„„„Naja...gerade beim ersten Kind sind Eltern oftmals überfordert. Die Welt steht Kopf und alles dreht sich um die Bedürfnisse des Würmchens. Schön, wenn es Eltern schaffen, sich dennoch Freiräume zu schaffen. Das klappt aber nicht immer .... und schon gar nicht sofort!
Eine vorher intakte Beziehung mit gutem Sex wird auch diese Zeiten schaffen. Dabei wird dann eben nicht mehr der Sex in den Fokus rücken sondern die kleinen, aufrichtig gemeinten Kleinigkeiten, die das Leben lebens- und liebenswert machen. Da ist Sex sicher ein "Nice to have", sicher aber kein "Must have".
Dass Mann Bedürfnisse hat ist für mich total verständlich. In meiner Ehe war es genauso. Auch er hatte Hormonstau und ich fühlte, es ging ihm nicht gut damit, das Thema "Ausserhäusig" war aber nie Thema.
Wir haben uns auch tagsüber in den kleinen freien Momenten mal angeheizt und der Wunsch nach Sex wurde bei mir immer wieder geweckt. Und doch: abends dann, wenn dann die Kids im Bett lagen, bin ich selbst schon beim Geschichten vorlesen fast eingeschlafen und wäre am liebsten nur neben den Kindern liegengeblieben. Akuter Schlafmangel...das war das größte Problem bei uns Beiden.
Wenn dann Ruhe war, dann noch duschen, sich vielleicht noch ein wenig zurechtmachen....keine Lust drauf. Stattdessen nur noch diese Sehnsucht nach Ruhe, nach fernsehen und den Kopf in den Schoß des Mannes zu legen und einfach nur mit leichtem Köpfchenkraulen einzuschlafen und dann irgendwann ins Bett zu gehen. Zwei Stunden später dann wieder hoch, um Flaschen zu geben und Windeln zu wechseln. Morgens wieder gerädert aufstehen und als Mutter/Eltern wieder zu funktionieren und liebevoll seine Schäfchen zusammenzuhalten. Sex? Nett...aber zu der Zeit bei mir kaum möglich.
Mein Mann hat mir alle Zeit der Welt gegeben und hat sicherlich ab und an mal auf Do-it-yourself-Programm umgestellt. Mir war bewusst, dass er litt....und ich litt genau aus diesem Grund. Ich wollte ihn glücklich sehen und konnte nicht über meinen eigenen Schatten springen.
Es wurde mit den Jahren besser: Kindergarten, Schule. Kiddies bei Oma und Opa "geparkt", zunächst immer nur für ein paar Stunden, dann Tage, Nächte, ganze Wochenenden und irgendwann sogar auch regelmäßig ein bis zwei Wochen Urlaub im Süden ohne Kids, weil sie sich bei den Großeltern so wohlfühlten und wir mit gutem Gewissen fliegen konnten. Die Zweisamkeit kam wieder...langsam...und der Rückblick auf das, was wir gemeinsam als Eltern für uns und unsere Kids geschafft haben, lässt uns heute noch stolz sein.
Also: alles hat und braucht seine Zeit. Da nur von Glaubenssätzen, therapeutischer Hilfe und Anormalität zu sprechen, halte ich schlichtweg für falsch.
Bin da ganz bei dir. Natürlich kann sich das alles so anfühlen und hat auch seine Berechtigung.
Nur von eine Möglichkeit in Betracht zu ziehen ist natürlich sehr eng (gilt natürlich auch für die Belastung als "Mutter).
Es gibt viele Gründe und viele Möglichkeiten damit umzugehen.
Was die Glaubenssätzen angeht:
Auf welcher Grundlage beruhen deine Handlungen vor allem beim ersten Kind?
Warum handeln so viele nach dem "wie es richtig ist" und nicht womit sie sich wohl fühlen (die meisten werden sich wohl fühlen, wenn sie das machen, was sie glauben was sie machen müssten um bei den "Richtigen/ Guten zu sein)?
Was ist für dich ein Grund eine aufgeheizt Situation plötzlich abzubrechen?
Mir fallen nur folgende Dinge ein:
Äußere Störung (Kind, Telefon erc.), ungeschickt es Verhalten des Mitspieler oder ein Gedanke.
Zunächst einmal möchte ich bitte nicht auf Deine Therapiecouch. Ich habe hier meine Einstellung und meine Erklärung für meine sexuelle Unlust vor gut 30 Jahren kundgetan. Das braucht hier nicht therapiert werden, denn wir haben als Eltern unsere Sache gutgemacht.
Deine Frage:
"Was die Glaubenssätzen angeht:
Auf welcher Grundlage beruhen deine Handlungen vor allem beim ersten Kind?"
Ganz einfach: mein Kind hatte Hunger, Koliken, Ausschläge, Schnuller verloren, volle Pampers, Schreikrämpfe, Speiattacken und das Bedürfnis, bekuschelt und bespielt zu werden. Es hat also die volle Aufmerksamkeit von uns gebraucht. Beim zweiten Kind natürlich genauso.
Deine Frage:
"Warum handeln so viele nach dem "wie es richtig ist" und nicht womit sie sich wohl fühlen"
Genauso einfach beantwortet: weil es schlicht und ergreifend in diesem Moment nötig ist!
Deine Frage:
"Was ist für dich ein Grund eine aufgeheizt Situation plötzlich abzubrechen?"
Es geht hier immer noch um den TE
und er hat gut beschrieben, wie sich gegenseitig mal beim Kochen anstacheln und aufheizen. Sex ist da aber wohl kaum möglich, da der Zwerg im Nebenraum spielt. Da hätte ich auch nicht den Kopf frei...aber Zärtlichkeiten gehen immer und waren und sind mir immer lieber als der Akt an sich.
Bin ich nun austherapiert?