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Fetisch oder Vorliebe?

Ein Fetisch ist schon etwas sehr Spezielles.

Ich werde in letzter Zeit gefragt, ob ich einen "Nadelfetisch" hätte (weil ich - eher zufällig - mit Freundinnen abwechselnd Nadel-Sessions in meinem Spielzimmer hatte und einige davon als Kurzvideos in mein Profil geladen habe).

Doch ich bin kein Fetisch auf zwei Beinen!
Etwas - wohlmöglich routiniert - zu praktizieren, ist noch kein Zeichen für einen Fetisch (oft nicht einmal eine besondere Vorliebe).

Unter Fetisch verstehe ich etwas, das als Ersatz eines Partners/einer Partnerin dienen kann, um zum sexuellen Höhepunkt zu gelangen.

Menschen, die beispielsweise durch das Küssen und Lutschen an Füßen fast oder tatsächlich zum Orgasmus kommen, sind eher Fußfetischisten als andere, die beim Liebesspiel Füße einfach nur so küssen - wie andere Körperteile auch.
******der Mann
2.895 Beiträge
Ist nicht jedes Fetisch auch eine Vorliebe ?
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist ein Fetisch also immer eine Art Zwanghaftigkeit. Etwas ohne das sexuelle Befriedigung oder Befriedigung im allgemeinen nicht möglich ist. Dadurch unterscheidet es sich von Vorlieben und Triggern, die zwar wichtig sind und die sexuelle Lust und die Lust im allgemeinen zwar steigern, aber nicht unbedingt nötig sind um Befriedigung zu finden.
Wenn es mehrere sogenannte Fetische sind, werden sie automatisch zu Vorlieben da sie nicht mehr zwanghaft auf eine Sache fokussiert sind. Oder kann man auch mehre Fetische bedienen?
Meiner Meinung nach sind viele, als Fetisch kategorisierte Sachen also Vorlieben.
Außerdem meine ich hier rausgelesen zu haben, das nur jeder einzelne Mensch einordnen kann ob es sich bei im um einen Fetisch oder eine Vorliebe handelt, weil die Empfindung sehr unterschiedlich ist.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von *****ore:
Wenn ich das jetzt richtig verstanden habe, ist ein Fetisch also immer eine Art Zwanghaftigkeit.

Nein, genau das ist eben nicht ausschlaggebend. Es kann zum Zwang werden, muss es aber nicht.


Zitat von *****ore:

Etwas ohne das sexuelle Befriedigung oder Befriedigung im allgemeinen nicht möglich ist.

Das schon eher. Der Fetisch ist normalerweise ein wesentlicher Teil der Sexualität. Er muss aber nicht zwingend bei jeder sexuellen Interaktion dabei sein und es muss auch nicht sein, dass nur er allein für Erregung/Befriedigung sorgt und nichts anderes mehr. Das KANN sein, muss es aber eben nicht.



Zitat von *****ore:

Dadurch unterscheidet es sich von Vorlieben und Triggern, die zwar wichtig sind und die sexuelle Lust und die Lust im allgemeinen zwar steigern, aber nicht unbedingt nötig sind um Befriedigung zu finden.

Nein, das würde ich so tatsächlich gar nicht sagen, da es viele Bedingungen gibt, die für jemanden unerlässlich für Sex sein können, ganz ohne dass es sich um einen Fetisch handelt. Der meines Erachtens ganz wesentliche Unterschied ist, dass Fetische Gegenstände und/oder isolierte Körperteile sind, keine Handlungen/Verhalten/Dynamiken/Praktiken.
Der Fetisch ist unbelebt und er ist sehr wichtig bis unabdingbar für die eigene Sexualität.


Zitat von *****ore:

Wenn es mehrere sogenannte Fetische sind, werden sie automatisch zu Vorlieben da sie nicht mehr zwanghaft auf eine Sache fokussiert sind. Oder kann man auch mehre Fetische bedienen?

Natürlich kann man mehrere Fetische haben.
*****_67 Frau
4.499 Beiträge
Bedingung ist ein Wort mit dem ich mich absolut identifizieren kann.
Etwas das zu meiner Wahrnehmung und sexuellen Bedürfnis passt.

