„„Zwecks Unterstellungen!
Hier eine Frauenärztin, die dies auf Ihrer Seite im Netz stehen hat!
Das heißt noch lange nicht, dass das gängige Praxis ist. Ich kann mir gerade irgendwie nicht so helfen... aber ich bekomme tatsächlich den Eindruck, dass du dich mit dem, was der Arzt bei dir gemacht hat, eigentlich nicht wohlgefühlt hast und im Anschluss nun sehr vehement und verbissen nach Erklärungen suchst, um das Ganze als "normal und häufig" ablegen zu können, um nicht das Gefühl zu bekommen, dass das vielleicht etwas war, das ganz und gar nicht gängig ist.
Ich will hier nicht direkt von "Missbrauch" und dergleichen sprechen, die genauen Umstände kenne ich nicht und ich weiß auch nicht, was der betreffende Arzt dazu zu sagen hätte.
Aber es ist ein Fakt, dass rektale Ultraschalluntersuchungen beim Gynäkologen - insbesonders bei sehr jungen und sexuell noch nicht aktiven Frauen - nicht ganz normale, gängige Praxis sind und sie auch nicht "häufig" dann gemacht werden, wenn die betreffende Frau noch Jungfrau ist.
Ein Ultraschall ist ganz generell nicht obligatorisch bei einer Untersuchung, in all den Jahren, in denen ich nun schon regelmäßig zum Check gehe, wird nie einfach so ein Ultraschall durchgeführt. Es wird visuell untersucht, mittels Spekulum ein Abstrich gemacht, Finger eingeführt und abgetastet, sowie die Brüste abgetastet. Vorher und nachher finden noch Gespräche statt, es wird auf etwaige Versäumnisse aufmerksam gemacht (HPV-Impfung, Mammografie, etc. pp) und es werden Empfehlungen ausgesprochen (zum Beispiel Hormonspiegel testen, Darmspiegelung machen, usw.). Ultraschall wird entweder mit konkretem Anlass vorgenommen, oder wenn schon seit Jahren keiner mehr stattgefunden hat.
Bei meinem ersten Frauenarztbesuch war es physisch tatsächlich unmöglich, mir eine Sonde oder ein Spekulum einzuführen, deswegen habe ich ja einen chirurgischen Eingriff vornehmen lassen (ich gehörte zu den 2% Frauen mit Hymenfehlbildung, das ein Einführen von selbst einem kleinen Finger nicht zugelassen hat). Nein, der Arzt hat mir nicht vorgeschlagen, mir stattdessen die Sonde rektal einzuführen. Er hat gefragt, ob es etwas Auffälliges bei meinem Zyklus gäbe, zum Beispiel ausbleibende Blutungen, sehr starke Blutungen, starke Schmerzen, oder ob ich generell oft Bauchweh hätte, Verstopfungen, oder vaginale Infektionen, usw.
Solche Fragen werden gestellt, um gerade bei jungen Frauen zu evaluieren, ob ein Ultraschall der Reproduktions- und Ausscheidungsorgane überhaupt notwendig ist. Denn meistens ist er das nicht und wird nur ab und zu, meist aber gezielt mit Anlass gemacht.
Deswegen ist der Kontext des Zitats des Bildes, das du gepostet hast, auch sehr wichtig:
"Bei der gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung
oder im Rahmen der Abklärung von Beschwerden, wird eine Ultraschalluntersuchung durch die Scheide,
ggf. auch von abdominal oder rektal durchgeführt."
Anlassloser Ultraschall ist nicht gängige Praxis, rektaler Ultraschall sogar noch weniger. Bei deiner Verteidigungshaltung drängt sich mir einfach der Verdacht auf, dass du ganz gezielt nach Infos geguckt hast (TikTok, Facebook, etc.), die dir bestätigen, dass das total normal wäre und häufig vorkommt.
Ich wüsste nicht, dass das so normal und häufig ist und die Begründung "weil Jungfrau" ist geradezu hahnebüchen, weil die Sonden nicht nur schmal genug sind, sondern die meisten Hymen diese auch problemlos durchlassen. Gynäkologen benutzen für Jungfrauen ja sogar spezielle, sehr kleine Spekula.