der Person entwickeln kann.
Ich kann das im Bezug auf die Person dann auch nicht abschalten, schlüpfe nicht rein in eine Rolle und wieder raus. Ich kann es nicht auf temporäre Zeiten begrenzen, weswegen ich das Konzept "Session" für mich so befremdlich finde und damit nicht viel anfangen kann.
Ich muss nicht aktiv "dauerbedomst" werden, aber möchte eben eine Person an meiner Seite, die charakterlich zu mir passt, die gerne dort führt, wo ich folge, deren Dominanz in der Sexualität genauso präsent ist wie im Alltag, wo D/s eine Form der Beziehung miteinander ist und nicht nur ein sexueller Kink.