Wann ist eine Strafe eine Strafe?

Ich habe ein einziges Mal in vielen Jahren D/S und SM eine Strafe vollzogen, die nichts anderes als eine Strafe für ein echtes, partnerschaftliches Vergehen sein sollte. Hätte sie die Strafe nicht angenommen, wäre es das zwischen uns gewesen.

Sie wollte aber unbedingt zu mir zurück, also ließ ich sie zu mir "nach Canossa" kommen, sich erklären, Abbitte leisten, ausführlich Buße tun und verabreichte eine Strafe, die ihr übliches Lustlevel deutlich überschritt. Sehr, sehr hart. Bis heute spüre ich das in meiner Hand.

Bei ihr hat das vielleicht ein halbes Jahr gewirkt, vielleicht auch weniger. Ich denke, ich erfuhr ab da nichts mehr von strafwürdigen Akten. Noch einmal wollte ich das nicht tun, weil ich sie sehr lieb hatte. Irgendwann wiederholte sich der Vorfall, erzieherisch war da sowieso nichts zu machen. Ich beendete es schweren Herzens.

Eine Strafe wäre zum Beispiel, wenn er mit Falten im Shirt zum Treffen erscheint und ich ihn die Aufgabe erteile seine Hemden und Shirts noch mal zu bügeln, bis alle frei von Falten sind. Rohrstockhiebe ...das würde ihm noch gefallen

Es sollte doch einen Lerneffekt haben. Wenn er dauernd unpünklich wäre, dann würde ich ihn jedes Mal wieder nach Hause schicken...ohne Session. Die Zeit verbringe ich dann im Spa, zum Ausgleich.

Wenn er noch zur "Belohnung" verdroschen wird, dann lernt er nur, immer wieder zu spät zu erscheinen.

Wenn es in unserer Beziehung Probleme gibt, dann setzen wir uns auch wie Erwachsene zusammen und reden miteinander. Ignoranz oder irgendwelche Strafsessions So etwas gibt es nur im Rollenspiel, klassische Szenario wie "böser Schüler und die strenge Lehrerin".

Strafe ist es, wenn das Gefühl kippt von "Oh ja" zu "oh nein".
Ich durfte jetzt erst wieder den Unterschied feststellen. Ich hatte eine Strafe vorgeschlagen, schon anstrengend und etwas, was ich nicht tun wollte, es sollte ja nicht angenehm sein, aber eben so, dass ich dachte "ja, diese Strafe möchte ich bekommen, wenn es denn eine Strafe sein muss." Klug wie meine Herrin ist, hat sie nur eine Änderung vorgenommen und zack wurde aus dem "will ich, wenn ich muss" ein "will ich nicht, muss ich aber trotzdem." und so ist es richtig. Dann ist es eine richtige Strafe.

Eigentlich hätte das eine zweite Strafe nach sich ziehen sollen.
Die erste für das Vergehen,und die zweite, für die
fehlende Reue und das Begreifen des Sinns der Strafe.

Daran hat es nicht gefehlt.

Ok...

Wenn man sich beim Erleben von Lust schlecht und schuldig fühlt, könnte man auch mit dieser ungewollten Lust gestraft werden. Das geht dann sehr stark in Richtung Lustkontrolle/Zwangslust.

Ich bin so drauf. Ich will von mir aus keine Lust haben, in mir wehrt sich alles dagegen. Bei mir ist quasi Lust an sich negativ konnotiert. Drum sage ich, am meisten leide ich bei der Lust. Keine Lust durch Schmerz, sondern Schmerz durch Lust. Ich bin aber in dem Sinn auch gar nicht masochistisch bzw. liegt diese ganze BDSM-Sache bei mir sehr stark internalisiert vor.

Quasi Bestrafung für devote Nicht-Masochisten. Das ist dann wirklich die Lust an sich. Weil durch meine Lust wird ja der Sadismus in meinem Partner gar nicht befriedigt. Drum kann ich mich ja für die Lust ("meine Lust" will ich gar nicht sagen...) nur schämen.

Die Strafe soll ein bestimmtes Gefühl oder Leiden
hervorrufen,und wie dieser Zustand erreicht
wird,dürfte bei jedem Menschen unterschiedlich sein.
Es kann Angst,Ekel,Erniedrigung und vieles andere sein.

Da tickt wohl jeder Mensch etwas anders. Für mich ist etwas, was ich nicht mag, aber mache, nicht automatisch eine Strafe. Das nenne ich jetzt einfach mal Praktiken oder Handlungen, die mir keine Lust verschaffen, aber dennoch nicht schaden und nicht explizit als Tabu deklariert wurden.

Und wenn ich so darüber nachdenke, kann man mich nur mit Ignoranz wirklich bestrafen aka treffen und diese Art von Bestrafung ist für mich Kindergartenverhalten sowie unterste Schublade und daher unter Erwachsenen ein NoGo!

