Mehr brandheiße Inhalte
zur Gruppe
BDSM
23329 Mitglieder
zur Gruppe
BDSM NRW
3674 Mitglieder
zum Thema
Emotionale Bindungen zu Künstlicher Intelligenz145
Ich habe am Wochenende den Film "The Creator" gesehen und wie schon…
zum Thema
Beziehungs-Aftercare - Was kommt vor dem Ende der Beziehung?145
Nachdem es aktuell einen Beitrag gibt, in dem ein devoter Part…
Das Thema ist für dich interessant? Jetzt JOYclub entdecken

Kann BDSM gleichgültig/selbstverständlich werden?

******ngr Mann
3.911 Beiträge
Wenn ich nur etwas "ausprobiere" und es eine temporäre Zeit lang Spaß macht, ich dann, wenn sich eine gewisse Normalität einstellt, feststelle, dass ich es eigentlich gar nicht reizvoll finde, dann ist es kein Kink.

Abstraktes Beispiel:
Wenn ich die Atmosphäre in einem Fanblock eines Fussballstadion total faszinierend finde nachdem mich jemand dahin mitnahm, ich mich von der Stimmung mitreissen lasse, auf einmal 2 Jahre lang jedes Wochenende mit ins Stadion fahre, dann wirke ich erst einmal wie ein enthusiastischer Fan.

Wenn dann aber die Ernüchterung kommt und ich feststelle, dass ich auf einmal keine Lust mehr habe, dann war ich eigentlich nie Fussball-Fan. Es ging mir immer nur um das Drumherum, um das Happening, das Saufen, das Gröhlen, etc. Dann habe ich nicht plötzlich aufgehört Fussball-Fan zu sein. Dann war ich es nie. Dann ging es mir um Dinge im Fanblock. (Spoiler: ich bin kein Fussballfan, das war nur das beste allgemeine Beispiel, das mir einfiel).

Ich möchte noch einmal betonen, dass das absolut nichts schlimmes ist!
Das ist total okay. Jeder Mensch soll so Spaß haben wie er oder sie es möchte.

Man ist aber kein BDSMer, wenn das sofort aufhört Reiz auszuüben sobald die Impulse ausbleiben.
Ebenso ist man kein Metalhead, wenn man sofort aufhört Metal zu hören sobald die Festivalsaison vorbei ist. So wie man kein Leichtathletik-Fan ist, sobald die olympischen Sommerspiele vorbei sind und so wenig wie man Football-Fan ist, wenn einen das Thema nicht mehr interessiert, sobald der Superbowl vorbei ist.

Und das ist alles total okay. Man kann dennoch zu Festivals fahren, den Super Bowl gucken, Olympia feiern. Aber man soll dann doch bitte nicht Stein und Bein behaupten, dass man wirklicher und totaler "Fan" von den eigentlichen Sportarten oder der Musikrichtung ist, wenn man das immer nur dann "liebt" wenn es gerade akut ist. So wie man nicht behaupten möge man sei BDSMer, wenn einen das eigentlich überhaupt nicht beschäftigt, sofern man nicht gerade wirklich damit aktiv konfrontiert ist.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *******666:

BDSM ist eine tiefsitzende Neigung, eine Charaktereigenschaft, ich würde in meinem Fall sagen, Bestandteil meiner DNS.
Wer ehrlichen wahren BDSM erleben möchte, erlebt das nicht mit wechselnden Sexpartnern, sondern mit einem Partner den ich liebe, respektiere, vertraue! Wie hier viele (gottseidank) schon angesprochen haben.

Da bin ich völlig anderer Meinung.

BDSM ist vielseitig. Für die einen fester Bestandteil ihrer Persönlichkeits- und Sexualstruktur (also Neigung), für die anderen eben einfach nur ein Kink (btw. bedeutet Kink für mich "Vorliebe", so kenne ich das Wort. Nicht als etwas, das muss, aber als etwas das kann und Spaß macht), der Abenteuerlust und Neugierde befriedigt, bei dem man etwas Spannendes erlebt und das Sexleben dann und wann aufpeppt.

