Was geht (wenn's um High Heels geht)?
Was geht (wenn's um High Heels geht)?
U. E. nach fast alles, aber nicht immer und nicht überall!
Wichtig ist aus unserer Sicht das der mit den getragenen High Heels einhergehende Gesamteindruck in Übereinstimmung mit der beabsichtigten Wirkung ist! Was bzw. wie soll's denn bitte sein? Gekonnt-subtil, elegant-provokativ oder nuttig, einzig auf aufgeilende Wirkung abzielend? Möchte die Trägerin/der Träger einen provokativen Auftritt mit Klasse hinlegen, oder einfach nur erhebende und erhärtende Wirkung auf das Gemächt des Beobachters und/oder Liebhabers erzielen?
Wie dem auch sei, alles davon ist legitim, Erscheinung und Attitüde müssen unserem Empfinden nach aber immer im Einklang stehen.
Dazu gehört aus unserer Sicht insbesondere auch, dass, muss/soll mit den High Heels gegangen werden, der Träger/die Trägerin auch welche wählt, auf denen er/sie sicher und mit Grandezza gehen kann. Ansonsten droht das Ganze schnell einmal irgendwo zwischen plump und lächerlich zu wirken. Die Spanne zwischen dem gelungen-erotischen Auftritt und dem patzig-ordinären Misstritt ist halt nur eine sehr kleine, der Balanceakt auf dem dazwischenliegenden Grat ein durchaus heikler und anspruchsvoller!
Worüber wir immer wieder erstaunt sind, ist die Vielfalt der Geschmäcker (im Allgemeinen und im Besonderen, was High Heels angeht). Über Geschmack lässt sich ja aber entweder gar nicht oder dann nur trefflich streiten. Hier muss u. E. nach der Grundsatz gelten: "chacun à sa façcon". Ästhetisches Empfinden ist halt keine exakte Wissenschaft, sondern eben eine Frage des individuellen Empfindens und der individuellen Wahrnehmung. Worüber wir uns in diesem Zusammenhang aber wundern, ist, wie wenig Bedeutung aus unserer Sicht anderen wesentlichen Aspekten (abgesehen vom Aussehen) wie z. B.
• Qualität,
• Tragekomfort,
• Stabilität der Absätze/des Schuhs als Ganzes
v. a. aber auch
• Individualität
im Kontext mit High Heels beigemessen wird.
Wir sehen mit grossem Bedauern, dass immer mehr der grossen Meister der High-Heels-Macher-Zunft (wie z. B Gianmarco Lorenzi) in den letzten Jahren das Handtuch werfen mussten. Es war/ist diesen in diesen unseren Zeiten, in welchen der Markt mit billigster Ware aus China überflutet wird, offenbar schlicht nicht (oder kaum) mehr möglich ökonomisch zu überleben. Die geneigte Klientel ist offenbar einfach nicht mehr bereit, für ein handwerklich sauber gemachtes, unter menschenwürdigen Bedingungen hergestelltes Paar High Heels einen angemessenen Preis zu entrichten.
Selbstverständlich gibt es nicht jedes Familenbudget her, sich ständig Schuhe von Christian Louboutin, Le Silla, Roger Vivier, oder Gianvito Rossi zu leisten. Aber es gibt ja auch solche, welche mit den Vorgenannten was Qualität, Komfort und Stabilität angeht, ganz zu schweigen von der Individualität und vom Design (gerade, was den erotischen Reiz und Charme angeht), ohne weiteres mithalten können und dabei aber ein durchaus erträgliches Pricing an den Tag legen (siehe dazu z. B. The Custom Boot & Shoe Co).
Ja, selbstverständlich haben auch solche Schuhe einen nicht einfach so jederzeit aufbringbaren Preis, aber lohnt es sich denn nicht mehr, etwas Geduld aufzubringen und auf den Erwerb eines solchen ikonischen Juwels hin etwas zu sparen? Ist das Bedürfnis nach einem schnellen Kauf, nach einer immer grösseren Anzahl Modellen von Modellen im Schrank einfach grösser?
Unsere Sammlung haben wir über viele, viele Jahre hinweg aufgebaut. Oft mussten wir uns gedulden, bis unser Traumpaar den Weg in unser Schuhgestell gefunden hat. Aber es ist uns jedes Mal ein ganz besonderes Vergnügen und eine ganz besondere Freude gerade jene von da herunterzuholen und anzuziehen, deren Beschaffung uns ein wenig Mühen und Ausdauer abverlangt haben.