Erfahrungsaustausch gewünscht: Bedürfnisse anderswo stillen

Im Ernst. Bitte lesen...

Wenn ich das richtig sehe ist der grundlegende Unterschied doch, dass Du einen spielerischen Angang an sexuelle Erlebnisse hast und Sex als ein Hobby perfektionieren möchtest. Kann ich bestens nachvollziehen.

Deine Frau liebt dagegen den stabilisierenden Beziehungssex, der keine Abenteuer braucht sondern Vertrauen und Intimität braucht und bestätigt. Experimente haben immer das Risiko, dass Brüche in den Wünschen aufbrechen und sich als Brüche in der gemeinsamen Intimität niederschlagen. Lieber erlaubt sie dir das Auswärtsspiel, weil Sex für sie kein Spiel ist.

Wenn du das Auswärtsspiel wahrnimmst ist klar, dass sie dafür kein wirkliches Verständnis hat, es jedenfalls nicht nachempfinden kann, aber tolerant genug ist, es dir zuzugestehen. Jetzt ist die Frage: Kann sie das, weil sie souverän und sich deiner sicher ist, vielleicht auch interessiert an deinem Bericht? Oder muss sie sich darauf einlassen, weil sie dich nicht verlieren will und dir daher deine Wünsche zugesteht, selbst aber nichts davon mitbekommen möchte? Im letzten Fall musst sie sicher gehen können, dass der Fortbestand eurer Beziehung ohne jeden Zweifel deine erste Priorität ist, du lieber verzichtest als sie diesbezüglich zu verunsichern - was etwas anderes ist, als Eifersucht, die darf sein.

Wir haben ja grade gelernt, dass man 4 Elemente einer Beziehung beschreiben kann, die in unterschiedlicher Gewichtung die Basis der Beziehung bilden:
1. Sex in der Beziehung, 2. Intimität und Nähe, 3. Perspektivische Gemeinschaft und 4. Interessen (Monogam, polyamor oder offene Beziehung?). Wenn es dir gelingt, deinen Wunsch nach spielerischen Experimenten im Sex klar in der Rubrik 4. Interessen zu verorten ohne dass 1., 2. und 3. davon wesentlich tangiert werden und das auch so bei ihr ankommt, dann kannst du los legen.

Ja , bei mir ist es ähnlich...meine Partnerin (offene Beziehung) gibt mir aber die Freiheit, meine Vorlieben- die sie mir nicht erfüllen möchte/kann -anderweitig auszuleben...und das ist gut so und funktioniert perfekt...

Also erstmal würde ich nochmal in Ruhe das Gespräch suchen, um über Regeln und Grenzen zu sprechen.
Ist es beispielsweise nur deine verkürzte Wortwahl im EP oder macht deine Frau einen Unterschied, ob du dir zum Beispiel eine Affäre suchst oder eine bezahlte Dienstleistung (z.B. Domina- oder Tantrastudio aufsuchen)?

Wenn du sagst, dass du das eigentlich eher mit deiner Partnerin erleben möchtest, denke ich mal, du benötigst, um Sex richtig genießen zu können, auch eine gewisse emotionale Verbindung. Das klappt natürlich bei einer Dienstleistung nicht. Eine Affäre/F+ könnte hier eher etwas für dich sein.
In einer Affäre können aber natürlich auch Gefühle aufkommen und nicht jeder ist in der Lage, Verliebtheit von Liebe zu unterscheiden oder polyamor zu leben.

Also ich kann dein Dilemma verstehen, auch wenn "Freifahrtsschein" sich erstmal toll anhört, ist es halt doch nicht so leicht.

