Ein "Bitte" von Dom zu Sub

...ganz klar:"BRING MIR EINEN KAFFEE"!!!



devote Grüsse

SH59

warum sollte ich nur,weil ich zufällig dominant bin,alltägliche höfliche und freundliche umgangsformen meinem sub gegenüber ablegen?
ich kann den auch mit "bitte" und "danke" ordentlich auf trab halten.erst recht,wenn wir es uns gerade schön gemütlich gemacht haben.....mir fällt immer noch irgendwas ein,womit ich ihn hochscheuchen kann

und da ist es für mich ganz selbstverständlich,daß ich meinen süßen hintern dort lasse,wo er ist und meinen schatz frage,ob er für mich nochmal aufsteht und dies und das erledigt oder bringt.
ich breche mir keinen zacken aus der krone,wenn ich die worte "bitte" und "danke" verwende.....warum auch?

fazit: (bis auf die tatsache,daß ich keinen kaffee trinke )
"Bringst Du mir bitte einen Kaffee?"

Wenn die Worte "Bitte" und "Danke" meine Dominanz in Frage stellen würden, dann sollte ich mir ernsthaft überlegen, ob nicht eine andere Form der Erotik für mich besser wäre.

Formen der Höflichkeit stehen für mich absolut nicht im Gegensatz zum gelebten BDSM. Egal in welcher Richtung des Machtgefälles.

Vinciens

Ich denke auch, bis "Bringst Du mir bitte einen Kaffee?" geht alles völlig in Ordnung. Solange sub weiß, dass dies eine Aufforderung war und keine Frage - und dementsprechend mit Konsequenzen zu rechnen hat - , sehe ich kein Problem damit.

Für mich steht kaffee bringen jetzt nicht zwangsläufig im SM-Kontext.
Und bitte /danke sagen sind Zeichen von Wertschätzung und guten Umgangsformen. Diese Werte geben ich meinen Kindern weiter, lebe sie selber und erwarte sie im gewissen Sinne auch so.

Anders klingt das sicherlich,wenn Dom sagt "Würdest du dich gütigerweise bitte hinknien,damit ich dich strafen darf, subbilein?"

Wenn ich dienen möchte, dann aus dem innern heraus,und nicht weil es mir flapsig befohlen wird mit "Hol Kaffee!"

Der gesunde Menschenverstand klärt jegliche Situation des Miteinander.

Manchmal fällt das "Bitte" weg, weil es nicht zur Situation paßt. Im Alltag ist auch das Leben in einer D/S Beziehung immer noch ein Verhältnis des Respekts und der Partnerschaft. Es sei denn, man hält sich ein Haustier.


Selbst so harte Buschen die sich als "naturdominant" bezeichnen haben doch hoffentlich eine gute Kinderstube gehabt.

Selbst die finden immer "ihren Meister", und wenn es der Kunde oder der Chef ist. Knigge kommt nicht kniggerich.

Fazit:
Freundliche Arschlöcher haben es einfach leichter

...genau

...ist schwer

Ich hatte insgeheim gehofft, dass diese Anworten kommen würden und das hilft mir schon um einiges weiter.

Meine Intention wäre es, (erstmal) freundlich, ruhig und höflich, aber bestimmt, meinen Willen durchzusetzen.

Was ich dabei vermeiden wollte, wäre die Situation, dass Sub ein BITTE vielleicht als Schwäche auslegt oder es ihn nicht kickt ... ich weiss nicht, wie ich das besser beschreiben soll.

Aber vielleicht kommt ja noch mehr an Beiträgen, würde mich sehr freuen!

So ist es. - Höflich im Ton, hart in der Sache.

Bruns

hm...ich denke höfliche umgangsformen sind keine schwäche,sondern eine frage der kinderstube........und kicken tut wohl eher die aufgabenstellung ansich,denn die formulierung dessen
mag sein,daß jemand auf barsche befehle abfährt,ich selbst habe aber festgestellt,daß manchmal genau in der höflichen formulierung mit entsprechendem tonfall eher der kick besteht.