Wobei Bedingung sich nicht so stark anhört wie Fetisch.
Fetisch ist in meiner Vorstellung jedesmal zwingend nötig.
So empfinde ich unsere Bedingung auch .
Möglicherweise braucht es da für uns noch einen Zusatz, der die Notwendigkeit besser darstellt .
******ird Frau
1.329 Beiträge
Zitat von ****yn:
Der meines Erachtens ganz wesentliche Unterschied ist, dass Fetische Gegenstände und/oder isolierte Körperteile sind, keine Handlungen/Verhalten/Dynamiken/Praktiken.
Der Fetisch ist unbelebt und er ist sehr wichtig bis unabdingbar für die eigene Sexualität.

Interessant, demnach gibt es den Reaktionsfetischismus gar nicht.
Gut, ich persönlich(!) halte den eh für eine Modeerscheinung. Im Grunde trifft das mehr oder weniger auf alle mit Empathie zu.
****yn Frau
13.440 Beiträge
Zitat von ******ird:
Zitat von ****yn:
Der meines Erachtens ganz wesentliche Unterschied ist, dass Fetische Gegenstände und/oder isolierte Körperteile sind, keine Handlungen/Verhalten/Dynamiken/Praktiken.
Der Fetisch ist unbelebt und er ist sehr wichtig bis unabdingbar für die eigene Sexualität.

Interessant, demnach gibt es den Reaktionsfetischismus gar nicht.
Gut, ich persönlich(!) halte den eh für eine Modeerscheinung. Im Grunde trifft das mehr oder weniger auf alle mit Empathie zu.

Ich denke auch nicht, dass "Reaktionsfetischismus" ein Fetisch ist, er passt nicht zur Definition von Fetischismus. Ich halte das Wort eher für eine Floskel, die man eben benutzt und die sich etabliert hat, um zu verdeutlichen, dass jemand sehr stark auf die Reaktionen seines Gegenübers abfährt. Aber nach der Definition ist es kein Fetisch.
****hop Mann
1.706 Beiträge
Zitat von ******ird:
Interessant, demnach gibt es den Reaktionsfetischismus gar nicht.
Gut, ich persönlich(!) halte den eh für eine Modeerscheinung. Im Grunde trifft das mehr oder weniger auf alle mit Empathie zu.
Teilweise
Aber wenn das Mitgefühl abkoppelbar ist, die Personen austauschbare Objekten sind, die Spinnen in der Wohnung erschlagen anstatt gerettet werden, dann ist die Grenze dazu nah.
Aber mittlerweile erschlage auch ich die Motten in der Küche.
*****a_S Mann
7.977 Beiträge
JOY-Angels 
Zitat von *****_67:
Fetisch ist in meiner Vorstellung jedesmal zwingend nötig.

Ich finde es etwas interessant und sonderbar, dass hier Nicht-Fetischisten erklären, was Fetisch "in ihrer Vorstellung" ist, aber wenn ein Fetischist es mal zu erklären versucht, wird ihm gesagt, das stimme so nicht. Ist ein wenig so, als wenn Heteros Homos erklären, was Homosexualität ist oder Vanillas BDSMer*innen erklären, was wahrer BDSM ist ...
*******ant Frau
31.007 Beiträge
Für mich ist der Begriff "Reaktionsfetischismus" auch immer irgendwie schwammig gewesen.
Ich vermute, dass jedem Wesen, das im Besitz von Spiegeleuronen ist, ein gewisser "Reaktionsfetischismus" innewohnt.

