Aha.
Nun, es gibt ziemlich viele Untersuchungen. Zum Beispiel hab ich mich gestern über eine gefreut, nach der Schnarchen tödlich sei
Aber ernsthaft: ich finde nichts, dem ich widersprechen wollte, in den Aussagen. Natürlich findet nicht jeder das gleiche Aussehen schön. Ich z.B. empfinde Selma Hayek als schön, mein Mann nicht. Er würde eher einen Typ wie Heidi Klum als "schön" definieren. Wir stimmen beide dahingehend überein, dass wir der Meinung sind, sowohl Selma Hayek als auch Heidi Klum seien "ganz allgemein" attraktiv.
Dennoch weicht unser Schönheitsempfinden durchaus voneinander ab.
Was schließen wir daraus? Dass die Studie falsch ist? Dass mein Mann und ich falsch sind?
Weder noch.
Ich bin keine Expertin in der Attraktivitätsforschung, glaube mich aber daran zu erinnern, dass es hierbei tatsächlich bestimmte Parameter gibt, anhand derer man generell den Eindruck eines angenehmen Äußeren gewinnt. Bestimmte Proportionsverhältnisse des Körperbaus, bestimmte Geometrien im Gesicht, eine glatte Haut, glänzendes dichtes Haar - alles, was also auf Gesundheit schließen lässt.
Dennoch - und das ist das, weshalb ich den Schönheitsbegriff immer noch als relativ definiere - gibt es innerhalb der oben genannten, sagen wir mal nach geometrischen Gesichtspunkten "schönen" Menschen durchaus Abweichungen, die dazu führen können, dass Person A einen in diese Gruppe gehörenden Menschen als "schön" und Person B denselben Menschen als "weniger schön" empfindet.
Insofern ist die Aussage korrekt, dass Schönheit durchaus im Auge des Betrachters liegt. Sie bezeichnet nicht den Umstand, dass zwei
Unbeteiligte im Vergleich von, sagen wir, Heidi Klum und Karl Dall Herrn Dall als schöner bezeichnen würde.
Dennoch bin ich der festen Überzeugung, dass man im Rahmen einer emotionalen Verstrickung - und hier sind wir plötzlich beim Thread-Thema
- einen von einem Unbeteiligten als eher häßlich empfundenen Menschen als "schön" emfpinden wird. Nicht unbedingt als Gesamtwerk, aber doch in Einzelheiten. Ein Lächeln. Bestimmte Bewegungen. Vielleicht sogar - auch wenn das kein optisches Kriterium ist - den Klang der Stimme in bestimmten Situationen.
Und DAS ist das, was "Schönheit liegt im Auges des Betrachters" aussagt. "Schönheit", rein als optisches Merkmal definiert, mag meßbar sein. "Schönheit" im Sinne von "als schön empfindend" (denn hier spielt ja eine gewisse emotionale und damit subjektive Komponente mit rein) nicht.
Abgesehen von der Tatsache, dass ein schöner Mensch (mit angenehmen Umgangsformen) vermutlich eine niedrigere Einstiegshürde beim Aufbau von Sympathie hat, würde ich in den Aussagen der Studie nichts erkennen können, das widerlegt, dass "häßlichen" ( im Sinne von: nicht dem geometrischen Schönheitsideal entsprechenden) Leuten Sympathie und Liebe entgegengebracht werden könnte.
Daher hier die interessierte Frage: welche These möchtest du mit den Ausschnitten belegen?