Und ich denke mir einfach, wenn mein Gegenüber eine aufrichtige Entschuldigung nicht annehmen kann, hat er halt Pech gehabt, ich mache schließlich nicht mit purer Absicht Fehler und Dom würde es auch nicht schaden, seine Anteile bei meinen angeblichen Fehlern zu sehen

Schön beschrieben

Ich habe da für mich mal ein fiktives Beispiel gefunden: Zwangsjacken mag ich, also sind sie ja eigentlich eine Belohnung.
Wenn ich aber nun in einer stecken sollte und dann auf Toilette muss, aber trotzdem nicht raus komme, sondern diejenige die Hose runterzieht (Schrittgurte mal kurzzeitig gelöst), einen Becher hinstellt und die Pinkelei da hinein soll: Nun, dann ist das Tragen dieser Jacke auf einmal kein "o ja" mehr, sondern ein "oh nein". Und wird selbst dann kein lustförderndes "oh ja" mehr, wenn sie Spaß oder sogar Lust entwickeln sollte durch diese Aktion: Der Demütigungsfaktor ist in dem Moment so groß, dass es auf keinen Fall mehr als Belohnung funktionieren würde, sondern tatsächlich als Strafe.

Ist insofern jetzt mal "Kopfkino mal anders", ein unangenehmes, das sich auch nicht sexualisieren lässt im Hirn. Eben: Strafe eben.

Eine Strafe ist in meiner Welt definitiv etwas, was ihm keinen Spaß macht. Und mir übrigens auch nicht, denn wenn ich ihn bestrafen muss, dann ist ganz schön was schiefgelaufen. Ich persönlich arbeite gerne mit Belohnungen, also positiver Verstärkung. Damit habe ich schon sehr gute Resultate erzielt.

Wenn eine Sud nach Strafe schon fast bettelt, würde ich Sie links liegen lassen. Das ist in dem Moment die größte Strafe.

Klar, dass Sie hinterher bei Bedarf aufgefangen wird.

Und klar, dass das uU dann zu spät ist, weil sie schon längst abgestürzt ist?

noxx

Dieses Wort,gerade beim SM,
Bedarf,
existiert erst gar nicht in meinem Überlegungen.
Nach einer Session, gehört das auch zum Aftercare,
und das sollte ein Muß sein, es ist auch ein
Zeichen des Respektes gegenüber der sub.

Es geht doch um Strafe, die sich Sub erbetteln möchte. Warum sollte sie abstürzen, wenn der Dom sie nicht bestrafen möchte?

Ich gehe mal nicht vom Schlimmsten aus, wenn ich hier was lese.

BDSM soll erfüllend sein, positiv im Gefühl, Sadomasochismus soll befriedigend und lustvoll sein, aber ein Herhalten für eine Strafe die erbettelt wird, definitiv nicht meins. Davon wird mein Sub nicht abstürzen, wenn ich ihn nicht bestrafe, obwohl er es unbedingt wollte. Dann soll er halt schmollen.

@*********lana Links liegen lassen/ignorieren ist für viele allerdings die schlimmste Strafe überhaupt. Das kann schnell zu einem Absturz führen.

Von Ignorieren habe ich nichts gelesen. Wo steht das? Links liegen lassen muss nicht gleich ignorieren bedeuten.

Finde es immer wieder erstaunlich, daß Menschen immer gleich was schlechtes in so manchen Beiträgen implizieren.

Außerdem @*********iette, geht es in diesem Beitrag darum, daß Sub aus welchen Gründen auch immer um eine Strafe bettelt, wenn es kein "mir juckt gerade der Hintern" ist, sondern etwas schwerwiegendes, dann wäre mein Rat sich zusammen zu setzen und darüber zu reden.

Da läuft gewaltig was schief, wenn es eine echte Strafe sein soll für eine Sache, die eigentlich kommuniziert werden sollte.

Für mich ist links liegen lassen das Gleiche wie ignorieren - aber es kann natürlich sein, dass nur ich es so auffasse

Nope... das ist genau die Bedeutung, etwas oder jemanden ignorieren..

noxx

Links liegen lassen, kann implizieren, um beim Thema zu bleiben, daß die zu strafende Person nicht ihren Willen bekommt.

Wie gesagt, BDSM sollte beiden Beteiligten Freude bereiten und als Top bin ich kein Dienstleister, wenn ich gerade überhaupt keine Lust auf Bestrafung habe.

Man kann halt vieles im geschrieben Wort interpretieren...so ist das nun Mal hier im Forum.

Ich verstand es aber auch erst einmal so, dass damit "ignorieren" gemeint war. Damit wäre ich tatsächlich vorsichtig, wenn es wirklich als Strafe gedacht sein sollte.

Wenn ich aber jetzt mal davon ausgehe, dass damit vielmehr "genau das Erbettelte nicht machen" verbunden ist, kann ich das auch anders verstehen: Dass alles z.B. in der Session gemacht wird, nur halt nicht das Erbettelte. Sie will Schläge? Gut, dann wird sie halt gefesselt. Ohne Schläge. Und dann "links liegen gelassen", sprich, sie angelächelt, das Schlagwerkzeug rausgeholt und ... nicht benutzt.

Um dann ins Ohr zu flüstern "wenn du nicht so um den Rohrstock gebettelt hättest, hätte es ihn gegeben, aber so ... "

Das Auffangen danach kann dann sehr schön sein, nach einer ernst gemeinten Entschuldigung seitens des/der zuvor bettelnden Sub/s.

@********chaf


Warum mit ignorieren vorsichtig sein?

Mir leuchtet das so gar nicht ein, wenn sich Sub das ´redlich´ verdient hat.

Es kommt darauf an, was Du darunter verstehst. Mal einfach in eine Ecke schicken und eine Weile nicht beachten, das ist ja kein Problem.
Aber tagelang anschweigen und nicht auf Nachrichten reagieren, kann wirklich seelische Verletzungen verursachen.