Wäre vielleicht einen eigenen Thread wert, so es nicht schon einen gibt.
*****a_S Mann
7.977 Beiträge
JOY-Angels 
"Reaktionsfetischismus" ist eine umgangssprachliche Ausweitung des Begriffs, mit dem die ihn verwendende Person sagen will, dass sie besonders auf die Reaktion des Partners abfährt. Ist so ähnlich, wie wenn Leute sich "Sprachfetischisten" oder "Urlaubsjunkies" nennen.
mmn beschreibt es das was geschieht... die Reaktion des Menschen gegenüber als Kraft und Weg gebrauchen zur eigenen Freude... und ganz klar ist das kein Fetisch im medizinischen Sinn..
****era Frau
25 Beiträge
Kann es sein, dass beim Wort "Fetisch" bei einigen hier gleich deshalb die Alarmglocken Leuten, weil es um Objekte oder bestimmt Körperteile geht und damit angeblich der Mensch und dessen individuelle Persönlichkeit in den Hintergrund gerät? Anders: Wenn jemand am liebsten nur mit schlanken Menschen Sex haben möchte, weil er/sie feststellen musste, dass es so am tollsten ist, dann bin ich als dicke Person doch nicht gleich beleidigt. So lange die Person keine dicken Menschen hasst, ist doch alles gut und wir können trotzdem gut miteinander auskommen. Es gibt genug Schlanke, die sich für Sex finden können. Und beim Fetisch dann eben auch genau so. (Ist es ein sehr seltener Fetisch, muss man hier sicher differenzieren.)

Ich persönlich finde sicher in Zukunft genug Männer, die meine Vorliebe die ich gar nicht mehr missen möchte (=Fetisch?) erfüllen. Deshalb finde ich doch nicht alle anderen Männer abstoßend, rede nicht mit ihnen oder verlasse gar meinen Partner, falls er das nicht mehr erfüllt was ich bevorzuge. Ich habe das Gefühl, als wird hier manchmal ein wenig angedeutet, dass Fetischisten total oberflächlich bis herzlos sind und nur alleine auf ihren Fetisch bedacht sind oder gar krank. In anderen Forum-Bereichen hier habe ich nicht nur Andeutungen gelesen, es wurde ganz deutlich "vorgeworfen".

Und krank wird es doch wirklich erst dann, wenn der Fetischist darunter leidet. Aber ich denke, da brauchen wir in einem Sexforum nicht darüber sprechen, das gehört dann zu Psychotherapeuten.

Allgemein wird hier leider gerade wieder etwas getan, das in vielen Bereichen des Lebens passiert. Es wird krampfhaft versucht "Die Eine Definition" zu finden. Dabei gibt es bei menschlichen Verhaltensweisen IMMER ein Spektrum!
*****_67 Frau
4.499 Beiträge
@*****a_S

Ich verstehe deine Aussage nicht

Ich finde es etwas interessant und sonderbar, dass hier Nicht-Fetischisten erklären, was Fetisch "in ihrer Vorstellung" ist, aber wenn ein Fetischist es mal zu erklären versucht, wird ihm gesagt, das stimme so nicht. Ist ein wenig so, als wenn Heteros Homos erklären, was Homosexualität ist oder Vanillas BDSMer*innen erklären, was wahrer BDSM ist ...

Warum soll ich deiner Meinung nicht sagen dürfen, wie sich für mich ein Fetisch darstellt .
Weder erkläre ich Fetisch Menschen wie ein Fetisch zu sein hat noch Homosexuellen wie sie ihren Sex erleben .
Jedoch erwarte ich von dir, meine !! Interpretation des Wortes Fetisch zu akzeptieren .

Ich lese deine Beiträge auch im BDSM Forum.
Das ist hier aber nicht das BDSM Forum.
Wie du lesen kannst, gibt es für diesen Begriff mittlerweile unterschiedliche Wahrnehmungen und Interpretationen.
*****a_S Mann
7.977 Beiträge
JOY-Angels 
@*****_67 Natürlich darfst zu zu allen Themen etwas sagen, egal, ob du dich damit auskennst, oder nicht.

