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Kann BDSM gleichgültig/selbstverständlich werden?

Kann BDSM gleichgültig/selbstverständlich werden?
Hallo ihr!
Ich weiß gar nicht wie ich anfangen soll oder wie ich es am besten beschreiben kann, dass jedem klar ist was ich meine.
Habe es immer sehr genossen unterwürfig sein zu dürfen und die Männer mit denen ich es ausleben durfte waren perfekt und die Beziehungen ebenso.

Es gab nie Probleme, nie Schwierigkeiten beim Ausleben, habe nie einen Absturz erleben müssen und wurde nie emotional verletzt.

Mache das jetzt seit ca. fünf Jahren und in letzter Zeit hab ich häufiger das Gefühl dass der submissive Teil meiner Persönlichkeit immer gleichgültiger wird.

Es gibt nichts Neues mehr, nichts mehr zu entdecken keine Abgründe mehr, keine Perversion die nicht schon durchgespielt wurde.. ..sondern nur noch Wiederholungen, zwar mit wechselnden Partnern, aber die Abläufe sind immer gleich.
Siezen, Herr sagen, Knien… Regeln befolgen, den Herrn ärgern … Bestrafungen provozieren … Arsch hinhalten … etc.
Ich kann das alles und ich empfinde nichts mehr dabei es ist fast schon eine Art Selbstverständlichkeit … und mir macht das wahnsinnige Angst.

Ich fand diesen ganzen Bereich immer aufgrund der teilweise extremen wunderschönen Gefühle die ich durchleben kann interessant und spannend, einfach nur lebenswert.

Die Welt ist so unglaublich oberflächlich, kühl und distanziert.
Und eine Beziehung zwischen Herr und Sub bietet so viel Geborgenheit, emotionale Tiefe, Vertrauen, Hingabe, Schutz trotz der Dinge die einem angetan werden, die man durchleben/erdulden muss.

Und in letzter Zeit kann ich von alldem nichts mehr spüren, empfinde einfach gar nichts mehr… als wäre ich dem entwachsen.
Es ist einfach nicht mehr wie am Anfang früher fand ich es wahnsinnig erregend mich vor ihn hinknien und einfach zu ihm aufschauen ja ihn anhimmeln zu dürfen, all diese Kleinigkeiten die ich befriedigend fand.

Dinge die Überwindung gekostet haben die fallen alle weg, weil ich sie schon zur Genüge erlebt habe. Es gibt kein Schlagwerkzeug, keine Situation, keine Fesselung, keine Position keinen Ablauf mehr der nicht absolute Routine ist oder noch Überraschungen bietet.
Ich bin ausgespielt, am Ende. Nur noch eine endlose Schleife an Wiederholungen die wartet.

Ist das perfektionistischer Frust ich weiß es nicht. Jammern auf hohem Niveau. Vielleicht, aber ich weiß einfach nicht was jetzt noch kommen könnte.

Wie geht es den Paaren, Tops und Subs die selber schon sehr lange im BDSM Bereich unterwegs sind. Standet ihr noch nie vor dem Problem dass alles nur mehr eingespielte Routine war?
Euch der Kick der emotionale Reiz fehlte. Wie seid ihr damit umgegangen, wenn eine Beziehung ausgespielt war?! Wenn ihr ein Niveau erreicht habt auf dem es dann nicht mehr weiterging.
Was kommt nach Perfekt. Nichts mehr? *snief*
Vielleicht sollte ich die Seiten wechseln. Eine Pause machen?
Ich weiß nicht weiter. Ich bitte euch um Hilfe.
Danke.
********mise Frau
289 Beiträge
Liebe Nixxchen,
das tut mir leid zu lesen, dass für dich derzeit der Reiz entfallen ist.

Ich kenne das so bisher noch nicht, aber bin mir bewusst, dass es mit der Zeit zu einem gewissen Alltag führen kann, gerade bei einem Partner.

Gab es eine Situation, die diese Gefühle eventuell bei dir ausgelöst haben?

