Stalking - wer hat es erlebt, welche Erfahrungen habt ihr?

Hatte ich mal in schwacher Form aber kann sagen das es nicht lustig ist, da diese Leute ein psychisches Problem haben und damit ist nicht zu spassen.

Man kann viel reden, coachen etc etc aber nicht wenns oben drin falsch verknüpft ist.

Hilfe suchen, drüber reden, öffentlich machen und ja.. wenns nicht geht zur Polizei.
Die Meisten hören bei einer der Interventionen auf und „merken was“ die Schlimmen merken nichts und da braucht es ne Anzeige.

Habe es in unserer WoW Gilde erlebt (ja, den Spaß gibt es auch im Internet).

Die Geschichte: Es gab eine neue Spielerin (~28 glaube ich) in der Gilde. Habe mich ganz gut mit ihr verstanden und wir haben ab und an etwas zusammen gemacht. Irgendwann fiel auf, dass sie, gerade wenn sie in Hauptstädten herumsaß / stand von einem Druiden in Bärengestalt verfolgt wurde. Blieb sie stehen fing er an sich immer wieder "Auf sie drauf zu setzen".

Nach einiger Zeit erzählte sie mir, dass der Kerl sie schon länger stalkt - sie wird angeschrieben sobald sie online kommt und selbst wenn sie im Spiel in irgendwelchen Gebieten rumläuft in denen hochstufige Charaktere nichts zu suchen haben verbringt er teilweise Stunden im gleichen Gebiet und sucht nach ihr. Ein anderer Spieler der viel mit ihr zusammenspielte konnte das bestätigen. Das ging so weit, dass sie sich nicht mehr alleine einloggen wollte wenn nicht wenigsten ein Spieler aus ihrer "Clique" dabei war.

Angefangen hat das ganze in ihrer alten Gilde - er hat sich mehr von ihr erhofft, sie hat nein gesagt, dann ging es los. Mit der Gildenleitung gesprochen, Spieler wurde aus der Gilde geworfen. Kam zurück. Kriegte einen Offizierposten. Was die Spielerin in ihre Clique dazu brachte zu uns in die Gilde zu wechseln (und erst mal die Klappe zu halten weil sie Sorge hatte für Drama zu sorgen, ausgeschlossen zu werden etc.).

Nachdem sie sich mir anvertraut hat habe ich ihr klar gemacht, dass sie sich nichts vorzuwerfen hat und das die Gilde hinter ihr steht um das zu beenden und sie dazu ermutigt Screenshots aufzunehmen und einen Gamemaster zu kontaktieren. Sie hat zu dem Zeitpunkt um etwas Zeit gebeten...

... viel mehr ist aus der Sache nicht geworden. Meine Mitbewohnerin streamt auf Twitch. Ein oder zwei Tage später kam ein Viewer zu ihr in den Channel und schlug ihr vor doch auf Erkundungsreise zu gehen und dass er ihr ein paar sonst eher unbekannte Gebiete zeigen könnte (nicht super ungewöhnlich als Aktivität in dem Spiel). Mir fiel der Name im Chat auf, kurz mit der gestalkten Spielerin unterhalten - war der Hauptcharakter des Druiden. Mitbewohnerin rausgerufen (sie wusste über die Stalking Geschichte bescheid) und sie aufgeklärt "Vorsicht, das ist der Stalker von [Spielerin]". Ich weiß nicht genau WAS meine Mitbewohnerin daraufhin im Stream gesagt hat, alles was ich weiß ist:
1) Es scheint sehr böse gewesen zu sein.
2) Sie hat ihn direkt als Stalker bezeichnet
3) Er hat sich seitdem (Monate) nicht mehr eingeloggt.

So ist meine Mitbewohnerin also den Stalker einer anderen Frau für diese losgeworden.

______________

Soweit zur Geschichte.

Was für mich am schockierensten war, war dass die Spielerin das Stalking einfach "ausgehalten" hat (Abseits davon ihn zu beleidigen und ihm zu sagen er solle aufhören) weil sie Angst davor hatte ihn zu melden und vor allem Angst hatte das sie irgendwie dadurch Ärger kriegen würde.

