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Wundheilung: Ohne vs. mit Betäubung

Also meiner Meinung nach (komme aus der Pflege) wird sich die Betäubung positiv auswirken.

Jedoch rate Ich eher von dem Piercing ab.
Ich wollte mir vor ein paar Monaten beide Brustwarzen piercen lassen.
Hab mich überall beraten lassen und hab mit Freunden gesprochen.
Mir haben wirklich viele gesagt das das stechen noch das angenehmste ist.
Die Zeit danach wird hart durch die ständige Reizung des Stichkanals wenn du es säuberst,wenn Bakterien dann doch in den Stichkanal kommt,oder du es reizt beim liegen usw.

Also keiner meiner Freunde hat seins noch und wird es nie wieder neu stechen lassen.

Ich wollte es wirklich unheimlich gerne haben aber ich hatte auch von vornherein bedenken,und allein deshalb lass ich es sein.

Ich sage dem Threadsteller nur aufpassen!!
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Also meiner Meinung nach (komme aus der Pflege) wird sich die Betäubung positiv auswirken.

da kommts auf die betäubung an... eine lokalanästhesie- die ein piercer eh nicht setzen darf- wäre nicht zu empfehlen, da die betäubungsspritze fast genau so weh tut wie der stich selber.

vereisen- haben wir bereits abgefrühstückt- ist ebenfalls total contra weil sich das gewebe beim stechen anders verhält und es eher zu unsauberen stichkanälen kommt.

emla- salbe ist okay, hilft aber mehr der psüüüüche *zwinker*

und was die abheilphase angeht: also sooooo wie du es schilderst ist es nicht... und gerade jmd der von pflege nen plan hat, dürfte damit keine probleme haben *zwinker*

der stichkanal wird nicht ewig gereizt, außer du schiebst das piercing samst krustiger ansammlung mit gewalt durch den kanal. aber das macht keiner.

wenn du dich an die pflegehinweise hälst, klappt das schon.

du kannst doch auch nen liegenden venenzugang pflegen, wieso dann kein piercing?!

und beim liegen reizt es ebenfalls nicht....
Ich
*******itch
13.521 Beiträge
Mir haben wirklich viele gesagt das das stechen noch das angenehmste ist.
Die Zeit danach wird hart durch die ständige Reizung des Stichkanals wenn du es säuberst,wenn Bakterien dann doch in den Stichkanal kommt,oder du es reizt beim liegen usw.
Vielleicht hätteste mal lieber jemanden fragen sollen, der tatsächlich Ahnung davon hat...
...oder wenigstens jemanden, der bei einem wirklich guten Piercer war; der erklärt den Kunden die Pflege nämlich so, daß das Säubern dann auch nicht weh tut und die Abheilung gut gelingt *ja*

Ein frisches Piercing sollte nicht wirklich weh tun, auch wenn eine gewisse Empfindlichkeit durchaus ok ist...

Eine ständige Reizung des Stichkanales sollte man allerdings unterlassen, dran spielen ist erst nach der Abheilung erlaubt.

Beim Säubern wird der Kanal aber nicht gereizt, jedenfalls wenn man es richtig macht und erst die Krusten entfernt, bevor man es bewegt.

Schädliche Bakterien sollten da sowieso nicht reinkommen, deswegen pflegt und desinfiziert man es ja.

Beim Liegen wird das Piercing natürlich auch nicht gereizt, warum auch?
Ich hab mit meinem frischen BWP sogar auf dem Bauch geschlafen - ohne Schmerzen oder andere Probleme, aber mit BH *gg*
@Nys
Hm, den Orbit? Falls Du meinen Horizont meinst, der reicht schon etwas weiter.
Von Schönheits-OPs halte ich gar nichts, aber das ist meine Meinung, jeder kann mit seinem Körper machen, was er will. Wo allerdings der Unterschied zwischen einer Aufbau-OB und einer Schönheits-OP ist, erschließt sich mir nicht so schnell (vielleicht von Krebserkrankungen mal abgesehen).
Nach einer Mandelentfernung würde ich mir um ein Brustwarzenpiercing schon Gedanken machen. Während der OP wächst sowas nicht zu.
Dass Stillen damit aber nicht geht ist klar.

