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Dilemma mit der sexuellen Weiterentwicklung

********uple Paar
54 Beiträge
Themenersteller 
Dilemma mit der sexuellen Weiterentwicklung
Hallo Joy-Community

Bei meinen Suchanfragen im Netz bin ich auch über den JOYclub gestolpert und was hier so gepostet wurde hat mir gefallen. Jetzt habe ich den Mut gefunden uns hier anzumelden und hauen auch direkt einen Post hier rein.
Ich habe eine kleine Herausforderung und würde dabei gerne von eurem Erfahrungsschatz profitieren.
Bevor es zur Frage geht, hier die Hintergrundstory.
Meine Frau und ich sind seit fast 20 Jahren ein Paar. Wir führen eine harmonische, liebevolle Ehe, die natürlich auch hier und da mal ihre Herausforderungen hat. Unser Sexleben würde ich als gut, für uns, bezeichnen. Bis hierhin war es allerdings auch ein langer, anstrengender Weg.
An dieser Stelle ein kurzer Einschub.
Meine Frau kommt aus einem sehr konservativen, erzkatholischen Elternhaus. Das Thema Sex war und ist dort tabu. Aufgeklärt wurde nicht. Man „macht“ ES halt um Kinder zu bekommen. Das man Spaß an Sex haben könnte - unvorstellbar und ist die Versuchung des Teufels, Spaß darf nicht sein. Ich habe auch die These, dass meine Schwiegereltern tatsächlich lediglich Sex zur Kinderzeugung hatten.

Durch diese verkorkste Erziehungsarbeit hat meine Frau Probleme an Sex Freude bzw. Lust zu empfinden oder über Sex und ihre Lust zu sprechen. Somit hatten wir anfangs der Beziehung unsere Probleme, da sie auch beim Sex nicht verbal oder visuell zeigen konnte (oder wollte) was ihr gefällt. In der Nachverarbeitung wurde auf Fragen dazu von ihr ausgewichen, ich bohrte nach, daraufhin energisches ausweichen, energisches Nachbohren, meist Ende im Streit und Frust.
Mit der Zeit habe ich gelernt eine Art Antenne für ihre Mikroreaktionen zu entwickeln und wir haben uns langsam manchmal über Jahre an verschiedenen Dinge herangetastet, ja man könnte fast sagen wir haben sexuell experimentiert (wobei unsere „Experimente“ für die meisten jedoch normaler Standard sein dürfte). Manches haben wir verworfen, manches haben wir beibehalten. Wie geschrieben; Stand heute sind wir (für uns) gut dabei und meine Frau kann mittlerweile auch Spaß an Sex empfinden. Was geblieben ist sind die Hemmungen offen über Sex und ihre Lust zu kommunizieren.

Vor einiger Zeit jedoch kamen wir in einem Gespräch irgendwie zum Thema Kopfkino. Zu meiner Überraschung bekam ich auf die Frage nach ihrem Kopfkino sogar eine Antwort. Zwar verfiel meine Frau dann auch schnell wieder in ihre Ausweichstrategie, aber ich konnte dennoch auf zaghaftes Nachfragen ein wenig mehr erfahren, wenn auch keine tiefgehenden Details. Nach ihrer Aussage geht es in ihrem Kopfkino darum, dass sie in Situationen kommt, in denen sie ausgeliefert ist. Ich bohrte vorsichtig etwas nach ob sie dies im BDSM Kontext „träumen“ würde. Das verneinte sie mit Zitat: „Nein devot sein ist scheisse, ich will nicht devot sein“. Es stellte sich heraus, dass sie sich wohl im Netz in das Thema BDSM eingelesen hatte und dieser Welt nicht viel abgewinnen konnte. Okay, das Gehörte musste dann erst mal sacken.

Einige Zeit später sprach ich dann sehr vorsichtig das Thema nochmals an um mehr zu erfahren. Ich möchte natürlich ihr Liebesleben bereichern und wenn man etwas von ihrem Kopfkino einfließen lassen könnte, warum nicht. Tatsächlich konnten wir auch ein wenig dazu sprechen und ich schlug vor, dass wir doch mal was ausprobieren könnten. Zitat: „Nein mit dir geht das nicht“. Warum - keine Erklärung.
Ufff…das musste ich dann erst mal verarbeiten.
In der nächsten guten Stimmungslage dann wieder das Gespräch (zufällig *zwinker* ) dort hingelenkt. Ich habe dann konkret gefragt ob sie ihr Kopfkino gerne mit einem anderen Mann ausleben möchte und wenn ihr erklärt, dass wir da zusammen eine Lösung finden, da ich ihre sexuelle Weiterentwicklung nicht blockieren möchte.
Zitat: „Nein ich mag nichts mit einem Anderen. Es gibt Dinge, die einfach Kopfkino bleiben!“.
Ab da war das Thema dann erledigt. Ansprechen klappt auch nicht mehr, sie geht sofort wieder in die Ausweichstrategie und Blockade.

