Ohne dir etwas unterstellen oder dich angreifen zu wollen, aber hast du vielleicht einmal überlegt ob diese beiden, sich eigentlich im Widerspruch befindlichen, Aspekte Teil deines Problems sein könnten?
„Kann BDSM gleichgültig/selbstverständlich werden?
Es gibt nichts Neues mehr, nichts mehr zu entdecken keine Abgründe mehr, keine Perversion die nicht schon durchgespielt wurde.. ..sondern nur noch Wiederholungen, zwar mit wechselnden Partnern, aber die Abläufe sind immer gleich.
Siezen, Herr sagen, Knien… Regeln befolgen, den Herrn ärgern … Bestrafungen provozieren … Arsch hinhalten … etc.
[...]
Die Welt ist so unglaublich oberflächlich, kühl und distanziert.
Und eine Beziehung zwischen Herr und Sub bietet so viel Geborgenheit, emotionale Tiefe, Vertrauen, Hingabe, Schutz trotz der Dinge die einem angetan werden, die man durchleben/erdulden muss.
Dein Posting liest sich, als wärest du sehr schnell in die berauschende und süchtig machende "höher, schneller, weiter"-Spirale eingestiegen.
Das in 5 Jahren, mit, wie du sagst, allen möglichen Perversionen, immer wieder wechselnden Partnern, irgendwann das Gefühl kommt, dass alles oberflächlich, kühl und distanziert sei, ist nur normal. Das mag bei manchen Menschen früher oder später aufkommen, bei anderen, denen diese Welt so gefällt, gar nicht. Das ist sehr subjektiv.
Wenn dir aber an mehr als oberflächlichen Extremen mit wechselnden Partnern gelegen ist, weil sich das für dich, deinen eigenen Worten nach, "oberflächlich, kühl und distanziert" anfühlt, dann solltest du vielleicht überdenken, ob du dein BDSM selbst so oberflächlich, kühl und distanziert gestalten möchtest. Am Ende trägst du einen Teil dazu bei, dass sich dieses Gefühl bei dir einstellt. Wenn dich das nicht mehr glücklich macht, dann solltest du auf dein Bauchgefühl hören und etwas an deiner Art BDSM auszuleben anpassen, indem du die Oberflächlichkeit, Kälte und Distanziertheit selbst aufhörst zu nähren, die sich scheinbar ergibt, wenn du mit immer wieder neuen Partnern schlicht auf die Jagd nach Extremen gehst.
Mir ging es schon nach sehr kurzer Zeit ähnlich. Jetzt lasse ich es lieber, wenn ich keine Tiefe spüre. Dann muss es auch kein Extrem sein. Etwas ehrlicher ist manchmal wichtiger, wenn man merkt, dass man genau das braucht. Das soll nicht bedeuten, dass eine andere Art des BDSM unehrlich ist, es ist aber flatterhafter, auf Satisfaktion aus, giert nach dem schnellen Kick. Wer das mag soll so leben. Man muss es aber nicht, wenn man bemerkt, dass das für einen selbst nichts ist.