Was es bringen soll - ich habe keine Ahnung wie sich Menschen von solchem Verhalten erhoffen dass die gestalkte Person doch Gefühle entwickelt.
Was die Zeit angeht - Es gibt so viele Menschen ohne Leben dass mich das nicht wundert. Man muss sich nur mal auf der Arbeit umsehen wie wenig Privatleben einige haben die "im Büro leben" - da gibt es danach nicht viel / hilft es vermutlich sogar die Zeit zu verbringen. Als ich angefangen habe zu Arbeiten habe ich mich immer gewundert, wie einige Workoholics die auch um 22 Uhr noch in 1 min auf E-Mails antworten Arbeiten mit Freizeit verbinden - nach >10 Jahren weiß ich: Sie tun es einfach nicht.

ich bin 2004 via internet gestalk worden - das ging soweit, dass ich mit meinem damaligen internet-addy (unter dem ich auch beruflich bekannt war) auf diversen pornoseiten aufgetaucht bin

witzigerweise basierte das ganze auf einer technik, die ich kurz zuvor als vortrag zum thema "suchmaschinen-optimierung" gehalten hatte - ich hatte dem stalker selbst gezeigt, wie es geht....

ich hatte das glück, dass sich ein polizist für die technik dahinter interessierte und sich der sache annahm - er hat den stalker tatsächlich ausfindig machen können (da dieser sich über einen universitätsproxy einloggte - er dachte wohl, damit sei er anonym - das protokoll wurde problemlos an die polizei übergeben) - es kam sogar zu einer hausdurchsuchung am arbeitsplatz des stalkers

anklage wurde nicht erhoben (damals war stalking noch kein straftatbestand)

die dokumentation dafür ist heute noch im internet zu finden

die frage nach dem warum?
in meinem fall wohl hass und macht
weil er es konnte - weil er mir weh tun wollte - weil ihm der gedanke gefiel

Ja, leider gibt es auf der Welt derartige Perverse. Dummerweise kann man sie nicht immer sofort erkennen.

Zum Thema Internet:

Ich kann jedem nur raten, sich selber mal im Netz suchen, also mit Klar-Namen.

Spuckt Google schon was aus, findet man garantiert mehr mit speziellen Suchmaschinen. Besonders oft ist mir aufgefallen, das viele ihr FB-Profil auf öffentlich gestellt haben. Ich habe damals allen Bekannten Bescheid gesagt, das was über sie im Netz steht.

Das Argument "Ich habe doch nichts zu verbergen" verkehrt sich für den Fall, das man gestalkt wird, ins Gegenteil.

Nach einer Trennung habe ich das mal erlebt. Glücklicher Weise hielt es nicht lange an.

Aber es war anstrengend und beängstigend.

Dem fraglichen Mann weit nach Mitternacht an einem einsamen Ort zu begegnen, wo er definitiv nur sein konnte, weil er mir hinterher spionierte, war dabei das Unheimlichste.

Das traf mich bis ins Mark.

Da hat er sich wie ein Geist verhalten, in seinem Gesicht war deutlich zu lesen,
dass "Gesehen werden" nicht auf seinem Plan gestanden hatte. Dann ist er zum Glück in sein Auto gestiegen und weggefahren.

Begegnung bei Tageslicht und in Gesellschaft inszenierte er mehrmals, jedesmal wollte er dann ausdiskutieren, wer denn nun Recht hat.

Als ob es darum gegangen wäre ... aber wir haben es beide irgendwann glücklich überwunden.

Heute denke ich sogar, vielleicht war das einfach sein Weg, das Ganze zu verarbeiten.

Ob das jetzt "richtiges" Stalking war?

Es war jedenfalls sehr, sehr grenzwertig.

Wenn du Angst gehabt hast ihn zu treffen mitten in der Nacht, dann geht das schon in die Richtung. Gut, das ihr das geklärt habt.

Wenn man von jemand aus der Familie gestalkt wird, wie auf Seite 1 beschrieben, dann ist das schon sehr krass. Erkläre das mal anderen, da wird einem oft nicht geglaubt.

Wird man von jemand, der bei der Polizei ist, oder der im öffentlichen Dienst an Adresse, Tel.Nr. rankommt, gestalkt, sollte man direkt einen Anwalt anschalten.

Es geht doch auch schon im JC los. Ich bin vorsichtig mit dem was ich zeige. Kein Gesicht für alle, keine Nacktfotos.

Leider wird das oft nicht ernst genommen, was soll schon passieren…….

Daher mache ich auch einen Bogen um die Männer, die gleich ein Gesicht haben wollen. Manche Männer brauchen Frauen gar nicht anschreiben, wenn sie nicht gleich ein Foto mitsenden.

Threads wie diese hier finde ich wichtig und gut, es sollte mehr darüber aufgeklärt werden.