Beides ist "wahrer BDSM", es gibt kein besser oder schlechter, kein "echt" und "falsch" (außer man gibt vor, etwas zu mögen, das man eigentlich nicht mag). Menschen sollten herausfinden, was BDSM für sie ist, wie sie sich damit am wohlsten fühlen. Das bedeutet natürlich, dass es eine ganze Menge Menschen gibt, die es anders sehen und die dementsprechend nicht zu einem passen. Nicht schlimm.

Auch möglich, dass man sich im BDSM austobt und feststellt, dass man das so toll eigentlich gar nicht findet und dann ad acta legt.

Es wäre halt gut herauszufinden, wo man selbst steht, und sich entsprechend Partner zu suchen, denen es ähnlich geht.
*********rgara Frau
7.485 Beiträge
BDSM ist BDSM egal ob ich es als Neigung verstehe oder als sexuellen Kink.

Es gibt keine allgemeingültige Definition von BDSM. Kein berüchtigtes schwarzes Buch .

Wird etwas gleichgültig/selbstverständlich ist der Reiz des Neuen verflogen. Der Hormonrausch des Erlebten hat nachgelassen.

Statt der Frage hat die TE eine Neigung oder einen sexuellen Kink gelebt, finde ich es hilfreicher der Frage nachzugehen, was Menschen denn erfüllt?

Mich erfüllt das Erleben von Verbundenheit, von Nähe und gemeinsamen Glücksmomenten. Mich öffnen, gesehen, verstanden und angenommen zu werden und das auch dem anderen zu schenken.

Ein BDSM , dass das beinhaltet wird nicht so schnell selbstverständlich. Wenn das Erleben auf die Tiefe angelegt ist und nicht auf die Praktik.
Und dieses Erleben findet sich auch außerhalb des BDSM. Wenn auch nicht für jeden.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Ich find's immer ganz gruselig, wenn behauptet wird, "wahres BDSM" sei es nur, wenn man "so gestrickt" ist, also nicht anders kann und will, es im Alltag und in Beziehungen braucht, es "lebt". Ich persönlich halte das für eine Facette von BDSM, aber nicht für "wahrer" und "echter" als BDSM, das jemand einfach nur gern (auch hin und wieder nur) als sexuellen Kick lebt. Solange man Freude daran hat, es einem wirklich was gibt, es Spaß macht, es intrinsisch motiviert ist, ist das für mich BDSM.

Kein BDSM wäre für mich sowas wie "Ich mach's nur, weil jemand anderes/andere das mögen, hab aber eigentlich keinen Spaß/kein Interesse daran", bzw. würde für mich halt da die intrinsische Motivation fehlen - man schauspielert eben, gibt vor, etwas zu mögen, dass man eigentlich nicht mag.


Zu mir würde jetzt auch niemand passen, der BDSM ausschließlich sexuell und ausschließlich für den Kick praktiziert, aber nu: Dafür gibt's genug andere Liebhaber, die finden sich schon. *g*
*****sin Mann
8.894 Beiträge
Für mich persönlich wäre BDSM mit festgelegten Rollen und so totsterbenslangweilig und anstrengend zugleich.

Ich mag eben Abwechslung.

Ander lebens eben 24/7 und/ oder mit extremeren Spielarten aus. Was auch okay ist für mich. (So lang ichs so nicht ausleben muss. *zwinker* )

Jedem Seins.

Eine meiner Femdoms hat mal zu mir gesagt: "Wenn dir jemand "wahres BDSM" zeigen will, such schleunigst das Weite!"
*******erer Mann
153 Beiträge
Nun, manchmal schläft die Bestie halt….

