Hallo,
ich habe auch IPP (bin allerdings jetzt operiert) und versuche hierzu mal meine Erfahrungen zu schreiben um evtl. anderen zu helfen.
1. IPP betrifft ca. 5-7 % aller Männer ab 40-45 und ist bei Männern die wohl meist totgeschwiegenen Krankheit. Auch viele Urologen haben Probleme mit der Diagnose. Ich war bei 4 Urologen und zwei Hausärzten bis mir jemand sagen konnte was ich habe.
2. Bei mir hat das schleichend angefangen - es ist meist das größte Problem das man selber und auch die Partnerin nichts merkt da der Prozess meinst über 1- 3 Jahre läuft. Mein Penis war eigentlich immer ganz gut ca. 19cm erigiert, grade und meiner Frau manchmal sogar etwas zu groß. Als ich dann 52 war vor habe ich mich gewundert aber erst im Nachhinein gemerkt, das er etwas krumm geworden ist, und er kam mir etwas kleiner vor. Da ich keine Beschwerden hatte - dachte ich - mei Du wirst halt Älter... Im Oktober 2021 hatte ich dann eine Krümmung von ca. 30-40 Grad und da haben dann teilweise extreme Schmerzen bei der Erektion angefangen. Diese hat Gottseidank aber immer noch wunderbar funktioniert.
3. Also ab zu meinem "Super Urologen" mit Privatpraxis im Besten Viertel Münchens, und 30 Jahren Erfahrung in einer der bekannten Münchner Kliniken. Vielleicht war ich auch zu zurückhaltend ... und nicht genau genug - IPP ist ein extremes Tabuthema bei vielen - und habe ihm am Ende der jährlichen Routineuntersuchung von Schmerzen bei der Erektion und das ich das Gefühl habe das mein Penis krümmer geworden ist berichtet. Vielleicht war er im Stress, hat mich aber etwas weggewedelt und gesagt - "da müssten wir eine künstliche Errektion verursachen, das geht schon wieder weg, das kann mal sein"... Weil.
2. Urologe ... unterirdische Behandlung, beleidigend und persönlich verletzend, eine Frau hätte Ihn vermutlich verklagt. Ich verstehe warum manche Männer wenn Sie zu solchen Ärzten geraten, vor Scham nur noch traurig und aggressiv sind und den Sex einstellen.
3. Mein Hausarzt - nahm mich sehr ernst (ist auch mein Schwager) meinte aber hat er noch nie gehört - er habe aber selber einen guten Urologen --- geh da mal hin - und hat mir auch sofort einen Termin gemacht und ich bin direkt hin... Dem habe ich dann mein Problem geschildert - er meinte dann er hat davon gehört, aber keine Ahnung - aber sein Praxiskollege kennt sich damit etwas aus. Termin nach der Mittagspause beim Praxiskollegen. Der erste Arzt der mir sagen konnte das ich eine IPP habe, mir etwas erklärt hat was das ist und ein bisschen was man machen kann. Tadafil verschrieben (ist im moment wohl das einzig wissenschaftlich anerkannte Medikament zu Verzögern der Krankheit) und meinte man muss warten bis die Krankheit zum Stillstand gekommen ist und ich soll in 3 Monaten wieder kommen (FEHLER!!!!) dann reden wir Optionen.
4. Nach Hause mit der Diagnose zu meiner allerbesten Frau die mir immer extrem geholfen hat und die auch 70% der Recherche gemacht hat und wir haben Lösungsmöglichkeiten gesucht.
Es gibt folgende Ansätze die ich nach meiner Erfahrung hier mal bewerte:
Wichtig ist ein guter Arzt und Leute die von Ihren Erfahrungen berichten, da über das Thema auch hier im JC nicht bzw. kaum geredet wird. 2 Millionen Mitglieder, davon sicherlich 200.000 Männer über 45+ davon sind 5% betroffen. Heisst 10.000 betroffene dürfte es alleine im JC geben. Und es gibt zwischen 2006 und 2022 genau 4 Threads zu dem Thema
Liebe Mods falls Ihr das hier lesen solltet, macht Euch mal schlau und ich denke die 10.000 Männer würden sich mal über ein Special zu dem Thema von Euch freuen. Ich helfe da gerne mit (und andere betroffenen hier sicherlich auch (vor allem wenn Sie anonym bleiben) Da habt Ihr ja so Umfragen vor Specials etc.