Vor Jahren hat mich hier mal ein Mann angeschrieben, der bei einem meiner Bilder die Metadaten herausgefiltert hat - durch Geotagging schickte er mir dann einen Screenshot, auf dem zu sehen war, wo mein Foto geschossen wurde. Es zeigte meine Adresse, das Haus, in dem ich wohne.

Was mich so geärgert hat, war, dass dieser Typ mich anschrieb und einen auf besorgt machte. "Hier schau mal, pass auf, man kann rausfinden, wo du wohnst."
Das Ding ist doch: Diese "Warnung" kam nur zustande, weil ER wie ein völlig Bekloppter mein Bild dazu benutzt hat, um die Metadaten auszulesen und herauszufinden, wo das Bild gemacht wurde.

So jemand sieht sich gern als "Beschützer", aber ich würde sagen, ein normaler, respektvoller Mensch kommt erst gar nicht auf die Idee, irgendwem hinterherzuschnüffeln, geschweige denn sich dann als Held aufzuspielen, wenn er in deine Privatsphäre eindringt und sagt: "Guck mal, so leicht war das. Wenn du mich nicht hättest!"

Meine Stalking Erfahrungen sind der Grund, warum ich schon damals, als der ganze hype mit den sozialen Netzwerken losging, keinem dieser Netzwerke beigetreten bin.
Ich war nie bei Facebook, instagramm, Twitter oder was es sonst noch so gibt.
Leider kann ich nicht vermeiden, dass man mich über meinen Job findet, wenn man meinen Namen googelt, aber privat wird es nichts von mir geben, dabei bleibt es auch.

Stalking ist übel eh die justiz eingreift dauert es ewig .
Ich hab die Sau die mich gestalkt hat vors Gericht gezogen !
Es war eine sehr schwierige Situation angesichts der verängstigtigung der Zerstörung von eigentum ,Telefon Terror ,auflauern und vieles mehr..
Es war die richtige Entscheidung durch das erwirken des Urteils hab ich ruhe .
Wichtig ist alles Dokumentieren, Polizei Verständigen ,zeugen suchen

Stichwort Metadaten. Viele wissen gar nicht, was das ist. Macht man mit einer modernen Kamera, die vielleicht sogar GPS-tauglich ist, Fotos, werden neben dem Foto so Sachen, wie Blende, Uhrzeit, Belichtung usw. gespeichert. Und bei einer GPS-Kamera halt auch die Koordinaten.

Info → https://de.wikipedia.org/wiki/Exchangeable_Image_File_Format

Alle, denen ich davon erzählte, die ihn auch gut kennen, waren fassungslos - ob wir von demselben Mann aprächen, der doch sonst immer so entspannt und humorvoll sei?

Da ist mir bewusst geworden, wie groß die Diskrepanz zwischen seinem Verhalten außerhalb und innerhalb der Beziehung gewesen sein muss.

Nicht, dass ich den Schrecken von damals schön reden will - ich hatte leichte Schocksymptome, ich kenn' mich da aus, ein bisschen - aber für ihn war das wohl emotionaler Ausnahmezustand und die meisten Männer haben nicht auf dem Schirm, wie bedrohlich sie manchmal von Frauen erlebt werden, die doch häufig immer noch so sehr anders sozialisiert wurden als sie selbst.

Ich will nichts entschuldigen, nur Mechanismen erklären.

Besser als ich kann das Franziska Schutzbach in ihrem Buch "Die Erschöpfung der Frauen: Wider die weibliche Verfügbarkeit": https://amzn.eu/4aW885N

Ich hatte mal durch Zufall bemerkt, dass jeder bei Fotos, die ich mit dem Smartphone gemacht und verschickt/irgendwo eingestellt hatte, auch meinen Standort sehen konnte.
Hatte mich da echt erschrocken. Es war bei meinen Einstellungen so gespeichert, dass diese Information mit aufgenommen wird, aber das kann man ja zum Glück ganz schnell ändern!

Also, ich wurde 1990 von einer ehemaligen Affaire gestalkt. Das ganze etwa ein Jahr, nachdem ich die Affaire beendet hatte. Ich war damals noch verheiratet und wir waren auch umgezogen.

Damals gab es noch keine Handys und wir waren im Telefonbuch mit Namen und Adresse gelistet. Ja, irgendwie hat sie die Nummer raus gekriegt und dann ging der Telefonterror los. Meine Kinder waren schon so groß, das sie ans Telefon gehen konnten. Die Ex war so gemein, das sie nur mit den Kindern telefoniert hat, "na, was macht euer Papa denn so usw.". Wenn ich rangegangen bin, hat sie aufgelegt.

