"Essen ist der Sex des Alters": Stimmt der Spruch?

Der Threadtitel klingt in meinen Ohren nach "Sich-begnügen-müssen". Also Essen als "Ersatzbefriedigung".

Daran glaube ich nicht. Dann müssten, unabhängig vom Alter, Menschen mit sexueller Unzufriedenheit an Gewicht zulegen.

Ich kann mir eher vorstellen, dass sich im Alter die Präferenzen ändern. Und dann isses doch auch kein Verlust.

Für mich habe ich festgestellt, dass ich beides sehr mag. Es hat mit Genuss zu tun.

Ich koche gern (immer noch)....viele Ladies nahmen meine Einladung an, mich Zuhause zu besuchen , um sie schön zu bekochen....in mind. 60% der Besuche kam es auch zu Sex....also meine Herren, verwöhnt die Lady erst mal mit etwas selbst gekochtem , stilvollem Ambiente und schöner Musik!!! ....

...das ist auch der ursprüngliche Sinn hinter diesem Spruch....

Die Frage wäre, wie solche Sprüche entstehen
Und wie ich schon vorher gesagt habe, ich bezweifle, das egal wie gut Gekochtes den Sex ersetzen könnte))

Die wissenschaftliche Forschung hat den Sex im Alter bislang wenig bearbeitet. Studien unterscheiden sich in Befragungsmethoden und Altersdefinitionen so stark, dass sie miteinander kaum vergleichbar sind. Hier betritt Karolina Kolodziejczak zusammen mit anderen Forschern wissenschaftliches Neuland. Sie ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Psychologie der Berliner Humboldt-Universität.
Im Rahmen der breit angelegten „Berliner Altersstudie II“ wurden 1500 Menschen zwischen 60 und 80 zu ihrem Beziehungs- und Sexualleben befragt. Zum Vergleich standen Daten einer Kontrollgruppe aus jüngeren Erwachsenen zwischen 20 und Mitte 30 zur Verfügung.
„Wir konnten belegen, dass 30 Prozent der älteren Erwachsenen häufiger sexuell aktiv waren als der Durchschnitt der jüngeren“, erklärt Karolina Kolodziejczak. „27 Prozent der Älteren haben von mehr sexuellen Gedanken berichtet als der Durchschnitt der jüngeren.“
Zwar sind junge Menschen im Durchschnitt sexuell deutlich aktiver. Doch ein Drittel der älteren wird noch immer einmal in der Woche intim, während der Sex-Durchschnitt der jungen nur einmal pro Monat beträgt. Je nach Studie masturbieren zwischen 12 und 47 Prozent der Frauen über 60 Jahren regelmäßig: manche ein- bis zweimal im Monat, andere einmal im Jahr. Ältere Männer machen das sehr viel häufiger – zwischen 60 und 75 Prozent von ihnen. Sie berichteten in der Berliner Altersstudie auch insgesamt von mehr sexuellen Aktivitäten als Frauen. Und Männer denken auch sehr viel häufiger an Sex.
Mit der Studie konnte belegt werden, so Karolina Kolodziejczak, „dass eine feste Partnerschaft für die weibliche Sexualität im Alter mehr ausmacht als für die männliche Sexualität. Im Durchschnitt sind allein lebende Frauen viel seltener sexuell aktiv als Frauen, die einen Partner haben. Und dieser Unterschied ist bei Männern wesentlich kleiner.“
https://www.deutschlandfunkkultur.de/sexualitaet-im-alter-lust-ohne-ende-100.html

...erinnere Dich doch mal an Deine Jugend. Warst Du nicht auch der Ansicht, dass alle über 60 bestimmt keinen Sex mehr haben würden? Denen bleibt doch nur noch Essen, anstatt... Diese Denke hat sich auch heutzutage nicht geändert...

Erwachsene hatten für mich generell keinen Sex, vor allem nicht die Eltern. 😂

Würden die Eltern von kleinen Kindern nicht meinen, dass man ihnen vorenthalten sollte, dass man sich auch körperlich liebt, wäre es für die Kinder so ein normales Erwachsenending wie Autofahren, Zigaretten oder Alkohol. Schließlich gehört es Zeit ihres Lebens zum häuslichen Tun. Irgendwann werden sie sich bestenfalls wundern, dass ihre Freunde ein anderes Bild deren Eltern spiegeln.

Sex ist was normales unter sich Liebenden. Kinder sollten kein solches Bild haben:

Weil das zum Prozess der Abgrenzung gehört. Ich möchte auch im Erwachsenenalter die Sexualität von anderen nicht ungefragt aufs Auge gedrückt bekommen. Eltern waren und sind für mich als Kind geschlechtlos gewesen.

Der Vergleich mit Drogen zieht für mich nicht.

Nur weil ich dachte, Erwachsene haben keinen Sex, weil ich als Kind wirklich andere Dinge im Kopf hatte, heißt es nicht, dass es unnormal unter Liebenden für mich ist.

Du bekommst hoffentlich ungefragt aufs Auge gedrückt, dass sie sich lieben. Umarmungen, Küsse, Nettigkeiten, Aufmerksamkeit. Was ist absonderlich, wenn sie in ihrem Schlafzimmer vögeln?

Du empfindest es nur deshalb als sonderbar, weil sie diesen Teil ihres Lebens erfolgreich von dir ferngehalten haben. Wenn dann nach etlichen Jahren bewusst wird, hey, auch Eltern können Sex haben, passt das nicht zu deiner Erfahrung und das verunsichert dich, weshalb du diesen Gedanken ablehnst und ihn nicht wahrnehmen bzw wahrhaben willst.



