Aöso professionelle Hilfe möchte ich mir keinem suchen und werde ich denke auch nicht.
Dazu sehe ich die Probleme als zu klein und zu lösbar durch solche Gespräche. Viele Themen haben sich allein durch das Reden hier gelöst.
Das mit den Erwartungen ist wahrscheinlich das größte Problem. Ich war schon immer jemand, der sich sehr schnell und einfach für Dinge begeistern ließ. Bei mir läuft ziemlich schnell der Optimalfallfilm ab und das erwarte ich dann oft auch.
Gutes Beispiel: als Kind hatte ich einen Mitschüler, der soziale Probleme hatte, schlecht in der Schule war und so weiter. Irgendwann kam ich drauf, dass es an seinem Elternhaus liegt, hatte die Idee ihm zu helfen und davor schon vor dem geistigen Auge seine extrem positive Entwicklung über die nächsten Jahre. Er hat die Hilfe abgelehnt und ich war tief enttäuscht und wollte nie mehr jemandem helfen.
Wenn ein Mädel früher meinte, dass wir uns evtl auf der Party sehen könnten, war für mich der Film in dem Moment schon durchgespielt bis zum Nachhause fahren nach dem bei ihr übernachten am nächsten Tag.
In der Arbeit bin ich deshalb auch der Enthusiasmusträger für meine Angestellten, Kollegen und Vorgesetzten. Bei der Beschließung eines Neuprojekts sehe ich mich schon bei der Produktvorstellung und diese Begeisterung trägt auch andere mit. Wenn ich dann sage: hey ich bin zwar im Urlaub aber erreichbar damit nichts dringliches auf der Strecke bleibt, setzte mich dann auch mal so für Fragen hin und kündigt der Kollege, den ich einzelnen wollte, das Projekt stockt, da einer mal keine Lust hatte etwas zu machen,...
Oder früher bei meinen Eltern in deren Firma: sie wollten etwas neu bauen, haben mich um Hilfe gefragt. Ich habe alles organisiert, finanziell optimiert, bin Samstag Nacht noch dran gesessen und habe es versucht perfekt zu machen da jeder die Mühe rein gesteckt hat und es perfekt wollte.
Zwei Wochen später fährt z.B. mein Vater am neuen Tor an, lässt es von einer günstigen Firma unzureichend reparieren und schert sich nicht mehr darum. Dann kommt bei mir die Lehre für alle Zukunft: okay ab jetzt nur noch minimaler Aufwand der nötig ist.
Wenn es nicht optimal läuft ist man leicht frustriert, das über mehrere Jahre hat mich in vielem resignieren lassen.
Früher bin ich auf eine Dorfparty, auf dem 20 Jungs und 3 Mädels waren. Eine davon vergeben. Weil eine davon eine Woche davor auf mein Anschreiben mit mir geschrieben hatte, hatte ich die Vorstellung es könnte was laufen.
Heute sage ich: das ist es mir nicht wert und zu 95% wird auch das Wunschdenken solches bleiben.
Bei vielen hat auch die Erfahrung gezeigt, dass es nicht so toll sein wird wie gedacht.
Als ich meinen Garten neu angelegt und bei der Baumschule die Gewächse ausgesucht habe, wusste ich wie es im nächsten Frühjahr aussehen wird. Die Mühe war groß, die Ausbeute gering, jetzt halte ich den Garten eher minimalistisch. Gepflegt aber nichts was viel Mühe erfordert und enttäuschen kann.