So nun zu meinen Erfahrungen(ich bin kein Arzt, berichte nur von meinen sicherlich 20 Arztbesuchen und den Aussagen und eignen Erfahrungen)
• Tadafiltabletten - verzögern wohl die IPP sollte man auch danach noch nehmen, verzögern die Krankheit und bringen sie teilweise zum Stop. Wohl die einzige Tablette über die eine halbwegs wissenschaftliche Einigkeit herrscht das Sie bei IPP was bringt.
Bei geringer Verkrümmung - bis 30Grad ohne Schmerzen, ohne Verschlechterung - am besten akzeptieren, manche Frauen werden dadurch auch besser stimuliert und hat es bis zu diesem Grad sowenig gestört das wir es nicht als Problem gesehen haben. Trotzdem dringend ab zum Arzt damit man das bei bis 30 Grad hält!!!! Hier kann man auch schon Noninvasiver Therapien empfehlen! (Siehe zumindest Tadafil)
Bei starker Verkrümmung von 30-90 Grad (ich war bei ca. 75 Grad) sind wir beim Thema was für Therapien gibt es:
Was passiert eigentlich: Bei der IPP bildet sich Narbengewebe in Schwellköprer des Penis und führt zu tastbaren Verhärtungen - das Narbengewebe zieht den Schwellkörper zusammen und sorgt für 1. eine Verkleinerung und 2. für eine Verkrümmung. Die Verkrümmung ist korrigierbar, die Verkleinerung nicht. Sorry. Daher so früh wie möglich handeln und das Thema nicht verschleppen. Woher dies Vernarbung kommt - dazu gibt es zwei-drei wissenschaftlich "halbwegs" fundierte Thesen: 1. Veranlagung, 2. Rauchen, 3. Viele harter Sex, der leichte Risse im Schwellkörper verursacht an dem sich dann die Verhärtung anlagern kann. Am wesentlichsten ist jedoch wohl 1.
Manchmal in ca. 5-7% der Fälle gibt es sine spontane Heilung bei der sich die IPP aus unbekannten Gründen, ganz oder teilweise wieder zurückbildet. Darauf sollte man allerdings nicht hoffen. Die Chance ist 1:20! Besser was tun.
Fall 1: Erektion funktioniert noch - Glück im Unglück (wie bei mir)
Non operative Methoden:
1. Tadafil
2. Stosswellentherapie (wissenschaftlich umstritten ob es was gegen die Verkrümmung hilft, allerdings zumindest gut zur Schmerzlinderung) Habe ich gemacht - hat bei mir Verkrümmunksstechnisch wohl nichts gebracht (obwohl ich vielleicht bei 90 Grad gelandet wäre ohne, das kann ich jedoch nicht beurteilen habe leider keinen Zwilling als Testgruppe), allerdings waren die Schmerzen nach Sitzung drei wesentlich erträglicher.
3. Penisstrecker - habe ich nach der OP bekommen(warum danach dazu später). damit soll man wohl leicht bis moderate IPP wieder strecken können)
4. Eine Creme die hier ein Teilnehmer im Forum empfiehlt (einfach mal nach IPP hier googeln) habe ich nicht ausprobiert, aber wenn diese wie beschrieben Narben enthärtet, kann Sie sicherlich hilfreich sein. Und die Zusammensetzung sieht nicht bedrohlich aus.
Operationen:
Bei der OP wird der Penis begradigt, eine Verkürzung kann nicht ausgeglichen werden und wird je nach OP sogar noch verstärkt.
Hierzu sollte die Verkrümmung mehr als 40 Grad (meist wird erst ab 60 Grad operiert) betragen und sich seit mehreren Monaten nicht mehr verschlimmert haben.