Oder, was bedauerlich wäre, sie hatten tatsächlich keinen Sex mehr.

Als 18 jähriger war ich der Meinung ältere Menschen, so ab 45 reden nur noch über Sex und haben keinen mehr..... 🙄🤔
Für mich gesehen ist es unfreiwillig so, gibt nämlich noch einen anderen Spruch.
Ältere haben nur noch Sex mit dem Mund.
Heißt sie reden nur noch drüber.
Wie immer für einige zutreffend, für andere nicht.

...es ist es ja nicht das erste Mal, dass das Thema "Haben Eltern Sex?" hier durchdiskutiert wurde. Immer kam heraus, dass es den meisten Kindern peinlich sei, wenn sie damit konfrontiert werden, oder nur daran denken, dass die Eltern Sex haben.. Daher auch die irrige Vorstellung, dass mit 60 alles vorbei sei. Die Jugend reklamiert doch so gerne für sich, dass sie so aufgeklärt und aufgeschlossen sei. Aber Eltern und Sex? Geht gar nicht....

Als ich 20 war, habe ich die "Kumpeln", die bereits 50-55 waren ( wir haben gemeinsam Training , Kraft Training) Und ich fand damals bestimmten Gespräche echt komisch, sobald es um Sex ging )) Und jetzt...Und jetzt habe ich die Meinung geändert

Weil die Eltern ihnen dieses Bild vermitteln. Nur deshalb. Und die machen es, "weil man das halt so macht". In bester Absicht.

....ich sehe eher als Grund dass ab einem gewissen Alter das Schamgefühl bei den Kindern einsetzt. Als Kleinkinder oder sogar noch als frühe Teenager finden sie gar nichts dabei, mit den Eltern an einen FKK-Strand zu gehen. Dann plötzlich findet eine Zäsur statt und Nacktheit wird peinlich. Das hat mit dem Einfluss der Eltern überhaupt nichts zu tun, es ist eine Phase der Pubertät...

ich wiege 129 kg.

Antwort: Ja !

Das stimmt, steht aber nicht im Widerspruch zu meiner Aussage.

Die Kinder, die zunächst jahrelang mit den Eltern FKK-Urlaub gemacht haben, wissen - anders als viele Kinder - wie ihre Eltern nackt aussehen, und finden das nicht abartig. Sie empfinden FKK irgendwann als peinlich und entwickeln Schamgefühl, weshalb sie vielleicht eine Zeitlang diese Art Urlaub nicht mögen.

Aber sie wissen aus jahrelanger Erfahrung, dass es FKK gibt, dass man sich da relativ normal bewegt, dass das nicht übergriffig ist, und dass ihre Eltern das gut finden.

Andere Kinder können sich das beim besten Willen nicht vorstellen. So ist es auch mit dem Sex der Eltern.

nein, essen ist oft schön, zugegeben, aber mit Sex nicht vergleichbar. Ohne Essen verhungert man, ohne Sex? So what!

Ohne Sex verkümmert man mental, wenn man es sich nicht abtrainieren kann.

Gegen das Verhungern gibt es Grundsicherung, gegen die Sexlosigkeit nur oder immerhin (kostenfrei) SB.

Nee, nachholen will ich nichts, wusste gar nicht, dass das beim Sex möglich ist. War halt in jungen Jahren ziemlich arg "kopfgesteuert" und lebe jetzt meine Lust.
Wenn du schon alles erlebt hast, was man sich vorstellen kann und will, dann freu dich, dass dir das möglich war. Mir gehts mit dem Essen so: Hab alles erlebt, was man sich vorstellen kann und will und hab manches bewusst abgelehnt. Deswegen kann ich locker auf ein Gourmetmenü verzichten (bzw. es verschieben), wenn es Interessanteres gibt.

Und mein zitierter Beitrag hat nichts mit Sex um jeden Preis zu tun. Was für ein Preis sollte das sein - dass sich andere, wie z.B. die Kinder, wundern oder gar peinlich berührt sind, was die Eltern (allg. die Älteren) mit 60 so treiben, wie in den letzten Beiträgen diskutiert? Oder dass ich mir meine Gesundheit ruiniere? Oder dass ich nicht mehr zu meiner Vorstellung von mir selbst passe? Solche Gedanken, was denn der Preis für dies und das sei, kann ich inzwischen gut kontrollieren.

Danke Euch für den Austausch, persönlich merke ich dass noch ein anderes Thema beim Besprechen entstanden ist "Sex & Eltern" ;))

Da ich mich seit 10 Jahren nicht mehr über mein Sexleben beklagen konnte, habe ich mir vordringlich eine Freundin gesucht, die gut kochen kann. Warum sollte ich darauf verzichten, wenn ich beides haben kann?

Die Koch-Gruppen im Joy, deshalb mein 1. Wahl bei der Partnersuche bzw. Kontaktaufnahme, wofür auch immer.

In dem Punkt stimmt die Studie, mit dem Alter hat man ein besonderes Augenmerk auf Essen und Kochen

... wir haben zumindest festgestellt, dass die Reihenfolge entscheidend ist.
Nach dem Sex haben wir meist Hunger und freuen uns auf ein gutes Essen - nach dem Essen ist die Lust auf eine Flasche Rotwein meist größer als auf Sex.
So gesehen scheint sich da mit zunehmendem Alter schon etwas zu verändern ...

Muss man alles immer wissenschaftlich erforschen?
Nein, muss man nicht.
Es reicht, Sex zu haben, in welchem Alter auch immer, und nicht darüber zu reden.....
(wer würde schon in der Befragung die Wahrheit zugeben.... )