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Fear Play – das Spiel mit der Angst
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Fear Play: Angst als erregendes Element im BDSM?

Wie echt ist die Angst dann in diesem Moment? Meine reale Angst wäre, wenn mir dieses passieren würde, dass mir etwas getan wird, ich das nicht überlebe und das ich Schaden nehme, weil das Gegenüber kein Gewissen hat und ich ihm / ihr egal bin.

Das wäre bei einer Inszenierung irgendwie nicht der Fall. Jetzt auf die Rollenspiele bezogen. Oder ist es eher die Angst, das man nicht genau weiß, was bei dem Spiel passiert?
******_22 Frau
11.287 Beiträge
Zitat von **********ang77:
Oder ist es eher die Angst, das man nicht genau weiß, was bei dem Spiel passiert?

Bei mir ist es unter anderem der plötzliche Kontrollverlust. Und natürlich der plötzliche Schock..da ich ja überhaupt nichts davon wusste. Für mich war es also kein Spiel. Deshalb auch echte Angst dabei.
Zitat von *****a_A:
Zitat von **********ang77:
Oder ist es eher die Angst, das man nicht genau weiß, was bei dem Spiel passiert?

Bei mir ist es unter anderem der plötzliche Kontrollverlust. Und natürlich der plötzliche Schock..da ich ja überhaupt nichts davon wusste. Für mich war es also kein Spiel. Deshalb auch echte Angst dabei.

Wie hast du es dann unterschieden? Hat er sich dann zu erkennen gegeben?
*********elle Paar
38 Beiträge
Ein unfassbar spannender Gedanke sich mit dem Thema auseinander zu setzten, herzlichen Dank für den Denkanstoß
******_22 Frau
11.287 Beiträge
Zitat von **********ang77:
Wie hast du es dann unterschieden? Hat er sich dann zu erkennen gegeben?

Erst als alles vorbei war...wusste ich welche Personen es waren
******arp Mann
3.252 Beiträge
Zitat von **********ang77:
Wie echt ist die Angst dann in diesem Moment? Meine reale Angst wäre, wenn mir dieses passieren würde, dass mir etwas getan wird, ich das nicht überlebe und das ich Schaden nehme, weil das Gegenüber kein Gewissen hat und ich ihm / ihr egal bin.

Das ist die Kunst. Alle Beteiligten wissen dass es nur ein Rollenspiel ist und für deine Sicherheit stets gesorgt. Und vergleiche das mal mit einem Film, in dem die Handlung so glaubhaft dargestellt wird, dass es dir beim zuschauen schon eiskalt den Rücken runter läuft. Nur- im Film werden Szenen wiederholt und anschließend geschnitten. In einem solchen Szenario hat man diese Möglichkeiten nicht und daher wirkt es real. Und ich bin eine "Rolle", die ihre Handlung verfolgt aber kein Schauspielkollege am Set, mit dem du reden kannst. Ich muss also so authentisch sein, dass du meinst, es wäre echt. Daran werde ich keinen Zweifel lassen.

Dennoch bist du mir nicht egal, auch wenn ich gerade eine Rolle spiele, achte ich auf deine Sicherheit. Aber das lasse ich dich nicht spüren. Ich muss dir nicht mal etwas tun, um dich in den Glauben zu versetzen, ich hätte kein Gewissen. Das passiert alles in deinem Kopf, in deinen Gedanken, in deiner Phantasie. Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, DASS das alles in DEINEM Kopf passiert. Und da bist du dann sehr schnell.

Zitat von **********ang77:
Das wäre bei einer Inszenierung irgendwie nicht der Fall. Jetzt auf die Rollenspiele bezogen. Oder ist es eher die Angst, das man nicht genau weiß, was bei dem Spiel passiert?

Es gibt meist einen fiktiven Handlungsstrang. Aber was perfekt geplant war, muss nicht perfekt klappen. Man muss hier mit allem rechnen. Erstens kommt es anders und zweitens, als man denkt. Hier kommt diese Dynamik ins Spiel. Und die verselbständigt sich, denn schon nach kurzer Zeit handelst du nur noch instinktiv und intuitiv. Und immer wenn du meinst, du hättest bei mir eine Schwäche entdeckt und hast selbst einen Plan, durchkreuze ich ihn. Denn ich beobachte dich. Und ich gebe dir Chancen. Wirst du sie zu nutzen wissen? Ich spiele mit dir, wie die Katze mit der Maus.