Insgesamt hast Du wohl recht, es geht mich nur wenig an. Es ist ja Dein Körper und mir muss er nicht gefallen. Wollte halt loswerden, dass ich zwar Piercings mag, aber OPs ablehne.

Darüber hinaus sprengt es wohl auch langsam den Thread hier, da es ja eigentlich um was ganz anderes ging...
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Wo allerdings der Unterschied zwischen einer Aufbau-OB und einer Schönheits-OP ist, erschließt sich mir nicht so schnell (vielleicht von Krebserkrankungen mal abgesehen).

Solltest du mal googlen.... *undwech*
Du solltest Dir einfach ein Piercing stechen lassen, wenn es Dein Wunsch ist. Geh einfach in ein gutes Piercingstudio, bzw. in eins, wo Du Dich wohl fühlst und los geht's.
Sollte es Dir nicht gefallen, nimm es wieder raus, in der BW sieht man es nichtmal.
Ich hab das Gefühl, das Thema wird leicht ein bischen zerredet.

Liebe Grüße...
Grööööhl......
Was`n das hier????..... *rotfl*

Sorry, aber wer sich piercen lässt und dafür `ne Betäubung braucht...

......sollte es besser lassen!!!!!....

und, schnellere Wundheilung, weil vorher betäubt wurde???..... *kopfklatsch*


L.G. *frieden*


*undwech*

Simone
Hatte beides
Erstes BWP (vor 15 J) rechts mit Betäubung von einer Ärztin (?). Im nachhinein hat sich herausgestellt dass es zu tief gepierct war. Andauernd entzündet und geschmerzt. Habe es dann entfernt. Seitdem große Vernarbung.
Zweites BWP (vor 14 J) links ohne Betäubung. Habe ich geschwitzt als Sie mir sagte Sie macht es ohne. Den Piercing hatte ich dann so 8 Jahre. Immer wieder Entzündung weil ich beim steineschleppen daran hängen blieb. Dazu sage ich nur: bloß keinen Ring reinmachen, wenn der hochklappt tut es weeeeeeh. Musst ihn dann wegen einer OP entfernen und das Loch wuchs dann sehr schnell zu.
Diesen Sommer habe ich es wieder machen lassen. Ohne Betäubung. Es wurde zwar angeboten, er meinte aber dazu: "ohne da merkt man doch, dass man noch lebt".
Und das ist es doch oder? diese Form der "Selbstverstümmelung" dient doch dazu sich etwas zu beweisen. Verletzungen mit Schmerzen beim Arbeiten oder Sport sind zwar auch nicht angenehm aber sie sind nicht gewollt. Beim Piercing ist es die bewusste Entscheidung dafür die den Reiz ausmacht...
Ah so ja eins noch: BWP und Kampfsport sind glaube ich keine gute Kombination...
Auf jedenfall: viel Spaß beim stechen. Geniesse es.
Sehe meine Fragen also beantwortet
Vielen lieben Dank für die vielen Antworten.

Und vorallem ein großes Danke an die, die auch auf meine Frage geantwortet haben *grins*

Zum Thema "Sollte man die Schmerzen beim Piercing ertragen" möchte ich abschliessende darauf hinweisen, daß ich nicht so denen gehöre, die ein Piercing als Beweis für Ihre Leidensfähigkeit wollen.

Und auch nicht weil ich den Schmerz so mag.
(Dann kann ich ja gleich mit dem Zähneputzen aufhören, damit ich öfter zum Zahnarzt darf *zwinker* )

Ich finde zwar "leichten" Schmerz im richtigen Moment durchaus anregend, aber dies er Moment ist eher beim Sex und nicht beim Piercer... *aetsch*

Vielen Dank auch an die Hinweise auf Probleme NACH dem Stechen.
Gerade bei "körperbetonten" Sportarten, kann erfahrungsgemäß quasi alles rausreißen...
Solche Sachen sind auch eher meine Sorge, als der "Pieks".

Sollte es also ein BWP geben, wird es wahrscheinlich mit Betäubung sein.
Immerhin konnte mir keiner einen medizinischen Grund nennen, es ohne zu tun.