Hast du das Problem bei deinem Partner angesprochen, damit er dir etwas anderes anbieten kann unabhängig von der Routine?
*******elle Frau
2.233 Beiträge
Mach einfach mal 1 oder 2 Jahre Pause und erleb andere Dinge, dann kann es sein das dein Hunger wieder zurück kommt. Das habe ich bei vielen erlebt, auch bei mir. Nach 1.5 Jahren brauchte ich es wieder.
****rna Frau
8.213 Beiträge
Geht es wirklich darum immer nur neues zu erleben?

Desto länger man zusammen ist, desto tiefer das Vertrauen, Liebe zueinander gewachsen ist, desto tiefer kann ich mich fallen lassen.

Es klingt bei Dir werte TE danach, dass BDSM Dir nichts mehr gibt.

Vielleicht hilft eine Pause, vielleicht hat BDSM zukünftig keinen Platz mehr in Deinem Leben.

Geht es um Perfektion?
Für mich nicht
****gon Mann
369 Beiträge
Sehr interessantes Posting und sehr offen. Ich versuch mal meine Gedanken nieder zu schreiben. Aber bedenke bitte, dass das nur meine Sicht ist und ich daneben liegen kann. Ist einfach ein Mosaik-Steinchen.

Ich denke, es gibt im BDSM wie bei jeder Beziehung zwei Seiten: das eine nenne ich mal die "technische" Seite, die andere die "emotionale".

Auf der technischen Seite stehen Dinge wie Fesselungen, Spanking, Positionen, Werkzeuge usw. Auf der emotionalen stehen die Gefühle wie Geborgenheit, Vertrauen, Liebe.

Ich habe das Gefühl, dass Du vor allem die technische Seite ausgereizt hast. Ich kenne das von mir als Gamer. Ich habe hunderte von Spielen und es kommen immer neue dazu. Aber der Reiz verblasst. Ich kann nicht mehr stundenlang das gleiche Game zocken wie früher. Und dann gibt es sogar Momente, wo ich auf nicht ein einziges Game Lust habe.

Aber hin und wieder kommt etwas, das mich überrascht. Nicht wegen der Technik oder Grafik, sondern wegen der Idee, der Geschichte. Und dann bin ich wieder gefesselt.

Vielleicht ist es bei Dir ähnlich. Einfach "den Arsch hinzuhalten" und ein Spanking zu ertragen kickt dich nicht mehr. Du hast auch keine Motivation mehr, da "mehr" zu erdulden. Und ich denke, das liegt allenfalls daran, dass Dir der emotionale Teil fehlt.

Oft wenn ich mit Subs rede bin ich fasziniert. Nicht vom "wie", sondern vom "warum". Warum lässt sich eine erwachsene Frau in der heutigen Zeit von einem Typen peitschen bis sie weint? Die Antwort: weil sie es für IHN macht. Sie nimmt sich selber zurück und erträgt alles, weil ER es für sie wert ist. In ihren Augen zeigt sie ihre Liebe dadurch und auf der Dom Seite ist dieses Geschenk einfach überwältigend.

Kurz gesagt: ich denke diese "Routine" wirst du nicht durch neues oder Aenderungen auf der technischen Seite lösen können, sondern nur auf der emotionalen. Vielleicht brauchst Du einfach mal eine Pause. Und ich denke, wenn du IHN, DEN RICHTIGEN findest, dann ist auch die Routine egal. Jemand der etwas aus Leidenschaft macht stört sich nicht an Wiederholungen. Sonst gäbe es keine Weltklasse Musiker oder Sportler oder Künstler.

Und es ist keine Schande, zu erkennen dass man sich auch verändert. Dass sich Neigungen verändern oder Ansichten. Versuch dich selber wieder zu finden, damit du IHN dann findest. Ob er dann ein Super Dom ist oder einfach ein guter Kerl ist glaube ich dann egal. Vielleicht kommt aber auch die Lust wieder zurück. Nostalgie kann ein starker Partner dabei sein *g*

Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg auf Deiner Reise, wohin sie dich auch führen mag.
****s_H Mann
4.903 Beiträge
Nun, zuerst einmal fällt mir etwas dazu ein das du vielleicht nicht gern hörst, aber ich bin seit über zwanzig Jahren dabei und hab noch nicht alles was ich mir vorstellen kann/könnte erlebt.
Ich muss dazu sagen dass mich das etwas erschreckt wenn eine so junge Frau schon alles durchzuhaben glaubt.