Ich kann aber gern noch mal meine Verblüffung erklären: Ich habe hier auch gesagt, was meiner Meinung nach Fetisch und Fetischismus ist, habe auch dazu gesagt, dass ich ein Fetischist bin, und bin hier ziemlich glattgebügelt worden, und das von lauter Nicht-Fetischisten. Und ich muss zugeben, dass mich das wundert, weil ich mir tatsächlich vorkomme,

wie ein Schwuler, der in einem allgemeinen Sex-Forum, wo zB die Frage ist, wo fängt Homosexualität an, das ganze versucht zu erklären, und dann schreiben viele Heterosexuelle: Du hast doch keine Ahnung! Oder eben ein BDSMer der was über BDSM schreibt, und lauter Vanilla definieren BDSM anders als er, und wenn er sagt "Sorry, aber das ist nicht BDSM, ich bin vom Fach, ich muss es wissen", wird er nicht gehört oder abgewiesen, und zwar mit:

Hey, das ist hier ein allgemeinenes Sex-Forum. Wir wollen nicht von BDSMern hören, was BDSM ist, sondern uns das selbst ausdenken! ... Vielleicht ist es jetzt verständlicher, vielleicht auch nicht. Aber was mich tatsächlich ärgert, ist:

In diesem Thread werden immer wieder Fetischisten von Nicht-Fetischisten pathologisiert. Und ich muss auch hier wieder vergleichen und sagen: Ich verstehe, wenn Schwule sich ägern, wenn sie von Heteros pathologisiert werden, und ich verstehe, wenn BDSMer sich ärgern, wenn sie von Vanillas pathologisiert werden (auch das habe ich hier schon mal gelesen). Und auch wenn ich offenbar der einzige Fetischist bin, der hier mitliest und sich ärgert, trete ich weiterhin für Fetischisten ein.
*******ant Frau
31.007 Beiträge
@****era
Interessant, dein Beispiel mit "mollig".

Als selber unschlanke Frau stehe ich Männern gegenüber, die auf "mollig" stehen, nämlich sehr misstrauisch bis ablehnend gegenüber.

*nachdenk*
*********oaka Frau
6.882 Beiträge
Zitat von *****_67:

Ich lese deine Beiträge auch im BDSM Forum.
Das ist hier aber nicht das BDSM Forum.
Wie du lesen kannst, gibt es für diesen Begriff mittlerweile unterschiedliche Wahrnehmungen und Interpretationen.

Was hat das jetzt mit dem Forum zu tun, wenn Wahrnehmungen und Interpretationen letztendlich doch nichts standfestes sind?

Solche Wahrnehmungen und Interpretationen verwässern nur eine bestimmte Sache und andere, die auch nicht besser wissen, die glauben das auch noch.

Erinnert mich an früher, auf den Mittelaltermärkten, wo Preudoritter mit Klappstühlen den Touristen ihre Interpretationen vom Mittelalter erzählten*roll*
*****a_S Mann
7.977 Beiträge
JOY-Angels 
Die Schwierigkeit bei der Frage, wo Fetisch "anfängt", liegt darin, dass es eine große Bandbreite gibt, also von Leuten, die dieses Objekt oder Körperteil auch erregend finden, aber auch gut darauf verzichten können, die Befriedigung dieser Erregung ausleben zu müssen, bis hin zu den Leuten, die tatsächlich nur noch auf diese Befriedigung aus sind, nichts anderes mehr erregend finden. Von den ersteren gibt es sehr viele, und uns allen ist klar, dass das keine Fetischisten sind, und von den letzteren gibt es sehr wenige und uns ist klar, dass das Fetischisten sind, und da diese Art von Fetischismus im Grunde Beziehungen widerspricht, ist uns auch klar, dass sie sehr wahrscheinlich zu Leidensdruck führt, also pathologisch ist.

Zwischen diesen Extremen aber gibt es diese große Bandbreite und innerhalb dieser sind viele Menschen, denen dieses Objekt oder Körperteil schon deutlich wichtiger ist als der ersten Gruppe, aber eben noch nicht auf ausschließliche, krankhafte Weise. Diese Menschen nennen sich selbst Fetischisten, aber sie sind eben nicht Teil der oben genannten 2.Gruppe, sondern deutlich mehr und meist leiden sie auch nicht unter ihrem Fetisch und können Beziehungen führen und schätzen ihren Partner genauso, wie auch BDSMer, Homosexuelle, Vanillas und Nicht-Fetischisten ihre Partner schätzen. Und da fängt Fetischismus an, nicht erst da, wo ihn hier viele definieren. Er fängt da an, wo Fetischisten selbst sagen: Ich bin ein Fetischist.

