Zitat von **********_Noir:
„@****yn
Nach Deiner Interpretation dürfte ein Dom auch nur dann dominant sein, wenn er eine Sub zum ausleben hat.
Dominanz/Devotion als Neigung und Dominanz/Submission als soziales Konzept sind nicht dasselbe. Man kann eine dominante/devote Neigung haben, wie man will, natürlich geht die nicht weg oder löst sich in Luft auf. Aber als Akt, als Zustand, als Beziehung braucht beides einen Gegenüber. Es ist also nicht möglich, seine Dominanz oder Submission in Form von Handlungen zu zeigen und einen Zustand innerhalb einer Beziehung zu kreieren, ohne dass ein entsprechender Gegenüber vorhanden ist, der darauf eingeht.
Im Sinne der Keuschhaltung ist es definitiv kein Akt der Submission, wenn man das ohne Gegenüber tut. Eine submissive Neigung kann man haben, nach außen wirkt diese aber nicht ohne Gegenpart, sie kommt nirgendwo an, sie wird nirgendwo hingeleitet, alle Handlungen laufen ins Leere. Wer sich selbst "kasteit", tut das nicht aus Devotion irgendjemandem gegenüber, wenn es keinen Gegenüber gibt. Das negiert nicht die devote Neigung an sich, stellt aber die Motivation der Handlung durchaus infrage.
Zitat von **********_Noir:
„
Ist es nicht egal, ob devot oder maso?
Ich würde nicht sagen, dass es sooo egal ist, insbesonders innerhalb einer Beziehung mit einem Gegenüber. Für sich allein ist ohnehin praktisch alles wurscht, weil man für sich selbst alles definieren kann, wie immer man will, fühlen kann, was immer man will, tun kann, was immer man will. Sobald es aber ins Außen geht und man in Kommunikation oder gar Beziehung mit jemand anderem tritt, ist es nicht mehr so egal, wenn man sich nicht auf Definitionen einigen kann, oder es unterschiedliche Motivationen gibt.
Der Unterschied, ob ich etwas tue, um meinem Gegenüber dienlich zu sein (also IHN im Fokus habe), oder ob ich etwas tue, weil ich das Leiden für mich geil finde (also MICH im Fokus habe), kann für den ein oder anderen dominanten/sadistischen Gegenüber unter Umständen essenziell sein. Genauso wie es umgekehrt für mich sehr essenziell sein kann, ob mein Gegenüber etwas tut, weil er kontrollieren will, oder quälen will, oder mich geil machen will. Je nachdem, um was es konkret geht, kann die Motivation hinter einer Handlung für mich passend oder unpassend sein, sich für mich richtig oder falsch anfühlen.
Wer mich zum Beispiel lecken will, um mich geil zu machen, wird auf Granit beißen. Das ist mir extrem unangenehm, ich wäre sofort raus aus meiner Erregung, bekäme Frust, würde störrisch werden. Wenn mich jetzt aber jemand fesselt und leckt, weil er mich kontrollieren will, etwas tun will, das mir unangenehm ist, mein Unbehagen genießt und sich selbst an diesem Unbehagen aufgeilt, wäre das schon wieder etwas ganz anderes.
Ich kann mir vorstellen, dass es für Tops nicht anders ist, dass einige von ihnen durchaus wissen möchten, woher genau bestimmte Fantasien und Vorlieben kommen, was genau dabei eigentlich befriedigt wird, was die Motivation dahinter ist.
Zitat von **********_Noir:
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Ich denke, es geht auch einfach um die Kontrollabgabe.
Nicht mehr über den eigenen Körper frei verfügen können.
Na ja, aber wer das selbst bei sich macht, gibt ja keine Kontrolle ab.
Persönlich fällt es mir ein bisschen schwer, es als Devotion zu empfinden, wenn jemand im Grunde auf eine bestimmte Praktik fixiert ist, die er auch gänzlich ohne dominanten Gegenüber an sich selbst ausübt. Aber nu, wer das für sich so sehen will, soll das tun.