Was ich desweiteren herauslese ist dass hier BDSM nicht als Verbindung zweier Menschen gesehen wird, sondern eher wie ein abarbeiten der einzelnen "Perversionen", Stellungen und so weiter...

Vielleicht ist es einfach der Frust dass alles ohne festen Bezug und nur für sich auszuleben und keine feste Bindung an DEN HERRN zu haben für den man es aus tiefsten Herzen tut...
*****_Oo Frau
1.141 Beiträge
Nun. Da isser: der Absturz.

Auf der Suche nach Dir Selbst im Höher/Schneller/Weiter scheinst Du an dem Punkt angekommen zu sein, der Dich auf Dich selbst zurückwirft.

Sei achtsam mit Dir selbst. Deine Seele hinkt der körperlichen Entwicklung offensichtlich hinterher.

Finde heraus was es eigentlich ist, was Dich treibt.
Und: Persönlichkeit ist nicht statisch, sie entwickelt sich. Niemand steht nur auf einer Seite.
*******987 Frau
9.053 Beiträge
Zitat von *****hen:
Und in letzter Zeit kann ich von alldem nichts mehr spüren, empfinde einfach gar nichts mehr… als wäre ich dem entwachsen.
Ein Feuer braucht drei Dinge um zu brennen: Startenergie, Sauerstoff und brennbares Material.
Startenergie scheinst du genug gehabt zu haben. Ich glaube, der "Sauerstoff" kommt aus dem Wechselspiel von Nähe und Distanz, dem ja und nein. Wenn du oft den Partner gewechselt hast, konnte sich das wohl nie richtig einspielen. Mal ist er der Ferne, der bewundert und verehrt wird, Mal ist er ganz nah dran und umfängt einen. So etwas meine ich. Bleibt das Material. Bei einem Feuer muss man immer Mal wieder Holz nachlegen. Wenn man keins mehr hat, geht das Feuer aus. Du hast immer nachgelegt: einen neuen Dom, eine neue Praktik und damit Tisch und Stuhl verheizt und wunderst dich, warum die Wohnung jetzt leer ist. Da heißt es: Wohnung neu einrichten und dieses Mal die Gier im Zaum halten.
Ob es dir helfen würde, mit einem Mann eine richtige Bindung einzugehen, so richtig mit Liebe, Vertrauen, Zärtlichkeit, Nähe und so weiter und dann mit diesem Mann gaaaanz langsam alles erneut zu erkunden. Ganz am Anfang anzufangen und in der ersten Session nicht direkt alles zu erleben, sondern vielleicht nur vor ihm zu knien. Ist langweilig, möglich. Aber es schult die Disziplin. Entweder langweilst du dich die Zeit oder dir fällt nach einer Weile auf, worauf du Lust hättest. Wenn du es aber dann nicht bekommst, weil er weiß, was gut für dich ist, dann hast du wieder Sehnsucht nach dem nächsten Mal. Aber dafür muss er dich eben gut kennen und wissen, wann er deiner Gier nachgibt und wann eben nicht.
Das habe ich auch schon erlebt hat allerdings 20 Jahre und das BDSM Lexikon rauf und runter gebraucht. Ein paar Jahre Pause taten gut und dann ein Neustart bei Null mit neuen frischen Partnern die noch das leuchten in den Augen habe, und ein wenig Angst *zwinker*
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *****hen:

Wie geht es den Paaren, Tops und Subs die selber schon sehr lange im BDSM Bereich unterwegs sind. Standet ihr noch nie vor dem Problem dass alles nur mehr eingespielte Routine war?
Euch der Kick der emotionale Reiz fehlte. Wie seid ihr damit umgegangen, wenn eine Beziehung ausgespielt war?! Wenn ihr ein Niveau erreicht habt auf dem es dann nicht mehr weiterging.
Was kommt nach Perfekt. Nichts mehr? :(