Jetzt hat sich bei mir ein Dilemma entwickelt. Ich weiß nun das es bei meiner Frau Dinge gibt, welche sie erregen. Auf der andern Seite sollen diese Dinge aber, ihrer Meinung nach, nicht thematisiert werden. Ich möchte keinen Druck erzeugen, würde meiner Frau aber natürlich zu gerne ihre Wünsche erfüllen und ihren/unseren Sex weiterbringen (ja ich weiß das Phantasie und Realität oft auch konträr sein können).

Was sollte ich jetzt tun? Das Thema begraben, nicht mehr daran denken und ansprechen? Oder doch subtil daran arbeiten? Aber wenn ja wie? Wie könnte eine Lösung unter den Umständen aussehen? Rollenspiele z.B. sind keine Option. Diese lehnt meine Frau strikt ab.
Ich möchte auch nicht Gefahr laufen unsere sexuellen Erfolge zu riskieren indem meine Frau eventuell dann komplett „zu macht“.

Ja ich weiß, war jetzt viel Text. Bin auf eure Tipps und Posts sehr gespannt.
*******nep Frau
15.770 Beiträge
Jeder ist anders.
Akzeptiere ihre Wünsche. Wenn sie es nicht ausleben will, ist es so.
Vielleicht kommt sie irgendwann selbst und will was ausprobieren.
****s_H Mann
4.901 Beiträge
Aus der Antwort deiner Frau entnehme ich dass sie ihre "Überwältigungsfantasie" nicht mit dir ausleben möchte da sie es als Bruch eurer Verbundenheit ansehen könnte, denn der der überwältigt ist oder könnte der "Böse" sein.
Der Vorschlag einen anderen Mann dazu zu "benutzen" dürfte für ihre Verhältnisse dasselbe bedeuten, da ich annehme dass ihr monogam lebt und sie auch nichts anderes möchte.
Liest sie hier bzw im Joy mit?
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ********uple:
Ich möchte keinen Druck erzeugen

Tust du aber. Du bohrst laut eigener Aussage immer wieder nach, obwohl sie nicht möchte, registrierst zwar die Grenze, die sie dir setzt, ignorierst sie aber immer wieder und denkst, mit deinem Nachgebohre würdest du ihr nur ihre sexuelle Entwicklung unterstützen wollen, obwohl das laut dir in der Vergangenheit immer wieder zu Streit und Frust führte.

Ich kann dir von meiner Erfahrung heraus sagen, dass sowas irgendwann nur noch nervt, vor allem, wenn derjenige denkt, er tue einem damit einen Gefallen.

Ja, tatsächlich gibt es Fantasien, die nur Fantasien bleiben. Ich habe sehr viel, das mich im Kopf erregt, das ich aber real nicht ausleben möchte. Wirklich nicht. Es würde mir tierisch auf den Keks gehen, wenn meinen Partner das nicht mehr loslässt und er denkt, er müsse das jetzt aus mir rauskitzeln.

Auch ja: Manchmal steht man sich selbst im Weg. Auch aufgrund von Sozialisation. Ich persönlich hätte aber keine Lust auf jemanden, der mich damit einfach nicht in Ruhe lassen kann. Dann möchte ich noch weniger darüber sprechen, weil ich den Eindruck bekomme, dass das für ihn eine riesengroße Sache ist, von der er besessen ist und es mehr um seine Neugierde geht, sein Bedürfnis, das aus mir herauszuholen, als darum, dass es mir damit gut geht.
*******iron Mann
9.095 Beiträge
JOY-Angels 
Deine Frau hat dir die Antwort schon gegeben.
Sie will das im Kopf ausleben und damit hat es sich.
*****_Oo Frau
1.138 Beiträge
Das Problem ist oft da, wenn Phantasie in Prosa gefasst werden soll. Fängt beides mit P an, ist aber was völlig anderes. Nachbohren, Diskutieren, Beschreiben auf Fragen hin ist für mich auch sowas von unsexy, daß mein Kopfkino liebe da bleibt wo es sich befindet: im Phantasiebereich.
Abfragelisten sind was grausames und töten Begehren.