Korrekt, ein "Bitte" oder "Danke" ist keinesfalls ein Zeichen von Schwäche sondern beweist lediglich, dass auch ein Dom die Umgangsformen beherrscht. Ich persönlich bin der Meinung, auch "Anweisungen" können als Bitte formuliert sein, ohne dass eine mögliche Ablehnung impliziert ist.

Natürlich sollte man die Bitte nicht als Frage formulieren, "Würdest Du mir bitte einen Kaffee bringen?" provoziert sicher eher ein "Nein" als "Bring mir bitte einen Kaffee". Möglicherweise ist aber auch genau das manchmal gewollt

Darüber hinaus möchte ich allerdings nicht ausschließen, dass es durchaus einige Subs eher langweilen könnte, von ihrer/m Dom um etwas gebeten zu werden. Daher kann man die Frage letztlich keinesfalls pauschal beantworten.

Ganz abgesehen von grundlegender Höflichkeit, die hier ja schon angesprochen wurde, halte ich es echt für suspekt, jeden Furz unter BDSM-Aspekten zu bewerten. Wenn Männlein Weiblein liebt, wird Männlein Weiblein gerne einen Kaffee bringen, egal wer von beiden jetzt Dom oder Sub ist. Und wenn Weiblein Männlein liebt, genauso. Es soll sogar Leute geben, die sind dominant und haben trotzdem nicht das Gefühl, daß Müllrausbringen ihnen einen Zacken aus der Krone bricht!

Selbst 24/7-TPE-Kajira-Os mit fünffach beringten Nasenlöchern sind ab und zu auch einfach mal die Gisela...

na,da soll nochmal einer sagen,daß DAS nicht auf den punkt gebracht sei


wunderschöne formulierung,elora

Das hast Du schon verständlich ausgedrückt. - Manierlich, feine Wortwahl kann im Kopf des Gegenübers tiefer schneiden, als das drastischste Prollton-Klischee - alles eine Frage des persönlichen Stils, eben auch der Ansprüche an sich selbst. Und wenn Du einmal ganz genau überlegst, dann wird Dir auffallen, dass allein das Wort ´Bitte´ sich in so unglaublich vielen unterschiedlichen Facetten aussprechen lässt, dass Du dafür einen eigenen Fred eröffnen könntest. Du glaubst gar nicht, wie ein allein stehendes simples ´Bitte´ als Frage formuliert, disziplinieren kann, vergleichbar mit einem Schenkeldruck beim Reiten. Von Schwäche keine Spur.

Bruns

.. wir sind uns ja mal ausnahmsweise alle einig.
Liegt es an Weihnachten?!

vanBruns Hinweis bzgl. des freistehenden "Bitte" (samt dem Bild vom Schenkeldruck) gefällt mir sehr gut. Er geht einen Schritt weiter und lässt das Bitte an sich stehen und wirken.
Denn was da an Implikationen, Kontext, Konotationen und anderem gelehrten Zeug, will sagen: An Bedeutung mitschwingen kann, ist wirklich sehr umfassend.
Und es gibt mir die Gelegenheit, später einmal unerwartet nicht höflich zu sein, was schockierend sein kann und wiederum neue Möglichkeiten schafft.
Ist Sprache nicht ein fabelhaftes Spielzeug?

Fröhliche Weihnachten!

genau, und wenn dann noch der entsprechende Ausdruck in den Augen steht...................
ich mochte an meinem Dom vor allem seine guten Manieren, seine höfliche Ausdrucksweise.

Mir fällt kein so wirklich greifender Grund ein, warum es unangebracht sein sollte.

Ein "Bitte, tue es für mich" schneidet viel tiefer als ein "Los, tue es!"... bei mir jedenfalls.

Zumal ich keine Probleme damit habe, meine Befehle als "Wünsche" oder "Bitte" stehen zu lassen, wenn der Tonfall des Satzes völlig ausreichend ist.

Subbi geht ab wenn ich den richtigen Tonfall mit der freundlichen Formulierung verwende. Der muss halt dann bestimmt sein. Nicht agressiv, aber bestimmt.

Aber ansonsten sind das für mich höfliche Umgangsformen, die ich allen Mitmenschen gegenüber gerne Pflege.