Nein, ich hatte dieses Problem nie. Und obwohl ich die Worte, die ich nun äußere, in den meisten Situation für recht unangebracht halte, empfinde ich sie in diesem speziellen Kontext für recht wahrheitsgetreu:

Das kommt davon, wenn man im BDSM nur einen Kick durch höher, weiter, schneller sucht. Wenn BDSM als sexuelle Checkliste betrachtet und Praktiken einfach abgearbeitet werden, weil man den Thrill so geil findet. Wenn es beim BDSM nur um das geht, was an Handlungen stattfindet, wenn die sexuelle Aufregung im Vordergrund steht.

Da ist es meines Erachtens tatsächlich angebracht zu fragen, ob man eigentlich eine entsprechende Neigung besitzt, oder man einfach Abenteuerlust befriedigt. Beides ist in Ordnung, keines ist "besser" als das andere. Aber bei der Abenteuerlust wird man irgendwann an einen Punkt kommen, an dem man den Gipfel schon mehrmals erklommen hat, alles Wesentliche erlebt hat, und der Pfad nichts Neues und Aufregendes mehr bietet, weil man eben schon alles kennt. Quasi Extremsport.

Mit 25 und nach lediglich fünf Jahren schon derart "ausgebrannt" zu sein ist schon eine Hausnummer. Manche würden von "kaputtgespielt" sprechen. Es ist schwer zu sagen, wie viel Eigenanteil man dabei hat, immerhin gibt es auch eine ganze Fülle an Doms, die ebenfalls nichts anderes machen, als Kick um Kick um Kick abzuarbeiten und die permanent nur auf der Suche nach Thrill und Neuem sind. Aber wenn es das ist, was dich ebenfalls primär getrieben hat, wundert es mich nicht, dass du jetzt in so ein Loch fällst. Bekannt ist das auch als "Sub-Frenzy", bzw. Sub-Raserei. Führt jemanden fast immer irgendwann in einen ziemlichen Drop, wenn man es extrem krachen lässt und dann, wenn das nicht mehr getoppt werden kann (oder weniger wird), die Goodie-Goodie-Chemicals ausbleiben und man einen Endorphin-Kater bekommt.

Ja, BDSM kann sehr aufregend sein, ist eine große Spielwiese mit unendlich vielen Möglichkeiten. Meiner Erfahrung nach ist der Horizont vieler aber recht begrenzt, beschränkt sich auf die üblichen 0815-(Sex)Praktiken, die endlos durchgekaut und bis zur Spitze getrieben werden und dann wird's langweilig und man sucht sich entweder etwas Neues, oder JEMAND Neues.
Wenn man damit zufrieden ist ... so be it.

BDSM kann aber deutlich mehr sein als nur das. Es kann eine Lebensart sein, eine Art zu lieben, eine Art zu begehren, eine Meditation, eine Selbstverwirklichung, eine Auszeit, Wellness, etc.


Zitat von *****hen:

Vielleicht sollte ich die Seiten wechseln. Eine Pause machen?

Nun, die Seite wechseln kann man natürlich - sofern einen das interessiert - aber wenn man auch da nur Kick um Kick abarbeitet, wird man am Ende zum selben Ergebnis kommen, nämlich dass man alles schon ausprobiert hat und man nun vor einer leeren Wüste der Langeweile steht.

Tatsächlich würde ich sagen: Brems mal bisschen und mach eine Pause. Finde heraus, was dich genau daran reizt, oder beschäftige dich mit Aspekten von BDSM, bei denen es nicht immer nur zwingend um das typische "Knie hier", "Kriech dort" und "Mal gucken, wie weit wir's treiben können" geht. Bondage ist zum Beispiel was recht interessantes. Und damit meine ich nicht "Fessel mich ans Bett, hau mich und fick mich durch", sondern sowas wie Shibari. Ruhiges, ggf. erotisches, sinnliches Fesseln, das sowohl ein emotionales, als auch ein mentales Erlebnis sein kann, wo es nicht unbedingt um schnelle, heftige Reize gehen muss. Dabei können, je nach Bedürfnis, auch weitere Facetten zum Tragen kommen, wie D/s oder SM.