@**********ch84x

Du schreibst

Ich gehe davon aus, das es nichts bringt, wenn man versucht gegen die eigene Uhr zu leben und das nicht nur in Bezug beim Sex.
Die Frage ist also eher, wieso Du das was Du jetzt wieder haben möchtest, auf gegeben hast. Ist es nicht so, das es gar nicht zu einer Beziehung gekommen wäre, wenn Du darauf bestanden hättest? Und ist es nicht auch so, das Dir Tantramassagen/Domina gar nicht reichen, wenn man sich Deine Vorlieben einmal an sieht?
Deine Frau hat aber damals schon geäußert, das Deine Vorlieben nichts für sie wären. Damit ist sie auch nicht einfach gestrickt, sie weiß nur was sie will und was nicht.
Inwieweit Erfahrung anderer Dir hier weiter helfen könnten, weiß ich auch nicht, denn an der Einstellung von Ihr und Dir ändert sich ja damit nichts.
Sex kann man in vielfältiger Art und Weise gemeinsam entdecken und ausleben. Wenn man allerdings Dritte mit ins Boot holen will und der Partner/in mag das nicht weil es damit eine ganz andere Lebensweise würde, dann sind das keine guten Vorzeichen.
Für mich klingt das auch eher danach, das Du die Hoffnung hattest, sie würde ihre Einstellung im Laufe der Zeit ändern. Hat sie aber nicht und sie hat daran aus kein Hehl gemacht.
Fazit "Wenn einem etwas so wichtig ist, das man nicht drauf verzichten will, dann belügt man sich selbst, wenn man dagegen handelt."
WiB

Dass es dich zwickt und du trotz "ihrem GO" Bauchweh hast, finde ich verständlich. Es wird nicht so einfach sein. Ihr müsst euch nichtsdestotrotz miteinander auseinandersetzen, denn emotional kommt sicher einiges in die Gänge.
Bei ihr und bei dir. Auch deine Erlebnisse wollen verarbeitet werden und ganz sicher wird sie auch emotional berührt. Respekt vor einer Öffnung zu haben, erachte ich also als normal. Sprecht darüber. "Ausweichen is nich".
Es ist einfach etwas anderes, als mit Freunden mal auf Piste zu gehen oder zum Einkaufen. Heißt für mich, dass du mit Auseinandersetzungen, Höhen und Tiefen rechnen musst.

@**********ch84x

Du hast erwähnt, dass diese Vorlieben vor der Beziehung bei dir vorhanden waren.
Das zuerst
In der Ehe hast du festgestellt, Mist, ich kann gar nicht ohne diese Vorlieben leben.
Selbstverständlich kann man sie über einen Zeitraum ausblenden, wir Menschen sind Meister diesbezüglich.
Jetzt kommt alles wieder hoch. Es ist deine Identität, das bist du, abstellen? Vergiss es.

Ich finde es gut, dass deine Frau dir den Freiraum gibt, deine andere Sexualität, die zu dir gehört, woanders ausleben kannst.
Lass deine Frau in Ruhe, sie wird dazu kein Zugang finden. Ihr habt eine andere angenehme Basis. Kann man dies nicht so stehen lassen?
Geh auf Fetish Partys oder such dir jemanden für deine Spielerei.
Es kann funktionieren. Glaub das mir 😁👍😋

Hallo Genussmensch84x

Nun, auch ich weiss nun nicht recht, wie ernstgemeint, überlegt und sachlich konkret (z.B. bei der Domina auch mit normalem Sex? usw.) die Angebote Deiner Frau denn waren. Natürl. müssten sie für sie wirklich vorderhand stimmen (wovon auch ich ursprüngl. ausging). Ob längerfristig, ist m.E. ohnehin offen.

Ob Du die Angebote annehmen willst, ist Deine Sache. Eben: Wie wichtig sind Dir diese Bedürfnisse genau? Du kannst Dir überlegen, ob Du's mal ausprobierst (und Deine Frau idealerweise vorgängig informierst). Und dann guckst zusammen mit Deiner Frau, wie es Euch ergangen ist und ergeht. Dies ist höchst individuell und von aussen nicht zu beurteilen.
Solange Du grosse Befürchtungen hast bzw. Du Dich "unwohl" fühlst, solltest Du besser nicht weitergehen.

Und ob die Angebote sachlich für Dich stimmen, musst ebenfalls Du wissen.

Auf den ersten Blick sind die Risiken gering: Es geht nicht um rein private Kontakte, aus denen "mit Pech" mehr entstehen kann. Und einen grossen Einfluss auf Eure Paarsexualität sehe ich nicht, da Deine Frau an diesen Dingen nicht interessiert ist, was Du akzeptierst.