Vielleicht gibt es einen Weg, dass Sie Dir Informationen auf Ihrem individuellen Weg zukommen läßt, wenn sie soweit ist - und sie das Gefühl bekommt Du machst es nicht nur für sie, dass ist auch nicht so der Burner.

Dein Standpunkt kommuniziert in einem Umfeld ähnlich einem Heiratsantrag: "Liebes, es würde mich brennend interessieren, denn ich finde es auch für mich spannend, aber wenn Du soweit bist, nehme ich diese Informationen gerne, auch in Bildern, Texten, Links die Du mir zukommen läßt."
Läßt aufhorchen. Phantasie, kommuniziert mit Phantasie.
Und in der Zwischenzeit kannst Du die Informationen nutzen, die Du schon hast und ein bißchen üben. Auftreten, Stimmlage, Ausstrahlung.... darauf läuft es in den meisten Fällen hinaus.

meine *my2cents*
Mediathek
eine Source für vieles
**83 Frau
905 Beiträge
Das ganze klingt gar nicht so einfach. Erstmal Respekt für euch, dass ihr das gemeinsame Interesse habt, Spaß am Sex zu entwickeln und das euch da scheinbar schon wichtige Schritte gelungen sind.

Etwas, das mir eine ähnliche Entwicklung ermöglicht hat, war tatsächlich auch das Lesen hier im Joy Forum. Das weitet einfach den Blick. Wenn man liest, was Menschen machen und Spaß daran haben, kommt einem Praxis XY gleich ein bisschen weniger ausgefallen vor. Jedoch kamen bei mir Aufbruchstimmung und vorhandene Neigung zusammen. Was davon auf deine Frau zutrifft, kann vermutlich nur sie einschätzen.

Dass sie Dinge nur im Kopfkino erleben möchte, musst du erstmal respektieren. Auch, dass sie sich bestimmte Dinge nicht mit dir vorstellen kann. Aber manchmal ändern sich Vorstellungen, du hast es erlebt.

Mach keinen Druck, aber vermittel ihr das Gefühl, dass sie okay ist, auch mit ausgefalleneren Fantasien. Zeig ihr einfach, dass sie bei dir an der richtigen Stelle ist, wenn sie soweit ist.

Der Vollständigkeit halber: habe auch deine Bedürfnisse im Blick. Du klingt sehr geduldig, was natürlich für deine Frau optimal ist. Aber du bist genau so Teil der Beziehung und auch deine Bedürfnisse sind OK.
******_wi Paar
8.305 Beiträge
Es gibt eine These, die besagt, dass schüchterne oder prüde (erzogene) Frauen gerne den unausweichlichen Forderungen der Männer folgen (bis hin zum rapeplay), weil sie sich so dahinter verstecken können, dass sie das ja gar nicht wollten, dass sie das tun mussten, und so ihre "Anständigkeit" keinen Riss bekommen muss. Dass sie es dann diebisch genießen konnten, zeigt, was sie wirklich geil machte, sie sich normal aber nicht erlauben können.

Herauszubekommen, ob deine Partnerin darauf anspringt, ist schwer, weil es auch zu übergriffig sein kann. Insbesondere, wenn ihr nicht darüber reden könnt.

Ich nehme an, dass du mit der Variante, "Nicht darüber reden, einfach machen bzw bestimmen" auch schon auf Widerstand gestoßen bist, was bedeutet, dass ein passives Mitmachen auch nicht ermöglicht wird.

Mein erster Versuch wäre eine Augenbinde. Ggfls auch eine Fesselung (von ihr selbst lösbar, mehr symbolisch).

Ich weiß nicht, wie lange das schon geht bei euch. Aber es kann auch einfach sein, dass da gar nichts geht... Du musst für dich entscheiden, was du dann machst.

Es kann auch helfen, wenn sie mit jemand Dritten über diese Themen spricht, Sexualtherapeut. Sie steht sich selbst im Weg, der unbekannte Weg dahinter verunsichert sie, die dortigen Werte sind nicht mit ihrer Erziehung vereinbar...