Damit setzt deine Abwärtsspirale ein. Du bist dir nun sicher, aus der Nummer nicht mehr raus zu kommen. Du kannst nur noch versuchen, es iwi zu überstehen. An dieser Stelle beginnt ein neues Kapitel. Jetzt musst du lernen, mit mir zurecht zu kommen. Du hast Einfluss auf das weitere Geschehen. Und du bist zur Kooperation verdammt.

Jetzt erst bist du wirklich Teil des Szenarios. Du stehst unter großer Angst aber es bieten sich Chancen. Das setzt dich unter Druck bzw Zugzwang. Wofür entscheidest du dich? Und du weißt, ich komme in 5min wieder...
@********ious

Ich weiß, wenn ich in Gefahr bin, dann schlage ich um mich. Da wird versucht ein Tritt zwischen die Beine, Augenstechen, oder ein Schlag gegen die Kehle zu erlangen und ich schreie aus vollem Hals.

Ich persönlich könnte es nur unter dem Aspekt, das ein Erkennungszeichen kommt, dass es jetzt das Rollenspiel ist. Alles andere würde auf Selbstverteidigung um jeden Preis hinauslaufen und ich würde es auch als fahrlässig erachten wenn nicht, denn ansonsten könnte ich in einer echten Gefahr die falschen Entscheidungen treffen.
*******dor Mann
6.034 Beiträge
Just OT
Was ist
"JOY_Redaktion"
eigentlich für ein merkwürdiger Nick?

Zumal dieser Fragen stellt, die uralt sind?
******arp Mann
3.252 Beiträge
@**********ang77

So was gestaltet man auch nicht unbedingt als eine nichtsahnende Überraschung. Man plant ja das stattfinden dessen. Ein solches Szenario einzuleiten, ist dann schon wieder eine Sache für sich. Du weißt was gleich passieren wird aber nichts genaues weißt du nicht. Iwi bist du halt schon mental vorbereitet, du gehst quasi wohl wissend in dein eigenes Verderben. Aber wer tut das schon? Allein die Einleitung verlangt schon nach einer guten Vorbereitung. *zwinker*

Die Sache mit der Selbstverteidigung kannst du besser gleich vergessen. Wir sind hier nicht am Kölner Dom. Du wirst sehr schnell feststellen dass es am besten ist, wenn du genau das machst, was ich sage. Das ist deine Selbstverteidigung. Und ich denke, da werden wir schnell gleicher Meinung sein. *g*
@********ious

Danke für die Erklärung, aber es passiert wohl auch anders, wie nach der Schilderung von @*****a_A das hatte mich irgendwie irritiert.
*****_54 Frau
11.783 Beiträge
Und was passiert, wenn Sub gar keine echte Angst entwickelt?
Weil sie doch ihrem Dom total vertraut...

Bis jetzt kann ich mir nur Nervenkitzel vorstellen, warten auf etwas Unerwartetes, Neues.
So ähnlich wie früher als Kind in der Geisterbahn, als ich Gevatter Tod, der mir die Hand auf die Schulter gelegt hat, nach seinem Vornamen gefragt habe...
*nachdenk*
******arp Mann
3.252 Beiträge
@**********ang77

Kommt halt drauf an. Ob man in der Szene agiert und in welcher. Ich nix mehr Szene, ist mir alles zu gestellt. Ich bevorzuge den rein privaten Rahmen, auch da kann man es so gestalten, dass selbst wenn man es weiß, Dinge geschehen, die nur unter Hollywood-Bedingungen umsetzbar wären. Aber wie gesagt- ich nix Szene und nix Hollywood. Ich kann nur 100%ige und authentische Erlebnisse bieten. Wenn es echt sein soll, dann bin ich dabei. Alles andere interessiert mich nicht.
******_22 Frau
11.287 Beiträge
Zitat von ********ious:
Wenn es echt sein soll, dann bin ich dabei. Alles andere interessiert mich nicht.

