Ich antworte mal auf den Ep ohne den Rest jetzt gelesen zu haben.
• Welche Art Beziehung lebst du und warum?
Ich lebe aktuell in einer monoamoren und monogamen Ehe (8 Jahre Beziehung) mit Kindern. Auch zuvor waren meine Beziehungen immer nur mit einem Partner.
Warum? Vermutlich wurde ich so sozialisiert und hatte auch eigentlich nie etwas anderes auf dem Schirm.
Was Liebe und Zusammenleben angeht so möchte ich auch bei meinem Partner einen Sonderstatus haben und ihn auf die Art nicht teilen. Ich selbst möchte mich ebenso auf eine Person konzentrieren. Ich kann mir im Kopf nicht vorstellen mit mehreren Männern eine feste Beziehung zu führen/zusammen zu leben und sie auf die Art zu lieben, wie ich partnerschaftliche Liebe empfinde.
• Wie hast du dich persönlich in deinem Beziehungsleben entwickelt?
Ich habe bereits eine geschiedene Ehe und Beziehung von 11 Jahren hinter mir in der es nach ein paar ersten guten Jahren sexuell nicht lief. Ich liebte den Mann und wir hatten ein schönes Leben. Sexuell wären wir wohl aber nicht mehr auf einen Nenner gekommen. Der Sex mit ihm reizte mich nicht und er war mir zu passiv und unbeholfen und es fand keine Entwicklung statt.
Das gab mir schon zu denken… auch ob man eigentlich generell und über Jahrzehnte mit ein und derselben Person sexuelle Erfüllung finden kann. Und inwiefern eben auch sexuelle Unzufriedenheit ein Faktor für Trennung ist. Auch bei anderen Paaren hörte ich oft von wenig (keinem) Sex nach vielen Jahren /Kindern… oder las hier im Joy wie einzelne Partner ihr Leid klagten, dass sie sexuell untufrieden sind, aber doch eigentlich den Partner nicht verlassen wollen und ihn/sie lieben.
• Kannst du dir vorstellen, dein Beziehungsmodell zu verändern?
Ja.
Erst fing ich selber an über eine sexuelle Öffnung und Polygamie nachzudenken und später das Thema dann auch mit meinem Mann zu besprechen.
Wir wollen beide weiterhin eine monoamore Zweierbeziehung führen. Wir sind aber der Meinung, dass Sex auch mit anderen Menschen eine gute Bereicherung sein kann; was die eigene sexuelle Entfaltung angeht aber auch der Partnerschaft gut tut.
Wir sehen das als Ergänzung, Spaß und einen Reiz des Neuen und Unbekannten. Und gerade dieses Neue und Unbekannte entfacht doch einen Reiz, den sich vertraute Partner nicht mehr geben können. Gewöhnung nach Jahren und Jahrzehnten kann ebenfalls die Leidenschaft einschlafen lassen.
Wir sind allerdings selbst nach 8 Jahren noch nicht an dem Punkt, dass wir uns sexuell langweilen oder nicht reizen.
Aber ich denke ich möchte meinem Partner auch zugestehen in seinem Leben noch mit anderen Frauen Sex zu haben und er mir ebenso mit m/f. Da es für uns aber gemeinsam noch relatives Neuland ist, würden wir das zunächst einmal gemeinsam und im Beisein des anderen erleben wollen.
Natürlich mache ich mir auch Gedanken über meine Gefühle und ob so etwas auch zu Problemen in unserer Partnerschaft und Sexualität führen kann. Aber ich denke die Vorteile und Freiheiten überwiegen.
Ich möchte mit meinem Mann gerne alt werden. Aber wenn ich mir vorstelle er bleibt der einzige Sexpartner für den Rest meines Lebens, habe ich das Gefühl da auch etwas zu verpassen. Es gibt auch ein paar Vorlieben, die er nicht mit mir teilt und ich das nur mit jemand anderes erleben könnte.
Ich bin also froh über unsere gemeinsame Ausrichtung dahingehend und bin gespannt, was die Zukunft bringt.