LG

Weitseher
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Sollte es also ein BWP geben, wird es wahrscheinlich mit Betäubung sein.
Immerhin konnte mir keiner einen medizinischen Grund nennen, es ohne zu tun.

Hoffentlich mit der richtigen Betäubung...
Ich
*******itch
13.521 Beiträge
Mit Betäubung ist völlig ok -- solange es keine Spritze ist.
Diese beeinflusst das Ergebnis sonst sehr nachteilig -- wenn auch mehr mechanisch als medizinisch.
also die Betäubung macht wirklich gar nix, wenn der Piercer eine s charfe und passende gute Kanüle benutzt u nicht zu schnell und zuviel des z. B Lidocains injiziert. so hat das Gewebe Zeit sich zu dehnen, um die Flüssigkeit des Mittels aufzufangen u wird nicht so traumatisiert(auch im Bezug auf die Kanülenschärfe. Umso schärfer umso weniger wird das Gewebe traumatisiert)

Viel wichtiger ist die Wundversorgung, um eine primäre Wundheilung zu ermöglichen.

Der körper erkennt auch durch Betäubung, dass er etw "Reparieren muss. z. B werden durch die "Zelltrümmer und deren Abbau Stoffe freigegeben, die Gefäße dazu anregen das Gewebe stärker zu durchbluten und zu erwärmen, um Eiweiße und Immunzellen dorthin zu schicken, um eine rasche Reperatur zu ermöglichen. Wärme wirkt als Katalysator, denn dann wird aktiver im erwärmten Gewebe gearbeitet. nur zu warm darf es nicht werden, dann spricht man von einer Inflamation (Entzündung) mit typischen Anzeichen, wie Schwellung, Rötung, Schmerzempfindlichkeit.

Also dafür sorgen , dass es nicht dazu kommt. also betäub dich u sei kein masochist.
*****ree Frau
13.377 Beiträge
@ darknight,

piercer dürfen gar keine spritzen setzen... das dürfen nicht mal krankenschwestern, nur ärzte....
btw @**S

Das war vielleicht etwas irreführend vorformuliert...
Denn Krankschwestern geben ja am laufenden Band Spritzen.

Natürlich nach Anweisung durch den Arzt, aber schon weit früher in der Ausbildung als man das Ärzten erlauben würde *klugscheisser*

(Durfte zu dem Thema mal eine angeregende Diskussion zwischen Krankenschwestern und angehenden Ärzten beiwohnen...)
******_ni Frau
124 Beiträge
@nys und weitseher
also es kommt dabei ganz auf die art der spritze ei : i.m und s.c. dürfen von den krankenschwestern nach deligation durch den arzt gesetzt werden. aber i.v. injektionen sind ärztliches territorium.
lernen tut man aber im grunde alle sin der ausbildung und das auch wesentlich früher als die lieben doktoren
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Denn Krankschwestern geben ja am laufenden Band Spritzen.

Jein... Krankenschwestern spritzen z.B. Insulin ins Unterhautfettgewebe oder Thrombosespritzen, aber halt nur subcutan ins Unterhautfettgewebe, also nicht in die Tiefe. Dazu müssen sie aber das Staatsexamen haben. KPH´s (Krankenpflegehelferinnen )dürfen das gar nicht.

Zudem darf jede Spritze NUR AUF ARZTANORDNUNG gegeben werden und sowas bekommt kein Piercer- außer er hat einen Arzt im Studio der den Kunden vorher Untersucht. (Labor, EKG, Amnamnese, Medikamentenabgleich)

Sogar i.v- Injektionen (intravenös) dürfen nur nach Zusatzausbildung gegeben werden, da dies eigentlich auch eine Arzttätigkeit ist- ebenfalls wie Blutentnahmen. Das hat sehr viel mit Grauzone und Stillschweigen zu tun.

Krankenschwestern dürfen bei entsprechender Schulung auch Impfungen geben, also intramuskuläre Injektionen- wobei die Durchführungsverantwortung allerdings beim Arzt liegt. Soll heißen, eigentlich sollten sie nicht impfen, dürfen es aber wenn der Arzt sie dazu anleitet und befugt. Wenn es Probleme gibt muss der Arzt sich dafür verantworten.