Provokativ gefragt: Gehört zu ihren Werten aus der elterlichen Erziehung nicht dazu, sich in die Obhut des Mannes zu begeben, ihm zu folgen und ihm zu gefallen? Dieses für heutige Zeiten veraltete Rollenbild?

Ich befürchte, dass du kaum Aussicht auf die Öffnung ihrerseits hast, die dich zufrieden macht.

Druck führt nur zum Einigeln, Verhärtung der Positionen, Streit, usw.
Kurze Frage, ihr seid seit etwa 20 Jahren ein Paar, also seit eurer Teeniezeit.

Warum konnte sich deine Frau in dieser langen Zeit nicht von der angeblich konservativen Erziehung der Eltern lösen?

Ich finde, 20 Jahre schon eine lange Zeit, um sich von Erziehungspunkten seiner Eltern abzugrenzen, die man für sich nicht gut findet. Sofern sie nicht körperliche oder seelische Traumata beinhalten.
Diese Abgrenzung muss man natürlich auch selbst wollen.
Versteckt deine Frau sich vielleicht hinter etwas oder will schlichtweg nicht?
********uple Paar
54 Beiträge
Themenersteller 
@****s_H: Nein sie liest nicht mit.

@****yn

>> Tust du aber. Du bohrst laut eigener Aussage immer wieder nach, obwohl sie nicht möchte, registrierst zwar die Grenze, die sie dir setzt, ignorierst sie aber immer wieder<<

Nein mache ich nicht. Auch setzt mir meine Frau keine Grenzen in der Kommunikation mit ihr und ich weiß wann ich ein Thema ansprechen kann und wann besser nicht. Nur kommt es eben vor das ihre Hemmungen wieder hervorkommen und sie dann eben das Gespräch verlassen möchte.

>> obwohl das laut dir in der Vergangenheit immer wieder zu Streit und Frust führte.<<

Wie ich geschrieben hatte war dies am Anfang unserer Beziehung. Wir waren unerfahren und jung. Wir hatten schon seit Jahren keinen Streit oder Frust mehr in diese Richtung.

>> dass sowas irgendwann nur noch nervt.

Es würde mir tierisch auf den Keks gehen, wenn meinen Partner das nicht mehr loslässt und er denkt, er müsse das jetzt aus mir rauskitzeln.

der mich damit einfach nicht in Ruhe lassen kann. Dann möchte ich noch weniger darüber sprechen, weil ich den Eindruck bekomme, dass das für ihn eine riesengroße Sache ist, von der er besessen ist und es mehr um seine Neugierde geht, sein Bedürfnis, das aus mir herauszuholen, als darum, dass es mir damit gut geht. <<

Kann ich dir versichern das meine Frau sicher nicht genervt ist, wenn hat sie das Standings mir das auch zu sagen. Ich sehe auch einen Unterschied in „nicht kommunizieren wollen“ und „Hemmungen zu haben“.
Zudem gehe ich meiner Frau damit nicht auf den Keks indem ich ständig mit dem Thema um die Ecke komme. Das erste beschriebene Gespräch dazu gab es vor ca. knapp einem Jahr. Zwei Folgegespräche zu dem Thema ist bestimmt nicht auf den Keks gehen. Außer die beschrieben Gespräche wurde meine Frau dazu in Ruhe gelassen. Und ja, ich bin neugierig. Was ist daran verwerflich neugierig zu sein, wenn man nach all den Jahren eine neue Seite an dem Partner entdeckt, jedoch bin ich nicht besessen davon, sonst würde ich sicher öfter als zweimal in einem Jahr das Thema verfolgen.
Zudem lese ich doch hier immer im Forum das man reden, reden, reden soll.

@*****_Oo
Danke für den Tipp vielleicht kann sie dadurch ihre Hemmungen etwas überwinden.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ********uple:

@****yn

>> Tust du aber. Du bohrst laut eigener Aussage immer wieder nach, obwohl sie nicht möchte, registrierst zwar die Grenze, die sie dir setzt, ignorierst sie aber immer wieder<<

Nein mache ich nicht.


Äh, DOCH. Du hast das Wort "bohren" sogar selbst benutzt. "Energisches Ausweichen, energisches Nachbohren". Das waren deine Worte. Heißt, sie weicht aus (will nicht reden), du bohrst nach.

