„Marie Kondo & Co boomen, Minimalismus ist ein neuer Trend.
Marie Kondo ist mir sympathisch. Die ist nicht grundsätzlich gegen Sammlungen & Vorräte. Und von ihr habe ich mich hier und dort in Punkto Organisation inspirieren lassen.
Doch einige Minimalismus-Jünger waren mir zu hektisch.
Ein gewisser Vorrat lässt einen doch viel entspannter durchs Leben gehen.
Klopapier ausverkauft? Die Regale mit dem Öl sind leer gefegt? - Aha. Ich hab noch ein paar Wochen bevor das zu meinem Problem werden könnte.
Etliche Minimalismus-Ratgeber fand ich zum Kotzen. Da war ich nach dem Lesen verwirrter als zuvor. Mir ging es schlecht, bis ich sagen konnte, was mich an diesem idealistischen Geschwurbel störte. In so mancher Problembeschreibung erkannte ich mich wieder. Ja, das Bedürfnis habe ich auch. Doch die Schlussfolgerungen stimmten irgendwie nicht. Der Handlungsanweisung zu folgen hätte nicht dazu geführt, dass ICH meine Bedürfnisse befriedige.
Zum Glück habe ich den Quatsch inzwischen wieder vergessen.
Was mir fehlte, war eine gewisse Grundstruktur auf dem Speicher. Wodurch der Speicher zu so einer Art "schwarzen Loch" mutiert war, was immer mehr hinein zog, aber kaum noch etwas frei gab.
Bei genau diesem Problem setzten die Minimalismus-Ratgeber an.
Doch ich wollte mich nicht von der Vorratshaltung verabschieden sondern diese besser auf die Reihe bekommen.
DAS
macht einen riesen Unterschied.
Das "schwarze Loch" Problem wurde ausgelöst durch diverse Kleinigkeiten wie "Kartons unterschiedlichster Größen. U.a. auch solche, die ich alleine schwer bewegen konnte".
Mit Schwerlastregalen, nahezu ausschließlich Kartons in einer gut händelbaren Standartgröße, zwei pro Regalboden, bin ich in Punkto Vorratshaltung gar nicht mal so untalentiert.
Alles in Ordnung habe ich zwar (noch) nicht. Und ein wenig Chaos wird mir wohl immer bleiben. Aber es ist schon ein riesen Zugewinn an Lebensqualität seitdem der Speicher keine Art Schwarzes Loch mehr ist. Alles ist beweglicher und ich komme an meine Ressourcen.
Ich habe so einige Hobbies, die phasenweise immer Mal wieder aktuell und dann wieder out werden.
Wäre echt blöd, da immer wieder mit nix anzufangen.
Veränderte Interessen, Hobbies und damit Wohnbedürfnisse? - OK. Ich schau Mal auf dem Speicher, welche Materialien & Möbel ich dort noch hab. Dann räum ich um und
danach schaue ich, ob mir noch etwas zu meinem Glück fehlt. Meistens ist das aber nicht allzu dringend. Ich habe genug, um etwas anfzufangen.
Oder andersherum: Ich hab auf nix mehr so richtig Lust, geh auf den Speicher, warte bis mich ein altes Hobby/ Interessensgebiet anspringt. Und in dem Moment weiß ich meistens auch, welcher Krempel aus dem Wohnraum jetzt auf den Speicher kann.
Minimalismus ist nach meiner Ansicht der Wahn, alles Mögliche wegzuschmeißen, obwohl es noch gut ist und dann "unter Druck" was Neues zu kaufen.
"Ohne Druck" habe ich doch sehr viel mehr Zeit, mich zu informieren und herauszufinden, was ich wirklich haben will.