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Schlagen genießen statt Strafe73
Mich beschäftigt die Frage schon etwas länger und hatte vorher nicht…
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Wann ist eine Strafe eine Strafe?

*******e222 Frau
8.583 Beiträge
Zitat von *******kull:
Wenn es eine Strafe gab, wie ist der Umgang danach miteinander? Jeder erstmal für sich um es zu verarbeiten oder findet danach Aftercare statt? Klar, wird bestimmt sehr individuell sein. Aber wie sind die Gefühle danach? Könntet ihr, sofern ihr wollt, davon berichten? Erdet euch das? Bringt es euch näher zusammen?

Für mich ist das auffangen auch nach einer Strafe wichtig. Körperliche Nähe gehört für mich ebenso zum aftercare und ja, mich erdet das und bringt mich mit meinem näher zusammen.

Ist aber ein anderes auffangen. Es fühlt sich anders an, weil die Ausgangssituation ja auch anders war.
*****n_N Mann
9.762 Beiträge
Zitat von *******kull:
Wenn es eine Strafe gab, wie ist der Umgang danach miteinander? Jeder erstmal für sich um es zu verarbeiten oder findet danach Aftercare statt? Klar, wird bestimmt sehr individuell sein. Aber wie sind die Gefühle danach? Könntet ihr, sofern ihr wollt, davon berichten? Erdet euch das? Bringt es euch näher zusammen?
Ich kann nur für mich sprechen. Ich mag es nicht zu bestrafen, aber ich hasse viel mehr diese dicke Luft zwischen mir und meiner Partnerin und ich hab auch keine Lust tagelang zu schmollen. Mein Kopf ärgert sich recht lange und es beschäftigt durchgehend.
Die Strafe ist für mich ein sehr effektives Mittel das ganze extrem abzukürzen, zu vergeben und es abzuhaken.
Kein nachträgliches schmollen meinerseits, keine dicke Luft mehr, mein Kopf ärgert sich nicht mehr und es beschäftigt ihn dann auch nicht mehr.
Das Thema ist für mich dann zu 100% abgehakt.
Danach nehme ich sie in den Arm, sag ihr vielleicht noch dass sie das bitte nicht wieder machen soll und das Leben geht unbeschwert für uns beide weiter.
Bisher wurde das akzeptiert, und auch für "gut" befunden.
*****y87 Frau
9.880 Beiträge
Den Ansatz finde ich gerade wirklich klasse. Und war fast geneigt zu sagen: "Ja, so wäre es eventuell auch was für mich" Nur ob ich dann diejenige bin die straft oder bestraft wird, lasse ich mal Außen vor.

Aber für mein persönliches BDSM ist das Thema Strafen völlig abgehakt.
*********tive Mann
242 Beiträge
Zitat von *****333:
Wann ist eine Strafe eine Strafe?

Solange man es genießt, ist es doch keine Strafe?
Oder kann man eine Strafe genießen, obwohl es eine Strafe ist?

Ich kann eine Strafe nicht genießen. Das heißt aber nicht, dass ich die gleiche Aktion einer Herrin in einem anderen Kontext nicht genießen könnte. Wenn ich etwas getan (oder auch gerade nicht getan) habe, dass die Herrin es für nötig erachtet, mich zu bestrafen, dann reicht dieser Kontext aus, um mir ein schlechtes Gefühl zu vermitteln und die Strafe in jedem Fall als Strafe wirken zu lassen. Es kommt für mich nicht auf die Art der Bestrafung an, sondern auf die Intention.
******eek Frau
5.635 Beiträge
Da ich keine D/s Beziehung führe, sondern meinen BDSM Bezug nur im Sexuellen habe, gibt es das Thema Strafe eher als spielerische Variante. Einerseits werden dann Dinge "bestraft", die kaum noch in meiner Kontrolle liegen (zum Beispiel nicht zu kommen, obwohl der Wand direkt auf dem Kitzler liegt, das kann, bzw. will ich nicht ewig hinaus zögern). Dafür ist die Bestrafung auch etwas, was ich einerseits genieße, andererseits auch schon unangenehm ist. Wenn zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Gertenschlägen als Strafe festgelegt wurden, sind die ersten noch ein Spaß, die letzten treiben aber schon die Tränen in die Augen.

Darüber werden Menschen, die ihr BDSM anders mit ganzheitlichem Machtgefälle ausleben, eher müde lächeln, aber für mich und meinen Freund passt das wunderbar in unserer Konstellation.
*****y87 Frau
9.880 Beiträge
Zitat von ******eek:
Wenn zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Gertenschlägen als Strafe festgelegt wurden, sind die ersten noch ein Spaß, die letzten treiben aber schon die Tränen in die Augen.