In späteren Gesprächen suchst du immer wieder Gelgenheiten, mehr aus ihr herauszubekommen. Es ist einerseits nicht falsch, Fragen zu stellen, aber wenn sie "Nein" sagt oder ausweicht, dann wartest du auf die nächste Gelegenheit, weiterzubohren.
Auch hier:
Zitat von ********uple:

Ab da war das Thema dann erledigt. Ansprechen klappt auch nicht mehr, sie geht sofort wieder in die Ausweichstrategie und Blockade.

Du hast also durchaus weiter versucht, an Infos zu kommen.
Heißt: Natürlich bohrst du. Natürlich hörst du nicht auf zu fragen, obwohl sie ausweicht und blockt. Ausweichen und Blocken SIND kommunikative Grenzen. Bis hierhin, aber nicht weiter. Ignorierst du, du bohrst weiter.
Du möchtest, dass sie ihre Hemmungen überwindet, möchtest ihr Liebesleben bereichern. Das ist auf der einen Seite schon was Schönes, wird aber sehr schnell unschön, wenn man dabei die Grenzen des Partners nicht respektiert und ihn zum Projekt macht, das sich weiterentwickeln soll.


Manche Menschen sprechen einfach auch nicht so gern und offen über ihre sexuellen Bedürfnisse. Ja, das ist frustrierend, aber wenn das ein Thema voller Hemmungen ist, kann man versuchen, auch anders an Infos zu kommen, ohne ständiges verbales Nachbohren. Eigeninitiativ (und vorsichtig) was ausprobieren, Inhalte zusammen anschauen (Filme, Serien, Erotikvideos), Aufschreiben, etc.

Ich spreche auch nicht gern Auge in Auge über meine Fantasien. Ich schreibe sie lieber auf, oft auch in Form von geschichten, und gebe meinem Gegenüber das dann zu lesen (oder er fordert mcih liebevoll auf, etwas zu schreiben). Da kann ich mir Zeit nehmen, in meinem Tempo kommunizieren, ein bisschen Abstand waren, die richtigen Worte finden.

Nachbohren fühlt sich für mich sehr invasiv an. Der Gegenüber erwartet eine Antwort, ich kann ihm aber nicht immer so schnell eine liefern, fühle Erwartungen an mich herangetragen, will nicht enttäuschen, will mich nicht bloßstellen, will auch nicht immer direkt seine Reaktion darauf sehen.
********uple Paar
54 Beiträge
Themenersteller 
@**83:
Nein Druck baue ich nicht auf.
Und dein Hinweis auf meine Bedürfnisse - meine Bedürfnisse werden erfüllt.

@******_wi:
Ich würde jetzt einmal behaupten das meine Frau in ihrer Erziehung ein doch recht modernes Rollenbild mitbekommen hat und zu einer selbstständigen Frau erzogen wurde, die durchaus in der Welt ihren "Mann" stehen kann.
Das problematische Thema war die sexuelle Aufklärung. Wie im Eingangspost beschrieben war das Thema Sex tabu bzw. es wurde, wenn, als etwas "Schlechtes" dargestellt. Etwas das man nicht macht, außer zum Kinder zeugen (so die Darstellung meiner Frau). Ich kann schlecht beurteilen was das in einem Menschen macht. Ich bin kein Psychologe.

@*********he_67
Ja wir sind seit unserer Teeniezeit zusammen und weiterhin glücklich zusammen.
Wie bei @******_wi schon beschrieben, die Erziehung an sich war nicht konservativ. Und wie gesagt, ich kann schlecht beurteilen was in Menschen passiert. Ich finde aber schon das sie sich über die Jahre von der, ich nenne es jetzt einfach mal Gehirnwäsche in Punkto Sex, elterlichen Einstellung gelöst hat. Wie gesagt haben wir lange und in kleinen Schritten gemeinsam daran gearbeitet. Wenn es auch nicht immer ein leichter Weg war, war es für uns bis dato aber ein erfolgreicher.
******tto Paar
135 Beiträge
Hut ab - da seid ihr ja schon einen ganz guten Weg gegangen. Und aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen: Du kann ja dein Frau nicht ändern - aber ändere dich, zeige DEINE Neugier. Das verändert das ganze System. Aber das braucht Geduld... Und wie ich lese, hast du die. Da muss eine grosse Liebe vorhanden sein!
********uple Paar
54 Beiträge
Themenersteller 
@****yn
Du ziehst dich irgendwie an dem Wort nachbohren auf.