Aber sie ist immer da…

Mal mehr, mal weniger…

Hängt auch viel von den jeweiligen aktuellen Partnerinnen ( durchaus auch langjährig) ab…

In erster Linie bin ich dem Menschen zugetan…

Dann der Sexpartnerin… ( ja, ich mag es durchaus auch stino )

Und wenn es passt, der Sub bzw. Sklavin, mit der Liebe ganzer Härte …

*hutab*

W.
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Ich halte auch nichts von den Bezeichnungen "wahres BDSM" und "falsches BDSM", habe das hier aber auch gar nicht benutzt.

Wenn man mal phasenweise BDSM mitnimmt und feststellt "ist nichts für mich", dann ist das aber weder noch. Dann ist das ein Reinschnuppern. Die Erlebnisse waren dann vielleicht BDSM basiert, aber stand man dann wirklich auf BDSM oder auf den "besonderen Kick", der damit einherging?

So stelle ich infrage ob es wirklich um BDSM oder vielmehr um den "extremen sexuellen Kick" ging.
Wenn eine Partnerin bei mir es mal experimentell mag, wenn ihr, aus der Situation des Ficks geboren, der Arsch gefesselt hart versohlen wird, sie das auch noch 3, 4 mal mag, dann würde ich sie deshalb aber noch lange nicht als BDSMerin oder Masochistin bezeichnen, wenn sie danach sagt, dass das eigentlich, für sich genommen, doch gar nichts für sie ist.
Profilbild. Ausschnitt aus "Schattenriss" von 
https://www.joyclub.de/my/1634705.lightartist.html

Oriiginalbild siehe Album.
****a73 Frau
4.087 Beiträge
Es gehört zur Beziehung, zum Leben, zum Ich, zum Alltag. Man spricht nicht umsonst von 24/7. Und weil das eben kein Rollenspiel mehr ist, spricht man von Neigung statt Vorliebe.

Womit wir wieder bei der in meinen Augen völlig unsinnigen Behauptung wären nur 24/7 ist "echtes BDSM" alles andere nur Rollenspiel. Das ist immer so ein Ansatz um den eigenen Kink Ls das Ricjtige und abdere als minderwertiger darzustellen und im Grunde oft genau zu höher, schneller, weiter führen.

Nein das ist einfach falsch, es ist keine Frage der Aufrichtigkeit oder gar "Echtheit" ob ich 24/7 devot/dominant ticke oder nicht sondern dafür bestimmte Trigger habe, ob ich jedem gegenüber so bin oder personenabhängig unterschiedlich reagiere., es ist einfach eine Frage der Neigungen, die deswegen weder oberflächlicher noch realer sind.

BDSM ist auch echt ohne Devotion, denn SM ist genauso Teil von BDSM wir D/s
Wann Gefühle, Gelüse und Neigungen real, echt und ehrlich sind kann man von aussen eigentlich nie wirklich beurteilen, das kann nur der Betroffene selbst.

Wenn die TE Leere empfindet muß das nicht heissen daß sie das was sie macht nicht aufrichtig tut, eher daß es in irgendeinem Bereich zu ihrem Kink nicht passt,

Der eingeschlagene Weg wohl ein Stück weit auf ihrer Bahn lag aber dann eben davon abweicht. Es gilt da weniger zu hinterfragen ob sie echte Kinks hat sondern eher welche es wirklich sind und was ihr fehlt.

Ist es Bindung zur Person oder gerade das nicht.
Ist es Kontinuität oder Wechsel.
Sind es bestimmte Praktiken oder ein Gesamtbild
S/M oder D/s oder beides....
Oder der Reiz des Neuen per se.
*****_Oo Frau
1.142 Beiträge
Zitat von *****nti:
Ich halte auch nichts von den Bezeichnungen "wahres BDSM" und "falsches BDSM", habe das hier aber auch gar nicht benutzt.

Wenn man mal phasenweise BDSM mitnimmt und feststellt "ist nichts für mich", dann ist das aber weder noch. Dann ist das ein Reinschnuppern. Die Erlebnisse waren dann vielleicht BDSM basiert, aber stand man dann wirklich auf BDSM oder auf den "besonderen Kick", der damit einherging?

