@***it Das Dilemma:
Der andere, der gerne offener leben möchte kann
1.) seine Wünsche einfach hintan stellen und weiter monogam, aber nicht erfüllt leben
2.) seine Wünsche nach Möglichkeit ausleben, dies aber heimlich, damit der andere sich nicht trennt
3.) alles ehrlich ansprechen, dadurch die Trennung provozieren und dann befürchten müssen, dass der andere Partner schleichend zugrunde geht (Alkohol, Drogen) oder Suizid begeht.
In dem Szenario sehe ich das folgendermaßen:
1) Ist keine gute Lösung. Niemand soll in der Beziehung mit seinen Bedürfnissen auf der Strecke bleiben. Versuchen mit dem Partner eine Lösung oder einen Kompromiss zu finden. Wenn das nicht gelingt; Trennung.
2) Auf gar keinen Fall! Die Basis einer gesunden Beziehung ist (meiner Meinung nach) doch Vertrauen, Loyalität, gegenseitiger Respekt und Wertschätzung.
Wenn ich meinen Partner hintergehe, ist das nun mal ziemlich unloyal und ein großer Vertrauensbruch. Außerdem beraube ich ihm der Möglichkeit frei und selbstbestimmt über sein Leben zu entscheiden.
3) Das ist die Einzige Möglichkeit um allen Beteiligten gerecht zu werden. Natürlich besteht das Risiko dass der Partner durch den Wunsch nach Öffnung der Beziehung verletzt ist. Aber daran führt kein Weg vorbei, dieses Risiko muss man eingehen, wenn man ihn nicht hintergehen, und damit noch viel tiefer verletzen will.
Und es besteht auch das Risiko dass der Andere sich trennt, da er eine offene Beziehung eben komplett ausschließt. Dann ist die Trennung aber die logische Konsequenz. Anderenfalls würde ja einer von Beiden mit seinen Bedürfnissen auf der Strecke bleiben. Wäre die Beziehung eh Essig.
Und wenn der "labile" monogam veranlagte Partner für sich eigenverantwortlich entscheidet, nicht in einer offenen Beziehung leben zu wollen, dann ist das sein gutes Recht und alles Weitere bezüglich wie er die Trennung verarbeitet liegt in seiner Verantwortung.
Wenn er sich entscheidet es dem Partner zuliebe mal auf einen Versuch ankommen zu lassen, auch dann liegen die (vielleicht auch schmerzlichen) Konsequenzen die daraus entstehen in seiner Verantwortung, denn er hat den Entschluss dazu eigenverantwortlich und freiwillig getroffen. Er ist kein Opfer.
Zum Opfer wird er erst dadurch gemacht, wenn er jahrelang von seinem Partner hintergangen wird. Denn dazu hat er sich nicht eigenverantwortlich und freiwillig entschieden. Und dieses Recht darf man einem Menschen nicht nehmen. Man lebt nur ein Mal und das Leben ist kurz.
Und dann besteht ja immernoch die Möglichkeit, dass der Partner sich eben doch auf eine offene Beziehung einlassen würde, wenn man die Regeln die dafür gelten gemeinsam definiert (sodass beide damit leben können). Beide haben gleiche Rechte bezüglich der Freiheiten außerhalb der Beziehung (und nicht nur Einer von Beiden). Beide sind auf Augenhöhe. Nur so kann´s meiner Meinung nach funktionieren