>>Äh, DOCH. Du hast das Wort "bohren" sogar selbst benutzt. "Energisches Ausweichen, energisches Nachbohren". Das waren deine Worte. Heißt, sie weicht aus (will nicht reden), du bohrst nach.

In späteren Gesprächen suchst du immer wieder Gelgenheiten, mehr aus ihr herauszubekommen. Es ist einerseits nicht falsch, Fragen zu stellen, aber wenn sie "Nein" sagt oder ausweicht, dann wartest du auf die nächste Gelegenheit, weiterzubohren

Heißt: Natürlich bohrst du. Natürlich hörst du nicht auf zu fragen, obwohl sie ausweicht und blockt. Ausweichen und Blocken SIND kommunikative Grenzen. Bis hierhin, aber nicht weiter. Ignorierst du, du bohrst weiter.<<

Das bezog sich, als Hintergrundinfo, auf unsere frühen Jahre. Das fand vor ca. 17 Jahren!!! statt. Ja da habe ich energisch gebohrt und es war nicht gut. Wir waren jung und unerfahren.

Wenn es falsch ist nach Monaten mal wieder eine Frage zu dem Thema zu stellen, dann verstehe ich die Tipps zum reden hier nicht. Und Verständnisfragen in einem Gespräch sind für mich dann auch kein bohren mehr, verzeih wenn ich in deinen Augen dann das falsche Wort an dieser Stelle nutze.
Wenn meine Frau an ihre Grenzen kommt und "blockiert", dann respektiere ich dies und wir beenden dann dieses Thema.
Und wie gesagt, wenn man dann nach einem längeren Zeitraum dies mal wieder thematisiert ist das für mich weder Nerven noch auf den Keks gehen, noch bohren. Und meine Frau hat ja auch durchaus mit mir darüber geredet, hätte sie das nicht gewollt, dann hätte sie dies auch konsequent zum Ausdruck gebracht.
Eine streng konservative Erziehung begründet, meiner Meinung nach, noch keine psychische Blockade in der Ausmaß, wie Du es beschreibst, und kein Misstrauen.
Ich vermute eher traumatische
Erlebnisse dahinter, die nicht verarbeitet wurden.
Bestimmt hat deine Frau im Netz etwas über Bdsm gelesen oder gesehen, das sie in negativen Sinne "getriggert" hat.
Warum sie "devot sein" plötzlich "scheiß" findet, obwohl sie selber fantasiert, einem Mann "ausgeliefert" zu sein, kann ich mir sonst nicht erklären.
Für mich bedeutet "devot zu sein " einfach dem geliebten Mann zu dienen.
"Ausgeliefert zu sein" ist nur Kontrolle und Verantwortung abzugeben.
In einer vertrauten Umgebung mit dem geliebten Ehemann (nicht mit einem Fremden!!!) , sollte es doch kein Problem sein.
Wahrscheinlich verbindet deine Frau das ganzes mit Kontrollverlust und Missbrauch, was selbstverständlich kacke ist.

Vielleicht wäre es angebracht, sie mit dem ganzen Thema sexuelle Praktiken und Experimenten mal in Ruhe zu lassen und an eurer gemeinsamen Vertrauensbasis zu arbeiten.
********uple Paar
54 Beiträge
Themenersteller 
@******tto
Danke für die netten Worte.
Naja, einige sehen das ja hier anders mit der Neugier zeigen *zwinker* - ne Spaß. Manche Leute sehen es so, andere so.
Ja ich liebe meine Frau, ja ich möchte sie glücklich sehen, ja ich bin neugierig was sie so "träumt".
Nein ich zwinge sie zu nichts.
*****_Oo Frau
1.138 Beiträge
Zitat des TE
Ich habe eine kleine Herausforderung und würde dabei gerne von eurem Erfahrungsschatz profitieren.

Ich lese gerne mit, wenn es um das Teilen von Erfahrungsschätzen geht. Am besten welche, die weiterhelfen könnten und die Welt bunt machen.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ********uple:

Wenn es falsch ist nach Monaten mal wieder eine Frage zu dem Thema zu stellen, dann verstehe ich die Tipps zum reden hier nicht.


