Wie bereits gesagt wurde, muss da kein kausaler Zusammenhang bestehen (also dass das eine zum anderen führt), sondern eine Korrelation.
Meine Hypothese: Wer ein Zungenpiercing haben will oder gar stechen lässt, dürfte tendenziell (!) ein Mensch sein, der offener ist für neue Dinge. Zungenpiercings sind ja nicht die Norm.
Wer Analsex ausprobiert hat, dürfte generell auch eher jemand sein, der offener ist für neue Dinge.
--> Die gleiche Ursache führt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit für unterschiedliches Verhalten.
In der Logik kann kann man auch zB sagen A führt zu B (A -> B). Oder B -> A. Also Piercings führen zu mehr Analsex. Oder mehr Analsex führen zu mehr Piercings. Es gibt aber eine dritte Möglichkeit:
C - > A und C -> B B und A haben also eine gemeinsame Ursache (in dem Beispiel Offenheit für Neues.)
(Es gibt noch eine vierte Möglichkeit, nämlich dass das nur Zufall ist und nicht zusammenhängt. Gibts auch.´Wer viel misst, wird irgendwann auch auf viele Zusammenhänge kommen.)
Was ähnliches dürfte zB auch Grund für die "Gesundheitswirkung" von Rotwein sein: Man weiss, dass Menschen mit Hirnschmalz tendenziell mehr Wissen. Wer mehr weiss, hat tendenziell besser bezahlte Jobs. Mit mehr Geld und mehr Wissen kann man sich gesünder ernähren bzw. Leben führen. Die Leute, die eher Rotwein statt Bier konsumieren, haben tendenziell mehr Geld (Rotwein is n bisschen teurer als Bier, nech?). Ergo liegt das also weniger am Wein und mehr an den andren Ursachen (Gilt auch für vegetarische / vegane Ernährung. Die sind überproportional bei Akademikern UND bei Frauen anzutreffen, die zusätzlich noch weniger Risiken im Leben haben und sich weniger riskant verhalten und mehr Vorsorge treffen etc.)
Und bevor sich irgendeiner hier getriggert fühlt "Ja aber ich bin auch klug aber verdiene nicht viel bla blubb": Tendenziell bedeutet nicht für den Einzelfall. Das betrachtet große Zahlen, nicht den Einzelnen. Ich verdiene auch nicht viel
LG
Soja