Eine Betäbungsspritze dürfen Krankenschwestern NICHT geben. Das ist wirklich nur den Ärzten vorbehalten, da jede Injektion eine Anamnese sowie ein Abgleichen eventueller Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bedarf, sowie eine vorherige körperliche Untersuchung auf eventuelle Allergien, Unverträglichkeiten oder Organischen Ursachen die gegen den Wirkstoff der Betäbungsspritze sprechen.

Hier mal ein paar Gründe wieso das mit den Spritzen nicht so larifari ist:

a ) Unverträglichkeitsreaktionen durch die Injektionslösung

* erbrechen
* Temperaturanstieg
* Kopf -, Gelenk und Gliederschmerzen
* Kreislaufstörungen bis hin zum Schock
* Übelkeit
* Atemnot
* Juckreiz
* Angst
* Hitzewallungen
* Hautrötung
* Hautausschlag
* Unruhe

b ) falsche Injektionstechnik

* Nervenverletzung
* lokale und / oder generalisierte Infektionen
* Schmerzen
* Gefäßschädigung
* Blutungen im Gewebe

Eine Krankenschwester die ein Piercingstudio betreibt dürfte also auch keine Betäubungsspritzen geben, nur eine Salbe zur Oberflächenbetäubung oder ein Spray für Schleimhäute- welche in Apotheken freiverkäuflich sind.

Piercer dürfen demnach ebenfalls nicht mit Spritzen betäuben.

Keiner von Beiden wäre im Falle eines generalisierten Schocks/ Anaphylaktischen (Allergie gegen Betäbungsmittel) Schocks in der Lage adäquat einzugreifen und die Zeit bis der Notarzt eintrifft könnte bereits zu lange sein und der Kunde könnte versterben.

Gibt der Piercer trotzdem eine Betäubungsspritze kann das ganz empfindliche Strafen nach sich ziehen.

Man kann nicht bei 100 Kunden 100mal das gleiche Medikament spritzen und hoffen, dass es gut geht.... Einmal gehts daneben und dann ist das Geschrei groß.

So sieht das aus....
Danke für die Erklärung.
Man lernt ja nie aus...
Das z.B. Betäubungsmittel nur von Ärzte verabreicht werden (sollten), ist klar- > rechtlichen Konsequenzen

Mußte nur spontan daran denken, wie sich "erfahrene" Patienten vorm Blutsabnehmen/Nadel-Setzen etc. durch den Chef- oder Oberarzt verwehren.
Diese haben halt oft zu wenig Übung...

Um weiter Hinweise in Richtung Betäubung durch Spritze vorzubeugen.

Wie ich bereits viel weiter oben erwähnte, sehe ich keinen Sinn darin mir eine Nadel setzen zu lassen um dann eine Nadel nicht mehr zu zuspüren...

Ich dachte eher an ne Ibu und etwas zum Einreiben, was leicht die Haut betäubt... diese "Dämpfen" genügt mir.
Wahrscheinlich eh alles mehr für den Kopf...

(Als Kind bekam ich vor einer OP (ungefragt) mal eine Mini-Betäubung durch eine Art "Schuß-Kuli" damit ich das Einstechen mit dem Butterfly nicht so stark spürte. Sowas wäre ja ganz cool.
Wir bei der Brustwarze wohl aber nicht so funktionieren.
Außerdem nur wieder was für Ärzte....)
*****ree Frau
13.377 Beiträge
Wie ich bereits viel weiter oben erwähnte, sehe ich keinen Sinn darin mir eine Nadel setzen zu lassen um dann eine Nadel nicht mehr zu zuspüren...

so ist es....

was man bei brustwarzen gut machen kann ist emla- salbe.... die darf der piercer verwenden und sie hat wirklich eine anästhetische wirkung.

kann gut vergleichen, da ich auch mal diese salbe genutzt habe.

dennoch denke ich, dass die psyche da viel mehr mit reinspielt als der eigentliche schmerz.

wenn man sich vorher schmerzmittel reinpfeift, sollte man drauf achten, dass es nicht das blut verdünnt. also kein ASS.

vor tattoowieren lässt man sich ja auch nicht betäuben...
****aza Mann
3.096 Beiträge
Nur kurz mein Infosenf
Grundsätzlich hat Nys ja recht, was die Klinik oder das Handeln im medizinischen Bereich anbelangt. Da ist die Verantwortlichkeit klar geregelt, u.a. weil der Patient ja einen Behandlungsvertrag mit dem Arzt, nicht mit der Schwester eingeht.