Und genau solch eine lustige und spielerische Situation führte mal bei mir zum Absturz. Ich hatte einen Heulkrampf und konnte mich kaum beruhigen. Wie konnten Schläge, die ich eigentlich liebe, auf einmal so weh tun, und das "nur" weil es eine Strafe war. Ich konnte das echt nicht verarbeiten bzw überhaupt verstehen. Und wie gesagt, es war von uns beiden als Spaß gemeint und entstand aus einer lustigen Situation raus. Keiner von uns Beiden konnte ahnen, was dass bei mir auslösen würde. Wir haben lange drüber geredet, er sich zig mal entschuldigt, obwohl ich ihm absolut keine Schuld gegeben habe. Sowas passiert. Wichtig nur, dass man da wirklich wieder aufgefangen wird. Und das wurde ich.
******arp Mann
3.252 Beiträge
Das Dilemma des TE liegt darin begründet, dass man hier zwischen Rollenspiel und Realität unterscheiden muss. So kann man z.b. ungezogenes Schulmädchen und strenger Lehrer spielen und weil sie mal wieder ihre Hausaufgaben nicht vorzeigen kann, gibts eben eine Strafe. Das ist dann natürlich so gewollt und so können sich beide in diesem Kontext lustvoll aneinander abarbeiten. Einige führen dazu auch Strafbücher. Sich Strafen einzuhandeln ist dann Sinn und Zweck der Sache. Ist aber nicht meine Fraktion.

Real aber ist eine Strafe eine Strafe und hat dann nichts mehr mit Lustgewinn zu tun. Ich bin dann nicht ohne (realen!) Grund sauer oder enttäuscht und äussere meinen Unmut. Für Sub ist diese Situation dann ebenso unangenehm und schon Strafe genug. Ich gehöre nicht zu denen, die so was mittels Rohrstock o.ä. bereinigen, das macht es nicht ungeschehen. Wenn Sub also richtig Bockmist gemacht hat und ich deshalb den halben Tag sauer bin, ist das schon die Höchststrafe. Sofern es nichts weiter zu klären gibt, muss es dann aber auch gut sein. Eine aufrichtige Entschuldigung nehme ich natürlich an. Und vlt eine Massage. Und Rücken kratzen...
*******dor Mann
6.034 Beiträge
Ich nutze keine Strafen. Dann stimmt etwas anderes nicht.

Zum EP: eine Strafe ist es tatsächlich erst, wenn es dem Empfänger nicht gefällt. Im BDSM verschwimmen die Grenzen, weil Strafen (also Neutrum und mit "n" am Ende) als Teil der lustvoll erlebten Asymmetrie begriffen wird
******eek Frau
5.635 Beiträge
@*******kull Ich habe selbstverständlich auch ein Safeword und er kennt mich sehr gut, um einschätzen zu können, wann es wirklich zu viel wäre.
Aber diese Gefahr mit dem, was du beschreibst, besteht doch eigentlich immer. Das ist sicher kein schönes Erlebnis, darum ist mir beispielsweise auch die Vertrauensebene so wichtig, weil ich dann weiß, ich werde hinterher aufgefangen, egal was passiert. Ich bin froh, dass das bei dir auch so der Fall war.
*****n_N Mann
9.762 Beiträge
Zitat von *****333:
Muss eine Strafe immer etwas sein, das man nicht mag?
Hab zwar bereits was zur Strafe an sich und zum Lerneffekt geschrieben....
Aber durch einen Beitrag von @*******kull und eben genau diesen Satz des Te, ist noch etwas eingefallen, das man wohl nicht unerwähnt lassen sollte.

Ich glaube, es gibt echt wenig Momente in einer DS Beziehung in der das Machtgefälle präsenter, gegenwärtiger ist als im Moment der Bestrafung.
Es ist das eine jemandem Regeln zu geben, die zur Orientierung dienen, aber etwas ganz anderes auch die Konsequenzen zu akzeptieren und zu tragen.
Dies geschieht immer nur von oben nach unten...Man kann Bestrafungen sicherlich als sub hassen, aber wenig verdeutlicht einem mehr seine position in der Beziehung und vielleicht "mag" der ein oder andere genau das daran.
In der Situation nicht zwingend, danach vielleicht um so mehr.
****a83 Frau
787 Beiträge
Ich verstehe die Posts hier so, dass strafen vor allem Sub keinen Spaß machen darf.