Weihnachtliche Grüße vom Firstposter
Chris

Die Worte sind es nur zum kleinen Teil, das 'wie' macht es aus. Sowas lernt man in jeder Verkäufer und Kommunikationsschulung, ca. 85% laufen auf nonverbalen Kanälen...soll heißen, deine Haltung, Stimmlage, Blick etc. machen es aus, was beim Gegenüber ankommt und verstanden wird.
Das passt bestens auch auf das Dom/Sub-Verhältnis, Dominanz drückt sich durch so viel mehr als nur Worte aus.

Und dann passt auch ein 'bitte' in jeden Satz...

Schöne Feiertage @**l.

Sabdi (m)

Unvergessen für mich eine Privatparty, auf der ich mich in einem Nachbarzimmer angetrunken mit einem anderen Mädel geprügelt hatte (sehr zu unser beiderseitigem switchigen Vergnügen) bis sie schließlich "aufgab" und sich von mir massieren ließ - unter Einsatz von Fingernägeln, Kneifen und angedeuteten Würgetechniken, selbstverständlich. Abwechselnd schnurrte sie und zuckte schmerzerfüllt zusammen, es machte beiden sehr viel Spaß.

"Holst du mir bitte noch einen Muffin?", fragte ich sie dann und sie ganz frech:

"Nö!"

Ich beugte mich zu ihr rüber und flüsterte ihr ins Ohr: "Auch wenn sich das so angehört hat... Das war keine Bitte."

Sie guckte mich an und irgendwas in meinen Augen überzeugte sie wohl, dass sie jetzt hochspringen und zum kalten Buffet rennen wollte.

*

Das war ein Moment fern jeglichen sadistischen Extrems - und doch einer der schönsten BDSM-erotischen Momente meines Lebens.

Soviel zum Thema "Dom darf nicht bitte sagen."

Es gibt für mich weniges das erregender sein könnte als ein relativ leises und sehr nebensächlich dahin gesprochenes"Würdest du dich bitte schon mal ausziehen" während Dom noch damit beschäftigt ist seine kleinen Hilfswerkzeuge auszupacken

Höflichkeit weiss ich in jeder Situation zu schätzen,aber erst in dieser
wird es zum zweischneidigen Schwert...

Besinnliche Festtage wünscht Arionrhod

BITTE
kann bettelnd, bittend, genervt, gelangweilt, fordernd, befehlend und in sonstiger Stimmungslage verwendet werden.

Wie so oft im Leben:
Der Ton (und die Betonung) macht die Musik.

Ich habe schon in der Armee gelernt, das Befehle mit Bitte beginnen und mir danke enden können
Es ist, wie schon so viele geschrieben haben, einfach ein Zeichen guter Kinderstube.
Es gibt ja auch viele die denken, Dominanz kann man nur mit Lautstärke oder barschen Ton durchsetzen.
Wer schreit hat unrecht, überspielt sein eigenes Manko, aber das ist ein anderes Thema
Die leisen Töne sind manchmal viel "schneidender", dazu ein süffisantes Lächeln und eine Stimme, die Widerspruch im Keim erstickt
Subbies Heaven

Vielen Dank fürs Lesen feix

...aber das Kopfnicken auch von mir: Sprache ist ein weiteres Werkzeug der Dominanz. Und warum soll ich mich freiwillig auf Neandertaler-Niveau begeben (es sei denn das Roleplay ist gesetzt ... )

Ich denke auch nicht, dass sich Dom mit einem "Bitte" oder "Danke" einen Zacken aus der Krone bricht und die Dominanz leiden könnte, vorausgesetzt es passiert im richtigen Tonfall.

Was ich aber auch ganz prickelnd finde (sitze hier mit einem Glas Sekt, daher die Wortwahl ) ist, wenn er ganz einfach im Futur spricht.

"Du wirst jetzt ins Schlafzimmer gehen und die Peitsche holen, Sklavin."
Das strahlt für mich so eine ruhige Gewissheit seinerseits aus, dass ich gehorchen werde, egal welcher Befehl kommt. Dass er sich dessen quasi sicher ist und mir da keinen Raum für Spielchen oder Infragestellen seines Wunsches lässt. Es klingt mehr wie eine Feststellung als ein Befehl und meist erweist sich dann die Feststellung auch als richtig