Außerhalb des medizinischen Bereiches sieht das allerdings anders aus. Da darf jeder fast alles, wenn der Gegenüber zustimmt.
Loklanästhetika wie Lidocain oder Procain fallen nicht unters Betäubungsmittelgesetz und sind für die "Anwendung an der gesunden Haut" frei verkäuflich, ebenso wie Spritzen und Kanülen.

Wenn der Piercer eine lokale Betäubung anbietet und der Kunde sie wünscht, sehe ich als Laie rechtlich eigentlich kein großes Problem. Auch z.B. Heilpraktiker verwenden ohne geprüfte Ausbildung lokale Betäubungsmittel teils sogar jenseits der Zulassung. Jeder darf eben mit sich machen lassen, was er will und von wem er will. Meist wird erst nach Qualifikationen gefragt, wenn was passieren sollte.

Insofern sehe ich keinen Grund, weshalb nicht der Piercer auch eine gewebsbetäubende Spritze setzen sollte...
wobei ich natürlich meinen Standardsatz nachschiebe, daß man eine Maßnahme nicht beherrscht, wenn man sie 1000x komplikationslos gemacht hat. Man beherrscht sie erst, wenn man alle möglichen Komplikationen erkennen und behandeln kann.
Ich
*******itch
13.521 Beiträge
außer er hat einen Arzt im Studio der den Kunden vorher Untersucht. (Labor, EKG, Amnamnese, Medikamentenabgleich)
Eine Betäbungsspritze dürfen Krankenschwestern NICHT geben. Das ist wirklich nur den Ärzten vorbehalten, da jede Injektion eine Anamnese sowie ein Abgleichen eventueller Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten bedarf, sowie eine vorherige körperliche Untersuchung auf eventuelle Allergien, Unverträglichkeiten oder Organischen Ursachen die gegen den Wirkstoff der Betäbungsspritze sprechen.
Also, ich bin bisher noch nie vor einer Lokalanesthesie untersucht worden, weder beim Zahnarzt noch beim Haus- oder Hautarzt noch im Krankenhaus. Auch keiner der diversen Leute die ich beruflich oder privat je ins Krankenhaus oder zum Arzt begleitet habe ist vorher untersucht worden, es wird oft noch nicht mal gefragt, ob es denn eine bekannte Unverträglichkeit gibt.
Und es wird garantiert kein EKG, keine Laboruntersuchung und keine Annamese gemacht - doch nicht wegen einer Lokalanesthesie.

Mal ganz abgesehen davon, das gerade Zahn- und Hautärzte, die besonders häufig lokale Betäubungsspritzen setzen, überhaupt kein EKG oder sowas machen könnten...

Auch im Bereich von chirurgischer Krankenhausambulanz werden zwar oft Lokalanesthetika verwendet, aber auch dort wird vorher nicht deswegen untersucht.
War letztens noch mit einem HIV und HepC positiven Bluter in der Ch. Ambulanz (Platzwunde an der Augenbraue nach Sturz), da wurde auch nichts dergleichen gefragt oder untersucht, im Moment des Einstichs wurde nur gesagt: "das könnte jetzt etwas brennen..."
Der Pat wurde nichtmal gefragt, ob er überhaupt ne Betäubung will, er hätte nämlich abgelehnt sich nur für die kleine Naht betäuben zu lassen.


Wenn der Piercer eine lokale Betäubung anbietet und der Kunde sie wünscht, sehe ich als Laie rechtlich eigentlich kein großes Problem.
Im Studio dürfen nur Ärzte und Heilpraktiker spritzen (oder andere Personen halt auf Anweisung eines Arztes der dann auch die Verantwortung trägt), das ist jedenfalls vom OLG Giessen so festgelegt worden.
****aza Mann
3.096 Beiträge
Zumindest nach einer Allergie oder Unverträglichkeit (die bei Lidocain/ Procain gar nicht so selten ist) sollte man doch fragen...