Ich habe darüber mal mit jemandem (Dom) geredet, der meinte, es darf auch Dom keinen Spaß machen. Ich glaube, die Begründung war, dass ja beide motiviert sein sollen, dass Sub den Fehler nicht wiederholt. Ähnlich wie ja auch Eltern nicht wollen, dass sie ihre Kinder strafen müssen.

Seht ihr das auch so?
*******987 Frau
9.065 Beiträge
Zitat von *******kull:
Wenn es eine Strafe gab, wie ist der Umgang danach miteinander? Jeder erstmal für sich um es zu verarbeiten oder findet danach Aftercare statt? Klar, wird bestimmt sehr individuell sein. Aber wie sind die Gefühle danach?
Eine Strafe hilft, die Situation zu bereinigen. Wenn sie abgegolten ist, kann ich meinen Fehler hinter mir lassen und wieder in die Zukunft blicken.
Es verhindert die Frage "ist er mir noch böse?" "Ist er noch wütend oder enttäuscht?". Denn wenn die Strafe vollstreckt wurde, hat er keinen Grund mehr dafür.
*********iette Frau
5.100 Beiträge
Zitat von ****a83:
Ich verstehe die Posts hier so, dass strafen vor allem Sub keinen Spaß machen darf.

Ich habe darüber mal mit jemandem (Dom) geredet, der meinte, es darf auch Dom keinen Spaß machen. Ich glaube, die Begründung war, dass ja beide motiviert sein sollen, dass Sub den Fehler nicht wiederholt. Ähnlich wie ja auch Eltern nicht wollen, dass sie ihre Kinder strafen müssen.

Seht ihr das auch so?

Ja, sehe ich auch so. Würde es meinem Herrn Spaß machen, mich zu bestrafen, würde ich denken, dass er das wohl will. Dass er mich bestrafen müssen will. Und das würde in meinem Denken und Empfinden irgendwie nicht passen….
Zumal für mich die allergrößte Motivation ist, dass mein Herr immer sagt, er will mich nicht bestrafen müssen.
*****n_N Mann
9.762 Beiträge
Zitat von ****a83:
Seht ihr das auch so?
Bei Menschen die tatsächlich einen Lerneffekt erzielen wollen, ja.

Bei Menschen, die Spaß am strafen und bestraft werden haben, wäre es kontraproduktiv wenn sie keinen Spaß daran hätten.

Bei Menschen, die Strafen als Vorwand nutzen, um an sub ihre "extremen" Fantasien auszuleben...wird es doof, weil eine emotionale Lage ausgenutzt wird.
Gehört leider auch zu meinen Anfängen dazu...auf die ich nicht stolz bin und ein Fehler waren.
********aber Frau
635 Beiträge
Hi

Strafe...

Strafe ist mit einem Lerneffekt im bestenfalls verbunden

Es muss nicht zwangsläufig unangenehm sein, sondern dem Zweck dienen das der gestraft versteht was falsch war und ein Anreiz da ist das verhalten nicht wieder zu machen...
Also für mich sind oft Strafen für die Sub Dinge, die ICH mag aber weiss dass sie es nicht so mag - Wenn sie es selber mag ist es ja keine Strafe

Aber ich stellte auch schon fest, dass Subi sich Strafen abholte um mich zu erfreuen nur ... strafe ich sie dann oder? ODER ist sie einfach clever und weis was Dom will? *zwinker*

Ich denke das ist auch so ein Thema, das viel mit der Beziehung zwischen Dom und Sub zu tun hat und der Art der Spiele die man spielt...
Ich für mich sehe Strafen als eine Aufgabe des Doms die Sub an ihre Grenzen und evtl. etwas darüber ... zu bringen
MIR machen auf alle Fehler alle Strafen die Subi bekommt Spass *ggg*
*****ife Mann
28 Beiträge
Themenersteller 
Danke schon mal für die vielen Antworten.
Da sind ein paar richtig gute Ansätze bzw. gute Meinungen dabei.
Bin gespannt was da noch so kommt. *top*
***88 Paar
2.188 Beiträge
Sie von FK888 schreibt:

Wie bestraft man einen Masochisten? Indem man ihn nicht schlägt.

Ich jedenfalls lege Strafen immer individuell fest - abhängig von Vergehen, der Person, der persönlichen Vorlieben bzw. Unlieben. Strafen gab es bei mir aber nur selten, gebe ich zu. Wenn sich Bottom schon selbst über sich ärgert, wozu muss ich dann auch noch nachtreten. 
****rna Frau
8.217 Beiträge
Ich bin eine Masochistin und wenn ich bestraft werde, kann ich den Schmerz sicherlich NICHT genießen.