Lg, alles Gute! Pidu

Als ich damals mein erstes date gehabt habe ( und ja ich weiß, ich habe das in dem ein oder anderen thread schon einmal erwähnt) musste ich mir gefühlt sicher sein, dass es okay für meinen Mann ist. Dass mir im Nachgang kein Vorwurf gemacht wird. Als mein Mann sich mit einer anderen Frau zum Sex verabredet hat, litt ich wie eine Hündin. Aber niemals hätte ich es ihm vorgehalten. Es ist einfach wichtig im gemeinsamen Prozess zu bleiben.

@**********ch84x
Wenn dir deine Vorlieben vorher schon genau bewusst waren, frage ich mich, warum du dich überhaupt auf eine feste Beziehung mit deiner Frau eingelassen hast. Vorlieben lassen sich doch nicht so einfach wegwischen.
Nun suchst du eine Frau, mit der du deine Vorlieben und Wünsche ausleben kannst. Das Netz ist voll von Männern wie dich. Aber auch voll von Frauen, die nicht als sexuelle Wünsche Erfüllerinnen von gebeutelten Ehemännern oder Partnern in irgendeiner Form dienen wollen.

Diese Frage kann dir allein nur deine Frau beantworten.

@*********asel

Ja, was wäre das Forum nur, ohne dieses ständig leidige Thema
Ich verstehe die meisten Männer da eigentlich nicht.
Meine Erfahrung ist, sie klopfen doch schon vor dem ersten Date die sexuellen Vorlieben der Frau ab. JA, nicht nur hier, auch in sogenannten Singlebörsen.

Ich glaube, dass deine Frau froh sein wird, wenn du dir deine Wünsche - die sie nicht teilt - anderweitig befriedigst. Ein ständiger Druck, etwas neues zu produzieren, ist auch nicht schön.
Solange du ihr nicht das Gefühl gibst, das eure gemeinsame Sexualität langweilig und wertlos ist und du nur noch " anderweitig" Sex hast - was soll passieren?
Schwieriger wird es, wenn die gemeinsame Sexualität auf der Strecke bleibt ( meine eigene Erfahrung)
Ich hatte keine Probleme, wenn er SM woanders auslebt, aber ich brauche doch auch das Gefühl, dass es mit mir auch schön ist und nicht nur " weil sie eben so gestrickt ist".

Danke für deine Offenheit, echt mutig bei der Forumsgemeinde.

Dinge verändern sich im Leben.
Es gibt nie ein Stillstand, eher Unterdrückung von Dingen, die man gut findet. Es gilt dies zu ändern.

Das ist richtig. Aber auch die fürchten sich aus Erfahrung davor, zum Objekt gemacht zu werden. Und das läßt sich im virtuellen Raum schwer entkräften. Da braucht Mann schon viel Humor.

Was möchtest Du denn genau besprechen?
Du hast das Go von Deiner Frau Dir anderswo das zu holen was Du brauchst und entweder machst Du das oder lässt es bleiben 🤷
By the way: Wie Du Dich damit fühlen wirst kann Dir keiner hier sagen. Das wirst Du selbst herausfinden müssen.
Und der Ausdruck "einfach gestrickt" ist nunmal negativ behaftet. Wenn man dass dann im Zusammenhang mit seiner Frau die man liebt und respektiert verwendet ist das einfach unglücklich ausgedrückt.

Das mag stimmen, aber was bei Frauen gut klappt, außerehelichen Sex zu finden, klappt in der Realität für Ehemänner oder Männer in einer sonstigen Beziehung nicht so besonders.
Das mag auch daran liegen, das sich sexuell unzufriedene Menschen in Beziehungen/ Ehen sich gerne Singles wünschen, die besuchbar sind, um nicht unnötig die Familienkasse zu belasten.
Die meisten Single Männer sind dann froh, so überhaupt mal an Sex zu kommen. Hingegen brauchen Single Frauen oft mehr, als nur die Wünsche Erfüllerin für fehlenden Sex zu sein. Für dieses mehr, fehlt gebundenen Männern meistens die Zeit.

@****54
Im Grunde stimme ich dir da zu. Aber ich denke, es nicht unbedingt mit Furcht zu tun, das Frau nicht die sexuelle Wünsche Erfüllerin von irgendeinem Mann sein will. Sie haben meistens einfach nur keine Lust darauf.

