„@*******olf
Ja, das kenne ich auch. War lange sehr verkopft unterwegs mit einer "wunderbaren" schwarz/ weiß Sichtweise.
Das Unwohlsein ist mir lange nicht aufgefallen, da ich mit funktionieren beschäftigt war...
Also ich habe in der Regel keine so extreme schwarz/weiß Sichtweise bzw nur, wenn meine Werte anspringen. Es gibt halt Dinge, mit denen ich nichts zu tun haben will. Ich habe ein hohes Maß an Toleranz, kann 5 auch mal gerade sein lassen. Das Problem, was ich in der Vergangenheit hatte, war eben, meine eigene Toleranzgrenze stets aufzuweichen, meinen Werten untreu zu werden und das eingesetzte ungute Bauchgefühl zu ignorieren. Ich war da sehr gut drin, Ausreden zu finden, Dinge schön zu reden. Insbesondere in Beziehungsangelegenheiten ...
Aktuell ist es so, dass ich tatsächlich wieder anfange, mich selbst zu reflektieren, Innenschau zu halten. Ist natürlich nicht einfach, wenn man jahrzehntelang für andere Menschen "funktioniert" hat, nie gelernt hat, achtsam mit sich selbst umzugehen. Doch mein Bauchgefühl wird stetig zuverlässiger.
Was das Entgegenkommen und Abgrenzen betrifft:
Ich denke, dass das Entgegenkommen irgendwie immer in meinem Wesen verankert sein wird. Je näher mir ein Mensch steht, desto weiter kann das Entgegenkommen aussehen. Da muss ich eben noch mehr darauf achten, dass mein Entgegenkommen nicht ausgenutzt wird oder ich auf andere Weise zu Schaden komme. Daher hinterfrage ich sehr viel, ziehe mich zurück, wenn sich ein unklares Bauchgefühl meldet.
Im Prinzip wünsche ich mir einen Umgang, wo Abgrenzung nicht nötig ist, weil man gegenseitig seine individuellen Grenzen achtet und respektiert. Oder wo man erkennt, dass sich die Beteiligten im gleichen Maße entgegenkommen/laufen. Abgrenzung wäre dann eine totale Ausnahmesituation, weil eben die eigenen Grenzen von anderen ständig überschritten werden.