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Sei ganz, wie du bist, dann klappts auch.
Naja, das ist aber nun auch, verzeih, Unsinn.
Wir müssen uns da nichts vormachen: Manche Leute haben es schwerer einen Partner zu finden, manche finden auch nie einen. Aus unterschiedlichsten Gründen, aber oft liegt es auch zu einem großten Teil an ihnen selbst. Ausstrahlung, innere Einstellung, Ansprüche, Lebensumstände ... und ja, auch Aussehen.
Man hilft der Ausstrahlung und Einstellung, wenn man mit sich im Reinen ist, das stimmt. Aber es fällt natürlich schwer, mit sich im Reinen zu sein, wenn man manche Ziele einfach nicht erreicht und auf Ablehnung stößt. Insofern ist "sei Du selbst, dann kommt alles super" ein bisschen unterkomplex.
Man sollte sich in der Tat nicht verbiegen. Ich denke da z. B. an diesen Umstyling-Quatsch, gab es da nicht mal eine Trash-TV-Sache? Aber man kann und sollte an sich arbeiten, Einstellungen hinterfragen und daran wachsen und sich entwickeln.
Wenn man sich über eine bestimmte Frisur oder gewisse Klamotten definiert, finde ich das bedenklich. Natürlich sind sie eine Ausdrucksform, aber eben auch nur dies. Zumal dieser Ausdruck ja an Konventionen hängt, im Metal-Bereich - um beim Themenersteller zu bleiben - sind das z. B. lange Haare, bestimmte Bärte, Lederkluft, schwarze Klamotten etc. Das zu tragen ist also großteils ein Zugehörigkeitsding. Natürlich machen Zugehörigenkeiten ein Teil unserer Identität aus, aber eben nur einen Teil. Sollte man auch nicht überbewerten.
Was ich damit sagen will: Man kann durchaus sein Aussehen verändern, ohne dabei mit sich selbst zu fremdeln. Man kann ja gerade betrachten, wie sich bei Männern die Bartmode verändert hat. Leute, die vor zehn Jahren noch glattrasiert waren, tragen nun voller Stolz Rauschebärte. Gut, die kann man in manchen Fällen als Persönlichkeitsprothese sehen (
), aber die meisten haben wohl Gefallen an dem Look und/oder verbinden halt damit etwas, was sie mögen. Sie haben da offensichtlich ihre Einstellung geändert.
Ich denke, ein bisschen experimentieren an sich schadet nicht. Wenn's einem nicht gefällt, kehrt man halt wieder zurück.
(Interessant ist übrigens, dass viele Frauen weniger Probleme mit ein bisschen Wandel an sich selbst haben.)