Ist man beim BDSM kreativ, wird einem eigentlich nie langweilig. Tut man es mit den richtigen Personen, um der Personen Willen, der gegenseitigen Beziehung Willen, ist der Fokus auch nicht so sehr auf Abenteuer-Erlebnisspielplatz, sondern es geht um eine für beide befriedigende Beziehungsdynamik, in der man gemeinsam wächst und entdeckt und persönlich aufblüht.
*****_Oo Frau
1.141 Beiträge
Was ich als wichtig empfinde zu all den guten Ratschlägen, die hier schon gekommen sind:
Hast Du jemanden, der Dich erdet?
Freunde/ Freundinnen sind hier wichtig, die können helfen, es sind gute Partner etwas zu durchdenken.
Nein. Keine Sexpartner.
Keine Verschiebung oder ein Transfer auf eine andere Person. Der Anker liegt in Dir selbst!

Viel Glück!
*********trone Frau
901 Beiträge
Um an der Eingangsfrage Bezug zu nehmen:
ja ich denke es kann durchaus dazu führen dass man eine "Langeweile" entwickelt, wenn eventuell das Verlangen dahinter vordergründig ist, sich zu spüren und nicht mehr den gewünschten Effekt hat.

Für mich persönlich steht es außer Frage dass es mich langweilen würde. Ich sehe das ähnlich wie @****s_H denn dahinter steht für mich viel mehr das gemeinsame Erleben und die Gefühle die man füreinander entwickelt. Mit jeder Beziehung ist es anders und auf eine eigene Weise schön. Es verbindet auf einer speziellen Ebene und die ist für mich exklusiv. Es gibt sehr viele schöne Facetten daran die ich noch ausleben möchte und hoffentlich auch werde.
****hop Mann
1.707 Beiträge
Zitat von *****hen:
Und in letzter Zeit kann ich von alldem nichts mehr spüren, empfinde einfach gar nichts mehr… als wäre ich dem entwachsen.
Vielleicht, vielleicht hast Du viel maso in Dir und die devoten Anteile wurden nur mit unbekanntem bespielt.
Und Deine maso Anteile, die sind vielleicht moderat und fangen nun an zu zweifeln, ob mit höher, weiter und schneller mehr zu holen ist.
Falls keine allgemeine Lustlosigkeit vorliegt, könnte man sich auch Frage, ob eine tiefere Affinität zu BDSM vorhanden war oder die bekannten Rollenbilder Frau/devot, diesen 'einfacheren' Einstieg ermöglichte.
Dann kann man das, wie alte asiatischen Kampfkunstfilm betrachten, bei denen die Lehrlinge zuerst Jahre lang kriechen müssen um selbst Meister zu werden.
*******987 Frau
9.053 Beiträge
Nur, damit du, TE, mal einen Vergleich hast, weil du dir vielleicht nicht vorstellen kannst, wie BDSM auch sein kann, außer wie du es bisher gemacht hast. Ich möchte damit nicht sagen, dass meine Art besser ist oder angeben oder sonstwas, sondern nur auf das kleine Blümchen zeigen, was in der ganzen Orchideen-Pracht nicht oft gesehen wird.