Das wurde erst besser, nachdem wir eine neue Telefonnummer (Festnetz) bekommen haben.

Heute habe ich nur noch Handy. Anrufer kann man sperren und wenn es ganz dicke kommt, die Sim-Karte wechseln.

Es war jetzt kein Stalking, aber meine Ex Kollegin hat zwei Gesichter. Wenn man es nicht selbst erlebt hat, wohl kaum zu glauben für andere. @*********lich

Ein Beitrag hier hat mich bewegt, nämlich der mit dem Amt, wo es um eine Wartenummer ging, und der Mann zuerst freundlich und nett war, und dann aber auch sein zweites Gesicht zeigte. Noch zusammen mit einem Kumpel, der dann auch entlassen wurde.

Aus so einer Situation, die ja praktisch jedem passieren kann, zum krassen Stalking zu kommen, eigentlich unvorstellbar.

@*********iese

Für mich auch..... Hat mich echt extrem beschäftigt. Unglaublich.

Danke nochmal für die Erlebnisse, auch wenn sie unmöglich sind.

Ich finde, Stalking fängt da an, wo zum Beispiel jemand nutzt, dass er dienstlich an eine Privatnummer kommt.

Frauen verhalten sich nicht selten derart unprofessionell. Ich habe so etwas selbst mit angesehen - eine Kollegin war so von Ihren Gefühlen überwältigt, dass sie nach eigenen Angaben "ja gar nicht anders konnte".

Das geht gar nicht, das täte ich niemals!

Ich bin erstaunt, dass oftmals auch Männer vom Stalking betroffen sind.

Ich selbst habe auch eine Stalkerin. Nämlich meine Ex-Ex-Ehefrau. Sie wohnt weiter weg und täte sich gottlob schwer mir irgendwo zu folgen, allerdings versendet sie Nachrichten an neue Partnerinnen, Freunde, Bekannte...mit Lügengeschichten um mich zu diskreditieren.

Es gibt in meinem Bekanntenkreis durchaus Menschen, die sich abgewendet haben, ohne das ganze zu hinterfragen. Meine jetzige Partnerin hat mir glücklicherweise sehr schnell berichtet und wir konnten darüber reden und das ganze auch klarstellen.

Die Trennung von dieser Frau war 2008, also vor mittlerweile 14 Jahren. Sie ist damit nicht die aufdringlichste, aber wahrscheinlich beharrlichste Stalkerin in diesem Thread.

Für mich heißt das mittlerweile aufzupassen, dass nicht so sehr öffentlich wird, wo ich mich befinde und vor allem auch mit wem. Ich habe jahrelang gebloggt oder mal den ein oder anderen Facebook-Post abgesetzt. Ich bin mit sehr vielen Menschen privat vernetzt, weil oft große Entfernungen dazwischenliegen. Aber die offene Kommunikation in Foren oder sozialen Netzwerken ist dadurch vorbei.

Der Threadersteller - dessen gute Absichten ich nicht in Abrede stellen will! - bemerkt soeben eine Zunahme männlicher Besucher auf seinem Profil.

Liebe Geschlechtshenossinen, merkt Ihr, dass wir hier Anleitung geben, wie Stalker sich effektiver tarnen können?

Das ist dasselbe Paradoxon wie bei #MeeToo: Es kultiviert und verfestigt, was anprangert.

Empfohlene Lektüre:

https://www.amazon.de/gp/aw/d/3550050763/ref=tmm_hrd_swatch_0?ie=UTF8&qid=1650566203&sr=8-1

Liest sich locker flockig und sind auch nur 48 Seiten.

@*********iese: ich hoffe, Du bist nicht sauer wegen meiner Indiskretion.

@*********lich

ich bin nicht sauer, brauchst keine Tüte. Wir waren uns ja per CM auch soweit einig.

Ich finde das Thema wichtig und würde gerne weitere Tipps zum Schutz vor Stalkern geben. Aber wie Frau_Weiblich schon schrieb, besteht die Gefahr, das man damit potentiellen Stalkern in die Hände spielt.

Ich kann auch den Support bitten, das Thema zu schließen.

@*****m64
Sorry auch an Dich!

Natürlich wollte ich mit meinem obigen Beitrag NICHT die weiblichen Stalker verleugnen - zu denen ich ja auch schon etwas schrieb und zwei oder drei sehr gruselige Fälle persönlich kenne.

Offenbar schenken die Geschlechter sich da nix ...

@*********iese

Wie ist denn dieweil das Aufkommen weiblicher Besuche auf Deinem Profil?