Ja, aber das, was ihr da tut, ist doch kein Reden. Miteinander (!) reden bedingt Engagement von beiden Seiten, dass beide das wollen, und nicht, dass einer neugierig immer wieder fragt und der andere nach gelegentlichen Bröckchen abblockt.

Die Frage, die ich mir halt hier auch stelle, ist, um was es denn nun wirklich genau geht? Du schreibst von einem "Dilemma" der sexuellen Weiterentwicklung, die deine Frau betrifft. Ist sie denn mit ihrem Sexleben, so wie es ist, unglücklich? Empfindet sie ihre Sexualität selbst als Dilemma?

Sie berichtet dir auf Nachfragen hin von Kopfkino, das sie hat, sagt aber gleichzeitig, dass sie es weder mit dir, noch mit jemand anderem ausleben will. Für mich hätte sich das Thema dann tatsächlich erledigt, weil mein Partner mir klipp und klar sagt, dass es reines Kopfkino ist, das Kopfkino bleiben soll und kein Interesse am Ausleben besteht. Warum soll ich da jetzt noch weiter nachhaken und so tun, als müsste ich es schaffen, das offenzulegen? Warum muss ich so tun, als sei mein Partner "nur gehemmt" und ich müsse ihm dabei helfen, sich weiterzuentwickeln und das, was in seinem Kopf stattfindet, auszuleben? Er sagte, er will nicht. Und nicht, er traut sich nicht.

Eigene Bedürfnisse in der Sexualität - wie das Befriedigen von Neugierde, das Ausprobieren neuer Dinge, etc. - werden meinem Eindruck nach sehr oft dazu benutzt, dem Partner Hemmungen und Verklemmtheit zu attestieren, wenn es nicht vorangeht. Da wird dann von "Er/Sie kann sich einfach nicht öffnen" gesprochen, obwohl Er/Sie eigentlich nur nicht will.
********uple Paar
54 Beiträge
Themenersteller 
@****_75
Wie schon angesprochen, ich bin kein Psychologe und kann mir nicht herausnehmen etwas hier zu beurteilen.
Das Zitat meiner Frau in Punkto Devot wundert mich nicht sonderlich. Wie du beschreibst wird sie devot mit "dienen" assoziieren. Etwas, was für sie als (starke) Frau, nie in Frage käme.
Was sie unter "ausgeliefert" versteht kann ich nicht sagen.
An unserer Vertrauensbasis müssen wir nicht arbeiten. Die ist sehr ausgeprägt. Und wir experimentieren aktuell doch gar nicht mit irgendwelchen Sexpraktiken herum, wie kommst du darauf?
@********uple

Ich lese nicht heraus, dass eure Vertrauenbasis sehr ausgeprägt ist, wenn sie sich weigert, mit Dir über ihre Intimität offen zu reden und Du selbst sie nicht einschätzen kannst.
Ich schließe mich @****yn Äusserungen an. Hinzu, Dass du dich jetzt hier angemeldet hast und weiter einen Weg suchst, um das zu bekommen, was du möchtest, wird Druck erzeugen.

Du wirst sicherlich die Ratschläge versuchen umzusetzen und das Thema findet keine Ruhe.

Darüber reden ist das eine, zu meinen, dass jemand es unbedingt doch möchte, etwas anderes. Ich hab das hier auch bei manchen Männern, ewig das nachbohren, dann ist mal Ruhe und sobald die Gelegenheit da ist, kommt es wieder auf den Tisch, als ob sie nur darauf gewartet haben.

Reagiere ich nicht so wie sie wünschen, dann bin ich natürlich verklemmt, komme nicht aus mir heraus oder was auch immer.
@********uple
Das Zitat meiner Frau in Punkto Devot wundert mich nicht sonderlich. Wie du beschreibst wird sie devot mit "dienen" assoziieren. Etwas, was für sie als (starke) Frau, nie in Frage käme.

Die meisten devoten Frauen sind stark in ihrer Persönlichkeit, haben Selbstbewusstsein, können ihr Leben selbst meistern. In diesen Beziehungen ist dienen ein Ausdruck von Stärke.

Nicht so selten lässt sich ein erfolgreicher Geschäftsmann nach Feierabend von einer Domina in einen Käfig sperren.
Es gibt nicht nur schwarz oder weiß und das ist auch gut so *g*
Ja ich liebe meine Frau, ja ich möchte sie glücklich sehen, ja ich bin neugierig was sie so "träumt".
Nein ich zwinge sie zu nichts.

