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Mit 20 ist keiner einem deutlich lebenserfahreneren Menschen gleicher Intelligenz gewachsen, aauch wenn es sich diese halben Kinder einreden. Je taffer und erfahrener sie sich geben, desro anfälliger sind sie da.
Ich halte das für etwas Wechselseitiges. Es sind nicht nur die jungen Menschen, die sich selbst für reifer halten, als sie sind, es sind auch sehr oft die deutlich älteren Menschen, die von "ist reif für ihr/sein Alter" faseln, um damit ihr sexuelles Interesse an diesen sehr jungen Menschen zu rechtfertigen. Biologischer Fakt ist, dass der präfrontale Kortex des Gehirns, der für die Verknüpfung von Emotion und Handlung, sowie für Impulskontrolle verantwortich ist - all das eben, was man gemeinhin als Reife bezeichnet - erst mit Anfang bis Mitte 20 voll entwickelt ist. Frühreife in diesem Sinne ist ein sehr seltenes Phänomen und ein Mensch mit 18 zwar rechtlich volljährig, aber noch nicht erwachsen, sondern heranwachsend.
Aber whatever, in dem Alter wollte ich das auch nicht hören und wirklich klar wird einem das fast immer erst retroperspektiv, wenn man älter ist. In meinem Fall wurde nicht nur von mir, sondern auch von meinem Umfeld primär meine Eloquenz mit Reife verwechselt. Ich konnte mich schon sehr früh gestelzt ausdrücken und Fremdwörter verwenden, besaß aber die altersentsprechende und damit unausgereifte emotionale Reife. Aber wer deutlich älter und scharf auf mich war, faselte gern was von "Du bist so reif für dein Alter" und traf natürlich damit einen Nerv, ich fühlte mich geschmeichelt. Wenn du 15 bist und dein 30jähriger Nachhilfelehrer dir so kommt und dir das gefällt, ist das Beweis genug, wie dämlich du noch bist.
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Ich sehe es auch wie
@****ody das Internet kann man für Eskapaden nicht verantwortlich machen, ich habs damals auch nixht gebraucht. Das ist eine Frage der Persönlichkeit und Eltern haben nur bedingt Einfluß.
Natürlich ist es nicht verantwortlich in dem Sinne, dass es ohne Internet nicht zu diesen Eskapaden kommen könnte. Aber jungen Menschen fehlt naturgegeben bis zu einem gewissen Alter tatsächlich allein die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung, die in reifen, überlegten Entscheidungen und Selbstreflexion mündet. Was das unreife Verhalten Erwachsener nur umso schlimmer macht, die haben nämlich die Ausrede mit dem noch heranreifenden Gehirn nicht.
Das Internet an sich ist nicht "böse", es gibt aber Medienformate, die meines Erachtens insbesonders für junge Hirne problematisch sein können. Mein Beispiel war TikTok, wo Videos mit völlig überzeichneten, teilweise grotesken Inhalten in repetitiver Manier und in kurzen Flooding-Sequenzen gezeigt werden und stark überfordern können, besitzt man diesbezüglich keine Medienkompetenz und entsprechende Reflexionsfähigkeit. Und gerade auf TikTok, das primär bei jungen Menschen sehr beliebt ist, wird Sexualität und auch Kink als etwas propagiert, mit dem man sich intensiv beschäftigen MUSS, auch schon sehr jung, und gegenüber dem man offen sein MUSS und worin man partizipieren MUSS. Quasi "Man muss alles durchspielen, sonst weiß man später gar nicht, wer man ist." Transportiert wird das Ganze edgy und quirky, wie ein exotisches Hobby, der letzte Schrei, ein Trend, den man nicht verpassen darf.
Ich halte das nicht für sonderlich gesund für die Sexualentwicklung junger Menschen.