So stelle ich infrage ob es wirklich um BDSM oder vielmehr um den "extremen sexuellen Kick" ging.
Wenn eine Partnerin bei mir es mal experimentell mag, wenn ihr, aus der Situation des Ficks geboren, der Arsch gefesselt hart versohlen wird, sie das auch noch 3, 4 mal mag, dann würde ich sie deshalb aber noch lange nicht als BDSMerin oder Masochistin bezeichnen, wenn sie danach sagt, dass das eigentlich, für sich genommen, doch gar nichts für sie ist.

Wenn man BDSM als Lebensphilosophie sieht - dann kann ich das sogar nachvollziehen.

Aber es ist ja nur eine Bezeichnung für Praktiken.

Es definiert weder detaillierte Inhalte, noch Zeitlinien, Intensität oder sonstwas.

Und natürlich gibt es eine "Szene", Menschen für die diese Praktiken, die hinter dem Kürzel stehen so wichtig sind, daß sie diese mit Leidenschaft leben, sich darüber eine Identität geben.
Eigene Welt, eigene Definition, eigene Orte, Codes, (und auch da hauen sie sich die Köppe ein) ... Muggels, Vanilla....

und nach Deiner Definition oben gehören solche Menschen nicht zu der Szene.
Sehe ich genauso.

Aber sie praktizieren Dinge, die aus der Abkürzung BDSM stammen. Es ist also BDSM, aber keine Szene.

Und nichts davon ist besser oder schlechter. Da bin ich auch bei Dir.

*offtopic* is das aber eigentlich
******ngr Mann
3.911 Beiträge
Und deshalb schrieb ich auch "BDSMer".
Das wiederum ist eine Langzeitneigung, aka. Kink.

Ich schrieb mehrfach, dass es völlig okay ist, wenn man gelegentlich mal temporär gewisse Praktiken mag, den Kink aber eigentlich nicht hat. Aber dann ist man eben kein BDSMer.

Das ist doch nicht schlimm. Warum muss man es dennoch für sich beanspruchen.
Man ist ja auch kein Swinger, wenn man nur mal just for fun mit wechselnden Partner*innen vögelte, dann aber feststellte, dass das nichts für einen ist. Warum muss man darum kämpfen sich dennoch BDSMer, bzw. meinem Beispiel nach "Swinger" nennen zu können obschon man weder das eine noch das andere wirklich ist?

Es ist total okay, wenn man mal im Eifer des Gefechts n Klapps mag. Das macht einen aber noch nicht maso. Es ist okay, wenn man es im Bett mal mag, wenn der Partner einem sagt wo es lang geht, das macht einen aber noch lange nicht submissiv. Und wenn man gelegentlich mal gewisse Praktiken aus dem BDSM-Kontext mag, dafür aber eigentlich keinen Kink hat, dann ist das so, gleichzeitig ist man aber kein BDSMer.

Was ist so schlimm daran dieses Label für sich ausnahmsweise mal nicht zu beanspruchen?

Ich kann mir eine Sexualität ohne BDSM Praktiken nicht vorstellen, ergo: BDSMer.
Wer nur gewisse Praktiken situativ, temporär, vielleicht mal spannend findet, daran aber nichts langfristig mag ist eben kein BDSMer, weil es offenbar kein Kink oder Fetisch ist.

Das ist keine Herabwürdigung. Das ist nur eine nüchterne Feststellung. Damit spricht man niemandem ab diese Praktiken weiter auszuleben. Vielleicht sind dann aber BDSM-Kinkster als Partner, die BDSM um seiner Selbst willen praktizieren wollen halt nicht die richtigen Partner*innen.
******arp Mann
3.249 Beiträge
Die Frage der TE ist ja nicht, ob und was richtiges BDSM ist. Sie fragt, ob es gleichgültig/selbstverständlich werden kann. Sie hat klar dargelegt, dass und warum ihr Weg nun zu einem Ende geführt hat. Und sie fragt, ob andere das auch kennen bzw. langjährige BDSM-Partner es erfahren.