Strafe ist Strafe und keine Belohnung
Was bedeutet, eine Strafe ist weder schön noch angenehm. Eine Belohnung erst recht nicht, denn dann würde der Sinn einer Bestrafung für mich keinen Sinn mehr ergeben *g*
Ich beziehe mich auf das EP:
Wenn mein Herr mich bestraft, dann haut er zum Beispiel mit dem Rohrstock, den ich sonst durchaus mag, so fest, dass ich es eben nicht mehr in Lust umwandeln kann.
Diese Schläge tun dann tatsächlich einfach weh.
Und nein, die geniesse ich dann nicht.
Oder vielleicht doch? *zwinker* Ich geniesse es, dass er mich bestraft. Oder was auch immer. Es ist kompliziert. *gg*
Und eigentlich mag ich es gar nicht so sehr aufdröseln.
*****lw2 Mann
61 Beiträge
Eine Strafe ist eine Strafe. Muss eine Strafe muss ja nicht unbedingt mit Schmerz zu tun haben nein.

Es kommt ja immer auf jedes Individuum an was als Strafe empfunden wird und was nicht.

Es kommt ja auch immer mit auf die Empfindung warum bekomme ich jetzt x Schläge oder warum Knie ich in der Ecke.
********er84 Mann
6.475 Beiträge
1. eine tatsächliche Strafe gibt es für tatsächliches Fehlverhalten.
2. Eine tatsächliche Strafe darf, meiner Meinung nach, absolut nichts an positivem in dem Moment des strafens erschaffen, sondern die negativität bringen die das Fehlverhalten von S in mir ausgelöst hat und nach Möglichkeit auch so intensiv sein das S es sich zweimal überlegt ob sie den gleichen Fehler noch einmal begeht.

Abgesehen von diesem tatsächlichem Strafen, das auch ich als Herr nicht gerne mache weil ich andere Wege für langfristig sinnvoller und effektiver halte aber doch weiß das es manche male auch sein muss um das Machtverhältnis bei der ein oder anderen S zu verdeutlichen, gibt es auch noch das "spielerische" Strafen.

Dieses würde ich z.B. gerade im Bereich von Brath sehen. Brath neckt und provoziert den Dom weil sie die Konsequenz spüren will, sie signalisiert quasi ein Bedürfnis. Im optimalfall lässt sich auch unterscheiden ob es eben das neckige provozieren für ein s/M Spiel ist oder ob es eine tatsächliche Überschreitung von wirklich wichtigen Regeln/Grenzen ist. Liegt das Verhalten von S also noch im Rahmen der neckigen Provokation, folgt darauf, wenn ich gerade Bock dazu habe, dann auch eine spielerisch strafende Konsequenz. Man könnte es vielleicht als die Eröffnung für ein S/M spiel beschreiben wo die böse böse Brath dann mal übers Knie gelegt wird.

Ich hoffe es war verständlich was ich versucht habe an Unterschied zwischen Strafe und Strafe zu verdeutlichen.
*******_66 Mann
281 Beiträge
Schon der Entzug der körperlichen Nähe kann doch eine extrem harte Strafe sein, oder aber wenn SUB nur in der Ecke knien muss. Strafen und die Wirkung müssen doch immer im Gesamtkontext gesehen werden. Individuell und angemessen.
Zitat von *******_66:
Schon der Entzug der körperlichen Nähe kann doch eine extrem harte Strafe sein, oder aber wenn SUB nur in der Ecke knien muss. Strafen und die Wirkung müssen doch immer im Gesamtkontext gesehen werden. Individuell und angemessen.

Hmmm.... da fühle ich mich bereits etwas getriggert bei Deinem ersten Satz.
Ich hatte einen "Dom", der mich mit Nichtbeachten und Blockieren auf allen Kanälen bestraft hat. Das fand ich unter aller Sau, ehrlich gesagt, und das würde ich mir auch nie wieder gefallen lassen.
Emotionale Strafen sind für mich tabu.
*****y87 Frau
9.880 Beiträge
Ich will mich auch mal bedanken. Ich habe dank euren Beiträgen gerade wirklich viel gelernt bzw kann die Gefühle dahinter nun besser verstehen. Und ich finde darum geht es doch. Nicht, ob man es macht oder nicht, sondern um die Gefühle dahinter. So sehe ich das.
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