Also bei mir war das schon ziemlich echt..
*******ine Frau
8 Beiträge
Mir hilft in der Reflektion dieser Thema sehr. Nach etlichen Jahren Singledasein habe ich hier auf Joy jemanden kennen gelernt, der genau das liebte. Überraschende Auftritte, einmal plötzlich umgezogen ganz in Schwarz mit der Peitsche in der Hand, stand er im Türrahmen, zur Unzeit betrat er mit laufender Motorsäge das Tinyhouse, was wir gerade ausbauten, zuletzt sprang er mir auf dem Sofa liegend auf den Bauch, mit den Knien voran in mein Zwerchfellbereich, andeutend, was da passieren kann,.. lockte mich nächtens an unseren Strand und ohrfeigte mich mit aller Kraft, alles zähle ich nicht auf um die Sadisten nicht arg zu unterhalten oder Anleitungen für die Beginner zu geben. Zunächst dies Verhalten mich belustigte, einmal darüber was es für Reaktionen bei mir auslöste und darüber, dass Mann sich in diesem Verhalten grösser fühlt und das wohl braucht. In der Wiederholung und Steigerung an Heftigkeit sorgte es dafür, dass ich nach der erforderlichen Trennung Schwierigkeiten mit meiner Integrität bekam, die inzwischen überwunden sind.
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Zitat von *****_54:
Und was passiert, wenn Sub gar keine echte Angst entwickelt?
Weil sie doch ihrem Dom total vertraut...
Das Problem hatte ich tatsächlich schon mehrfach.
Da wurde ganz eifrig von Dom dies und jenes geplant um mit meiner Angst zu spielen und ich... Habe ihn/sie ohne Angst einfach gewähren lassen, als er /sie mit dem Messer, mit Feuer, mit "heißem Wachs" (nur ein Eiswürfel) und so weiter hantiert hat. Wenn ich vertraue, dann zu 100 Prozent. Schade eigentlich, entgehen mir doch dadurch sehr schöne Dinge.
Das heißt aber nicht, dass man mir keine Angst machen könnte. Es heißt nur, dass Praktiken nicht das geeignete Mittel für mich sind. Zumindest nicht solche.
*****_54 Frau
11.783 Beiträge
@*******987
So wie du es beschreibst, würde ich wohl auch reagieren.

Ich war noch nie in einer Situation, in der ich Angst vor meinem Partner hatte, weil ich tatsächlich nur jemanden an meinen Körper und meine Seele heran lasse, dem ich voll vertraue.

Spannung und Ungewissheit, was gleich passieren könnte, wie ich selbst reagieren werde, ob es über meine Grenzen hinaus geht oder dass mir der andere plötzlich fremd und manchmal sogar dämonisch erscheint in dem, was er tut oder wie er es tut, das kenne ich schon und das gefällt mir ja, das kickt mich.

Hätte ich jedoch echte Angst, wäre vermutlich das Vertrauensverhältnis a geknackst und vielleicht dadurch auch die Beziehung.
*******987 Frau
9.060 Beiträge
Zitat von *****_54:
Hätte ich jedoch echte Angst, wäre vermutlich das Vertrauensverhältnis angeknackst

Ja, wenn ich tatsächlich Angst vor dem Menschen bekommen würde, dann stimmt das.

Aber ich bin jemand, der gut im "Reinsteigern" in Situationen und Gedankenwelten ist. Meistens ist das sehr lästig, aber im BDSM ist es tatsächlich nützlich, weil ich mir damit im Kopf eine ziemlich große Angst aufbauen kann, die nicht wirklich mit dem zu tun hat, was gerade in echt geschieht und wer gerade wirklich vor mir steht. Damit kann ich Angst haben ohne Gefahr zu laufen, vor dem echten Menschen zu haben. Der tut vielleicht gar nichts außer sagen "komm her".
Unpraktisch ist, dass ich das nicht nach außen kommunizieren kann in der jeweiligen Situation, sodass Dom gar nicht weiß, was ich mir im Kopf zurecht spinne. Aber vielleicht lerne ich das noch.
*****_54 Frau
11.783 Beiträge
Dieses ausufernde Kopfkino kenne ich auch, ich kann z. B. Schmerzen, Hilflosigkeit und Ausgeliefertsein sehr gut fantasieren und Reales damit verstärken, nur Angstgefühle sind bis jetzt da nicht direkt vorgekommen.
Da ich aber z. B. unter Höhenangst leide, werde ich mal versuchen, eine entsprechende Fantasie einzubauen.

Mich würde jetzt interessieren, ob es für die dominante Seite neben dem Kick des Angstmachens auch den Kick des Auffangen dabei gibt.
Überspitzt gesagt, als der große und mächtige Retter aufzutreten.

Als Sub würde ich mich bei Fear-Play nicht so sehr der Angstfaktor kicken, eher der Aftercare-Faktor.
*****ite Frau
9.564 Beiträge
Zitat von *****_54:

Mich würde jetzt interessieren, ob es für die dominante Seite neben dem Kick des Angstmachens auch den Kick des Auffangen dabei gibt.
Überspitzt gesagt, als der große und mächtige Retter aufzutreten.

Das ist nicht überspitzt. Schon von einem gehört, wie mächtig und toll er sich fühlt wenn er trösten kann. *muede*
Aber der war sowieso.... seltsam.
*********acht Frau
8.058 Beiträge
Ich komme beim Mitlesen mal wieder auf den Punkt, der BDSM wohltuend von 'echt' unterscheidet: BDSM ist eben nicht echt, sondern ein Spiel.