Mir fällt auf- gerade wenn die TE doch schon mehrere Spielpartner hatte, müsste sie doch wissen dass es mit jedem anders ist, man quasi immer wieder bei null anfängt. Es scheint aber def. sehr technik-lastig gewesen zu sein, also vermute ich mal, gab es auch strikte Regeln für jedes Spiel. Also Safeword, Ampel usw. Schlechte Erfahrungen hat sie dabei wohl nicht gemacht und doch kam es zur Sinnkrise. Sie fragt- soll das jetzt alles gewesen sein? Naja, wenn man das so abarbeitet ist man irgendwann halt auch mal durch.

Leider beschreibt die TE nicht, wie genau sie das erlebt hat und was ihr dabei fehlte. Ok, zwischen den Zeilen stets fettgedruckt. Denn sie macht ja dann den Schwenk dazu, dass doch alles immer so oberflächlich sei. Das bleibt ja auch nicht aus, wenn man BDSM als Spiel begreift und sich BDSM-Spieler als Spielpartner sucht. Dann kommt so was von so was. Wo soll denn da noch was weitergehen? Die gehen eben nur bis hierhin und nicht weiter.

Zwar schreibt sie auch, dass auch emotionale Bedürfnisse gestillt wurden. Das steht aber auch in einem gewissen Widerspruch zu wechselnden Partnern. Es scheint, dass vielmehr ein Grundbedürfnis nicht erfüllt wird- die Devotion. Ja, man macht und tut und alles oki aber es bringts nicht. Zu diesem Schluss ist die TE wohl gekommen und scheint mir der Grund für die Sinnkrise.

Ich kann das sehr gut nachvollziehen, denn in einer Spielbeziehung kann ich mich auch nicht voll und ganz entfalten. Da bin ich nur ein WE-Dom, ein Session-Top und Daddy wenn nach mir verlangt wird. Das ist doch keine Erfüllung? Es ist ein Lückenfüller, mehr nicht. Mich als Mensch, mit all meinen Persönlichkeitsanteilen, befriedigt mich das nur kurzfristig und bedingt. Nicht umsonst geht so was immer nur für eine Kirschenzeit gut, dann sucht man wieder neues. Klar, so lernt man vieles kennen aber meine Neigung bleibt unerfüllt. Das lese ich auch so bei der TE heraus. Alles gemacht, nix gebracht.

Deshalb möchte ich der TE Mut und Zuversicht zusprechen, denn wenn es wirklich ihre Neigung ist, die trotz allem unerfüllt ist, dann liegt doch noch alles vor ihr! Dann ist das nicht das Ende sondern erst der Anfang.
*****_Oo Frau
1.142 Beiträge
Zitat von *****nti:
Und deshalb schrieb ich auch "BDSMer".

Was ist so schlimm daran dieses Label für sich ausnahmsweise mal nicht zu beanspruchen?


Um Gottes Willen. Genau darum geht es mir. Um diese Label. Und die Verwendung von neutralen Begriffen als Label in nicht allgemeingültigen Definitionen. Und das ganze "Extra-Gedöns".

Ich beanspruche dieses Label in keinster Weise falls das die Frage war. Eher im Gegenteil.
Ich versuche Allgemeingültigkeit zu wahren, weg von Extra hin zur Inclusion.
*********otze Frau
737 Beiträge
Und schon wieder ein Fred der darin ausartet herauszustellen wer denn hier richtiges BDSM praktiziert.

Eigentlich ganz easy: Du fragst ob es sowas gibt, ob es selbstverständlich werden kann.