Denn warum denn auch nicht? BDSMer und Homosexuelle können doch auch sagen: Ich oute mich als lesbisch, als devoter BDSMer usw.. Und nun ist die Frage, warum tun sie das? Sie tun das nicht, weil sie auch ein wenig homophile Gefühle haben oder auch mal ein wenig BDSM ausprobiert haben und das war ganz cool. Sie tun das auch nicht erst, wenn sie merken, dass sie nur noch BDSM erregt und Nähe und Sex gar nicht mehr. Es kommt nämlich in den meisten Fällen gar nicht so weit. Sie tun das, wenn sie merken, dass ihre Neigung so stark ist, dass sie die Partnerwahl so beeinflusst, dass sie davon erzählen müssen, ein Coming-Out machen, zumindest vor dem (potentiellen) Partner. Ob dazu ein Coming-Out auch vor anderen nötig ist, ob man in die Szene geht, bleibt ihnen überlassen.

Und genau da ist auch die Grenze, wo Fetischismus anfängt. Latex finden alle möglichen Leute ganz cool. Aber wenn man es so cool findet, dass man es in der Partnerschaft erleben will und traurig wird, wenn das nicht geht, und daher dem neuen Partner das vorher sagt, genauso wie BDSMer das machen, dann ist man ein Fetischist. Und das heißt nicht, dass einem Menschen egal sind. Und das heißt nicht, dass man nur noch Sex haben kann, wenn der Fetisch dabei ist. Es heißt nur und immerhin, dass man insgesamt auf den Fetisch nicht verzichten will. Genausowenig, wie BDSMer auf BDSM verzichten wollen.

Ich kenne viele BDSMer*innen, die haben ganz normale Beziehungen und haben oft auch einfach nur ganz normalen Sex oder auch nur Kuscheln. Aber sie möchten eben schon regelmäßig auch BDSM in ihrer Beziehung erleben, ob nun in einem alltäglich vereinbarten Machtgefälle oder in Sessions. Und ähnlich ist es bei Fetischisten. Ich habe zB durchaus mal die Vorurteile gehört, ich bekäme wohl nur dann einen hoch, wenn Latex im Spiel ist, oder ich wäre wohl mehr an Latex interessiert als an meiner Freundin. Und vielleicht könnt ihr euch vorstellen, das einen das ähnlich ärgert, wie es Schwule oder Migranten ärgert, wenn sie sich solchen Vorurteilen ausgesetzt fühlen.
*****a_S Mann
7.977 Beiträge
JOY-Angels 
Und zu den einzelnen Fragen des TE:
  • Ist ein Fetisch eine Vorliebe, die außerhalb der Norm liegt? Wer bestimmt diese Norm?
    Die "Norm" hat da wenig mit zu tun. Ein Brust-Fetischist hat ja einen durchauch "normalen" Fetisch für einen Mann. Ebenso eine High-Heels-Fetischistin einen für eine Frau. Ob es ein Fetisch ist, liegt daran, wie wichtig ihnen diese Vorliebe ist. Und das gilt genauso für "unnormalere" Fetische.

  • Wird alles zum Fetisch, was die Mehrzahl der Menschen nicht als „normal“ ansehen?
    Nein. Polyamourie finden die Mehrzahl der Menschen nicht normal, und das ist überhaupt kein Fetisch, sondern eine Lebensform. Mit Fetisch hat das gar nichts zu tun.

  • Wenn ihr selber so einen Fetisch oder so eine Vorliebe haben solltet, als was bezeichnet ihr sie selbst?
    Ich bezeichne meine LLL-Vorliebe als Fetisch, weil sie mir so wichtig ist, dass sie meine Partnerwahl und meine Beziehung beeinflusst. Ich habe auch alle möglichen körperlichen Vorlieben, die ich aber nicht als Fetisch bezeichnen würde, weil sie eine geringere Wichtigkeit haben.

  • Wird es durch den Begriff "Fetisch" erst zu etwas Besonderem?
    Der Begriff ist mir nicht so wichtig, aber es ist eine Selbstbezeichnung, so wie BDSM oder Homosexualität. Ich könnte mich auch allgemeiner "kinky" nennen und damit Fetisch und BDSM darin zusammefassen.