Echte (krankhafte) Sadist:innen und echte (krankhafte) Überlegenheitsfantast:innen folgen nur ihren eigenen Regeln, das Opfer hat keine Rechte. Im BDSM greifen die psychischen Dynamiken der Beteiligten positiv ineinander und verstärken sich im günstigsten Fall gegenseitig. Auch, wie weit das Spiel getrieben wird, und wie extrem, ist stets beidseitig nivelliert. Im Prinzip tut also jeder nur, was der oder die andere will.

Trotzdem - ein sehr schmaler Grat, auf dem in krasseren Szenarien geturnt wird ... Wer hier behauptet, stets alles im Griff zu haben, ist für mich nicht glaubwürdig.
*****_54 Frau
11.783 Beiträge
Also, genau genommen möchte ich kaum eine Szenerie meiner Fantasien jemals real erleben.
Mir genügen Andeutungen und mentale Versatzstücke und die Möglichkeit, mein Gegenüber durch die speziellen Art seiner Präsenz einzubauen.
Aber ich bin ja im realen Ausleben auch nur eine Softcore-BDSMerin.
In meinen Fantasien eher nicht...
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
Trotzdem - ein sehr schmaler Grat, auf dem in krasseren Szenarien geturnt wird ... Wer hier behauptet, stets alles im Griff zu haben, ist für mich nicht glaubwürdig.

Darin besteht ja wohl auch der Reiz oder jedenfalls ein großer Teil davon, mit dem man spielen kann.
Beispiel, sehr harmlos:
Ich habe einen privaten Arbeitsraum bei meinem Arbeitgeber. Darin habe ich eine große Kiste, in der ein Sitzsack geliefert wurde, aufgestellt.
Dann kam er in die Kiste, nackt und mit Augenbinde und Hand-/Fußfesseln. Da lief dann Schabernack mit einem getunten Metronom, das war aber nur die Nebenhandlung. (Aber auf genau das war er eingestellt. ÜBERRASCHUNG!)
Meine Kollegin und beste Freundin, die deutlich anders als ich stimmlich verortet ist, erklärte sich bereit, in den Raum zu gehen, bei dem ich ihm vorher ja gesagt habe, es sei ein privater Raum. Sie hat sich auf die Kiste gesetzt und ein paar Minuten mit mir in einer gemeinsamen Fremdsprache telefoniert, die ihm nicht geläufig ist. Dabei immer mit den Füßen gegen den Karton gebaumelt. Zum Schluss nestelte sie noch am Karton herum, resp kickte dagegen und tat so, als ob sie den Hausmeister anrufen würde, dass „der Scheiss hier jetzt endlich weg soll“

Sub darin ist alles andere als Exhibitionist. Das war der blanke Horror für den, weil es sich echt anfühlte und er die Grenze nicht mehr scharf sehen konnte.
Der Kartonboden war am Ende echt feucht 😂
Ich behalte meine Meinung mal für mich, denn die verträgt nicht jedermanns Gemüt.
Ich möchte halt keine Haftung für etwaige Psychische Folgeschäden daraus übernehmen.

Danke für euer Verständnis
*****kua Frau
4.565 Beiträge
JOY-Angels 
*g* ich habe keine Verständnisprobleme, wenn die eigene Meinung als divergierend akzeptiert werden und zur Rechtfertigung der eigenen Handlungsmuster dienen kann.

Gibt da weitaus auch physisch riskantere Dinge in meinem kleinen Handwerkskasten, weshalb ich mich bemüht habe, extra das Szenario zu wählen, bei dem die meisten den Kick für beide noch nachempfinden können.

Und ja, mit mir wollten früher schon nicht alle spielen (lieber dagegen 😉). Mein Trauma *ironie*
*******e222 Frau
8.583 Beiträge
@*****kua Ich habe weder Platzangst noch ein Problem damit in eine Kiste gesperrt zu werden. In dem Fall wie du mit dem Sub hätte ich allerdings eine Panikatacke bekommen und wäre ausgestiegen.

Was will ich damit sagen?

Nicht jeder kann sowas sexualisieren und deswegen finde ich sollte so etwas nur nach vorheriger Absprache stattfinden. Was natürlich nicht heisst den Einzelfall mit Datum und Uhrzeit anzukündigen, aber die grundsätzliche Einstellung von Sub zu derartigen Szenarien vorab zu klären.

Was für den einen ein riesen Spaß ist, kann für einen anderen wahrer und realer Horror sein und das sollte Dom respektieren.
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