Wenn es für dich so ist dann ist die Antwort doch klar: Ja, das gibt es *nixweiss*
*********acht Frau
8.044 Beiträge
Mich überzeigt das nicht. Für mich klingt das Eingangsposting wie Theorie, nicht wie gelebte Praxis. In fünf Jahren hat niemand 'alles' erlebt und durchgespielt, schon gar nicht mit wechselnden Partnern. Es ergibt sich schließlich jedes Mal eine neue, ganz andere Erlebniswelt, die sich komplett anders anfühlt. Mal abgesehen von richtig abgefahrenen Praktiken, von denen TE wahrscheinlich noch nie gehört hat...

Vielleicht ist sie auch nur ein high sensation seeker, und BDSM Spielchen sind halt nur eine Phase in ihrem Leben.
*******ssa Frau
5.653 Beiträge
Man ist aber kein BDSMer, wenn das sofort aufhört Reiz auszuüben sobald die Impulse ausbleiben.

exakt das meinte ich u.a. mit meinem Beitrag *top*

Man kann mal eine flaue Zeit haben, aber wenn man es in sich trägt kommt es wieder...
und: der Impuls geht nicht immer nur von Dom aus, das wäre stumpfes folgen ohne Eigeniniative.
Einen Fahrplan im BDSM abzuarbeiten gleicht einer Reise wo man auf dem Weg zum Ziel blind wird und dort angekommen die Welt nicht mehr versteht.
Ich glaube der DOM hat seine Hausaufgaben nur für sich gemacht, natürlich gab es ein paar Süßigkeiten, diese verhexen / ten aber nicht nachhaltig den Kopf. *hutab*
******arp Mann
3.249 Beiträge
Zitat von *********acht:
Mich überzeigt das nicht. Für mich klingt das Eingangsposting wie Theorie, nicht wie gelebte Praxis. In fünf Jahren hat niemand 'alles' erlebt und durchgespielt, schon gar nicht mit wechselnden Partnern.

Ich kenne gerade 20-jährige, bei denen es nachweislich so ist und ich mich frage wann die damit angefangen haben. Sie erfahren heute eine Jugend, die wir damals so überhaupt nicht kannten. Stichwort Smartphone & Pornos. Die wachsen damit auf und denken das alles sei ganz normal. Die warten nur darauf endlich 18 zu sein um das alles zu erleben. Ein Gangbang ist nix anderes wie Playsi zocken. Kein Grund also, die TE hier in Frage zu stellen.

Nicht immer ist alles nur Theorie oder gar eine Simulation, nur weil du es nicht anders wahrhaben willst. Welcome to the real world.
**********urple Paar
7.737 Beiträge
Ich lebe "mein BDSM" jetzt seit über 45 Jahren.
Langweilig oder eintönig war es noch nie und ich könnte auch nicht behaupten, dass es gar nichts mehr gibt was ich vielleicht noch nicht gelebt und erlebt habe.

Ich habe mir "mein BDSM" auch nicht ausgesucht und es war auch nie die Suche nach Kick oder Neuland.

Es war und ist seit meiner Pubertät Teil meiner sexuellen Identität und meiner Persönlichkeit. Es sind meine speziellen Sexualpräferenzen und Neigungen, die nicht austauschbar oder verhandelbar sind. Ich kann und will meine Sexualität nicht anders leben und ich finde das, auch wenn sich Vieles auf ähnliche Art wiederholt, kein bißchen langweilig oder reizlos und ich will das auch noch ein paar Jahre genau so leben und erleben.

Von der Perfektion, die du liebe TE meinst entdeckt zu haben, bist du ganz sicherlich in deinem Alter und mit deinem Erfahrungsschatz noch Lichtjahre entfernt.
Du hast ein paar Erfahrungen gemacht aber dein Leben noch nicht mal ansatzweise gelebt. Du kennst dich selbst nur zu Einen Bruchteil, vom Rest der Welt ganz zu schweigen.

