Hallo Dorell,
leider kenne ich das auch bestens. Es verschwindet seit 13 Jahren nicht. Bei mir ist es wohl auch deshalb drastisch, da ich seit jeher so gestrickt bin, daß ich nie kurzfristige/ oberflächliche Erfahrungen sammeln wollte, weshalb ich schon in Schulzeiten nie das übliche "Zusammen gehen" getan hatte, weil ich das einfach nur albern und unernst fand. Danach war mir erstmal wichtig, mich beruflich "einzurichten", was einige Umzüge einschloß - und da man (natürlich richtigerweise) heutzutage nicht mehr einfach erwarten kann, daß ein Partner oder eine Partnerin einfach so mit umzieht, hatte ich solange auch nichts begonnen - weil ich speziell diesen trivialen Trennungsgrund gar nicht riskieren wollte. Es gab vor 20 Jahren nur einmal eine sehr heiße Phase über den Sommer mit einer Frau, die damals fast doppelt so alt war, wie ich, und die wirklich euphorisch mir ggü war
Da war uns beiden klar, daß das nie und nimmer was Festes und Dauerhaftes sein konnte und deshalb das unvermeidliche Ende kein Problem sein würde, und so ließen wir das zu.
Danach mein Studium, wieder ganz woanders, und danach würde ich schon wieder weit weg ziehen, und - Du ahnst es schon - deshalb hatte ich auch im Studium mich wirklich nur auf dieses konzentriert... (Obwohl das zugegebenermaßen dann wirklich sehr schwer wurde, täglich massenhaft überaus hübschen Studentinnen zu begegnen und sich immerzu zu sagen "NEIN! NOCH NICHT!")
Vom Wesen bin ich eben ein unverbesserlicher Romantiker und sehe Beziehungen immer ernst, tiefsinnig, leidenschaftlich - entweder richtig oder gar nicht. Und solche Charaktere wirft Liebeskummer viel mehr aus der Bahn als rationalere, gefühlskühlere Menschen.
Inzwischen ist mir natürlich klar, daß mir dadurch etwas sehr wesentliches entgangen ist - nicht nur die Sexualität im körperlich aktivsten und leistungsfähigsten und auch attraktivsten Alter an sich - sondern v. a. die soziale Komponente, der Kontakt mit dem anderen Geschlecht allgemein und die unbefangene Möglichkeit der KontaktAUFNAHME.
Und dann traf ich in einem Internetforum die Frau, von der ich nicht im Traum annehmen konnte, daß es sie überhaupt gibt! Ihre Interessen u. v. a. deren enorme Ausprägung sind noch heute für eine Frau absolut außergewöhnlich! Auch sonst ist sie natürlich einfach umwerfend. Irre intelligent, scharfsinnig, liebenswürdig. Wir hatten dann gleich auch viel Kontakt, Emails, Briefe, Chats.
Und das Verrückteste ist zum einen: -dieser Frau bin ich noch nie begegnet! Natürlich weiß ich von Bildern, wie sie aussieht (unendlich hübsch natürlich).
Und zum anderen: -sie ist lesbisch. Sie hoffte, daß mich dieser Fakt von ihr erlösen würde - aber wie soll das denn gehen? Also ICH kann sie nicht weniger lieben, nur weil sie mit Männern generell nicht viel anfangen kann!
Ja, daß reißt permanent an den Grundfesten, und manchmal denke ich, ob es nicht doch besser ist, sich nicht mehr zu wehren und sie einstürzen zu lassen.
Es heißt, daß auch physische Berührungen für Menschen lebenswichtig seien. Ungewollt führe ich den Versuch zum Gegenbeweis an
Der Eine-Nacht-Ständer ist kaum vorstellbar für mich, und einschlägige Etablissements aufzusuchen, um eine Dienstleistung zu kaufen, gleich aus mehreren schwerwiegenden Gründen schon zehnmalnicht.
Was ich dagegen tun kann, weiß ich bis heute nicht. Psychologen auch nicht. Wie weiter oben schon angemerkt wurde, kann man sich nun mal nicht aussuchen, in wen man sich verliebt.
Meine Anmeldung beim Joyclub ist ein Versuch, eine Idee. Ob ich weiterkomme und hier überhaupt richtig bin, weiß ich noch nicht. Einfach in sexuelle Abenteuer stürzen will und kann ich mich nicht - ganz abgesehen davon, daß es wohl keine Frau gibt, die mit einem Mann in meinem Alter mit DEM Hintergrund und ohne jegliche Erfahrungen überhaupt etwas anfangen wollte, da schätze ich meine Chancen doch realistisch ein (->nahe null).
Leider kann ich Dir also auch nicht helfen - aber vielleicht hilft Dir schon zu wissen, daß es noch VIEL schlimmer geht, als es Dir gerade geht...