@********uple ist sie denn unglücklich??
********uple Paar
54 Beiträge
Themenersteller 
<<Ja, aber das, was ihr da tut, ist doch kein Reden. Miteinander (!) reden bedingt Engagement von beiden Seiten, dass beide das wollen, und nicht, dass einer neugierig immer wieder fragt und der andere nach gelegentlichen Bröckchen abblockt.>>

Also einer muss das Thema ja ansprechen und dann redet man Miteinander (!). Da meine Frau sexuelle Themen nicht von sich aus anspricht und immer einen externen Trigger benötigt, entweder ich starte das Thema oder es kommt durch einen Bericht, Artikel oder ähnliches zustande. Ich habe hier nie geschrieben das wir dann keinen Dialog hätten.

<<Die Frage, die ich mir halt hier auch stelle, ist, um was es denn nun wirklich genau geht? Du schreibst von einem "Dilemma" der sexuellen Weiterentwicklung, die deine Frau betrifft. Ist sie denn mit ihrem Sexleben, so wie es ist, unglücklich? Empfindet sie ihre Sexualität selbst als Dilemma?>>

Ist sie unglücklich? Das weiß ich nicht - sie sagt nein (und den Eindruck habe ich auch nicht das sie unglücklich wäre). Immer wieder liest man, auch insbesondere hier, das man auf Dauer diese Phantasien nicht unterdrücken kann und dann unglücklich wird. Wird das zu ihrem Dilemma? Keine Ahnung, auf jeden Fall hab ich dadurch ein Dilemma.

<<Sie berichtet dir auf Nachfragen hin von Kopfkino, das sie hat, sagt aber gleichzeitig, dass sie es weder mit dir, noch mit jemand anderem ausleben will. Für mich hätte sich das Thema dann tatsächlich erledigt, weil mein Partner mir klipp und klar sagt, dass es reines Kopfkino ist, das Kopfkino bleiben soll und kein Interesse am Ausleben besteht. Warum soll ich da jetzt noch weiter nachhaken und so tun, als müsste ich es schaffen, das offenzulegen? Warum muss ich so tun, als sei mein Partner "nur gehemmt" und ich müsse ihm dabei helfen, sich weiterzuentwickeln und das, was in seinem Kopf stattfindet, auszuleben? Er sagte, er will nicht. Und nicht, er traut sich nicht.>>

Wie du sicher gelesen hast. Ich habe die Grenze respektiert und danach das Thema auch nicht mehr angesprochen, es hat sich erledigt!!. Ich muss ihr auch nicht helfen etwas zu tun was sie nicht will, es war ein Angebot meinerseits wenn sie es möchte.
Mein Dilemma (siehe oben) - was ist wenn sie doch den Schritt dieser Weiterentwicklung irgendwann gehen will. Sie wird von sich aus es nicht ansprechen.
Daher mein Anliegen an die Community wie sie damit umgehen würden. So wie es jetzt ist es bleiben lassen und nicht mehr thematisieren? Subtil ab und an hinterfragen - falls sich Einstellungen dazu änder?

<<Eigene Bedürfnisse in der Sexualität - wie das Befriedigen von Neugierde, das Ausprobieren neuer Dinge, etc. - werden meinem Eindruck nach sehr oft dazu benutzt, dem Partner Hemmungen und Verklemmtheit zu attestieren, wenn es nicht vorangeht. Da wird dann von "Er/Sie kann sich einfach nicht öffnen" gesprochen, obwohl Er/Sie eigentlich nur nicht will.>>

Ich glaube das haben wir mit unserem Weg den wir hinter uns haben widerlegt. Wohlgemerkt für uns. Ich würde auch nicht sagen das meine Frau verklemmt ist, in dem Sinne wie ich es jetzt deute. Ich kann es nur nochmals so umschreiben das sie Hemmungen hat sexuelle Dinge klar zu benennen. Sie kann einfach nicht sagen "ja das ist schön, mach das nochmal" oder "ich möchte das du dies und das machst" oder "das hat mir sehr gut gefallen". Ich musste dann Dinge die ihr gefallen oder eben auch nicht gefallen an minimalen Reaktionen erkennen oder wir haben es später in einem Dialog herausgefunden.
Kannst du bitte die Zitierfunktion benutzen,
So ist es ziemlich anstrengend herauszufiltern wer waS gesagt hat.
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