M. E. hast du weder ein Perfektion oder Luxusproblem, noch ein BDSM-Problem, sondern eines mit deiner Selbstfindung.
Wenn deine Einstellung zum Leben und dir selbst und deinen Perspektiven tatsächlich die Realität abbilden würde, müssten wir eigentlich keine Clubs und Vergnügungsparks mehr bauen, sondern deutlich mehr Plätze für U30 im betreuten Wohnen schaffen.

Fang an zu leben anstatt nur zu konsumieren was du für Leben hältst.

LG BoP (m)
*******ant Frau
31.233 Beiträge
Ich lese irgendwann nach, versprochen.

Nun:
Genau so etwas, das Abstumpfen oder auch nur Besorgnis in die Richtung,
sind für mich (ausgebremste Spät- Wiedereinsteigerin) schon immer Gründe dafür gewesen, der scheinbar (!) allgemein propagierten
"Grenzverschieberitis" äußerst misstrauisch zu begegnen.

Komfortzonen (noch so ein Schimpfwort wie "Wunschzettel") sind mir höchst willkommen. *g*

@ TE, mir fällt gerade eine Songzeile ein:

"Ich hab mich abgeschossen, ausgebremst, mich selbst überholt".

Der Vollständigkeit und Ehrlichkeit halber:
" Nähe, Tiefe etc" würde ich selber auch nicht als das allein seligmachende, ultimative Ziel (für mich) ansehen.

Und ja- es gibt im BDSM definitiv eine gewisse Kitsch- Folklore.
Und da wundert es mich gar nicht, wenn ein Mensch sich da irgendwann leer fühlt!

Dies aber nur ganz, ganz nebenbei.
*********oaka Frau
6.895 Beiträge
In meiner Sturm-und Drangphase hatte ich auch das Gefühl viel erleben zu wollen. Allerdings ließ ich es ruhig angehen und nutze Gelegenheiten wie Workshops und entsprechende Veranstaltungen.

Es gab auch einige, nicht wenige verschiedene Spielpartner, allerdings war es von vornherein klar, daß es nicht auf Verbindlichkeit basiert. Allerdings war mir eine vertraute Basis wichtig.

Letztendlich war es doch oberflächlich, weil ich ein Beziehungsmensch bin. Diese Zeit möchte ich nicht missen, viele neue Dinge gelernt, viel über mich und meinem BDSM erfahren und wie unterschiedlich diese Menschen ihr BDSM ausleben.

Vielleicht fehlt dir die Tiefe, die zwischenmenschlichen Emotionen und eine beständige Beziehung zu einem Menschen.
Der Mensch steht bei mir an erster Stelle, der Wunsch mit ihm eine emotionale und tiefgehende Beziehung einzugehen, dann kommt BDSM.

Eine gemeinsame Entwicklung ist mir auch wichtig, nicht im Sinne von höher, schneller, weiter, sondern die Neugier und Bereitschaft sich auf den anderen einzulassen.

Dir fehlt dafür die Beständigkeit, ständig einen anderen Herrn zu haben und keine Möglichkeit sich gemeinsam weiter zu entwickeln, engt das Ganze halt ein und lässt die Lust auch ersticken. Vermutlich fehlt es dir an zwischenmenschlichen Emotionen.
Zitat von *****nti:


Ich schrieb mehrfach, dass es völlig okay ist, wenn man gelegentlich mal temporär gewisse Praktiken mag, den Kink aber eigentlich nicht hat. Aber dann ist man eben kein BDSMer.


Ich sehe etwas anders.
Ich persönlich rede von Bdsm als "Neigung" wenn sie ein fester Teil der Persönlichkeitsstruktur und der Sexualität ist. Wenn man quasi damit "aufgewachsen" ist und ohne nicht kann.
Sonst ist Bdsm eine Spielart wie viele andere, und Bdsmler ist jeder der mitspielt.
Ob einer die Neigung hat oder ob er nur daran interessiert ist und sich ausprobiert, tut nichts zur Sache.
Wer gewisse Praktiken auch nur temporär mag und ausübt ist solange Zeit ein Bdsmler oder Swinger oder ein Fußball Fan.
Wenn er dann Interesse an der Sache verliert und sich nicht mehr in dem Bereich "auslebt", ist er kein Bdsmler, Swinger oder Fußball Fan mehr, trotzdem ist er einer gewesen.