Wenn ich für ein paar Tage bei meinem Herrn sein darf, mache ich dort auch die Hausarbeit. Nichts besonderes. Nichts, was ich nicht schon 1000 Mal getan hatte. Und trotzdem: wenn ich für ihn die Wäsche wasche und aufhänge, tu ich das fast immer mit einem Lächeln. Denn es ist seine Wäsche und er braucht sie dann nicht selber aufhängen. Ich bin dazu da. Es ist meine Aufgabe. Das macht mich glücklich.
Ich koche auch für ihn. Und es macht mir Spaß. Das ist ein kleines Wunder für mich, denn ich habe in meiner letzten Beziehung acht Jahre lang eingeredet bekommen, dass ich nicht kochen kann. Und mein Herr lobt mich für das, was ich koche. Zu recht, es schmeckt nämlich.
Dass ich Mal mit Freude koche und die Hausarbeit mache, obwohl ich sonst sowas gemieden habe wie der Teufel das Weihwasser, außer es war nötig.... das ist etwas, was ohne Bdsm und die Verbindung, die ich zu meinem Herrn habe, nicht denkbar.
Es ist Teil meines Bdsms. Es ist nicht groß, nicht aufregend, nicht intensiv. Aber es wirkt. Wie ein dezentes Parfüm. Und eben nicht wie die Mädchenumkleide nach dem Sport in der Mittelstufe: 15 verschiedene Deos großzügig in den kleinen Raum gesprüht.
Das heißt nicht, dass das allein mir reichen würde. Ich mag auch den gelegentlichen Kick, die Aufregung, den Nervenkitzel. Und den bekomme ich auch. Hin und wieder, gelegentlich. Wie das rote Paillettenkleid, das man nur zu besonderen Anlässen aus dem Schrank holt, weil es die meiste Zeit einfach zu viel des Guten wäre.
Wow! Sehr lehrreich, das EP!
Ich schliesse mich meinen VorrednerInnen an. Ich vermute, dass man genau dort landet, wenn es einfach um Techniken und Erlebnisse geht und weniger um den Menschen, mit dem man es tut. Deshalb ist dieses Thema tatsächlich sehr wichtig!

Zitat von ****yn:

Ist man beim BDSM kreativ, wird einem eigentlich nie langweilig. Tut man es mit den richtigen Personen, um der Personen Willen, der gegenseitigen Beziehung Willen, ist der Fokus auch nicht so sehr auf Abenteuer-Erlebnisspielplatz, sondern es geht um eine für beide befriedigende Beziehungsdynamik, in der man gemeinsam wächst und entdeckt und persönlich aufblüht.

Genau so!

Ich würde Dir raten, eine Pause einzulegen und darauf zu warten, dass Dir ein Mann begegnet, in den Du Dich mit dem Herzen verliebst. Und dann leb es mit ihm aus.
Ich bin sicher, dass Du dann erstens sehr bald wissen wirst, ob Du wirklich diese Neigung hast. Und falls ja, dass es sich ganz anders anfühlen wird und Du ein Erleben haben wirst, das ein ganz anderes ist, das keine Liste ist, die man abarbeitet.
*******oded Mann
344 Beiträge
Es hört sich so an als vermisst du hauptsächlich den Kick des Neuen und Aufregenden, und das tolle Gefühl vom Anfang. Es ist normal dass nichts ewig neu und frisch bleibt - und das sich Kinks und Bedürfnisse auch mal ändern.

Trotzdem wird es immer wieder Menschen und Dinge geben, die einen begeisterten.

Manchmal hilft es, sich zu überlegen was einen langfristig zufrieden macht wenn der Reitz des neuen verflogen ist.
Bdsm kann genauso interessant oder langweilig werden wie auch Vanilla Sex.

Ich glaube dieses Gefühl der Langeweile, das Du in EP beschreibst, hat nichts mit der Art der Sexualität zu tun, sondern mit einer fehlenden emotionale Bindung zu den Partnern.
Für mich hört es sich so an, als ob Du bisher nur Spielbeziehungen gehabt hättest.
Und dein Fokus war lediglich auf die Auslebung deiner sexuellen Neigungen zentriert.

Sex oder auch Bdsm ohne Tiefe erfüllen nicht auf Dauer.
Sobald die " Experimentierphase" vorüber ist, fühlt sich das ganze ziemlich fad und hinterlässt den Geschmack, den Du kennst.
*******r_73 Mann
4.171 Beiträge
Nein, geht mir als Top nicht so, finde immer wieder neues aufregendes, was ich mit der Sub machen/ausleben kann. Gut gewisse Wiederholungen sind unvermeitlich.
Der Coolidge-Effekt tritt leider auch bei
"Not-vanilla-sex"
auf.

