Zweimal in meinem Leben hatte ich einen Stalker, beide bin ich wieder los geworden
Nummer eins...
Den ersten Stalker hatte ich 2014
Frau musste zu ihren Stromanbieter um vor Ort etwas zu klären und bekam einen Stalker frei Haus geliefert.
Vor Ort zog ich eine Wartenummer, stellte fest, ich habe ca. 70 Personen vor mir und ging nach draußen um eine Zigarette zu rauchen. Dort stand jemand von der Security und wir unterhielten uns kurz. Er fragte mich, welche Nummer ich hätte und ich sagte ihm diese (Wartenummer). Er bat mich um den Zettel und würde gleich wiederkommen. Fünf Minuten später kam er zurück mit einer anderen Nummer in einer anderen Farbe. Zwinkerte mir zu und sagte, nun hätte ich nur noch eine Person vor mir.
Naiv wie ich war, fand ich das sehr hilfsbereit und bedankte mich.
Am nächsten Tag musste ich mit einem Formular nochmal dorthin und wieder war der Security Mann vor Ort. Erneut besorgte er mir eine andere Nummer und somit war ich schnell wieder draußen. Bevor ich ging, rauchten wir noch zusammen eine Zigarette und dann verabschiedete ich mich.
Ja, er fragte ob er meine Handynummer bekommen könnte, ich verneinte dies und damit war es für mich erledigt.
Falsch gedacht, das Drama begann dann erst.
Am nächsten Tag bekam ich eine WhatsApp. Ich war sauer und fragte wie er an meine Nummer gekommen sei. Die Antwort war deutlich, er hätte meine komplette Adresse inclusive der Wohnung in der ich wohnen würde. Das hatte mich geschockt und mir war klar woher er das alles hatte.. Nämlich von dem, der mich beide Tage beraten hatte.
Zwei Tage später war eine Rose in meinem Briefkasten eingeklemmt. Ich reagierte auf nichts. Zwei Wochen später lag eine Beileidskarte in meinem Briefkasten. Nein, das war nicht lustig. Trotzdem schwor ich mir, diesen Menschen keine Macht über mich zu geben und mir keine Angst einjagen zu lassen.
Dann bekam ich Fotos... Er folgte mir wie ein ständiger Schatten... Ich hatte noch nie so viele Fotos von mir wie in dieser Zeit. Egal wo ich hinging, einige Minuten nachdem ich das Haus verlassen hatte, bekam ich über WhatsApp das erste Bild von mir. Ich sah ihn nicht... Auch in S-Bahn oder U-Bahn folgte er mir bis hin zu einem Date. Im Lokal, vor dem Lokal.. Überall machte derjenige Fotos von mir.
Polizei, Anzeige, Gericht, einstweilige Verfügung. Ich bin da rigoros. Habe auf nichts geantwortet, bin nicht ans Telefon gegangen, habe auf überhaupt nichts reagiert.
Von mitleidigen WhatsApp, SMS, Briefe im Briefkasten, über Beleidigungen, üble Beschimpfungen bis hin zu den größten Liebeserklärungen war alles dabei.
Auch die einstweilige Verfügung hielt ihn nicht ab.
Dann eines Tages... Ich saß in meiner Essecke und wollte wie immer den Blick nach draußen genießen, starte ich stattdessen auf einen großen weißen Kasten... Ein Wohnmobil direkt vor meinem Fenster...
Ich muss nicht erwähnen wer dort drin war?
Polizei gerufen, einstweilige Verfügung vorgezeigt und mir liefen die Lachtränen übers Gesicht.
Wer kann schon behaupten, der hausgelieferte Stalker quartiert sich in einem Wohnmobil direkt vorm Fenster ein...
Auch der eine Polizist hatte große Mühe ernst zu bleiben.
Angst hatte ich nie, eher Mitleid. Dieser Mensch war völlig gestört. Ich hatte auch Anzeige gegen den einen Mitarbeiter gestellt, der der meine Daten ihm gegeben hatten. Beiden verloren fristlos ihren Job.
Ich bin ihn los geworden. Mehr werde ich an dieser Stelle nicht dazu schreiben
2017 Stalker Nummer zwei
Einmal Essen gegangen und ließ mich nach Hause begleiten. Vor der Haustür verabschiedete ich mich und der Terror fing in der gleichen Nacht an.
Genau eine Woche tat ich mir das an. Täglich ca. 100 bis 150 Anrufe auf dem Handy oder Festnetz, WhatsApp und Email..
Ich schrieb einmal deutlich, lass es sein, dass ist Belästigung.
Eine Woche später Anzeige bei der Polizei, Gericht und am selben Tag eine einstweilige Verfügung erwirkt.
Ruhe und nie wieder etwas gehört