Man definiert sich immer über das Verhalten und nicht über die Länge der Zeitspanne in der man etwas tut.
Sogar " submissiv "kann man nur "vorübergehend" sein.

Genauso kann jemand ein ganzes Leben lang schüchtern gewesen sein und plötzlich wird er "frech" . Heißt es vielleicht dass er davor nie wirklich schüchtern war, oder dass er eigentlich gar nicht frech sein kann, weil er sonst immer schüchtern war ?
*******ant Frau
31.233 Beiträge
@*********lana
Und an genau dieses "Da muss erst der Richtige kommen" kann, mag und will ich persönlich nicht glauben.
Ganz egal, worum es gerade geht- und wofür.

Man selbst muss (?) "richtig" (?) sein, *g* .
****ody Mann
13.193 Beiträge
BDSM ist nicht mein Leben, Sex ist nicht mein Leben, es gibt noch viel mehr, das mich umtreibt und erfüllt. Es gab in meinem Leben nie eine Phase, in der ich mir BDSM volle Kanne eingeschenkt habe, es war fast immer Teil der Sexualität, Beziehung, Liebe. Ich habe BDSM nie exzessiv ausgelebt oder höchstens in kurzen Phasen, sodass es mir niemals zu einem Hype wurde. Es war notwendig für das Zufriedensein in einer Beziehung, wie Liebe und Nähe auch.

Als aktiver Protagonist kann/muss ich kreativ sein und das Pulver verschießt sich niemals. Mit jedem Schritt in die eigenen Abgründe öffnen sich neue Räume, wie auch das Lesen in einer Frau nie aufhört und ebenfalls Inspiration liefert. Für mich war dieses andere Wesen und die Verbindung, die wir schaffen, die eigentliche Offenbarung. Nicht die diversen Praktiken. Diese ergaben sich aus der Spezifität der Verbindung, nicht umgekehrt.

Ich habe mir mit 17 mal Gin Tonic bis zur Kante gegeben. Seit dem kann ich das Zeug nicht mal riechen.
*********oaka Frau
6.895 Beiträge
@*******ant
*sorry* aber ich schrieb aus meiner Erfahrung heraus und glaube, daß es vielen anderen auch so geht, natürlich kein nuss *cool*
*******Dom Mann
4.854 Beiträge
Pessimismus vs. Optimismus
Glauben vs. Wunsch
Virtualität vs. Realität

Am Ende ist es die Entscheidung jedes einzelnen Protagonisten ob er/sie bereit ist oder nur bereit sein will.

Bestenfalls sind die Erwartungen nie größer als das Mögliche.

Wachsen an oder mit einer Situation oder Vorstellung bedeutet nicht zwangsläufig immer weiter, höher oder größer.

Man muss sich einfach bewusst werden wozu man bereit ist, was man zulassen will oder ob Grenzüberschreitungen dazu gehören sollen.

Iriist man zufrieden und angekommen. Dann genau dann geht es darum das große erlebte Spektrum sich zu eigen zu machen, um davon zu profitieren und das zu fokussieren, was einem das meiste gibt und was als einer der Eckpfeiler der eigenen besonderen Sexualität Bestand haben soll.

Ggf. sich damit zufrieden geben, um mit dem richtigen Partner von dort aus diesen besonderen gemeinsamen Weg zu gehen und daraus zu identifizieren, was gemeinsam gut tut und von Dauer sein soll.

Hört sich kompliziert an, ist es aber gar nicht, wenn man es erlebt hat.
Anmelden und mitreden
Du willst mitdiskutieren?
Werde kostenlos Mitglied, um mit anderen über heiße Themen zu diskutieren oder deine eigene Frage zu stellen.