Ja allerdings. Gehört für mich persönlich aber dazu, da im Voraus mehr als einmal mit meinem Partner drüber zu reden. Aber auch dann kann Dir niemand prophezeien wie Du oder auch Deine Frau sich danach fühlen werden.

„Es ist für ihn in Ordnung“ keine Ahnung wieso man das als Gedränge nun interpretiert.
Ja man hat sich so kennengelernt aber das ist nun auch schon mindestens 13 Jahre her. Wie gruslig ist es denn wenn man sich in 13 Jahren nicht verändert...???

Also vor 13 Jahren hatte ich definitiv eine andere Vorstellung zum Thema GV wie heute.

Mein Sicht zu diesem Sachverhalt, du hast ne sehr tolerante und Frau geheiratet die genügend Verständnis über deine Bedürfnisse aufbringen kann.

Meine Ansicht im allgemeinen ist dann aber etwas anderes.
Für mich ist Ehe etwas verbindliches zwischen zwei Menschen. Allerdings leben wir in einer Zeit wo wir uns bei allen was es gibt einer riesigen Auswahl bedienen können. Demzufolge wäre es dann eine Zumutung von der Person die ich liebe, ihr restliches Leben nur mit mir zu schlafen.
Mir ist es wichtig das meine Partnerin/Ehepartnerin so oft wie möglich ein glückliches Leben an meiner Seite führen kann. Wenn sie demzufolge mit einem anderen Partner ihre Bedürfnisse stillen kann, die ich ihr evt. nicht erfüllen kann, dann wäre dies absolut okay. Denn somit kommt sie zufrieden und glücklich nach Hause zu ihre Familie.

ABER:
Ich darf es nicht erfahren oder mitbekommen weil dann wäre es für mich ein Grund die Ehe/Beziehung aufzulösen.
D.h. Sie soll über diese Freiheit in der gemeinsamen Partnerschaft Bescheid wissen aber damit sehr verantwortungsvoll und respektvoll damit umgehen...net ganz so einfach das Thema

Ich finde die Frage völig berechtigt und auch gut, dies anzusprechen. Gibt ja sicher viele Paare, die untersxhiedliche Bedürfnisse haben. Finde es auch interessant, wie man dann damit umgeht. Solange die Liebe die Basis ist und bleibt.

Ich möchte hier nicht den Rahmen der Diskussion sprengen...aber ich werde ein Gefühl nicht los.

Zum einen kann ich bei einer Diskussion nur hinnehmen, was z.B. ein Mann über seine Frau schreibt.
Ich kenne real wirklich einige Frauen, die das, was ihre Männer so hinter ihrem Rücken tun, entweder ignorieren und dabei leiden oder es ansprechen und dabei leiden usw...
Ihnen könnte man vorwerfen, dass sie an der Beziehung weiter festhalten, wenn sich anscheinend keine anderen Lösungen finden.
Und ich denke (das wird aber vermutlich nicht gern offen ausgesprochen), es wird auch Frauen geben, die sagen "Mach´es, aber lass´mich damit in Ruhe", die aber auch darunter leiden.

Weil sie lieben und der Mann (das wäre jetzt das Beispiel hier) die gemeinsame Sexualität verlassen möchte.
Klar, ich kenne die Argumente, warum das so passieren kann usw...

Aber immer, wenn ich das hier lese, frage ich mich und möchte die Frage an die Männer weitergeben:

Warum sucht ihr euch nicht mutiger die Frauen aus, die zu euren sexuellen Vorlieben passen?
Die, die die gleichen Vorlieben haben, oder sogar sexueller forscher sind, neugieriger ?
Warum fragt ihr die nicht auch, ob sie euch heiraten und mit euch Kinder haben möchten?

Mir scheint nämlich sehr oft auch ein Kriterium die Wahl der Lebens-Partnerin ganz klar zu beeinflussen: dass sie sexuell zurückhaltender ist.

Alle Männern, die plötzlich im Laufe ihres Lebens entdecken, wie wichtig ihnen gewisse sexuelle Praktiken sind, möchte ich fragen: War euch zu anderen Zeiten vielleicht die Liebe und Verlässlichkeit, das Verbindende, Sanfte zwischen euch wichtiger ?

Ich möchte niemanden hier angreifen, bin wirklich daran interessiert, wie dieser Aspekt sich aus Männersicht darstellt.