Hallo @*******794 !!!
Es tut mir leid, dass du diese Erfahrungen machen musstest, aber deine Berichte klangen zuletzt doch recht Positiv! Ich hoffe das ist weiterhin so und dir geht es gut!
Meine Hintergrund:
Ich bin seit einigen Jahren (bald sind es 10) in einer HET (Hormon Ersatz Therapie) und muss u.A. auch Testosteron ersetzten. Ich mache das wie
@******uck mit Testogel. Einem Gel, dass täglich auf die Haut aufgetragen wird, um die natürlichen Schwankungen im Hormonlevel (Morgens hoch, Abends niedrig) möglichst nahe zu kommen.
Meine Situation ist insofern anders, dass ich mehrere Hormone ersetzen muss. Bei mir kam es graduell zum Ausfall mehrerer sogenannter "Hormonachsen" (der Grund ist hier erstmal egal). Währenddessen war ich bereits in Endokrinologischer Betreuung und habe quasi einen ziemlich guten "vorher/nachher" Eindruck.
Außerdem bin ich Biologe, hatte das Thema Hormone im Studium und kenne mich zwar nicht so gut wie ein Endokrinologe aus, aber bin doch ganz gut in der Materie.
Meine Erfahrung:
Ich war zunächst in einer ganz ähnlichen Situation. Testosteron Level so an der Grenze zu normal. Quasi kein Bartwuchs, wenig Körperbehaarung, aber sonst alles "normal". Ein Ersatz wurde zunächst ausgeschlossen. Mit der Zeit schritt die Grunderkrankung fort und irgendwann war ich an einer Uniklinik bei einem Endokrinologen, der mir Testosteron in einer niedrigen Dosis verschrieb. Mit der Zeit musste die Dosis weiter erhöht werden, wegen des graduellen Ausfalls der Hormonachse. Aktuell bin ich seit Jahren in einem guten mittleren Normbereich fühle mich gut damit und habe inzwischen mehr Bartwuchs, mehr Körperbehaarung, Haarausfall
und nicht mehr so ein Milchbubi Gesicht wie noch vor wenigen Jahren. Die Leute sind immer sehr erstaunt, wenn Sie mein Persofoto sehen
. Ich hatte schon immer viel "Lust" und kann da für mich keinen großen Unterschied feststellen, eventuell bin ich etwas empfindlicher und spüre mehr.
Meine Empfehlung:
Generell ist eine gesunde und stressfreie Lebensweise immer positiv und wirkt sich auch günstig auf die Hormonlevel aus. Muskel schütten ebenfalls Testosteron aus und Sport generell auch Endorphine (Glückshormone). Kein Alkohol und nicht Rauchen sind auch günstig für die generelle Gesundheit und damit auch für die Hormonproduktion.
Von "anthroposophischen" Methoden wie Testosteron fördernde Lebensmittel essen, Sauna, Kühlende Bäder etc. halte ich nichts (Nüchterne Sicht eines Wissenschaftlers, muss man nicht teilen).
Die Testostertonproduktion unterliegt einem sehr kontrollierten Feedback Mechanismus. Ein hoher Testostertonspiegel wird zur verringerten Produktion von Hormonen führen, die die Produktion von Testosteron im Hoden bewirken. Auch Edging oder nur 1x im Monat Masturbieren/Sex ändern nichts an deinem Testosteronspiegel. Beim Orgasmus wird Serotonin, Endorphine und Oxytocin ausgeschüttet. Du bist quasi "high". Wenn man es "übertreibt", gibt es dann auch ein "low", was du dann wahrnimmst.
Generell sollten Endokrinologen sich nicht nur an Referenzwerten, sondern auch an dem individuellen Leidensdruck orientieren. Du beschäftigst dich sehr viel mit dem Thema und gestaltest große Teile deines Lebens darum herum. Dies sollte dein Endo bei der Einschätzung wissen. Zweite und Dritte Meinungen sind manchmal sehr wertvoll!
Was du aber auch wissen musst, ist dass der Ersatz von Testosteron zur Unfruchtbarkeit führt. Deine Hoden werden keine Spermien mehr produzieren. Allerdings lässt sich dies bei einem Kinderwunsch ändern, indem du ein anderes Hormon einnimmst statt Testosteron (tägliche Injektionen wie Insulin). Dies ist ein Prozess über Monate und das sollte dir definitiv bewusst sein!
Das war jetzt ziemlich viel Text... Wenn du trotzdem noch Fragen hast, dann freue ich mich diese zu nach besten Wissen zu Beantworten!
Zuletzt noch mein Verweis auf Selbsthilfegruppen (auch wenn dass nie was für mich war). Glandula ist da das Netzwerk der Wahl.
Lieben Gruß!