Dilemma mit der sexuellen Weiterentwicklung
Hallo Joy-Community Bei meinen Suchanfragen im Netz bin ich auch über den JOYclub gestolpert und was hier so gepostet wurde hat mir gefallen. Jetzt habe ich den Mut gefunden uns hier anzumelden und hauen auch direkt einen Post hier rein.
Ich habe eine kleine Herausforderung und würde dabei gerne von eurem Erfahrungsschatz profitieren.
Bevor es zur Frage geht, hier die Hintergrundstory.
Meine Frau und ich sind seit fast 20 Jahren ein Paar. Wir führen eine harmonische, liebevolle Ehe, die natürlich auch hier und da mal ihre Herausforderungen hat. Unser Sexleben würde ich als gut, für uns, bezeichnen. Bis hierhin war es allerdings auch ein langer, anstrengender Weg.
An dieser Stelle ein kurzer Einschub.
Meine Frau kommt aus einem sehr konservativen, erzkatholischen Elternhaus. Das Thema Sex war und ist dort tabu. Aufgeklärt wurde nicht. Man „macht“ ES halt um Kinder zu bekommen. Das man Spaß an Sex haben könnte - unvorstellbar und ist die Versuchung des Teufels, Spaß darf nicht sein. Ich habe auch die These, dass meine Schwiegereltern tatsächlich lediglich Sex zur Kinderzeugung hatten.
Durch diese verkorkste Erziehungsarbeit hat meine Frau Probleme an Sex Freude bzw. Lust zu empfinden oder über Sex und ihre Lust zu sprechen. Somit hatten wir anfangs der Beziehung unsere Probleme, da sie auch beim Sex nicht verbal oder visuell zeigen konnte (oder wollte) was ihr gefällt. In der Nachverarbeitung wurde auf Fragen dazu von ihr ausgewichen, ich bohrte nach, daraufhin energisches ausweichen, energisches Nachbohren, meist Ende im Streit und Frust.
Mit der Zeit habe ich gelernt eine Art Antenne für ihre Mikroreaktionen zu entwickeln und wir haben uns langsam manchmal über Jahre an verschiedenen Dinge herangetastet, ja man könnte fast sagen wir haben sexuell experimentiert (wobei unsere „Experimente“ für die meisten jedoch normaler Standard sein dürfte). Manches haben wir verworfen, manches haben wir beibehalten. Wie geschrieben; Stand heute sind wir (für uns) gut dabei und meine Frau kann mittlerweile auch Spaß an Sex empfinden. Was geblieben ist sind die Hemmungen offen über Sex und ihre Lust zu kommunizieren.
Vor einiger Zeit jedoch kamen wir in einem Gespräch irgendwie zum Thema Kopfkino. Zu meiner Überraschung bekam ich auf die Frage nach ihrem Kopfkino sogar eine Antwort. Zwar verfiel meine Frau dann auch schnell wieder in ihre Ausweichstrategie, aber ich konnte dennoch auf zaghaftes Nachfragen ein wenig mehr erfahren, wenn auch keine tiefgehenden Details. Nach ihrer Aussage geht es in ihrem Kopfkino darum, dass sie in Situationen kommt, in denen sie ausgeliefert ist. Ich bohrte vorsichtig etwas nach ob sie dies im BDSM Kontext „träumen“ würde. Das verneinte sie mit Zitat: „Nein devot sein ist scheisse, ich will nicht devot sein“. Es stellte sich heraus, dass sie sich wohl im Netz in das Thema BDSM eingelesen hatte und dieser Welt nicht viel abgewinnen konnte. Okay, das Gehörte musste dann erst mal sacken.
Einige Zeit später sprach ich dann sehr vorsichtig das Thema nochmals an um mehr zu erfahren. Ich möchte natürlich ihr Liebesleben bereichern und wenn man etwas von ihrem Kopfkino einfließen lassen könnte, warum nicht. Tatsächlich konnten wir auch ein wenig dazu sprechen und ich schlug vor, dass wir doch mal was ausprobieren könnten. Zitat: „Nein mit dir geht das nicht“. Warum - keine Erklärung.
Ufff…das musste ich dann erst mal verarbeiten.
In der nächsten guten Stimmungslage dann wieder das Gespräch (zufällig ) dort hingelenkt. Ich habe dann konkret gefragt ob sie ihr Kopfkino gerne mit einem anderen Mann ausleben möchte und wenn ihr erklärt, dass wir da zusammen eine Lösung finden, da ich ihre sexuelle Weiterentwicklung nicht blockieren möchte.
Zitat: „Nein ich mag nichts mit einem Anderen. Es gibt Dinge, die einfach Kopfkino bleiben!“.
Ab da war das Thema dann erledigt. Ansprechen klappt auch nicht mehr, sie geht sofort wieder in die Ausweichstrategie und Blockade.
Jetzt hat sich bei mir ein Dilemma entwickelt. Ich weiß nun das es bei meiner Frau Dinge gibt, welche sie erregen. Auf der andern Seite sollen diese Dinge aber, ihrer Meinung nach, nicht thematisiert werden. Ich möchte keinen Druck erzeugen, würde meiner Frau aber natürlich zu gerne ihre Wünsche erfüllen und ihren/unseren Sex weiterbringen (ja ich weiß das Phantasie und Realität oft auch konträr sein können).
Was sollte ich jetzt tun? Das Thema begraben, nicht mehr daran denken und ansprechen? Oder doch subtil daran arbeiten? Aber wenn ja wie? Wie könnte eine Lösung unter den Umständen aussehen? Rollenspiele z.B. sind keine Option. Diese lehnt meine Frau strikt ab.
Ich möchte auch nicht Gefahr laufen unsere sexuellen Erfolge zu riskieren indem meine Frau eventuell dann komplett „zu macht“.
Ja ich weiß, war jetzt viel Text. Bin auf eure Tipps und Posts sehr gespannt.