  • Oder ist es doch eigentlich ziemlich egal, wie man es bezeichnet, solange es ein Teil des eigenen Lebens ist, welches einem ein gutes Gefühl gibt?
    Es ist mir eigentlich egal, es sei denn, ich bekomme durch diese Gruppen-Zugehörigkeit Ablehung, Vorurteile und Inteleranz zu spüren.

****hop Mann
1.706 Beiträge
Zitat von *****a_S:
aber es ist eine Selbstbezeichnung, so wie BDSM oder Homosexualität.

Weder das eine noch das andere, noch das dritte ist alleine eine Selbstbezeichnung.
Es wird zu einem Turmbau zu Babel, wenn die Deutungshoheit einseitig gekapert wird.
Sich mit etwas zu identifizieren, genügt nicht um selbiges zu werden.
*****a_S Mann
7.977 Beiträge
JOY-Angels 
@****hop: Mir ist völlig klar, dass es Menschen gibt, die sich homosexuell nennen, es aber nicht sind. Mir ist auch klar, dass es Menschen gibt, die sich BDSMer*in nennen, die es letztlich nicht sind. Aber das sind sehr wenige, denn warum sollte man sich als Teil einer durchaus ausgegrenzten Randgruppe bezeichnen, wenn man eigentlich gar nicht dazugehört?
Und auf der anderen Seite gibt es natürlich auch Menschen, die so einen Randgruppen-Begriff von sich weisen, aber allen anderen ist eigentlich klar, dass sie dazu gehören. Also: Mir ist schon klar, dass es nicht genügt, also hinreichned ist, dass man sich selbst so bezeichnet.

Daher habe ich ja auch eine Definition "von außen" angegeben: Also 1. man steht sexuell sehr auf bestimmte Objekte oder Körperteile und 2. so sehr, dass das Partnerwahl und Beziehung beeinflusst. Das ist eine Definition von außen, die man aber auch "für sich" anwenden kann.
Und letztlich sind wir mündige Erwachsene und es ist uns möglich, zu sagen: Ich bin heterosexuell, weil ich das durch Erfahrung und Introspektion über 20 Jahre herausgefunden habe, und daher gebe ich das hier im Profil an. Das ist alles nicht so exakt wie bei mathematischen Definitionen, aber so ist es nunmal in der Psychologie.

Um meine Definition an einem sehr einfachen Beispiel klar zu machen: Ich stehe durchaus auf Frauen mit kurzen roten Haaren. Ich habe auch gerade eine Freundin mit kurzen roten Haaren, aber ich finde es nicht schlimm, wenn die mal irgendwann schwarz oder grau sind. Und ich war auch schon mit Frauen mit langen blonden Haaren zusammen und die Beziehung ist daran nicht gescheitert. Also: kein Fetisch.
Aber ich stehe auch auf LLL und wenn das in einer (treuen) Beziehung nicht möglich ist, leide ich darunter und daher wird meine Partnerwahl und Beziehung davon beeinflusst. Deshalb bezeichne ich mich als LLL-Fetischist und würde auch andere Menschen, denen es so geht, so bezeichnen.
****hop Mann
1.706 Beiträge
Zitat von *****a_S:
Das ist alles nicht so exakt wie bei mathematischen Definitionen, aber so ist es nunmal in der Psychologie.
Je "weicher" die Definition von 'Fetisch' ist, desto grösser wird die Schnittmenge zur Vorliebe und umso "schwerer" wird die Beantwortung der Thread Frage.
******ird Frau
1.329 Beiträge
Zitat von ****hop:
Zitat von *****a_S:
Das ist alles nicht so exakt wie bei mathematischen Definitionen, aber so ist es nunmal in der Psychologie.
Je "weicher" die Definition von 'Fetisch' ist, desto grösser wird die Schnittmenge zur Vorliebe und umso "schwerer" wird die Beantwortung der Thread Frage.
Was ist daran schlimm? Oder war das nur eine Schlussfolgerung?
*****a_S Mann
7.977 Beiträge
JOY-Angels 
@****hop Ich finde meine Definition nicht weicher als die, die ich hier vielfach gehört habe, sie ist nur weiter, und umfasst damit mehr Menschen, eine realistische Menge und passgenauer die Menschen, die sich auch selbst so nennen. Nochmal zum Vergleich:

Die Definition, die hier viel genannt wurde ist: "Ein Fetisch ist, wenn man ohne diesen keinen Sex haben kann und daher nicht mehr an Menschen interessiert ist."
Diese Definition umfasst interessanterweise gleichzeitig zu viel und zu wenig, nämlich auch Praktiken (zu viel) und sie ist gleichzeitig so eng, dass kaum ein Mensch sich so als Fetischist bezeichnen würde, weil er ja damit gleichzeitig zugeben müsste, psychisch krank und unmoralisch zu sein.

Meine Definition ist kurzgefasst so: "(Sexuelle) Fetische sind bestimmte Objekte oder Körperteile auf die man sexuell sehr steht und zwar so sehr, dass das Partnerwahl und Beziehung beeinflusst."
Diese Definition umfasst keine Praktiken und eben auch nicht nur die wenigen extremen bzw. kranken Fetischisten, sondern auch die, die hier in Beziehungen sind, Fetischpartys genießen usw., und sie lässt sich operationalisieren, nämlich am Coming-Out dem Partner gegenüber.

Mir ist klar, dass meine Definition an der genauen Grenze schwammig wird. Denn was heißt genau "so sehr, dass das Partnerwahl und Beziehung beeinflusst"? Es gibt sicher Fälle, wo sich derjenige nicht 100% sicher ist, ob er ohne in einer Beziehung leben kann. Aber das ist bei psychologischen Definitionen immer so.
Mal im Vergleich zu größten psychischen Krankheit: Eine Depression ist klar definiert, aber es gibt immer Menschen im Grauzonenbereich, wo ein Therapeut und auch sie selbst nicht ganz klar sagen können, ob sie jetzt eine Depression haben oder gerade so noch nicht.

Die obige Definition aber zerfällt sofort. Zum einen daran, dass sie Praktiken zulässt, und zum anderen daran, dass sie ja Menschen, die Orgasmen haben können und generell nach Vanilla-Sex zufrieden waren, daraus ausschließt. Und ich kenne echt viele Menschen, die sich Fetischisten nennen, aber oft und locker Orgasmen und guten Sex auch ohne Fetisch haben.
Und dann aber von außen zu behaupten, das seien dann keine Fetischisten, ist so ähnlich, als wenn ein Schwuler ein Klischee nicht erfüllt, was Heteros von ihm haben, und dann wird gesagt: Der ist eben nicht richtig schwul!
****era Frau
25 Beiträge
Zitat von *******ant:
@****era
Interessant, dein Beispiel mit "mollig".

Als selber unschlanke Frau stehe ich Männern gegenüber, die auf "mollig" stehen, nämlich sehr misstrauisch bis ablehnend gegenüber.

*nachdenk*

@*******ant Warum bist du da misstrauisch? Ich finde es schön, wenn jemand zufällig auf meine Figur steht. Ich finde meine Figur ganz schlimm, ich habe mir nicht ausgesucht so auszusehen. Aber wenn es jemand anders toll findet, bin ich echt froh.
Ich finde auch Dinge toll die andere bei sich selbst schlecht finden und das tue ich mit voller Leidenschaft. Ich mag z.B. besondere bis unförmige Nasen. Mein Partner hat eine große Narbe auf der Nase die ich liebe. So lange niemand diese Vorlieben spielt um zu gefallen oder den Menschen selbst dabei vergisst, sehe ich persönlich keinen Grund für Misstrauen.
Ich finde sogar die Verbindung zwischen der Vorliebe bzw. dem Fetisch und jedem einzelnen Menschen das reizvolle. Bei jedem Menschen ist es anders ausgeprägt. Bei jedem anderen Menschen kann man das Objekt der Begierde anders betrachten, genießen und erleben. Eben je nach dessen Persönlichkeit und Körper.
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