Hier wird es bitter:
1. Option OP nach Nesbit
In Deutschland kennt man eigentlich nur eine Methode die Methode nach Nesbit. Diese war die erste OP die bei IPP seit den 1950er angewandt wurde und wir standardmässig auch heute noch in D operiert. Wenn der Penis gekrümmt ist hat er eine lange und eine kurze Seite. Bei Nesbit wird die lange, die gesunde Seite aufgeschnitten, verkürzt und wieder zusammengenäht. Dadurch - Verkrümmung weg - aber Penis noch kürzer. Wir erinnern uns - Durch das Narbengewebe ist Euer Penis (immer im errigierten Zustand) eh schon um 2-6 cm kürzer, durch Nesbit kommen da nochmal 4-6 cm dazu. Einstellung der deutschen Ärzte für Männer ab 50 die Nesbit operieren - Mei wozu brauchen Sie den denn noch? (EHRLICH)...
Daher haben meine Frau und ich uns angeschaut und gesucht.
2. Option: OP nach Egydio
Dr. Egydio ist ein brasilianischer Arzt und hat hier eine neue Methode entwickelt. Hier wird der Penis an der kurzen, verkrümmten Seite aufgeschnitten, Narbengewebe soweit möglich entfernt, um eine spätere weitere Verkrümmung möglichst zu vermeiden. Dann wird ein Graft (Implantat aus Stierherz oder Alternativ habe ich auch gesehen Mundschleimhaut) über die offene Stelle gelegt. Vorteil, die noch vorhandene Länge bleibt erhalten. Allerdings ist nach der OP der Penis auch erstmal deutlich kleiner, da das Implantat sich erst wieder ausdehnen muss und bis das geschehen ist (ca. 6-18 Monate) kann sich der Schwellkörper nicht wie gewohnt ausdehnen. Nach der o.G. Zeit hat Mann aber wieder seine Länge wie vor der OP. Ich habe diese OP gemacht und bei mit ist es jetzt so: Original (als 19 Jähriger ca. 19-20cm) nach der IPP waren noch 16cm übrig. Direkt nach der OP 8cm (schrei!!!) jetzt nach 8 Monaten bin ich wieder bei ca 15cm, l.t meinem Arzt schaffe ich vermutlich noch 2cm dazu ... da wir mit einem Penisstrecker arbeiten... den man nach der OP verwendet um das Implantat zu dehnen und aufzuweichen. (Das liegt wie ein Druckverband um den Schwellkörper... )
Nachteil: Diese OP beherrschen nur sehr wenige Ärzte, ist ca. Doppelt so teuer wir die Nesbit(4500€) - Egydio so ca. (9-10.000€ bei den Ärzten die ich gefunden habe), wird von gesetzlichen Kassen nicht gezahlt, meine Private hat auch nur 2/3 übernommen, da Sie keine Vergleichspreise für Deutschland gefunden haben, da es in D wohl niemanden gibt der das macht. Wobei ich nach meiner OP wohl noch einen türkischen Arzt in Berlin gefunden habe der es wohl in D und auch etwas günstiger macht, seine Webseite allerdings nicht sehr viel darüber aussagt)
3. Wenn durch die IPP keine Errektion mehr Möglich ist, kann man noch eine Pumpe und ein Implantat einsetzen, damit habe ich aber keine Erfahrung. (aber mein Arzt - daher mal anrufen kostet nichts, Videoberatung 100€)
Wer mehr zur IPP lesen möchte soll sich mal die Seite meine Arztes ansehen (Dr. Kühas in Wien, er hat direkt bei Dr. Egydio in Brasilien gelernt, bitte Googeln weil ich glaube solche Links sind hier nicht erwünscht) er hat meiner Meinung nach zu IPP die informativste Seite die ich je gefunden habe gemacht.
Ich hoffe der Beitrag hilft anderen Betroffenen und ich fände es Toll wenn der JC hierzu mal ein Special machen würde, da viele betroffen sind, es aber ein absolutes Tabu Thema ist an dem auch viele Beziehungen zerbrechen und ich froh bin das meine Frau damit so cool umging .
liebe Grüße
der Mann der kinkys.