Ich denke mal der alte, aus den 60ern stammende Witz - wenn auch voller heutzutage politischer Unkorrektheit - gilt geschlechtsübergreifend:
"Was wünscht sich Frau? Einen Tiger im Tank, einen Nerz über der Schulter, einen Hengst im Bett und einen Essel, der alles zahlt ..."
Lassen wir die, aus der Zeit gefallenen No-Go's mal beiseite, aber ich halte den Kern für maximal ehrlich.
Was ist die "Funktion" eines Partners? Reihenfolge ohne Priorisierung: Emotionale Nähe, intellektueller Austausch, Fortpflanzung, gegenseitige Hilfe/Ergänzung, Sex und sich noch ein oder zwei andere ....
Da sich Menschen mt der Zeit auch noch ändern, ändern sich sowohl bei einem selbst, wie auch beim Partner auch noch die Gewichtungen nach den genannten Bedürfnissen, wie auch Bereitschaft und Fähigkeit, diese zu erfüllen. Wenn sich die Beteiligten ändern, ändern sich auch die Beziehungen, bis hin zu dem, was der Jurist als "Wegfall der Geschäftsgrundlage" bezeichnet.
Und deshalb gehen jedem "normalen" Menschen, der Ex-Partner hat, gelegentlich - um das ungeliebte Wort "Vergleich" zu vermeiden - Gedanken durch den Kopf wie schön oder schlimm dieses oder jenes mit Ex war, OHNE deshalb gleich die aktuelle Beziehung in Frage zu stellen.
Um es einmal ganz brutal zu sagen: Selbst "die Liebe des Lebens" kann in der Realität keine dauerhafte, allumfassende Perfektion bieten und wer Anderes behauptet, lügt, entweder unbewusst sich selbst an oder vorsätzlich, Dritte.
Theoretisch wäre die Polygamie nun der Ausweg, aber wer die Foren hier verfolgt stellt fest, dass gerade diese Beziehungen besonders anfällig auf die Veränderungen bei den Beteiligten reagieren und wie im Sozialismus die schöne Theorie beim Treffen auf den schnöden, realen Menschen, der dann doch Eifersucht spürt oder sich ausgenutzt fühlt, zerschellt. Also auch nur in der Theorie die einfache Lösung für Jeden.
Egal, ob man nun lebenslang von der einen, monogamen Beziehung für's Leben träumt, oder gerade nach der Maxime lebt, "wer zweimal mit der Gleichen pennt...", ohne Abstriche von den Wunschträumen kommt Keiner durch's Leben.
Darüber kann man nun weinen, weil man an auch Pipi Langstrumpf glaubt, oder sich, von mir aus auch mit leichter Melancholie, dieser Erkenntnis stellen und vielleicht aus diesem Realismus mehr Zufriedenheit ziehen.
Der Vergleich Sex vs. Essen kam oben bei
@****yn durch die Geschlechterbrille gesehen ja schlecht an, aber mal ganz geschlechtsneutral: Man redet (oder isst) vermutlich in den aller-aller-meisten Beziehungen nun mal öfter miteinander, als Sex zu haben und wie sich die Erfahreneren unter uns sicher erinnern: Da gab es in der Vergangenheit sicher die eine oder andere "Bombshell" oder den "Hengst", die/den man dann aber auch aus guten Gründen nur temporär ertragen konnte und es deshalb auch schon instinktiv vermieden hat, sich damit blicken zu lassen ....
Aber andererseits so ganz ohne, wenn schon nicht extraordinären, aber wenigstens guten Sex ist es dann auch Essig, zumindest solange die Biologie da mitspielt.
Wenn das Leben nur nicht immer so kompliziert wäre.