Im Studio dürfen nur Ärzte und Heilpraktiker spritzen (oder andere Personen halt auf Anweisung eines Arztes der dann auch die Verantwortung trägt), das ist jedenfalls vom OLG Giessen so festgelegt worden.
Das überrascht mich dann doch. Ein Heilpraktiker muß doch gar keine Ausbildung haben... wo ist da der Sinn? Ich hab auch das entsprechende Urteil nicht gefunden - weißt Du's zufällig?
*****ree Frau
13.377 Beiträge
ich kann nur von den vorgehensweisen unseres KH´s sprechen und da wird alles gemacht was lieb und teuer ist...

ich weiß, dass viele häuser das anders machen....
****aza Mann
3.096 Beiträge
Im medizinischen Bereich sind die Kompetenzen unabhängig vom Haus klar geregelt... das ist nicht nur bei Euch so, Nys.

Aber in freier Wildbahn läuft das anders *zwinker*

Es ist auch absurd, daß ein Rettungsassistent oder -sanitäter ohne ärztliches Einverständnis einem Patienten keine Paracetamol-Tablette bei Kopfschmerzen geben darf, während sich das 15-jährige Fritzchen eine Zehnerschachtel frei in der Apotheke kaufen kann. Und ebenso frei verkäuflich sind eben Betäubungsspritzen... Fritzchen darf sie anwenden, medizinisches Assistenzpersonal nicht - ist eine Frage der Verantwortungsübernahme. Frag nicht nach dem Sinn.
Aber medizinsches Personal wird auch nach anderem Strafmaß verurteilt - da gibt's z.B. kaum "unterlassene Hilfeleistungen", weil's oft automatisch als "Körperverletzung durch Unterlassung" gewertet wird.

Nach meinem Wissen also kann ein Piercer mit Einverständnis des Kunden durchaus eine lokale Betäubungsspritze setzen - aber ich suche noch nach dem Gießener OLG-Urteil...
Ich
*******itch
13.521 Beiträge
http://www.friis-cosmetix.de/presse/presse-kosmetik-behandlung.html
Da sind diverse Urteile zum Thema mal zusammengefasst...


Es war das VG Giessen und dann das OVG und nicht das OLG, da habe ich mich vertan...
Aktenzeichen: VG 8 G 2161/98 OVG 8 TG 713/99
Ausführliche Erklärung:
http://www.wernerschell.de/Rechtsalmanach/Diagnostik%20und%20Therapie/Pierci01.pdf
****aza Mann
3.096 Beiträge
Vielen Dank needlewitch, das ist klasse!
Begründet hat das Gericht seine Entscheidung damit, dass die mit Piercing verbundenen Eingriffe bei unsachgemäßer Ausführung zu nachhaltigen Körperschäden führen könnten, weshalb sie einem Arzt oder Heilpraktiker vorbehalten seien. Diese Entscheidung wurde in der nächsten Instanz vom Hessischen Verwaltungsgerichtshof ( Urteil v. 2.2.2000, AZ 8 TG 713/99) dergestalt bestätigt, dass zumindest Piercing unter Anwendung einer örtlichen Betäubung mittels Injektion eines Arzneimittels Ausübung der Heilkunde i.S.d. §1 Abs. 2 Heilpraktikergesetz darstelle.
Prof. Dr. Jürgen Vahle stimmt dieser Entscheidung in einer Urteilsanmerkung (veröffentlicht in DVP 2000, 130) zu und weist darauf hin, dass Studios, die ohne eine Erlaubnis nach dem Heilpraktikergesetz Piercings vornehmen, geschlossen werden müssten.
Da bin ich aber gespannt, wieviele Piercer die Heilpraktikerprüfung abgelegt haben *fiesgrins*
Demnach bleibt meine Annahme ja bestehen. Wer piercen will, muß die Befähigung zur Heilpraktik nachweisen und darf damit auch lokale Betäubungen setzen. Alle Piercer, die diese Prüfung nicht abgelegt haben verstoßen ohnehin gegen die Gesetzesauslegung des OVG Gießen und das Studio müßte eigentlich geschlossen werden, oder?

Das würde wie in den Anfangszeiten der Piercings ja wieder die Ärzte zu den rechtlich einwandfreien Piercen machen... arme Piercingkunden.
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