In unseren Genen / unserer Natur ist dieses Phänomen evolutionär verankert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Coolidge-Effekt
****dat Frau
3.740 Beiträge
Ich bin ebenfalls seit ca. fünf Jahren dabei und habe seitdem vielleicht ein Achtel dessen ausgelebt, was in meinem Kopf an Kino angeboten wird. Schon alleine deshalb, weil einige meiner Phantasien eine recht lange Vorlaufzeit haben und ich den dazu passenden Part nicht gefunden hatte / habe.

Was du an Praktiken aufzählst, klingt für mich schon beim Lesen langweilig. Das immer Gleiche, fast rituelle, festgefahrene Standardprogramm. Nur: Sehr viel mehr kann man bei wechselnden Partnern auch nicht erwarten. Alles, was über ein bisschen „Ja, Herr.“, „Darf ich kommen?“ und spanken hinausgeht, braucht Vertrauen, braucht Zeit, braucht viel Kommunikation.

Wenn mich ein Hobby, eine Lebensart, eine Vorliebe langweilt und anödet, lege ich es zur Seite und widme mich erstmal anderen Dingen. Manchmal erwacht das Interesse später noch einmal. Manchmal hat es sich erledigt.
****tia Frau
1.994 Beiträge
Zwischendurch gibt es immer wieder mal eine Flaute, dann soll man es erst einmal lassen und sich mit anderen Dingen beschäftigen. Jede Routine wird irgendwann langweilig. Probiere andere Dinge aus....
*******dev Frau
19.370 Beiträge
Zitat von *******niac:
Der Coolidge-Effekt tritt leider auch bei
"Not-vanilla-sex"
auf.

In unseren Genen / unserer Natur ist dieses Phänomen evolutionär verankert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Coolidge-Effekt

Gerade mal durchgelesen!
Sehr interessant! Und witzig geschrieben...
*******oded Mann
344 Beiträge
Zitat von *******dev:
Zitat von *******niac:
Der Coolidge-Effekt tritt leider auch bei
"Not-vanilla-sex"
auf.

In unseren Genen / unserer Natur ist dieses Phänomen evolutionär verankert.

https://de.wikipedia.org/wiki/Coolidge-Effekt

Gerade mal durchgelesen!
Sehr interessant! Und witzig geschrieben...

Nun ja. Erstens kann man das - wie immer - so simpel nicht vereinfachen. Und außerdem nicht relevant für die OP, die ja explizit von „wechselnden Menschen“ schreibt.
Ich gehe mal stark davon das das wenn man offen genug ist ALLE Möglichkeiten die BDSM so bietet auszusetzen 5 Jahre nicht genügen um das alles durchzuziehen.

Auch ein absinkendes Interesse an bdsm schließe ich nicht aus er beim BDSM gleichgültig zu werden da liegt es eindeutig an den handelnden und deren Handlungen.
*******ssa Frau
5.652 Beiträge
Ich hab gelernt, dass ich mich nicht allein auf das Handeln des Dom verlassen möchte, da ich keine lediglich Folgsame bin - und: auch den Herrn zu unterhalten für mich zum Dienen gehört.
Wirds mal flau kann ich durchaus Ideen einbringen ohne dass es so wirkt als übernehme ich das Zepter.
Auch ein Dom muss mal angestupst werden dürfen oder braucht das sogar.

Das schon viel erlebt zu haben-Gefühl kenne ich auch, wenn ich ab und an denke:
was kickt dich eigentlich noch?
(nach gut 15 Jahren SM-Erfahrung).
Aber ist das nicht auch normal wie mit vielen anderen Bereichen auch?
Ausbildung gemacht, viel gereist, Haus fertig?
Dann geht es ums ausarbeiten, vertiefen, "verbessern", da hin was man besonders gerne erlebt hat - es geht ja nicht um das fertig sein.
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